[Dajana]
Hach… der erste Besuch im neuen Jahr in meinem zweiten Zuhause
namens Turock birgt dann auch gleich eine Überraschung: Das
Turock
ist jetzt Raucherclub “Mensch. Kultur. Kneipe. – turock
in Essen“. So sieht das aus ;) Als fast militanter Nichtraucher
hab ich dann aber trotzdem pflichtbewusst den Antrag auf Mitgliedschaft
ausgefüllt... sehen wollte den allerdings keiner ;) Ne Mitgliedskarte
auch nicht. Hmmm...
[Seb] Ich musste auch nix ausfüllen oder vorzeigen…
wen juckt‘s :D
[Dajana] Ok, Altweiberfastnacht am Donnerstag, da heißt
es die Flucht ergreifen! Und was ist da besser geeignet, als eine
geballte Ladung extra bösen norwegischen Black Metals mit
einer Prise Black’n’Roll drin ;) Nix!
[Seb] Genau! Nachdem es dieses Jahr mit der kompletten
Flucht aus der Region nicht klappte, dann wenigstens Black Metal
und nicht Bläck Föös *g*
::
Fotos ::
[Dajana]
:: ISKALD
:: starteten pünktlich vor halbvollem Laden und
wussten auch gleich zu überraschen. Melodischer Black Metal
mit schöner Gänsehaut-Atmosphäre. Ausgefeilt, mit
schönen Melodiebögen. Überzeugend live präsentiert.
Die Songs kamen vom Zweitwerk Revelations Of Reckoning Day,
und Då Gjallarhorn Song vom Debüt Shades
Of Misery. Hat mir wirklich gut gefallen. Die Spielzeit
war nur viel zu kurz.
[Seb] Auch ich muss gestehen, dass ich positiv überrascht
war. Von den jungen Norwegern war mir bisher nur der Erstling
flüchtig bekannt, aber ich bin recht sicher, dass ISKALD
über kurz oder lang etwas bekannter werden. Den Geschmack
all jener, die auf nicht ganz furchtbar stumpfe, dafür aber
ausgearbeitete und in der Regel schön lange Black Metal Nummern
stehen, wird in jedem Fall gut bedient.
Setlist: Intro, Ruin Of Mankind, Warriors Of The Northern
Twilight, Då Gjallarhorn Song, The Orphanage, Dommedag
[Dajana]
Danach ging es überraschend mit ::
KAMPFAR
:: weiter. Anscheinend wechseln sich die Jungs mit
Vreid jeden Abend mit dem Headlinerslot ab. Nachteil für
Vreid, wie sich fix herausstellen sollte. Denn bei KAMPFAR
war sofort Mann und Maus am Bühnenrand. Nicht unbedingt sehr
agil, was das Feedback anging, aber dennoch ehrerbietig ;) Allerdings
schaffte es Dolk dann auch, die Massen redlich zu motivieren ;)
Der Mann ist einfach unglaublich energetisch und weiß sehr
genau, wie man dem Publikum Honig ums Maul schmiert ;)
[Seb] Wenn er nicht grad mit Bierbechern zurückwirft
und dabei den Falschen erwischt *g* Naja, das „Opfer“
hat’s ja locker genommen. Motivationstechnisch fand ich
es übrigens etwas eigenartig, dass Dolk immer Vergleiche
zwischen dem Anwesenden und dem Pariser Publikum zog, waren die
denn sonst nirgends?
[Dajana] Naja… die Tour war ja sehr klein, knappe
2 Wochen, mit nur einem Date in jedem Land oder so. Von der Setliste
her gab es eine schöne Reise quer durch die Diskographie
der Norweger bis hin zur ersten EP (Kampfar) aus
dem Jahre 95. Allerdings waren dafür nur zwei Songs vom aktuellen
Album Heimgang dabei.
[Seb] Macht aber nix, bei KAMPFAR will das Publikum
doch meist eh die älteren Songs hören, obwohl das neue
Material auch alles andere als schlecht ist. So war es auch kein
Wunder, dass die Frage von Dolk ob nun „Enough of the new
shit“ sei, mit lautem Jubel beantwortet wurde. Zwar kam
nicht direkt das erhoffte Norse (erstaunlich eigentlich,
dass es nach wie vor Leute gibt, die glauben dass das nicht ganz
am Ende gespielt würde *lol*), aber mit Troll Død
Og Trolldom wurde nun der Part der älteren Songs eingeläutet.
Insgesamt wirklich gut, hätte wegen mir auch länger
als 65 Minuten gehen können!
Setlist: Irish Pub Song, Dødens Vee, Ravenheart,
Gaman Av Drømmer, Troll Død Og Trolldom, Troll,
Hat Og Avind, Hymne, Vettekult, Norse
[Seb] Andererseits
bedeuteten „nur“ 65 Minuten für Kampfar auch,
dass die nun nachfolgende Band, die mir an dem Abend wichtiger
war, mindestens genauso lange spielen würde…
[Dajana] Als :: VREID
:: die Bühne enterten, war ein Teil des Publikums
allerdings schon wieder abwesend und der verbliebene Rest nahm
die Windir-Nachfolger eher müde und verhalten auf. Zünden
wollte hier nichts mehr so richtig. Dabei haben die Norweger mit
Milorg ein brandaktuelles und bärenstarkes Album zu bieten.
Hat sich wohl noch nicht rumgesprochen... Wirklich schade für
die Band, die sich dann doch ein kleines bisschen von der Lustlosigkeit
anstecken ließ.
[Seb] Ich finde so lustlos wirkten weder Band noch Publikum,
es waren halt leider nur deutlich weniger Leute als vorher, was
vielleicht auch daran liegt, dass VREID im Gegensatz zu
vielen anderen Bands aus den schwarzmetallischen Gefilden weder
etwas mit Waldschrat-Gehabe noch mit Satan und Konsorten zu tun
haben. Seit dem ersten Album setzen die Norweger auf Themen aus
dem zweiten Weltkrieg, so beschäftigt sich zum Beispiel das
wirklich ausgezeichnete aktuelle Album mit der Geschichte des
norwegischen militärischen Widerstandes gegen die deutschen
Besatzer…
In der Setlist gab es eine recht ausgewogene Mischung. Melodielastigere
Stücke mit dem einen oder anderen Anklang an Windir wechselten
mit krachenden Black’n’Roll-Nummern. Mich hat es jedenfalls
überzeugen können. Zum einen war der Sound wirklich
gut, vor allem der Bass von Bandleader Hvall kam hervorragend
zur Geltung. Und zum anderen war ich einfach froh die Band mal
wieder in voller Länge live zu sehen :)
Setlist: Alarm, Svart, Speak Goddamnit, I Krig, Disciplined,
Eldast Utan Å Gro, Raped By Light, Milorg, Under Isen, Blucher,
Pitch Black
[Dajana]
Nichtsdestotrotz ein schöner Abend. ISKALD fand ich
toll, KAMPFAR haben wie gewohnt gerockt und VREID
sind ja auch nicht von schlechten Eltern ;) Schade nur, dass man
hinterher immer so fix aus dem Turock rausgekehrt wird. Großartig
zum quatschen kommt man nicht und draußen ist es dafür
noch zu kalt. Naja, am 7.3. bin ich wieder zurück im Turock
;)
Einziger Wermutstropfen, wenn auch ein dicker, meine geliebte
Chaos-Schrottkiste hat quasi das Zeitliche gesegnet. Der weiße
Dampf aus dem Auspuff spricht da eine deutliche Sprache, die dann
auch bestätig wurde... *hmpf* Jetzt muss ich mir erst mal
ein neues Auto kaufen, was - bei dem derzeitigen Theater um die
Abwrackprämie - mal gar nicht geht. Alle Neuwagen wech...
und nix in Sicht bis Ende April/Anfang Mai... na prima!
[Seb] Das arme Auto! Ich hab mich aber auch zeitig verzogen,
denn ich hatte nur bedingt Lust mich länger als nötig
inmitten karnevalswütiger Deppen und Deppinnen am Bahnhof
aufzuhalten ;)
Und weiter geht’s am 27.02. mit der nächsten Skandinavier-Packung,
dann ganz finster mit Sarkom - Koldbrann - Shining!
[Dajana] Ach ja, da bin ich ja auch ;) Nur nicht im Turock,
sondern im Oberhausens liebsten Metalwohnzimmer Helvete ;)