Nach
langer Abstinenz und der Veröffentlichung von The
Great Cold Distance, welches doch die Gemüter
erhitzte (von langweilig bis hin zum besten KATATONIA
Album war ja alles an Meinungen dabei), lassen sich die schwedischen
Düsterheimer auch endlich wieder mal auf den europäischen
Bühnen blicken. Begleitet wurden sie einmal mehr von den
Italienern NOVEMBRE die musikalisch hervorragend
zu KATATONIA passen und als Package den Soundtrack
zum Weltuntergang auf die Bühne bringen. Zum allerletzten
Tourtag machte ich mich dann erwartungsfroh nach Arnheim auf,
denn erste Berichte von diversen Konzerten der Great Cold
Spring European Tour ließen Großes erwarten.
Das W1
(Willemeen) war dann auch gut gefüllt und die Fans in sichtbarer
Vorfreude auf das was kommen würde und somit bester die Stimmung…
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Fotos ::
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NOVEMBRE
~ starteten kurz vor neun und hatten es nicht
schwer, das Publikum zu begeistern. Die Songs des neuen Albums
Materia kamen gut an, während ältere
Sachen regelrecht abgefeiert wurden. Die Jungs waren bester Laune
und rockten munter drauf los. Der Sound war klar und differenziert,
nur der Gesang war etwas zu leise. Da kann man sich nun drüber
streiten, ob das gut oder schlecht war. Ich mag die Stimme von
Carmelo Orlando nicht besonders, sie ist mir zu weich, zu soft,
nicht kraftvoll und ausdrucksstark genug. Will meinen, sie passt
nicht recht zu der ansonsten guten Musik. Man hatte sich mit dem
neuen Album viel Zeit gelassen und das spiegelte sich auch deutlich
in der Live-Umsetzung wieder, denn die neuen Songs wirkten um
einiges ausgereifter. Aber so ein leichter progressiver Touch
könnten den Jungs nicht schaden ;) Gute Show!
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KATATONIA
~ brauchten etwas länger für den Umbau
und hingen als ersten Gimmick die Logo-Wände falsch rum auf
;) Nach stimmungsvollem Intro stiegen KATATONIA
dann auch gleich mit dem Opener des neues Albums Leaders
ein… und überraschten auf ganzer Linie! Wer hat gesagt,
KATATONIA können nicht rocken??? Sie können,
und wie… Ok, in der Vergangenheit sah das anders aus und
keiner hätte solch energetisches Agieren auf der Bühne
erwartet. Es scheint, die Jungs haben sich diesbezügliche
Kritiken zu Herzen genommen… Die Herrschaften Nyström
und Norrman spielten sich schlichtweg den Arsch ab, während
Jonas Renske eher verhalten hinter seinem Mikro stand, sein Gesicht
hinter seiner Langhaarmähne versteckte und nur gelegentlich
ein Schritt nach hinten tat, um wild abzubangen. Das Feedback
war natürlich enorm, denn nahezu der ganze Saal war am bangen,
und das bei den eher zurückhaltenden Holländern…
Neben der Hälfte der Songs von The Great Cold
Distance präsentierte man einen gut ausgesuchten
Querschnitt durch die gesamte Diskografie. Nach knapp eineinhalb
Stunden grandioser Show stürmten bei der Zugabe Novembre,
die Crew und diverse Fans die Bühne und veranstalteten einen
wahren Tumult. Die Techs bewaffneten sich mit Instrumenten, so
dass teilweise vier oder fünf Gitarren gespielt wurden. Am
Ende polterte sich dann auch Daniel Liljekvist einen Weg quer
durch sein Drumkit. Fulminanter Abschluss einer wirklich tollen
Show!
Setlist: Leaders, Wealth, Soil’s Song,
Deadhouse, Teargas, Sweet Nurse, Deliberation, Ghost Of The Sun,
My Twin, Criminals, Future Of Speech, Tonight’s Music, For
My Demons, Sleeper, July, In The White // Evidence, Murder
Es scheint,
KATATIONIA sind auf dieser Tour über sich
hinausgewachsen. Die Songs des brandneuen Albums und auch von
Viva Emptiness rockten live wie verrückt,
kamen sogar druckvoller rüber, als auf Platte. Und das die
Schweden nicht mehr stocksteif auf der Bühne stehen hat schon
was… Insgesamt also ein fantastisches Konzert. Wer es verpasst
hat, hat was verpasst! Nur an der Fannähe und Partylaune,
gerade am letzten Tourtag könnten beide Bands noch etwas
arbeiten ;) Komisch, das wir wieder die allerletzten waren, die
von dannen zogen… *lol* Oh, und an zukünftige Arnheim
Besucher (gibt da ja auch noch de Goudvishal mit diversen Konzerten
und das Arnheim Metal Meeting), Parkhäuser sind sehr teuer
und haben nicht die ganze Nacht geöffnet… ;)