5
Jahre Planet Metal – unter diesem Motto stand die Veranstaltung,
die mit einer etwas eigentümlichen Band-Zusammenstellung
aufwartete – zuerst 2 heimische, eher traditionell-hardrockig/heavymetallische
Vorgruppen und danach die finnische Folkmetal-Naturgewalt, die
derzeit jeden Spielort in Schutt und Asche legt. Ob diese Kombination
allzu glücklich ist, sei mal dahingestellt, Tatsache ist
aber, dass sämtliche Bands keine schlechten sind und dass
ein bisschen Horizonterweiterung noch niemandem geschadet hat.
::
Fotos
::
•
BREWTALITY
•
habe ich aber leider fast komplett verpasst, sodass ich eigentlich
nur von einem sehr gelungenen Deep Purple – Cover, nämlich
Highway Star, als Abschlussnummer berichten kann. Die
Meinungen, die ich von einigen Anwesenden über den Auftritt
eingeholt hab, fielen aber größtenteils positiv aus,
auch wenn herauszuhören war, dass die Band wohl eher ins
Vorprogramm von Motörhead oder musikalisch ähnlich gelagerten
Helden passen würde. Nur eins noch: Zusammengebundene Haare
auf der Bühne gehen absolut nicht! Trotzdem gab es am Ende
verdienten Applaus.
Mehr als nur
Applaus durfte es in der gut gefüllten, aber nicht ZU vollen
Hütte dann schon bei • FIRESTORM
• sein, die sich in den 9 Jahren ihres Bestehens
eine beträchtliche Fangemeinde erspielt haben. Ich muss aber
zugeben, dass ich mit ihrem Material ganz und gar nicht vertraut
bin, kann daher nix über die Zusammenstellung der Setlist
sagen. Laut Willi vom Escape (der ein eingeschworener Anhänger
der Band ist) waren es wohl zu viele neue Nummern, was aber nix
daran änderte, dass von den Fans inklusive besagtem Willi
jedes einzelne Stück sehr gut aufgenommen wurde. Optisch
sind die „Shock Metaller“ (Eigenbezeichnung) ja so
ein Mittelding aus Manowar, Marylin Manson und Nifelheim, musikalisch
dagegen wohl eher irgendwo zwischen Kiss, Priest und ein bissl
speedigerem Zeugs anzusiedeln. War echt okay.
Danach gab
es schnell noch die Ziehung der Gewinner der Hauptpreise der entsprechend
dem Anlass stattfindenden Verlosung (bei der netterweise jedes
Los gewann), während sich doch gewisse Wanderbewegungen zur
Bühne bzw. von der Bühne weg vollzogen, da das Publikum
ebenso bunt gemischt war wie die Bandsauswahl.
Nachdem die
Rufe nach • KORPIKLAANI
• immer lauter und fanatischer wurden, brach schließlich
schon beim Intro ein Moshpit los, der dann beim Eröffnungsstück
(wieder mal das nervige Journeyman) Ausmaße annahm
(und über das gesamte Konzert beibehielt), wie sie im Planet
Music nicht sooooo häufig vorkommen. Frontmann
Jonne erklärte gleich im Anschluss daran, dass er gesundheitlich
und vor allem stimmlich ziemlich angeschlagen sei und bat präventiv
um Verzeihung und um gesangliche Unterstützung durch die
Fans. Diese gab es auch ziemlich zahlreich, sofern nicht gerade
wieder eins der vielen Instrumentals gespielt wurden, auf die
man notgedrungen zurückgreifen musste. Mit Juokse Sina
Humma kam eine nicht unbedingt erwartete Beruhigungspille
von der ersten Scheibe Spirit Of The Forest
zum Zug, während die von Voice Of Wilderness
stammende Joik-Nummer Spirit Of The Forest leider entfiel.
Das wär ja für mich noch gerade so verkraftbar gewesen,
aber vom neuen Album gleich die 3 besten Stücke (subjektiverweise
das lautstark geforderte Rise, desweiteren Kirki
und vor allem Väkirauta – also, wie man auf
die letztgenannte Nummer verzichten konnte, ist mir völlig
unbegreiflich und ziemlich enttäuschend, noch dazu ist das
Stück ja offensichtlich normalerweise sehr wohl im Set –
siehe Seb’s
Bericht vom Auftritt in Essen) auszulassen, find ich persönlich
nicht ganz so lustig. Die meisten Anwesenden schien das zugegebenermaßen
nicht so zu stören, abgefeiert wurde alles, was kam und selbst
bei langsamerem Zeugs kam der Moshpit nur ansatzweise zur Ruhe.
Die Oberkracher waren natürlich das Billigprodukt Happy
Little Boozer, die völlig genialen Cottages And
Saunas und Hunting Song, der Klassiker Wooden
Pints und selbstverständlich Beer Beer. Für
mich persönlich stellt auch das vom Debüt stammende
Instrumental Pellonpekko jedes Mal wieder einen Höhepunkt
dar Mit Let's Drink wurde auch ein bisher unbekanntes
Liedlein präsentiert. Jonne tobte die meiste Zeit ungeachtet
seiner beeinträchtigten Fitness über die Bühne,
ebenso wie der andere Gitarrist Cane. Geiger Hittavainen und Bassist
Jarkko stellten dagegen die Ruhepole dar. Irgendwann war’s
dann aber doch vorbei, und zum Abschluss legte Jonne noch einen
einigermaßen gelungenen Crowdsurfversuch hin (ohne Musik!!!).
Tja, von den
3 KORPIKLAANI-Auftritten, die ich bisher erlebt
hab, war dieser aus verschiedenen Gründen am wenigsten toll
nämlich nicht nur wegen der durchwachsenen Setlist, sondern
auch deshalb, weil der intime Clubrahmen, der früher einen
Teil des Reizes ausgemacht hat, mittlerweile nicht mehr möglich
ist, da die Band doch schon relativ groß und angesagt ist.
Geil war’s aber trotzdem, einen mehr als einstündigen
Dauermoshpit (in dem natürlich wieder einige Deppen nicht
kapiert haben, wo die Ellbogen hingehören) in der ganzen
vorderen Hälfte erlebt man im Planet Music ja doch eher selten.
Kippis!