MetalMaschinenMusik
und das 25. Jubiläum einer Legende - DIE
KRUPPS haben in einem Vierteljahrhundert Musikgeschichte
geschrieben. Sie waren Wegbereiter für den Industrial in
Deutschland, dessen Verschmelzung mit dem Metal und die Einbindung
von Dance-Sounds. Es gab Chartsnotierungen in England und den
Staaten, Kooperationen mit Metallica und Bands wie Front 242 oder
Nitzer Ebb betonten nicht selten, dass sie definitiv von den KRUPPS
beeinflusst wurden. Als 1997 nach Paradise Now das
Aus kam, hätte wohl keiner mehr geglaubt, DIE KRUPPS
noch mal livehaftig zu erleben. 8 Jahre später sind die Jungs
wieder livehaftig unterwegs und spielten am heutigen Abend ihre
einzige Show in NRW, in Krefeld, wo sie übrigens 1981 ihr
allererstes Konzert im Haus Blumenthal bestritten.
Für solch einen denkwürdigen Abend war die KuFa
allerdings erstaunlich schlecht besucht. Die 1100 Leute fassende
Halle war bestenfalls etwas mehr als halbvoll. Was für ein
Jammer ... dennoch war die Stimmung ausgezeichnet und das Publikum
mehr als gespannt...
::
Fotos ::
:.
UNDERGOD
~ von den Schweizern hatte vorher nie etwas gehört
(der Großteil des Publikums offensichtlich auch nicht),
also galt es hier Neuland zu entdecken. Mit dem brand-aktuellen
Album Killove im Gepäck (VÖ 31.01.2006) starteten Jungs
und Mädel pünktlich mit einem musikalischen Verschnitt
aus NIN, Rammstein und Oomph!, nur nicht ganz so heavy, mit einem
eher rockigen Touch. Fronter Thommy machte einen recht charismatischen
Eindruck und die Band insgesamt rockte ziemlich agil die Halle.
Die Resonanz aus dem Publikum war zwar eher verhalten aber durchaus
positiv. Nicht unbedingt spektakulär aber eine gute, solide
Show!
:.
LLUTHER
~ kannte ich zwar bisher auch nur vom Namen her,
dafür gab es aber im Publikum bereits den einen oder anderen
Fan. Die irische Band um Sänger, Komponist, Gitarist und
Produzent in Personalunion Gerry Owens offenbarte nicht nur optisch
eine recht eigenwillige Mischung aus Placebo und Tokio Hotel,
sondern auch musikalisch, mit deutliche Einflüssen von (einmal
mehr) NIN oder auch ein bisschen Marilyn Manson und Zeromancer.
Neben perfekter Bühnenshow wurden Songs vom aktuellen Debüt
Album Agents Of Empire präsentiert. Werde ich
ein Auge drauf behalten und mir mal das Debüt organisieren
;)
:.
DIE KRUPPS ~
brauchten etwas länger für den Umbau, aber und dann
war es soweit und die Halle endlich gut gefüllt. Mit High
Tech/Low Life vom 92iger Album I
ging es los und es folgte eine Retrospektive durch die gesamte
Historie der Band, vom Debüt Album Volle Kraft
voraus (1982) bis zu einem brandneuen Song, die
es eigentlich noch gar nicht gibt (5 Millionen - außer
als Single auf den Konzerten), wo man inhaltlich der deutschen
Gesellschaft einmal mehr den Spiegel vorhält.
Während Frontakteur Jürgen Engler und Gitarist Marcel
Zürcher (hier hätte ich mir doch Lee Altus zur Reunion-Tour
gewünscht) im gleißenden weißen Licht kaum zu
bändigen waren, Drummer Oliver Röhl eh genug zu tun
hatte, ließen es Basser Rüdiger Esch und Key Wiz Ralf
Dörper (ex-Propaganda) doch eher ruhig und gesetzter angehen
und bildeten somit ein recht seltsamen Kontrast. Quasi Ruhepol
links vs. Bewegungswut rechts. Musikalisch hielten sich Electronics
und brachiale Gitarrengewalt die Waage und ergaben zusammen mit
einem fulminanten Bass eine ausgezeichnete Mischung die dann aber
doch den Songs aus den 90igern die bessere Performance bot, die
ein klein wenig besser rüberkamen, als der Rest, zumindest
meiner Meinung nach ;) Der brandneue Song 5 Millionen
schlägt allerdings wieder in eine etwas modernere Richtung,
quasi als Hommage an jene EBM/Industrial Bands, die sich von den
KRUPPS beeinflusst sehen. Ob und wann es ein
neues Album geben wird und wie selbiges musikalisch ausfallen
könnte bleibt allerdings noch ein Geheimnis mit 7 Siegeln.
Das Publikum feierte DIE KRUPPS gebührend
ab, es wurde gerockt, gepogt und getanzt. Selbst ein Stagediver
wollte es zumindest ansatzweise versuchen... Was für eine
Stimmung und was für ein Konzert. Einfach grandios und definitiv
ein weiteres Highlight im Jahre 2006 *lol*… und wir haben
erst Januar… Schade nur, das ich nicht bis ganz zum Schluss
bleiben konnte (Frühdienst), denn die nachfolgende Party
soll ebenfalls ziemlich grandios ausgefallen sein…
Setlist:
High Tech/Low Life, Isolation, Crossfire, Odyssey
Of The Mind, Germaniac, Für einen Augenblick, Volle Kraft/Goldfinger,
Scent, Alive, Der Amboss, 5 Millionen (neu), Black Beauty, Dawning
Of Doom, Metal Machine Music, To The Hilt, Fatherland // Machineries
Of Joy, Bloodsuckers