Am
Freitag den 23. luden die Bottroper LAID IN ASHES
nach Oberhausen zum offiziellen Release-Gig ihres kürzlich
erschienenen neuen Albums Bastard From Hell.
Für mich war es der erste Besuch im Saint,
der aus dem ehemaligen Starclub hervorgegangen ist, und ich muss
sagen, der Laden gefällt mir durchaus. Die sakrale Ausstattung
vor allem im Bühnenbereich, der durch die Wandmalerei in
Form gotischer Kirchenfenster und durch ein darunter angebrachtes
Spiegel-Triptychon wie ein Altarraum wirkt, verleiht dortigen
Konzerten ein ganz besonderes Ambiente.
Als leicht störend empfand ich allerdings die Tatsache, dass
sämtliche Getränke in wenig handfesten Plastikbechern
ausgeschenkt wurden, und dass die Herrschaften an der Theke ganz
offensichtlich keine besonders einheitliche Preispolitik verfolgten,
ich habe jedenfalls für die gleiche Getränkekombination
drei verschiedene Beträge bezahlt… aber das nur am
Rande...
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EXECRATE
~ machten glücklicherweise mit leichter Verspätung
den Anfang und waren gerade mit dem ersten Song zugange, als ich
eintraf. Die aus Dinslaken stammende Band konnte sich letztes
Jahr bereits mit ihrer CD Aggressor
einen gewissen Bekanntheitsgrad erarbeiten, wohl nicht zuletzt
durch die Tatsache, dass sie mit Sängerin Masae über
eine Front-Frau verfügen. Im Death-Metal-Bereich ja nach
wie vor etwas exotisch, aber die Dame hörte sich stellenweise
krasser an als so mancher Kerl und war auch in Punkto Bühnenpräsenz
ziemlich weit vorne. Ihre vier männlichen Mitstreiter an
den Instrumenten und Gitarrist Andi, der auch zum Teil als zusätzlicher
Shouter herhalten durfte, hielten sich da etwas zurück. Musikalisch
gab es recht anspruchsvollen Death/Thrash Metal der stilistisch
wohl hauptsächlich von Bands wie den guten alten Death (die
auch mit Crystal Mountain gecovert wurden) und At The
Gates beeinflusst zu sein scheint. Das ging auch ziemlich gut
ab, aber aufgrund der traditionell unangenehmen Aufgabe, den Abend
zu eröffnen, hatten EXECRATE dennoch Schwierigkeiten,
das Publikum in Schwung zu bringen. Immerhin wurden die Leute
nach einigen Aufforderungen von Andi etwas aktiver. Gegen Ende
der ca. 40-minütigen Spielzeit kam mir die Musik allerdings
ein klein wenig eintönig vor, trotz der genannten Vorbilder
fehlte mir irgendwann etwas die Abwechslung und Spannung. Dennoch
ein solider guter Auftritt.
Setlist: Aphorism, Aggressor, Sigiriya, Crystal
Mountain (Death Cover), Sorrows, The Witch And The Seer, Dead
Souls Might, Revenge, Fisting My Brain, Infected Voice
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PATH
OF GOLCONDA ~ haben selber erst gerade einen
Release Gig hinter sich, da man am 09.06. mit The
Threshold Diaries ebenfalls kürzlich ein neues
Album herausgebracht hat. Die Band stammt aus Oberhausen und hatte
dementsprechend als Lokalmatadore einen eigenen Fanclub dabei.
Zu den Intro-Klängen von Metropolis Rotting, das auch die
aktuelle CD einleitet, betrat die Band die Bühne. Angeführt
von Sänger Manuel, der ein wenig aussah wie eine etwas bösere
und breitere Version von El Marriachi, ging es danach richtig
schwungvoll los. Die Band war mit viel Einsatz und Elan bei der
Sache, es gab deutlich mehr Bewegung sowohl vor als auch auf der
Bühne, was sicher auch daran lag, das PATH OF GOLCONDA
eine sehr abwechslungsreiche Mischung aus groovigem Death, flottem
Black Metal und zum Teil näherungsweise doomigen Elementen
boten. Zwischenzeitlich verkündete Frontmann Manuel noch,
dass dieser Auftritt auf der gleichen Bühne wie damals fast
auf den Tag genau sein zehnjähriges Bühnenjubiläum
darstelle. Leider war, auch mit dem Hinweis seitens der Band,
dass der Abend ja LAID IN ASHES gewidmet sei,
schon recht zeitig Feierabend, das Interludium, das laut der geplanten
Setlist eigentlich die Mitte des Gigs markiert hätte, war
bereits der vorletzte Song. Da der Auftritt dem Publikum aber
wohl mindestens genauso gut gefallen hat wie mir, wurde vehement
eine Zugabe gefordert, die dann in Form von Between God &
Gutter auch gewährt wurde.
Dann war aber sehr zu meinem Bedauern endgültig Schluss,
und die Oberhausener räumten die Bühne für LAID
IN ASHES...
Setlist: Metropolis Rotting, Message In A
Rifle, Catafalque, Calling The Tide, Foul Winds Through Utopia
// Between God & Gutter
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LAID IN
ASHES ~ diese gönnten sich allerdings
zunächst mal eine reichlich ausgedehnte Umbau- und Vorbereitungsphase,
so dass es erst nach 23 Uhr weiterging. Dann lief zu Musik vom
Band zunächst an der Seite der Bühne eine Diashow ab,
die die Entwicklung der Band von 1999 an nachvollzog. Da hat sich
doch sowohl optisch, als auch was die Locations angeht, seit den
Anfangstagen einiges geändert *g*. Nach einigen Minuten stürmten
LAID IN ASHES dann die Bühne, und wer sie vorher beim Aufbauen
gesehen hat, konnte bestimmt ein leichtes Schmunzeln nicht unterdrücken.
Statt der vorher eher schlichten schwarzen Kleidung war nun Kostümierung
angesagt: Sänger Fabian kam mit Blue Jeans und passender
Kutte auf nacktem Oberkörper sowie Sonnenbrille, die aber
noch während des ersten Songs ins Publikum flog, Basser Jochen
führte das passende schwarzlederne Pendant vor… Wie
eine Bekannte von mir sagte: „...das Outfit hatte so einen
gewissen prolligen Charme“ *g*.
Irgendwann im zweiten Drittel mussten dann selbstverständlich
auch die Westen dran glauben.
Was aber natürlich am meisten zählte, war die Musik,
und die begeisterte direkt von Anfang an den ganzen Saal. Fabian
brachte mit seinem Mischung aus Geschrei und tiefen Growls ohnehin
eine Menge Stimmung auf die Bühne, die höchst abwechslungsreiche
Musik tat ihr übriges. Von schleppenden Mit-Bang-Parts über
Thrash-Gewitter bis hin zu klassischen Death-Metal-Attacken war
alles enthalten. Natürlich wurden im Laufe des Abends alle
Songs vom zu präsentierenden Album gespielt, aber auch die
alten Songs wurden nicht vernachlässigt. Auffällig dabei
war, dass fast alle der älteren Songs deutlich länger
sind als die Stücke auf Bastard From Hell,
die sich im Schnitt mit knapp über drei Minuten begnügen.
Obwohl das an sich gar nicht nötig gewesen wäre, um
Stimmung zu machen, kam nach den ersten fünf eigenen Songs
dann ein Cover des Megadeth-Klassikers Peace Sells, der
natürlich zum kollektiven Mitgrölen einlud. Neben dem
Sänger, der zwischen den einzelnen Stücken in der Regel
noch ein paar launige Durchsagen zu machen hatte und der mitunter
überall auf der Bühne gleichzeitig zu sein schien, waren
aber auch die Herren an den Saiten, vorneweg der Bassist, sehr
auf Bühnenshow bedacht, auch wenn bei zweien der Herren die
Haare zum schütteln nicht lang genug waren. Das „Manko“
wurde durch entsprechendes Posieren locker wettgemacht ;)
Mit Shot 6 Times sollte dann nach ungefähr 70 Minuten
Vollgas das Ende gekommen sein, aber selbstverständlich ließ
man die Jungs nicht ohne Zugabe weg. So wurde zunächst der
Klassiker Balls To The Wall von Accept nachgereicht,
bei dem die Bühne von etlichen Haare schwingenden und mitsingenden
Fans gestürmt wurde, danach gab es dann noch den eigenen
Hit Freakshow 666. Aber auch danach kamen LAID
IN ASHES noch einmal zurück und gaben, wenn ich
es richtig mitbekommen habe, auf Wunsch eines der Kollegen der
Vorband noch Death Of A Vampire, bei dem es dann noch
einmal entsprechend mit Band und Fans auf der Bühne rund
ging, und ohne den auch noch ein Track von Bastard
From Hell gefehlt hätte.
Dann war aber nach gut 90 Minuten endgültig Sense, und, wie
Fabian es (wenn nicht so dann jedenfalls ähnlich) formulierte
„Party und Saufen bis der Arsch ab ist“ angesagt :D
Prost!
Setlist: Prowler, Regressus Diaboli, Bastards
From Hell, Teutonic Death, Parasite Within, Peace Sells, Gabriel,
Hate Brigade, Black Gallows, Children Of Darkness, Face Of Death,
Fairytale, Visit From The Other Side, Shot 6 Times // Balls To
The Wall, Freakshow 666, Death Of A Vampire
Fazit: Ein
einfach geiles Konzert, mit schon starken Vorbands und einem noch
besseren Headliner. Das hat wirklich extrem viel Spaß gemacht,
war nie auch nur ansatzweise langweilig und das vor allem für
die schlappen 5 Euro, die das Ganze gekostet hat.
Danach ging’s dann mit bunt unter die Leute gemischter Band
noch einige Stunden mit Party weiter, aufgelegt wurden dabei passend
zum Konzertabend Musik a la Six Feet Under, Bolt Thrower, Deicide
und Konsorten.