Nachdem
das SYMBIONTIC Demo BioConstruct bei uns wie eine
Bombe eingeschlagen hatte, war es nur eine Frage der Zeit (oder
besser meines Schichtplanes) wann ich mir diese Band Live anschauen
würde. Und es dauerte gar nicht lange, bis sich mit dem Bands
Battle Part 2 eine Show ganz in meiner Nähe ergab. ;) Also nix
wie hin. Und nach ein paar Rangeleien im Dortmunder Feierabendverkehr
war ich dann auch knapp pünktlich. Bis es dann aber tatsächlich
losging, blieb noch ein bisschen Zeit sich in dem Laden umzuschauen,
Demos zu kaufen und natürlich ein Bier zu schlürfen. Um 20:30
Uhr enterten dann SERPENT SOUL vor ca. 80 Leuten die Bühne...
Allerdings
bedurfte es dann doch 2 Stücke, bis wirklich alle Gäste vor der
Bühne versammelt waren, anstatt draußen ihr Bier zu schlürfen.
Aber spätestens bei Walpurgis Night hatten ::
SERPENT SOUL
:: ihr Publikum derart im Griff, dass ich schon
vermutete, die Band spielt hier vor einheimischen Publikum. Dem
war aber nicht so, denn SERPENT SOUL kommen aus
dem Hochsauerlandkreis (Brilon), das ist zwar nicht so weit weg,
aber dennoch kein Heimspiel. Was im Umkehrschluss bedeutet, das
sich die Jungs mit ihrer Mischung aus traditionellem Metal mit
Anleihen aus Thrash und Death Gefilden, eine bereits passable
Fangemeinde erspielt haben. SERPENT SOUL kamen
auf jeden Fall recht erfrischend rüber, was zum einen an der doch
recht spaßigen Diskrepanz zwischen den Growls und der normalen
Stimme von Sänger Alex lag, zum anderen an seinen lockeren Sprüchen,
in denen er sich über seine nicht vorhandene Kondition ausließ
(keine Angst, der Gute ist NICHT auf der Bühne zusammengebrochen
;-)) oder über die harten Schalen und weichen Kerne von männlichen
Metalheads philosophierte. Letzteres musste als Grund dafür herhalten,
das SERPENT SOUL's Musik fast komplett im Midtempo
Bereich angesiedelt ist, und es außerdem bei 45 Min. Spielzeit
3 schmachtende Balladen gab, z.B. No Way Out, ein absoluter
Smash Hit! Den gibt's auch auf der Demo CD Eternal Rape!
Noch eine kleine Anekdote am Rande: nachdem der Drummer mit dem
Ausziehen seines T-Shirts einen Quasistriptease hinlegte, fingen
vor allem die Männer an zu grölen, jene, die dann später bei No
Way Out verzückt ihre Feuerzeuge rausholten. Die Männer soll
mal jemand verstehen ...
Fazit: 45 Minuten, die einfach nur Spaß gemacht haben, auch wenn
das Stageacting bis auf den Sänger nur mäßig war und man der Band
doch angemerkt hat, das sie nicht so oft live spielen.
Setlist: Blood God, Rise From The Deep, Walpurgis Night, Death
Is My Rebirth, When Angels Fall, Chainsaw RNR, No Way Out, Journey,
Prize, Serpent Soul, Born To Be Wild
Danach
ging es mit :: INVOID
:: weiter, die mir erst kürzlich ihre Demo CD
zugeschickt haben (siehe Demo Reviews). Leider mussten die Jungs
bei ihrem ersten Gig seit langem vor recht spärlichem Publikum
spielen. Denn die Reihen lichteten sich nun deutlich. Das tat
der Sache aber keinen Abbruch, die Jungs spielten sich die Seele
aus dem Arsch. Das Songmaterial klang viel ausgereifter und wurde
auch professioneller vorgetragen, als noch bei der Vorgängerband.
Der Bass Sound war absolut geil und killte förmlich. Geboten wurde
eher traditioneller Death Metal mit leichtem Hardcore Einschlag,
der Live wesentlich frischer und aggressiver rüberkommt, als auf
der Demo CD Infiltration. Sänger Kosta, der sich
eigentlich weitestgehend in typischer Death Metal Manier durch
die Songs growlte, verfiel das eine oder andere mal in eine Stimmlage,
die mich insbesondere bei Blood irgendwie an Daniel Brennare
von Lake Of Tears erinnerte ...
Fazit: Nach langer Bühnenabstinenz ein gelungenes Comeback. Man
hat nix verlernt, konnte hervorragend zusammen agieren. Es gab
kaum Spielfehler (zu hören). Und für die (noch) Anwesenden waren
die 45 Minuten sicherlich ein Genuss!
Setlist: Invoid, At Sixes And Sevens, Dagon, Among The Profane,
Soulgrinder, This Time, Infiltration, Blood, Thoughtmachine, Nameless
City, I'm Not Happy
Man
könnte schon fast sagen, die Jungs aus Bochum hatten an diesem
Abend die Arschkarte gezogen. Denn von den fast 80 Leuten waren
lediglich eine Handvoll übriggeblieben. Und das war echt schade.
:: SYMBIONTIC
:: waren ohne Zweifel das Highlight des Abends.
Und das in jeder Hinsicht. Mit ihrem hochtechnischem und teils
progressiven Death Metal walzten sie alles nieder. Es gab eine
gelungene Mischung von Stücken ihrer aktuellen Demo CD BioConstruct,
des kompletten ersten Demos Extract und 4 neuen
Songs, wobei Psycho wohl der markanteste Track war. Arschtightes
Riffing bescherte sogar mir ein gewisses Nackenziehen.
Nur, der Großteil des noch vorhandenen (und recht jungen) Publikums
schien schlicht und einfach überfordert! Man konnte es förmlich
von den Gesichtern ablesen, das sie Breaks, Struktur und Songwriting
nicht nachvollziehen konnten.
Fazit: SYMBIONTIC haben ein Problem. Sie sind
zu gut!!! Für ihren Status als junge Undergroundband, die so durch
die kleinen örtlichen Locations zieht, treffen sie meistens wohl
nicht auf das richtige Publikum.
Setlist: Predator, Seductively They Will Speak, Throne, Corrosive,
No Angel, Soulraped, Infesting, Shotgun Surgery, Chainsaw Smile,
Psycho, Parasite, The Night Is My Stage, Decompensated
Alles
in allem war das Metal Battle Part 2 ein gelungener Abend.
Das ca. 400 Leute fassende FZW bietet ausreichend Platz für entsprechende
Events, hat eine große Theke und einen zusätzlichen "Keller" für
Gothic und Underground Parties. Die Bühne ist groß genug, nur
springen sollte man besser nicht. Und der absolute Pluspunkt ist
die hauseigene PA inklusive der Lichtanlage! Der Sound war absolut
sauber und arschgeil. Da kann sich so manche Location, bei denen
"große" Bands auf Tour so durchziehen eine Scheibe abschneiden.
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