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METAL BATTLE PART 2

Symbionitic - Invoid - Serpent Soul

2002-11-22 DE Dortmund - FZW
 

Nachdem das SYMBIONTIC Demo BioConstruct bei uns wie eine Bombe eingeschlagen hatte, war es nur eine Frage der Zeit (oder besser meines Schichtplanes) wann ich mir diese Band Live anschauen würde. Und es dauerte gar nicht lange, bis sich mit dem Bands Battle Part 2 eine Show ganz in meiner Nähe ergab. ;) Also nix wie hin. Und nach ein paar Rangeleien im Dortmunder Feierabendverkehr war ich dann auch knapp pünktlich. Bis es dann aber tatsächlich losging, blieb noch ein bisschen Zeit sich in dem Laden umzuschauen, Demos zu kaufen und natürlich ein Bier zu schlürfen. Um 20:30 Uhr enterten dann SERPENT SOUL vor ca. 80 Leuten die Bühne...

Allerdings bedurfte es dann doch 2 Stücke, bis wirklich alle Gäste vor der Bühne versammelt waren, anstatt draußen ihr Bier zu schlürfen. Aber spätestens bei Walpurgis Night hatten :: SERPENT SOUL :: ihr Publikum derart im Griff, dass ich schon vermutete, die Band spielt hier vor einheimischen Publikum. Dem war aber nicht so, denn SERPENT SOUL kommen aus dem Hochsauerlandkreis (Brilon), das ist zwar nicht so weit weg, aber dennoch kein Heimspiel. Was im Umkehrschluss bedeutet, das sich die Jungs mit ihrer Mischung aus traditionellem Metal mit Anleihen aus Thrash und Death Gefilden, eine bereits passable Fangemeinde erspielt haben. SERPENT SOUL kamen auf jeden Fall recht erfrischend rüber, was zum einen an der doch recht spaßigen Diskrepanz zwischen den Growls und der normalen Stimme von Sänger Alex lag, zum anderen an seinen lockeren Sprüchen, in denen er sich über seine nicht vorhandene Kondition ausließ (keine Angst, der Gute ist NICHT auf der Bühne zusammengebrochen ;-)) oder über die harten Schalen und weichen Kerne von männlichen Metalheads philosophierte. Letzteres musste als Grund dafür herhalten, das SERPENT SOUL's Musik fast komplett im Midtempo Bereich angesiedelt ist, und es außerdem bei 45 Min. Spielzeit 3 schmachtende Balladen gab, z.B. No Way Out, ein absoluter Smash Hit! Den gibt's auch auf der Demo CD Eternal Rape!
Noch eine kleine Anekdote am Rande: nachdem der Drummer mit dem Ausziehen seines T-Shirts einen Quasistriptease hinlegte, fingen vor allem die Männer an zu grölen, jene, die dann später bei No Way Out verzückt ihre Feuerzeuge rausholten. Die Männer soll mal jemand verstehen ...
Fazit: 45 Minuten, die einfach nur Spaß gemacht haben, auch wenn das Stageacting bis auf den Sänger nur mäßig war und man der Band doch angemerkt hat, das sie nicht so oft live spielen.
Setlist: Blood God, Rise From The Deep, Walpurgis Night, Death Is My Rebirth, When Angels Fall, Chainsaw RNR, No Way Out, Journey, Prize, Serpent Soul, Born To Be Wild

Danach ging es mit :: INVOID :: weiter, die mir erst kürzlich ihre Demo CD zugeschickt haben (siehe Demo Reviews). Leider mussten die Jungs bei ihrem ersten Gig seit langem vor recht spärlichem Publikum spielen. Denn die Reihen lichteten sich nun deutlich. Das tat der Sache aber keinen Abbruch, die Jungs spielten sich die Seele aus dem Arsch. Das Songmaterial klang viel ausgereifter und wurde auch professioneller vorgetragen, als noch bei der Vorgängerband. Der Bass Sound war absolut geil und killte förmlich. Geboten wurde eher traditioneller Death Metal mit leichtem Hardcore Einschlag, der Live wesentlich frischer und aggressiver rüberkommt, als auf der Demo CD Infiltration. Sänger Kosta, der sich eigentlich weitestgehend in typischer Death Metal Manier durch die Songs growlte, verfiel das eine oder andere mal in eine Stimmlage, die mich insbesondere bei Blood irgendwie an Daniel Brennare von Lake Of Tears erinnerte ...
Fazit: Nach langer Bühnenabstinenz ein gelungenes Comeback. Man hat nix verlernt, konnte hervorragend zusammen agieren. Es gab kaum Spielfehler (zu hören). Und für die (noch) Anwesenden waren die 45 Minuten sicherlich ein Genuss!
Setlist: Invoid, At Sixes And Sevens, Dagon, Among The Profane, Soulgrinder, This Time, Infiltration, Blood, Thoughtmachine, Nameless City, I'm Not Happy

Man könnte schon fast sagen, die Jungs aus Bochum hatten an diesem Abend die Arschkarte gezogen. Denn von den fast 80 Leuten waren lediglich eine Handvoll übriggeblieben. Und das war echt schade. :: SYMBIONTIC :: waren ohne Zweifel das Highlight des Abends. Und das in jeder Hinsicht. Mit ihrem hochtechnischem und teils progressiven Death Metal walzten sie alles nieder. Es gab eine gelungene Mischung von Stücken ihrer aktuellen Demo CD BioConstruct, des kompletten ersten Demos Extract und 4 neuen Songs, wobei Psycho wohl der markanteste Track war. Arschtightes Riffing bescherte sogar mir ein gewisses Nackenziehen.
Nur, der Großteil des noch vorhandenen (und recht jungen) Publikums schien schlicht und einfach überfordert! Man konnte es förmlich von den Gesichtern ablesen, das sie Breaks, Struktur und Songwriting nicht nachvollziehen konnten.
Fazit: SYMBIONTIC haben ein Problem. Sie sind zu gut!!! Für ihren Status als junge Undergroundband, die so durch die kleinen örtlichen Locations zieht, treffen sie meistens wohl nicht auf das richtige Publikum.
Setlist: Predator, Seductively They Will Speak, Throne, Corrosive, No Angel, Soulraped, Infesting, Shotgun Surgery, Chainsaw Smile, Psycho, Parasite, The Night Is My Stage, Decompensated

Alles in allem war das Metal Battle Part 2 ein gelungener Abend. Das ca. 400 Leute fassende FZW bietet ausreichend Platz für entsprechende Events, hat eine große Theke und einen zusätzlichen "Keller" für Gothic und Underground Parties. Die Bühne ist groß genug, nur springen sollte man besser nicht. Und der absolute Pluspunkt ist die hauseigene PA inklusive der Lichtanlage! Der Sound war absolut sauber und arschgeil. Da kann sich so manche Location, bei denen "große" Bands auf Tour so durchziehen eine Scheibe abschneiden.

 
story & pics © Dajana