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2005-08-26 DE – Dülmen - Neue Spinnerei

Ich bin ja immer gerne für Underground Konzerte zu haben, schon weil es eine prima Gelegenheit ist, neue Bands und die lokale Szene besser kennen zulernen ;) Also ließ ich mich auch nicht lange bitten und machte mich an diesen jenem Abend auf ins Münsterland ...
Die Neue Spinnerei in Dülmen ist Teil des Jugendzentrums im „wiederaufbereiteten“ alten Bendix Fabrikgebäude. Hat man alles sehr schön hergerichtet und die Mühe hat sich offenbar gelohnt, denn der Komplex wird gut von der örtlichen Jugend angenommen. Das Publikum war kunterbunt gemischt, von 12-jährigen Metal Kiddies in unechten Metallica-Shirts bis hin zur alten Rocker-Fraktion war alles vertreten, was natürlich das eine oder andere Mal für erheiterndes Schmunzeln oder gar Lachen sorgte. Aber ... haben wir nicht alle mal so angefangen? ... Und werden wir nicht alle mal so enden? ... Naja, mehr oder weniger ;)
Bei 2 Euro Eintritt und Bier für 1 Euro (für die Erwachsenen *g*) war die Spinnerei bereits zur Einlass-Zeit (19.30 Uhr) gut voll. Da WYTCHCRAFT erst um 21 Uhr anfangen sollten, gab es vorneweg als Appetizer die aktuelle Candlemass DVD Documents Of Doom (muss ich unbedingt haben) auf einer großen Leinwand. Gänsehaut-Feeling pur ...

:: Fotos ::

:. WYTCHCRAFT ~ starteten dann pünktlich mit dem Intro Nexus 666 und ließen hernach auch nix mehr anbrennen. Es gab zwar am Anfang ein paar Timing-Schwierigkeiten und Verspieler, aber die Band nahm’s gelassen und ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen oder gar rausschmeißen. Besonders gespannt war ich auf Sänger Kai Tubbesing, der auf dem aktuellen, selbstproduzierten Album I Taste Your Fucking Tears Of Sorrow (genialer Titel übrigens *lol*) doch recht seltsam rüberkam. Er deckt eigentlich ein breites Spektrum ab, von tiefen Growls bis hin zum hellen klaren Gesang war alles dabei, wobei mir die tieferen Parts eindeutig mehr zusagten ... Musikalisch gab’s Doom der alten Schule, also nix mit ultra-langsamen Lavawalzen, stattdessen wurde munter gerockt (slow, but not dead, eh? *g*). Das Publikum fand sichtlich Gefallen, bangte wild und gab der Band ein super Feedback, das diese wiederum veranlasste, noch mehr aus sich herauszugehen. Bei einer Stunde Spielzeit ging man dann auch durch alle Veröffentlichungen, inklusive brand-neuem Material vom bereits erwähnter erster Langrille. Coole Show!
Setlist: Nexus 666, Questions, From Dusk Till Doom, Winterland, I Taste Your Fucking Taers Of Sorrow, Circle Of Life, Attributes Of Dark Passion // Forged In Fire, To Die In The Arms Of Winter

:. SPECTRE DRAGON ~ waren mir bis dato völlig unbekannt. Eigentlich hatte ich was im Stile von Wytchcraft erwartet; tatsächlich gab’s dann aber ’ne tierische Death/Thrash-Walze vor die Fresse. Die Jungs gaben von Anfang an Vollgas, spielten und bangten sich den Arsch ab, während die Meute (auch die älteren Semester) vor der Bühne völlig ausflippte und sich das Klima subtropischen Temperaturen annäherte. Grundsätzlich gesehen scheint die Band ein besonderes Fave für Annihilator zu haben, die musikalisch überall durchschimmerten und besonders den Gesang von Mat prägen. Allerdings gab’s auch diverse (Cover)Huldigungen, wie z.B. an Kreator (Phobia, weil’s am einfachsten zu spielen ist – so die Band *g*). SPECTRE DRAGON konzentrierten sich vornehmlich auf das brand aktuelle Album Beyond Creation und ließen lediglich 1 Song von letzten Output Under Hell’s Command (2002) einfließen (Demonized). Konstitutionell hatte die Band jedenfalls den längeren Atem, was aber das Publikum aber nicht daran hinderte, die Jungs gnadenlos zu fordern und eine Zugabe nach der anderen abzuverlangen.
Setlist: Burning Red Eyes, Under Hell’s Command, Demonized, Soul Harvest, Phobia, Thrash Metal Legions, Feeding The Brood, Masterplan, …To The Cellar, King Of The Kill, Haunted At Night, Tower // Out Of Spite, Creeping Death, The Thing In Area 6

Um 23 Uhr war Schluss (Sperrstunde im Wohngebiet), die Kiddies müde und der Rest bei bester Laune. Alles in allem ein sehr amüsanter Abend mit zwei Livebands, die den Laden und Grund und Boden rockten. Zum Ausklingen gab’s Slayer auf der Leinwand, während sich unsereiner zum Chinesen um die Ecke durchschlug und dabei die örtlichen Gesetzhüter beim Versuch, die Minderjährigen einzufangen und ins Bett zu verfrachten (hehe), beobachteten ...

 

story & pics © Dajana