Nach
nur spartanisch gesäten Konzerten (dafür mit grandiosem
Urlaub in Finnland) darf es am Ende des ersten Monats im neuen
Jahr ruhig ein bisschen gute Laune und sabbernde Monster geben
;)
LORDI haben ein neues Album namens Deadache
draußen und das will unter die Leute gebracht werden. Und
genau das tun sie nun auch, mit zwei Bands im Vorprogramm und
einem extra Truck mit Pyros und Requisiten ;)
Die Türen
zum X
öffnen zeitig (zu spät für viele T-Shirt-TrägerInnen,
da es draußen mal wieder bitterkalt ist), da im Anschluss
Normalo-Disco ist, ein äußerst unerfreulicher Umstand,
wie sich noch herausstellen wird...
::
Fotos ::
Die schwedischen
Glam-Rocker von :: FATAL
SMILE :: machten pünktlich den Anfang und
sahen sich einem recht lustlosen und vor allem ignorantem Publikum
in einer nur mäßig gefüllten Halle gegenüber,
die FATAL SMILE als Tunten verschrieen. Auf die Ansagen
von Sänger Blade reagierte kaum einer (oder vielleicht waren
sie auch des Englischen nicht mächtig) und die Reaktionen
waren – bis auf die enthusiastischen Rufe einer handvoll
Fans – gleich Null. Gut, für die Weltherrschaft reicht
es noch nicht – das Zweitwerk World Domination steht
seit dem Winter letzten Jahres im Regal – aber im nachhinein
betrachtet, waren FATAL SMILE die Band, die letztendlich
am meisten gerockt hat an diesem Abend. Die Jungs ließen
nämlich nix anbrennen, agierten lebhaft auf der knapp bemessenen
Bühne und hatten auch hinterher jede Menge Spass am Merch-Stand.
So muss das sein!
Setlist: Neo Natural Freaks, Stranger, Out Of My Head,
Run For Your Life, Learn Love Hate, S.O.B.
Gehypt und
gehätschelt mit nem Major im Rücken sägen die „Newcomer“
:: SILVERLANE
:: tatsächlich mächtig am deutschen Power
Metal Thron. So neu sind die Bayern aber nun auch wieder nicht,
denn unter dem Namen The Rising Force 1996 formiert und 2005 umbenannt,
schaut man mittlerweile auf über 10 Jahre Bandgeschichte
und nunmehr 3 Alben und 2 EP’s (mit beiden Bands) zurück.
Das brandaktuelle und eigentlich noch gar nicht veröffentlichte
Zweitwerk My Inner Demon der SILVERLANE Historie
wird zwar erst ab dem 20.02.2009 bei eurem Dealer erhältlich
sein, live gibt es aber schon mal die Vollbedienung, denn auf
der Tour werden 8 der 12 neuen Songs live präsentiert. Klassisch
deutscher melodischer Metal, mit knackigen Riffs und viel Enthusiasmus
gespielt. Die Keyboarderin wurde aus Platzgründen leider
in eine dunkle Ecke verbannt, wo sie auch vom Sound/Gesang her
kaum zu hören war. Bei der Saiten-Front vermisste ich doch
der Musik entsprechendes Stageacting. Gerade bei solch klassischen
HeadBang-Riffing muss sich ein bisschen was tun, zumal die Gitaristen
auch noch Ventilatoren vor der Nase hatten. Perfekte Bedingungen
für viel Gepose, wehende Haare und Headbanging! Wenn man
sich schon an den Fußstapfen von Edguy versucht, dann aber
auch mit 100% (Körper)Einsatz ;) Immerhin hat Sänger
Ecki den Bogen schon gut raus.
Setlist: Intro, The Dark Storm, Miracle, Kingdom Of
Sand, Full Moon, The Taste Of Sin, My Inner Demon, The Flight
Of Icarus, Wings Of Eternity
Halbe Stunde
Umbaupause und endlich Platz auf der Bühne. Davor wurde es
allerdings reichlich eng und die ersten Reihen zappelten förmlich
vor Aufregung ob der Utensilien, die da aufgekarrt wurden. Gut,
das Durchschnittsalter war unter 20, auch wenn viele Papis und
Mamis anwesend waren, um ihre Kids zu beaufsichtigen. ::
LORDI
:: verbinden jung und alt *lol* Wenn auch nicht ganz
freiwillig... wie den Gesichtern der Eltern zu entnehmen war ;)
LORDI lieferten derweil eine fast schon zu routinierte
blutige Monstershow und boten mehr für’s Auge, denn
für Nacken oder Ohren. Basser und Axeman schwitzten sich
den Arsch ab und fingen nach kurzer Zeit an zu tropfen und zu
sabbern, was natürlich perfekt zur Szenerie passte ;) Mr.
Monsterman Lordi bewegte sich dafür umso weniger, stampfte
mal hin und her oder bediente den einen oder anderen Pyro, mehr
ließen Kostüm und 30 cm Plateaus scheinbar nicht zu.
Auch Key-Bride Awa musste in der Ecke ihr Dasein fristen. Immerhin
kam sie für die eine oder andere Metzelei mal nach vorne.
Songs gab es quer Beet mit den Highlights des aktuellen Albums,
immer wieder garniert mit Feuerwerk, Schaum- oder Konfetti-Bomben.
Der Sound hätte durchaus ein bisschen mehr Punch vertragen
können, auch bei der Lichtshow hätte man einiges mehr
rausholen können. LORDI selbst gönnten sich schon
mal nen Verspieler oder waren nicht ganz synchron, ebenso erging
es dem Soundingenieur bei den Einspielungen am Schluss. Insgesamt
eine ausgesprochen unterhaltsame 90 Minuten-Show, familientauglich,
aber auch recht vorhersehbar. Trotzdem… einmal sollte man
LORDI live gesehen haben ;)
Setlist: Intro, Girls Go Chopping, They Only Come Out
At Night, Raise Hell In Heaven, Bite It Like A Bulldog, Who's
Your Daddy, Blood Red Sandman, Man Skin Boots, Hunted Town, Deadache,
Bringing Back The Balls To Rock, Monster Monster, It Snows In
Hell, Wake The Snake, Dr. Sin Is In, Missing Miss Charlene //
Would You Love A Monsterman, Devil Is A Loser // Hard Rock Hallelujah
Um halb elf
hieß es dann Ende Gelände und bevor man Luftholen konnte
ging es los mit dem regulären Discobetrieb. Schon während
des letzten Viertels der LORDI Show kamen zahlreiche „Normalos“
(nennen wir sie Bunken) in die Konzerthalle und sparten nicht
mit dummen Kommentaren über Band und Publikum, was sehr schnell
zu einer sehr gereizten Stimmung, insbesondere im Eingangsbereich,
führte. Um das Chaos perfekt zu machen, ließ man bereits
Hunderte neuer Gäste rein, bevor die Konzertbesucher draußen
waren, was zu wahren Tumulten in der Vorhalle und der Garderobe
führte. DAS hätte der örtliche Veranstalter auch
deutlich besser regeln können! Nach ner knappen Stunde Gedrängel,
Geschubse und Gewühle hatte ich dann auch meine Jacke, musste
mich durch noch mehr Leuten wühlen, denen man dann schlauerweise
zunächst den Eintritt verwehrte, die aber natürlich
in riesigen Menschentrauben vor dem Eingang hingen und somit auch
den Ausgang blockierten. Endlich draußen *phew* Und dann…
ab nach Hause...