Über MIDGE URE muss man sicherlich nicht mehr viele Worte verlieren. Der gebürtige Schotte ist Bestandteil der Popkultur, hat sich um Vieles verdient gemacht und wurde mit Preisen überhäuft. Jeder, dem die Musik allgemein irgendwie am Herzen liegt, weiß, über wen wir hier sprechen ;)
:: Fotos ::
Nach 13 Jahren hat MIDGE URE im Juli endlich wieder ein neues Soloalbum veröffentlicht (nicht, das er dazwischen untätig gewesen wäre, ganz im Gegenteil). MIDGE URE ist ein ziemlich rastloser Geist und ständig auf Tour. Alleine, mit Band oder als Kollaboration mit anderen Musikern. Mit dem aktuellen Album Fragile war er bisher nur in UK auf Tour. Auf die europäischen Bühnen zog es ihn Solo & Akustik mit einem Best-Of Set aus seiner fast 40 Jahre umfassenden Karriere. Das ich MIDGE URE (natürlich Held meiner Jugend mit Ultravox) in der • Zeche Carl • in Essen nun endlich mal live zu sehen bekommen würde, war schon ein großartiger Moment!
Obwohl überhaupt gar nichts angekündigt war und wir uns auf sowas wie ein 2-Stunden-Set von MIDGE URE eingerichtet hatten, gab es dann doch einen Support-Act. :: PETE MACLEOD :: überraschte mit einem akustischen Set zu seinem Debüt Album Rolling Stone und zwei älteren Songs. Der talentierte Schotte präsentierte eine sehr schöne und schnörkellose Mischung aus Pop, Folk und Rock und wurde vom Publikum äußerst warmherzig aufgenommen. Kein Wunder, PETE MACLEOD ist sowas von sympathisch und fragte ständig, ob wir wohl seinen (ungemein witzigen) Schottischen Akzent verstehen würden. Haben wir, auch wenn wir schon das eine oder andere Mal überlegen mussten, was er da wohl redete ;) Tolle Show!
Setlist: Let It Shine, Give A Little Love, Rolling Stone, God Speed, Away, Crestfallen, Today I Went Swimming
Es ist allerdings kein Geheimnis, dass das Gros der Leute heute Abend nur wegen einem Künstler hier war (ohne die tolle Performance von Pete MacLeod in irgendeiner Weise schmälern zu wollen), nämlich :: MIDGE URE ::. Und MIDGE URE startete phänomenal in den Abend mit drei seiner Solo Hits, wobei er gerade bei Breathe unter Beweis stellte, das er nicht nur ein Ausnahme-Musiker sondern auch ein Ausnahme-Sänger ist. Und das mit 61 Jahren. Den ersten Gänsehaut-Schauer gab es dann mit der Akustikversion von Fade To Grey, den URE seinerzeit mit Visage geschrieben hat. Der Wahnsinn! Wirklich! Es folgte ein Hit nach dem anderen, aus verschiedenen Perioden seines musikalischen Schaffens, natürlich auch die Hits von Ultravox. Da waren es insbesondere Dancing With Tears In My Eyes und Love's Great Adventure, die mich wirklich umgehauen haben. Von seinem brandaktuellen Soloalbum Fragile gab es leider nur die Single Become und den Titelsong in der Zugabe. Zwischendurch witzelte und scherzte MIDGE URE mit dem Publikum, nahm weder sich noch seine schottische Herkunft allzu ernst und hatte die Lacher somit auf seiner Seite. Natürlich wies MIDGE URE (als Co-Initiator neben Bob Geldorf) während seiner Show mehrmals darauf hin, dass das Band Aid Projekt aktuell seinen 30. Jahrestag feiert und zu diesem Zweck Do They Know It’s Christmas neu aufgenommen hat, um Geld zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Teilen Westafrikas zu sammeln und forderte das Publikum auf, sich daran zu beteiligen. Ja, was bleibt mir noch zu sagen? Großartiger und bezaubernder Mann, großartige Show, großartiger Abend!
Setlist: Dear God, Breathe, Call Of The Wild, Brilliant, Fade To Grey, No Regrets, The Voice, Light In Your Eyes, Guns And Arrows, Lament, Man Of The World, Vienna, Become, All Fall Down, Hymn, One Small Day, Dancing With Tears In My Eyes, Love's Great Adventure, If I Was // Fragile, Cold Heart, Spielberg Sky, Contact, Waiting Days
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