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VICTORY

2006-06-06 DE – Essen - Zeche Carl

Noch gar nicht richtig da vom Rock Hard Festival, geschweige denn erholt, geht’s auch gleich weiter mit einen meiner 80iger Helden in Sachen Metal: METAL CHURCH. Allerdings hat man den Tourzeitpunkt und das Booking generell schlecht gewählt, denn das Pfingstwochenende ist bekanntlich mit Festivals gespickt, so dass sich die meisten Fans lieber kaputt und blank zu Hause erholten, als sich zu einem Konzert aufzuraffen. Zum anderen spielte in gleicher Stadt, quasi um die Ecke in einem anderen Club, King Diamond auf, was noch einmal Publikum abgezog.
Da wunderte es dann auch kaum, das sich die Fans an der Zeche Carl bei meinen Eintreffen an 2 Händen abzählen ließen...

:: Fotos ::

:. GORILLA MONSOON ~ starten nach den üblichen Zeitplan-Wirrungen der Zeche Carl viertel nach Acht vor rund 50 Leuten und legten ein gut halbstündiges Set aus bestem rotzig rockenden Doom Metal hin. Schwerpunkt lag natürlich auf dem im März erschienenen Debüt Album Damage King, das ja auch bei uns bestens bewertet wurde ;) Obwohl das Durchschnittsalter des Publikums recht hoch lag und man es hier mit durch und durch traditionellen Metallern zu tun hatte, kamen GORILLA MONSOON („so ne jungsche, moderne Band...“) ungemein gut an, denn die Spielfreude der Dresdner übertrug sich im Handumdrehen auf das Volk. Man nehme Entombed, St. Vitus, ein bisschen Kyuss und Crowbar und lass es rocken wie Hölle. Das hat irre Spass gemacht!!! Wie GORILLA MONSOON aber zu diesem Tourpackage gekommen sind, ist mir schleierhaft...

:. VICTORY ~ läuteten dann das 80iger Revival-Feeling ein. VICTORY hatten ihre besten Tage Mitte/Ende der 80iger und haben sich anno 2003 im Original-Line-Up zusammengetan, um auf der Wacken Night To Remember ein On-Off Konzert zu geben, das aber so gut ankam, das man dabei blieb. Allerdings musste man sich dafür einen neuen Sänger suchen... Jioti Parcharidis hat alles, was man als Frontröhre einer Glam/Hardn’N’Heavy Band so braucht und riss eine schweißtreibende Show ab. Die Band um Gründer Herman Frank stand dem in Nichts nach. Zwar etwas in die Jahre gekommen, aber agil wie eh und je und das inzwischen verdoppelte Publikum war hellauf begeistert. Die meisten Songs stammen von im Januar erschienenen Comeback-Album Fuel To The Fire, die aber in Fakt alle neu eingespielte Klassiker der Band sind. 2 Songs konnte ich nicht zu ordnen, also gehe ich mal davon aus, das es sich dabei tatsächlich um brandneues Material handelt ;) Da das genau die Art von Musik ist, mit der ich in den 80igern „groß“ geworden bin, konnte ich mich dem natürlich schwer entziehen ;) Rock on!
Setlist: Take The Pace, Power, No Way, Backseat Rider, Standing Like A Rock, On The Loose, Temples Of Gold, Don’t Tell No Lies, Chicks On Display, Check’s In The Mail

:. METAL CHURCH ~ brauchten dann glatt ne halbe Stunde zum umbauen, was aber den Vorteil hatte, das die ersten King Diamond Besucher in der Zeche eintrudelten, da jenes Konzert noch zeitiger zu ende war. Mit dem Titeltrack vom nächste Woche erscheinenden Album A Light In The Dark und drei neuen Bandmitgliedern ging’s los, bereits gefolgt vom Klassiker Badlands. Da war klar, so richtig abgefeiert wurde die Band mit den alten Songs von den ersten 3 Alben Metal Church, The Dark und Blessing In Disguise. Hier machte sich besonders deutlich bemerkbar, wie dicht die Stimme von Neuzugang Ronny Munroe an die des im letzten Jahr gestorbenen David Wayne (RIP) herankam. Gänsehaut-Feeling pur. Ein bisschen rauer könnte sie vielleicht sein... Tolle Show mit einer Setlist aus mehr alten denn neuen Songs. Man, waren das noch Zeiten... *schwelg*. Mit Mirror Of Lies gab es noch mal einen brandneuen Track. Nun bleibt abzuwarten, wie das neue Album als Ganzes klingen wird und ob man damit doch ein bisschen besser an die alten tage anschließen kann, als mit Masterpiece und The Weight Of The World, die zwar keinesfalls schlecht waren, aber nicht mehr jene Magie und Wirkung besaßen.
Setlist: A Light In The Dark, Badlands, Ton Of Bricks, Start The Fire, Leave ‘Em behind, Watch The Children Pray, Mirror Of Lies, The Dark, Cradle To The Grave, Date With Poverty, Gods Of Wrath, Beyond The Black // Metal Church, Highway Star

Jau, einmal zurück in die Vergangenheit. Nach dem Festival-Trubel genau das Richtige und mal wieder ganz was anderes :) Das Feedback war grandios, und ließ alle drei Bands das Beste geben.

 

story & pics © Dajana