Am 
                Samstag den 20.05. fand in Neuss die mittlerweile 11. Midwinter-Metalnight 
                statt. Entgegen der ursprünglichen Planung spielten die Gastgeber 
                allerdings nicht selber, da das Release der neuen CD und damit 
                sinnvollerweise auch die Release Party in den September verschoben 
                worden sind. Mit fünf Bands gab es aber dennoch eine Menge 
                Musik aus verschiedensten Stilrichtungen zu hören.
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                ATRIUM 
                NOCTIS ~ aus Köln waren relativ kurzfristig 
                eingesprungen und hatten die wie immer etwas undankbare Aufgabe, 
                den Abend zu eröffnen. Nach einer Weile Soundcheck, bei dem 
                wohl vor allem mit kleineren Problemen, was Gesang/Mikrofonanlage 
                betrifft, zu kämpfen war, ging es dann fast pünktlich 
                los. Zu hören gab es episch angelegten, atmosphärischen 
                Black Metal, bei dem das Keyboard ziemlich dominierte und in der 
                Regel die Melodie vorgab. Dennoch gingen die beiden Gitarren (eine 
                mehr als noch bei der Studiobesetzung, wo nur eine Verwendung 
                fand) nicht unter und hatten auch einige Parts in denen sie das 
                Geschehen fast alleine bestimmen durften und für die nötige 
                Härte sorgen konnten. Sänger Benny, der mit seinen Wechseln 
                zwischen Growls und Kreischen ein wenig an CoF angelehnt scheint, 
                und Bassist Orpheus, die erst nach den Aufnahmen des aktuellen 
                Albums zur Band stießen, machten ihre Sache ebenfalls überzeugend.
                Nach vier Songs, die zusammen eine gute halbe Stunde ausmachten, 
                war dann aus Zeitgründen leider schon Feierabend. Mir hat’s 
                gefallen!
                Setlist: Silencio, Zerberon, Last Gate, Day 
                Of Rebirth
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                BELFRY 
                ~ sorgten danach für den ersten ziemlich 
                krassen musikalischen Bruch des Abends. Die noch recht junge Band 
                aus Düsseldorf hat sich dem melodischen Powermetal verschrieben 
                und setzt dabei auf eine Sängerin, was im Metalbereich ja 
                nach wie vor einigermaßen ungewöhnlich ist. Zu hören 
                gab’s dann auch wie versprochen klassischen Heavy- & 
                Powermetal, mit sehr viel Elan vorgetragen. Sängerin Vivien 
                war wie ein Springteufelchen auf der Bühne unterwegs und 
                riss dabei sowohl ihre männlichen Mitstreiter als auch das 
                Publikum mit, vor allem die jüngeren in den vorderen Reihen 
                waren voll in ihrem Element und hüpften fröhlich bei 
                jeder Aufforderung mit.
                Neugierig Gewordenen sei im Übrigen ein Besuch auf der Homepage 
                empfohlen, auf der man sich unter anderem die komplette Demo-CD 
                herunterladen kann.
                Setlist: Vampires, Rage & Destruction, 
                Lies, My Pain, Goodbye My Friend, A Winter’s Tale, Lost, 
                Vom Anbeginn der Schlacht
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                DARK WIRE 
                ~ waren extra für die Metalnight mit ihrer 
                brandneuen Demo-CD (u.a. in wirklich edlem Metall-Case) Differences 
                im Gepäck aus Stuttgart angereist und hatten hier quasi ihre 
                Release Party. Und ich denke, weder sie noch das Publikums haben 
                das am Ende bereut *g*. Musikalisch näherte man sich wieder 
                der ersten Band des Abends an, allerdings wurde hier deutlich 
                mehr auf Härte in Richtung traditionelleren Black Metals 
                gesetzt, bei dem das Keyboard nicht ganz so im Vordergrund steht. 
                Sänger Michel, obwohl nach seinem Hinzukommen im Februar 
                letzten Jahres quasi der Neuling in der Band, machte seine Sache 
                als Frontmann wirklich gut, und obwohl er nach eigenem Bekunden 
                noch in keiner anderen Band zuvor war, wirkte sein Auftritt bereits 
                ziemlich professionell. Der Rest der Band stand da aber keinesfalls 
                zurück, musikalisch angeführt von Leadgitarrist Flori 
                spielten sich die Jungs und das Mädel am Keyboard sicher 
                und routiniert durch das Set, und auch das Stageacting kam nicht 
                zu kurz.
                Kurz vor Schluss gab es mit Abendröte sogar eine 
                Live-Premiere zu hören, der einzige Song der zumindest live 
                ohne Tastenunterstützung auskommen musste.
                Klasse Auftritt, und mit der Meinung war ich sicher nicht alleine. 
                DARK WIRE dürfen sich von mir aus gerne 
                mal wieder in die Gegend verirren :)
                In jedem Fall ist die neue CD, von der das Meiste gespielt wurde, 
                jedem zu empfehlen, zumal sie auch in der Edel-Version zu einem 
                sehr fairen Preis erhältlich ist.
                Setlist: Intro, Fluss der Lügen, Shiver 
                Of A Mourning Siren, Barren Revelation, Christian Abhorrence, 
                Der Schleicher, Rain OF Our Disgusting, Abendröte, Dark Secret
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                THE HELLBOYS 
                ~ bezeichnen ihren Stil selber als Tritt-Arsch-Rock’n’Roll, 
                und das traf auch in der Tat wie die berühmte Faust aufs 
                Auge zu. Den erneuten ziemlich heftigen musikalischen Bruch bewältigte 
                das Quartett aus Velbert ohne große Mühe.
                Zwar vermochte man nicht alle, die hauptsächlich wegen der 
                härteren Metalbands anwesen waren, zu begeistern, aber der 
                größte Teil des Publikums hatte seinen Spaß und 
                ging gut mit.
                Der Band selber ging es nicht anders, die Jungs wirkten äußerst 
                spielfreudig, brachten einen abwechslungsreichen Querschnitt durch 
                ihr bisheriges Schaffen zu Gehör und sorgten damit beim Publikum 
                ordentlich für Partystimmung.
                Nach ungefähr 45 Minuten musste dann aber abgebrochen werden, 
                so dass nicht alle geplanten Songs gespielt wurden. Mit dem Schlusslied 
                Firemaker konnte man den Organisatoren dann aber zur 
                Freude des Publikums immerhin noch einen kurzen Song abringen.
                Wer mehr von den HELLBOYS sehen möchte, 
                kann dies ab Juni in Düsseldorf und Umgebung ausgiebig tun, 
                unter Anderem auch mit Belfry (s.o.).
                Setlist: Evil & Horny, Monster On My 
                Back, Foster’s Baby, Dr. Cockpain, Morphine, Break Your 
                Bones, Please Don’t Touch, Joey Buttafucko, Coughin’ 
                Up, Firemaker
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                THE VERY 
                END ~ beschlossen den Abend und konnten sogar 
                annähernd planmäßig anfangen. Auf die Ohren gab 
                es technisch anspruchsvollen Thrash/Death Metal, von Björn 
                Goosses mit einer Mischung aus cleanem Gesang und klassischen 
                Death Metal Growls angeführt. Man konnte direkt von Anfang 
                an merken, dass man es hier mit allem anderen als einer unerfahrenen 
                Band zu tun hat. Zwar wurde unter dem Namen THE VERY END 
                erst ein Demo veröffentlich, aber Björn ist beispielsweise 
                auch bei den nicht ganz unbekannten Night In Gales als Sänger 
                aktiv, und auch die anderen Mitglieder waren oder sind bei zumindest 
                in der Szene bekannten Namen wie Ninnghizhidda, Flaming Anger 
                oder Destillery mit von der Partie. THE VERY END 
                konnten die gute Stimmung, die bereits nach der Vorband herrschte, 
                noch einmal weiter anheizen, das war aber auch kein Wunder, da 
                die Musik wirklich ordentlich Wumms hat. Das Beste aus Death und 
                Thrash wurde präsentiert als eingängige und dennoch 
                technisch hochwertige Mischung, bei der man fast zwangsläufig 
                mitgehen muss. Dementsprechend kamen die Band dann auch nicht 
                drumherum, zwei Zugaben zu geben, auch wenn sie sich bereits sichtlich 
                verausgabt hatten. Wie Björn meinte, sei mehr auch nicht 
                ohne gesundheitliches Risiko drin gewesen ;) Sehr feiner und professioneller 
                Auftritt, weiter so!
                Setlist: The Black To Come, Loss Theory, 
                Exit Plan, The Negative, This End, Me Vs. Life, Gravity, Minus 
                Everything, Stabwounds // Immigrant Song, Silencing
              FAZIT: 
                Eine erfolgreiche Metalnight! Für Fans diverser Varianten 
                des Metal bis hin zum Rock/Punk-Bereich, mit Bands die alles gegeben 
                haben. Mir hat’s Spaß gemacht, und die nächste 
                Auflage wird bereits am 16.09.2006 an gleichem Ort, dann auch 
                mit dem Veranstalter MIDWINTER und ihrem verschobenen 
                CD-Release.