Mitte
September gab’s wie üblich im Haus der Jugend in Neuss
die inzwischen zwölfte Auflage der METAL NIGHT.
Bei noch einmal hochsommerlichen Temperaturen war dann auch gleich
die Tatsache, dass die Getränkekühlung ausgefallen war,
ein ziemlicher Schreck. Denn bei der Menge an Publikum die diesmal
da war (rund 200 zahlende Gäste) geriet man in dem verhältnismäßig
kleinen und niedrigen Saal doch schnell ins Schwitzen, und da
stellt man sich als Abhilfe nicht körperwarmes Beck’s
vor ;) Der nicht weit entfernte Kiosk dürfte jedenfalls an
dem Abend ebenfalls sehr gut Umsatz gemacht haben *g*
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NOVEMBERS
FALL ~ hatten die Aufgabe des Openers und
lösten diese meiner Ansicht nach bravourös. Trotz des
augenscheinlich noch sehr jungen Alters machte der Vierer aus
Neukirchen-Vluyn bereits einen recht erfahrenen Eindruck. Das
Publikum schien den dargebotenen Melodic Death Metal auch zu mögen
und tat dies mit bei den Temperaturen leicht lebensmüdem
Kopfschwingen kund. Vor allem gemessen daran, dass die Leute meistens
frühestens zur zweiten Band so richtig auftauen, war hier
schon nach ein paar Songs ganz gut was vor der Bühne los.
NOVEMBERS FALL spielten sich jedenfalls ordentlich den
Arsch ab und wurden mit verdientermaßen viel Applaus nach
knapp 35 Minuten Spielzeit verabschiedet.
Setlist: Angst im Wald, Question of Eternity,
Brutal Truth, Novembers Fall, Ghe'thor, Coral Island
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LAYMENT
~ waren als nächstes an der Reihe und problemlos
in der Lage, die gute Stimmung und auch die Menge bei Laune zu
halten. Ich muss zugeben, dass ich so gut wie nichts von dieser
Kapelle kannte, aber das schien bei einer ganzen Reihe von Leuten
anders zu sein. Sowohl auf, als auch vor der Bühne wurde
zu so etwas wie Thrashing Power Metal ordentlich herum gesprungen
und abgegangen. Aber eingedenk der Hitze musste es zwischendurch
auch mal ruhiger vonstatten gehen: Zum einen gab es eine Cover-Version
von Danzigs Mother, und dann nach einer weiteren Reihe
härterer Songs brachten LAYMENT mit Wake
Up eine eigene stilechte Ballade auf die Bretter, inklusive
Mitsingen, Feuerzeuge hochhalten und allem was dazugehört.
Guter Auftritt und am Ende war wohl nicht nur die Band schweißgebadet.
Setlist: Intro, Crossroads, Secret Life,
Mother, Final, Death, Wake Up, Past, Bollo, Armies
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POWER
~ sprangen ziemlich kurzfristig als Ersatz für
die eigentlich vorgesehenen Death - Thrasher Witchtower aus Kalkar
ein, deren Drummer sich, wenn ich es recht in Erinnerung habe,
nach Aussage von Gittarist Andre eine Sehnenscheidenentzündung
zugezogen hatte. Statt Death/Thrash gab es dann also alternativ
wie schon zuvor eine Mischung aus Power- und Thrash Metal. Das
hervorstechendste Merkmal des Kölner Quintetts ist indes
nicht die Musik, sondern das recht eigenwillige Corpse Paint.
So eine Mischung zwischen Kiss, Black Metal und Horrorpunk irgendwie
;) Einer der Jungs sah mit seinem Kopftuch so aus wie der jüngst
verblichene Niklas Kvarforth von Shining. Musikalisch gab’s
solide, flotte Kost, die das Publikum ordentlich in Schwung brachte,
für meinen Geschmack aber ein bisschen zu sehr normaler Metal
war. Dennoch eine gute Show und optisch das definitive Highlight
des Abends *g*
Setlist: Death By Fire, Zombie Attack, People
Of The Lie, Impaled, We Are, Truth About A Lie, Made In Hellfire,
I Am Suicide, Thrashblitz, Die Die My Darling, Out To Kill
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MIDWINTER
~ sind normalerweise die Organisatoren dieser
Veranstaltung und präsentierten dieses Mal, nachdem es im
Mai aufgrund einer Verschiebung des Releases nicht hatte sein
sollen, ihr neues Album Between Wisdom And Lunacy.
Ich durfte das Werk ja schon vorab einige Male hören und
war gespannt, wie sich das live umsetzen lassen würde. Los
ging’s wie auf der CD mit No Gods Have Built My Skies
was dem offenbar hauptsächlich wegen MIDWINTER
erschienen Publikum gleich mal mächtig einheizte, und von
da ab bis auf drei der knappen Zeit geschuldete Ausnahmen chronologisch
durch die ganze CD, was gut passte, da diese in sich schon ziemlich
auf Abwechslung angelegt ist. Der Sound kam live zwar nicht ganz
so ausgefeilt wie auf dem Album, aber dafür mit einer guten
Portion mehr Härte rüber, was mir sehr gut gefiel. Nach
sieben Song, die zwischen Black/Death und Gothic Metal variierten
bzw. die Stilrichtungen vermischten, wurde als letzte Nummer
Where Steel Is Born angekündigt und zum Mitmach-Stück
umfunktioniert, denn zwei der Mitglieder von Layment kamen mit
Schildern auf die Bühne, die sie zum Refrain hochhielten.
Jedem der mitsingen würde, wurde von Sänger Mordan ein
kaltes(!) Bier versprochen ;) Mich gemahnt der Song zwar ein wenig
zu sehr an eine bestimmte Band mit M, deren Namen ich nicht mal
tippen mag (wer sich den Songtitel anschaut, kommt aber wohl drauf
*g*), aber den Leuten hat’s sehr viel Spaß gemacht
und es wurde kräftig mit eingestimmt. Dann war offiziell
Feierabend, aber ohne Zugabe durften MIDWINTER
natürlich nicht weg, so dass es zum Abschluss den auf der
CD enthaltenen Cover-Song Pet Sematary gab. Dann war
aber Feierabend, und ich denke diese Release Show hat beste Werbung
für das offiziell am 06.10. erscheinende Album gemacht!
Setlist: No Gods Have Built My Skies, Of
Troll And Thurs, Monument Of Pain, Bleeding Black Fire, Thorns
Of Ice, Dragonrock, Where Steel Is Born // Pet Sematary
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SUDDEN DEATH ~ (nicht zu verwechseln mit den gleichnamigen
80er-Jahre Metallern) machten dann vor für die Uhrzeit und
den Hitzetod, den die meisten inzwischen gestorben sein mussten,
noch vor einer ganzen Menge Unverwüstlicher den Abschluss.
Die Osnabrücker, die sich zwischendurch schon einmal aufgelöst
hatten und seit 2005 wieder sporadisch die Bühnen unsicher
machen, lieferten ein schönes klassisches Death Metal Brett
ab. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube es waren vorwiegend
neue Songs, denn zumindest auf den drei Veröffentlichungen,
die ich von SUDDEN DEATH kenne, sind nur ganz
wenige der gespielten Nummern, wie z.B. Terror vom Demo
Infernal oder The Sun vom
Album Unnatural Human Art zu finden.
War aber auch egal ob man’s kannte oder nicht, hat auf alle
Fälle gerockt wie Sau. Natürlich kam die Band auch diesmal
nicht ohne Zugabe davon, mit Ballistic gab es dann zum würdigen
Abschluss noch mal einen ordentlichen Knaller, bevor die METAL
NIGHT XII vorüber war.
Setlist: Terror, Words, Observer, The Sun,
Bloodhound, Until The Hell Froze, Black Pieces, Spirale Fortress,
To Bleed, Insert Coin, Germ Under God // Ballistic
FAZIT:
Wieder eine sehr gelungene METAL NIGHT, nicht
ganz so bunt gemischt wie das letzte Mal, aber dafür noch
etwas besser gefüllt… Mehr Publikum hätte man
beim besten Willen kaum da hereinbekommen. In knapp zweieinhalb
Monaten, am 09. Dezember, gibt es die XIII. Auflage, Info dazu
in Kürze unter http://www.metalnight.midwinteronline.de/