Die
METAL NIGHT, organisiert von der Düsseldorfer
Band Midwinter, hat sich inzwischen richtiggehend zu einer Institution
entwickelt. Vierteljährlich bieten die Veranstalter im Neusser
Haus der Jugend (mitten in der Neusser Innenstadt) ein durchweg
„buntes“ Programm quer durch den heimischen Metalunderground,
will heißen, bei den aufspielenden fünf Bands findet
sich so ziemlich jede musikalische Spielrichtung des Metals wieder.
Anno 2007 zur METAL NIGHT XV konnte dann auch
meine Wenigkeit nicht umhin, sich mal dieses Spektakel anzuschauen.
Schlagende Argumente waren da ohne Zweifel SUPERSOMA
und SUN OF SADNESS, oh, und nicht zu vergessen
OBSCURITY ;) Die anderen zwei Bands waren mir
bis dato unbekannt.
Hat man dann erst einmal in der Einbahnstraßen-verseuchten
Innenstadt einen Parkplatz gefunden, kann’s denn auch losgehen.
Das Haus der Jugend liegt, wie bereits erwähnt, sehr zentral
und erfreut sich offensichtlich großer Beliebtheit, denn
vor den Toren des Jugendhauses war doch schon eine Menge los,
wenn auch nicht ganz so viel, wie von vergangenen Konzerten gewohnt...
::
Fotos ::
Pünktlich
ging’s los mit :: ALL
WE HATE :: aus Bergisch-Gladbach, alte Hasen
unter neuen Namen, die heute quasi ihre Livepremiere hatten, in
Deutschland... Ähm... Man hatte ja schließlich schon
mal... bei den holländischen Nachbarn ;) Im Übrigen
treibt sich da auch Contradiction Basser Westi rum, öhm,
und noch diverse andere ex-Guerilla Leute ;) Wie auch immer, es
ging gleich mal kräftig zur Sache, besser gesagt thrashig
und der Laden entwickelte sich in Null Komma nix zur Sauna. 1000°C
plus oder so. Jedenfalls sehr schweißtreibend. Die Jungs
auf der Bühne hatten irre Spaß und fegten auch schon
mal durch’s Publikum, allen voran Mr. Tausendsassa Westi
;) Gelungener Auftakt! Zum Schluss wurde dann noch ein Stapel
3-Track-Promos unters Volk gebracht, auf lau natürlich, so
wie es auch sonst keine „offiziellen“ CD’s geben
wird. Alles, was ALL WE HATE in Zukunft fabrizieren
werden, kann der geneigte Fan kostenlos runterladen. Geile Sache!
Zwei Songs gibt es dann schon mal auf der MySpace-Seite :)
Setlist: All We Hate, Dead Man Walking, RATM,
Temptress, Follow The White Rabbit, War Is Calling, Speed
Weiter ging’s
mit :: SUN
OF SADNESS :: aus Köln, die noch immer
keinen neuen Sänger/in haben und somit mit Horn von Jack
Slater aufliefen, der seinen Job bestens erledigte, allerdings
mehr Lacher bei seinen Sprüchen und diversen Selbsteinschätzungen
erntete. Ist der Mann wirklich so arrogant? *lol* Nein... keine
Statements dazu bitte... :P
Auf die Kölner hatte ich mich wirklich gefreut, denn deren
Alben wurden bei uns immer hochrangig bewertet, will heißen,
hier gibt es inhaltlich wie musikalisch anspruchsvolle Mucke auf
die Ohren. Live klang das alles schon wegen Horn eine Ecke heftiger
und aggressiver, hat dem Sound, der ja aber grundsätzlich
zum Gothic Metal gehört, aber keineswegs geschadet. Die anwesende
Schar sah das ähnlich und haben SUN OF SADNESS
entsprechend abgefeiert, sehr zu ihrer Freude... :) Klasse!
Setllist: Resurrection, Gewalt, Dreaming,
And Darkness Dwells, Ghost, Falling Dawn, Anthropomanize, Oceans
Die Düsseldorfer
Metaller :: VODOOMA
:: entwickelten sich danach schnell zum Partykiller,
kann aber auch an der mörderischen Hitze im Saal gelegen
haben... Nix gegen traditionellen Metal, aber anfangen konnte
ich damit herzlich wenig. Irgendwie klang alles nach einem Gebräu
aus bekannten Zutaten: hier ein bisschen Maiden, dort Priest,
da U.D.O. Der Gesang ohne Biss. Hab mir das Ganze an der frischen
Luft angehört, zumal es die Jungs auch noch stockdunkel haben
wollten und es somit auch nix vernünftiges zu fotografieren
gab. Hmpf. Die, die drinnen blieben kamen danach allerdings mit
seeligen Gesichtern wieder raus...
Setlist: Rage Of Gods, Mirror Of Lies, World
In Hands, Jesus Crime, Brotherhood, Prayer // White Lies, Under
The Gun
Abkühlung
tat not, denn nu sollten :: OBSCURITY
:: aufspielen, die just ihre neue Langrille Schlachten
und Legenden veröffentlicht haben, natürlich
zünftig bei einer Releaseparty gefeiert, mit Midwinter zum
Beispiel. Immer dieser Klüngelei... :P Es gab selbstverständlich
heftigst was auf die Ohren, bis auf zwei Tracks alles vom nigelnagelneuen
Album. Black/Death Metal mit nem guten Schuß Dissection
drin. Jawoll, so muss das sein!
Setlist: Ydalir, Bergische Löwen, Götterdämmerung,
Bergisch Land, Die letzte Schlacht, Runen von Einst, Schatten,
Ruhm & Ehr, Conquer Of The Hordes
Und nu das
Grande Finale mit :: SUPERSOMA
:: Zu später Stunde war jeder agil, man hatte
sich ja schließlich den ganzen Abend über ein paar
Pfunde abgeschwitzt, das steigert die Laune ;) Keltische Kreuze
aus Pappmasché mit bunten Namenszug rechts und Links und
ein bisschen mehr Licht auf der Bühne gaben das richtige
Ambiente für doomigen Stoner/Southern Rock mit gewaltigen
Arschtritt-Faktor. Geil! Einfach nur geil sag ich euch! Das Jugendhaus
hat getobt, jeder gab alles, vor der Bühne wie auf der Bühne,
bis an den Rand der Erschöpfung. So, nachdem ich ja schon
viel gehört hatte, hab ich nun die Jungs aus Mönchengladbach
selbst live erlebt. Hin und wech ;) Joerch (git) und Markes (bass)
sind ne Marke für sich, Andreas verschwand meistens irgendwie
in der dunklen Ecke und der erst 16 jährige einen Monat alte
Neutrommler Selim ließ die Münder sperrangelweit offen
stehen. Noch nicht mal die letzte Zugabe Pretend brachten
ihn aus der Ruhe (serwohl aber ins Schwitzen... hehe), obwohl
er in der kurzen Zeit noch nicht alle Songs draufschaffen und
groß üben konnte. Und Fronter Ingo starb fast den Heldentod
auf der Bühne. Grandios! Neben dem genialen Heaven,
(welches mit DoomCore Soundsystem auf der MySpace Seite
zum Lauscherchen reinstecken zur Verfügung steht) gab es
das grandiose Missing Nola. Oh, und für die Insider
gab’s Independence zum Ausrasten aber auch sonst
blieben keine Wünsche offen. Das hat gerockt! Auf jeden Fall
antesten. Wird Zeit Jungs, mal das ganze Repertoire auf einen
Silberling zu bannen!
Hatte ich eigentlich schon erwähnt, das SUPERSOMA
einfach nur geil waren? Nicht? Oh, doch schon... ;)
Setlist: (in loser Reihenfolge) Heaven, (Missing)
Nola, Weedeater, Bleed, Broken Disguise, Independence (in der
Wanger Version), Offlife, DoomCore Soundsystem, This Time Two
Sides // Pretend
Daumen hoch
an die Veranstalter für dieses geile Konzert bei gerade mal
6 Euro Eintritt, 1,50 Euro für's Bier, und natürlich
auch für alle anderen. Macht weiter so!