Sieben Jahre sind vergangen,
seitdem METALLICA das letzte Mal europäischen
Boden in Form von Konzerten beehrten. Dementsprechend lukrativ
erschien die Möglichkeit, die US-Heroen als Headliner fürs
Frequency-Festival in Salzburg zu buchen, um neben Alternative-Publikum
auch Metal-Fans anzuziehen. Und die Sache dürfte sich für
alle gelohnt haben, war doch bereits im Vorfeld der zweite Tag
des von FM4 veranstalteten Festivals endlos ausverkauft und auf
Ebay wurden die Tickets für bis zu 200EUR gehandelt! Schließlich
warf man sogar noch "Kategorie B"-Karten auf den Markt,
die zwar keinen Zutritt aufs Gelände erlaubten, jedoch ein
Zusehen von den rund um den Salzburg-Ring liegenden Hügeln
ermöglichte. Nach Gruppen wie Beck und Placebo war es dann
endlich soweit und die erfolgreichste Metal-Band der Welt startete
um ca. 23.30h einen heiß ersehnten Auftritt.
Wer den Rock am Ring-Auftritt
gesehen hatte, wusste, dass METALLICA in alter
Stärke zurück sind den Spaß an alten Krachern
wieder entdeckt haben. Und so wurde das Spektakel auch gleich
mit den Akustik-Gitarren eröffnet, welche den Feger Battery
einläuteten. Mit dem ersten Anschlag der Gitarren ging die
Post ab und James Hetfield & Co entfachten eine Energie, wie
man sie nach der Load-Phase nicht mehr
von ihnen erwartet hätte. Beim nachfolgenden Master Of
Puppets sang das Publikum lautstark mit und die Stimmung
war großartig. Mit Hits wie Harvester Of Sorrow,
For Whom The Bell Tolls oder No Remorse deckten
METALLICA all ihre frühen Alben ab, während
neueres Material eher spärlich gesät war. Natürlich
wurde aber mit dem Wahnsinns-Song Frantic und der aktuellen
Single St. Anger auch die neue Scheibe promotet, wobei
aber genau diese beiden Songs auch live eine Macht darstellen.
James Hetfield zeigte sich bester Laune und kommunizierte reichlich
mit dem Publikum, welches er auch immer wieder aufstachelte und
zwischendurch mit humorvollen Ansagen unterhielt. Neuzugang Robert
Trujillo stand Jason Newsted in Sachen Headbanging um nichts nach
und fegte wie ein Wirbelwind von Bühnenrand zu Bühnenrand,
während Kirk Hammett in gewohnt cooler Manier seine Soli
runterbretterte. Mit Nothing Else Matters und Enter
Sandman wurden im ersten Zugaben-Teil dann die Überhits
der Band abgefeiert, wobei aber ersteres durch den komischen Sound
der Akustik-Einstellung der Gitarren zum miesesten des Abends
zählte und auch von der Band eher unmotiviert vorgetragen
wurde.
Nachdem bereits vorher bei
Blackend und Fuel zum ersten Mal Pyrotechnik zum
Einsatz gekommen war, folgte ein fulminantes Ende in Form des
kongenialen One. Durch riesige Feuersalven und ein Feuerwerk
unterstützt, konnte der Triumphzug METALLICAs
nicht mehr gestoppt werden. Nach zwei vollen Stunden, die wie
im Nu vergangen waren, war das Ganze leider auch schon wieder
vorbei, nicht ohne dass Lars Ulrich noch eine Rückkehr nach
Österreich im Rahmen der nächstjährigen Welt-Tournee
ankündigte.
Ohne Zweifel, als Metal-Fan muss man METALLICA
einfach einmal gesehen haben, egal, wie man zu ihren neueren Releases
steht. Und dass die Jungs auch trotz ihrer mittlerweile 40 Jahre,
die sie auf dem Buckel haben, noch immer fit sind, bewiesen sie
anschaulich. Ein tolles Konzert, welches die Ausnahmestellung
der Amerikaner wieder einmal untermauerte und keine Wünsche
offen ließ. Wenn eine „extreme“ Band die Massen
mitreißen kann, dann METALLICA! |