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2003-08-15 AT Salzburg - Frequency Festival
 

Sieben Jahre sind vergangen, seitdem METALLICA das letzte Mal europäischen Boden in Form von Konzerten beehrten. Dementsprechend lukrativ erschien die Möglichkeit, die US-Heroen als Headliner fürs Frequency-Festival in Salzburg zu buchen, um neben Alternative-Publikum auch Metal-Fans anzuziehen. Und die Sache dürfte sich für alle gelohnt haben, war doch bereits im Vorfeld der zweite Tag des von FM4 veranstalteten Festivals endlos ausverkauft und auf Ebay wurden die Tickets für bis zu 200EUR gehandelt! Schließlich warf man sogar noch "Kategorie B"-Karten auf den Markt, die zwar keinen Zutritt aufs Gelände erlaubten, jedoch ein Zusehen von den rund um den Salzburg-Ring liegenden Hügeln ermöglichte. Nach Gruppen wie Beck und Placebo war es dann endlich soweit und die erfolgreichste Metal-Band der Welt startete um ca. 23.30h einen heiß ersehnten Auftritt.

Wer den Rock am Ring-Auftritt gesehen hatte, wusste, dass METALLICA in alter Stärke zurück sind den Spaß an alten Krachern wieder entdeckt haben. Und so wurde das Spektakel auch gleich mit den Akustik-Gitarren eröffnet, welche den Feger Battery einläuteten. Mit dem ersten Anschlag der Gitarren ging die Post ab und James Hetfield & Co entfachten eine Energie, wie man sie nach der Load-Phase nicht mehr von ihnen erwartet hätte. Beim nachfolgenden Master Of Puppets sang das Publikum lautstark mit und die Stimmung war großartig. Mit Hits wie Harvester Of Sorrow, For Whom The Bell Tolls oder No Remorse deckten METALLICA all ihre frühen Alben ab, während neueres Material eher spärlich gesät war. Natürlich wurde aber mit dem Wahnsinns-Song Frantic und der aktuellen Single St. Anger auch die neue Scheibe promotet, wobei aber genau diese beiden Songs auch live eine Macht darstellen. James Hetfield zeigte sich bester Laune und kommunizierte reichlich mit dem Publikum, welches er auch immer wieder aufstachelte und zwischendurch mit humorvollen Ansagen unterhielt. Neuzugang Robert Trujillo stand Jason Newsted in Sachen Headbanging um nichts nach und fegte wie ein Wirbelwind von Bühnenrand zu Bühnenrand, während Kirk Hammett in gewohnt cooler Manier seine Soli runterbretterte. Mit Nothing Else Matters und Enter Sandman wurden im ersten Zugaben-Teil dann die Überhits der Band abgefeiert, wobei aber ersteres durch den komischen Sound der Akustik-Einstellung der Gitarren zum miesesten des Abends zählte und auch von der Band eher unmotiviert vorgetragen wurde.

Nachdem bereits vorher bei Blackend und Fuel zum ersten Mal Pyrotechnik zum Einsatz gekommen war, folgte ein fulminantes Ende in Form des kongenialen One. Durch riesige Feuersalven und ein Feuerwerk unterstützt, konnte der Triumphzug METALLICAs nicht mehr gestoppt werden. Nach zwei vollen Stunden, die wie im Nu vergangen waren, war das Ganze leider auch schon wieder vorbei, nicht ohne dass Lars Ulrich noch eine Rückkehr nach Österreich im Rahmen der nächstjährigen Welt-Tournee ankündigte.
Ohne Zweifel, als Metal-Fan muss man METALLICA einfach einmal gesehen haben, egal, wie man zu ihren neueren Releases steht. Und dass die Jungs auch trotz ihrer mittlerweile 40 Jahre, die sie auf dem Buckel haben, noch immer fit sind, bewiesen sie anschaulich. Ein tolles Konzert, welches die Ausnahmestellung der Amerikaner wieder einmal untermauerte und keine Wünsche offen ließ. Wenn eine „extreme“ Band die Massen mitreißen kann, dann METALLICA!

 
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