Gerade
erst vom Party-San Festival heimgekommen, stand schon das nächste
hochkarätige Konzert an, nämlich MORBID ANGEL,
die ich seit 7 Jahren nicht mehr zu Gesicht bekommen habe und
die ja seit 2005 wieder mit David Vincent unterwegs sind. Also
höchste Zeit, nachzuschauen, was die Herren noch so zusammenbringen.
Dazu im Vorprogramm DARKSIDE und DEVANIC,
die beide erst vor kurzem beim Kaltenbach Open Air überzeugt
haben und FOLTERKAMMER, die Band von Kari, einem
äußerst sympathischen Urviech der ostösterreichischen
Metalszene.
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Fotos ::
Bei meinem
Eintreffen legen • FOLTERKAMMER
• auch gerade los und es ist nicht zu übersehen,
dass sie für nicht wenige Anwesende ein Hauptgrund für
ihr Kommen sind. Die Herren Folterer spielen eine unterhaltsame
Mischung aus Thrash und Einflüssen sowohl aus dem Death Metal
als auch aus dem traditionellen Heavy Metal. Frontmann Kari tobt
dazu über die Bühne, schreit mit letztem Einsatz und
erntet begeisterte Anfeuerungen. Gern jederzeit wieder!
•
DEVANIC
•
kommen danach wie schon in Kaltenbach wieder sehr überzeugend
rüber und unterstreichen erneut, dass sie die österreichische
Antwort auf die Göteborger Schule sind. You Live –
You Die, Focus, Ignorance, Strike Back
oder das abschließende I Am sollten keinen Anhänger
des melodischen Schwedentodes kalt lassen. Ein ganz neues Stück
gab es auch zu hören (Titel leider nicht gemerkt) –
da geht einiges weiter!
•
DARKSIDE
•
freuen sich laut entsprechender Ansage von Wolf Süssenbeck
den Haxen aus, endlich einmal zusammen mit ihrem Haupteinfluss
Morbid Angel auftreten zu können. Durch diese Tatsache offenbar
sehr motiviert, setzen sie gegenüber dem Kaltenbach Auftritt
sogar noch ordentlich einen drauf. Platztechnisch wie auch die
anderen Vorgruppen etwas beengt, da das Schlagzeug von Herrn Sandoval
natürlich verbotene Zone ist, wirkt die Bühnenpräsenz
der Lackeln sogar noch mächtiger, als sie Pillars Of
’Err und Myth Of Reason mit einem Sound, der
für Planet Music – Verhältnisse lobend zu erwähnen
ist (gilt für alle Bands dieses Abends) ins Publikum schmettern,
aber auch auf das alte Stücke The Blood On My Hands zurückgreifen.
Immer wieder geil: die unglaublichen Grimassen von Gitarrist Peter.
Hoffentlich bleibt der Band ihr derzeitiger Volldampf noch länger
erhalten!
Die Vorfreude
auf • MORBID
ANGEL • steigt mittlerweile schon gewaltig,
kann man doch ziemlich sicher damit rechnen, dass sich die Amis
auf die ersten 4 Studioalben konzentrieren und das Material aus
der Steve Tucker – Ära ignorieren – nicht zuletzt
deshalb, weil Herr Vincent letzteres vermutlich nicht beherrscht.
Und genau so kommt es dann auch. Trey Azagthoth wirkt wieder einmal
völlig ein seiner Welt aus den berühmten „Ancient
Ones“ und sumerischen Kulten versunken, was ihn aber nicht
daran hindert, wie wild vor sich hin zu posen, allerdings auf
seine eigene Art (siehe Fotos). Herr Vincent gibt derweil in seinem
leicht tuntigen Latex-Leiberl den perfektionistischen Rockstar
zum Besten, beschwert sich gleich am Anfang wehklagend über
den Monitor-Sound und verlangt schon nach kurzer Zeit nach lauterem
Applaus – letztere Forderung an das immer lahmarschiger
werdende Wiener Publikum ist allerdings nicht ganz unberechtigt
und wird – siehe da, geht doch! – sogar auch erfüllt.
Das restliche Set lang wird jedes Stück lautstark abgefeiert,
was letztendlich auch David Vincent Anerkennung abnötigt.
Allerdings wirkt er trotzdem etwas indigniert, als er einen Bierbecher
abbekommt. Auf der linken Bühnenseite nimmt Erik Rutan –
diesmal ohne Ventilator – seine Posen immer schon während
der Ansagen ein – irgendwie putzig. Die Setlist lässt
kaum Wünsche offen, u.a. sind mir mein Lieblingsstück
Maze Of Torment, des weiteren Sworn To The Black,
Lord Of All Fevers & Plague, Immortal Rites, Dominate, Evil
Spells, Fall From Grace, Chapel Of Ghouls und die Zugaben
God Of Emptiness und Morbid Angel in Erinnerung.
Ob Where The Slime Live auch dabei war, kann ich nicht
mehr mit Sicherheit sagen, ich glaub aber schon.
Wie auch immer,
auf alle Fälle hat es sich voll ausgezahlt, gleich am Montag
nach dem Party-San-Wochenende konzerttechnisch wieder auf der
Matte zu stehen. In dieser Verfassung ist mit Morbid Angel wieder
zu rechnen. Bleibt nur zu hoffen, dass bald ein ebenso gutes Album
folgt.