Gerade
zurück von London, schnell noch ne Frühschicht eingeschoben
und schon stand ich wieder vor einer – zugegebenermaßen
winzigen – Bühne. Tourauftakt der MORGANA LEFAY
Tour! :)
Trotz aller Euphorie mal wieder meine Lieblingsschweden zu Gesicht
zu bekommen, ließen diverse Fakten im Vorfeld nix Gutes
erahnen. Die Tour wurde relativ kurzfristig zusammengestellt,
Custard stiegen unerwartet aus und wurde durch die österreichischen
Prog-Metaller von SERENITY ersetzt und es gab
praktisch keine Werbung zur Tour.
So fanden sich dann auch keine 100 Leute im wirklich buchstäblich
eiskalten Bastard Club zu Osnabrück ein, wo man sogar noch
während des Konzertes seinen eigenen Atem sah! Das hielt
die Schweden aber nicht davon ab in Schlappen ohne Strümpfe
rumzulaufen. Aber den kleinen Pupillen von z.B. Charles Rytkönen
nach zu urteilen, hatten sich MORGANA LEFAY bereits
reichlich von innen aufgewärmt... ;)
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Fotos ::
Nach den üblichen
Begrüßungsritualen ging es auch ohne große Verzögerung
los und » SERENITY
« enterten die... ähm... Bühne.
Statt Power Metal (Custard) nun also melodischer Prog Metal. Ich
für meinen Teil hatte damit überhaupt keine Probleme,
da der Band neuestes Album Words Untold & Dreams
Unlived (VÖ 27.4.2007) bereits über unseren
Promotisch gewandert und ich davon begeistert war. SERENITY
hatten wirklich einen fantastischen und vor allem kraftvollen
Sound und traten dann schon mal gleich richtig Arsch mit Reduced
To Nothingness. Es folgten neben zwei weiteren neuen Stücken,
drei alte, die sich aber ebenfalls also Bonus auf dem neuen Album
finden lassen. Musikalisch fühlte ich mich das eine oder
andere Mal an Dream Theater erinnert, auch Threshold und Kamelot
passen z.B. gut als Referenz. Demzufolge war das Feedback leider
mäßig, denn der werten Zuhörerschaft gelüstete
es nach härteren Tönen. Dennoch kann man ohne schlechtes
Gewissen sagen, das der eine oder andere von SERENITY
positiv überrascht war. Ich fand die Show wirklich toll!
Setlist: Reduced To Nothingness, Circle Of
My 2nd Life, Forever, Canopus 3, Engraved Within
Danach folgte
das deutsche Metal-Urgestein »
SACRED STEEL
«, um endlich seine lange Bühnenabstinenz
zu beenden. Was folgte, lässt sich schwer in Worte kleiden...
Die Show von SACRED STEEL triefte nur so von
allen gängigen True Metal Klischees, war aber gleichzeitig
so dermaßen mitreißend, dass sich wirklich keiner
zu schade war, bei so ziemlich jeden Song mitzugrölen, die
Fäuste zu recken oder aufblasbare Plastikschwerter zu schwingen
(ok, war n Joke *g*). Eins muss man Sänger Gerrit lassen:
mit seiner charismatischen Art hatte er im Handumdrehen den Laden
im Griff. Fans und Nichtfans tanzten wie Marionetten nach dem
Willen des Meisters ;) Musikalisch ging es dabei quer Beet durch
die gesamte, nunmehr 17 Jahre und 6 Alben umfassende Historie,
von Reborn In Steel, bis zum aktuellen
Album Hammer Of Destruction. Es war
wirklich spaßig zu sehen, wie das Volk zwar das Gesicht
ob der Klischees verzog, aber absolut nicht umhin konnte, quasi
auf die Knie zu fallen und SACRED STEEL zu huldigen.
Die Stimmung erreichte hier definitiv ihren Höhepunkt! Ganz
großes Kino! Ehrlich!
Setlist: Maniacs Of Speed, Battle Angle,
Hammer Of Destruction, Sacred Bloody Steel, Lust For Blood, Open
Wide The Gate, Heavy Metal To The End, Black Church, Dark Forces,
Slaughter Prophecy, Wardogs // Metal Is War, Sacred Steel
Dann war es
endlich Zeit für »
MORGANA LEFAY «. Obwohl das neue Album
Aberrations Of The Mind bereits drei
Tage vorher veröffentlicht worden war, konnte man es tatsächlich
nirgendwo käuflich erwerben. Es gab auch keine Promos, so
dass – bis auf den bereits veröffentlichen Song Over
And Over Again – niemand wusste, ob und was von diesem
neuen Album heute Abend zu erwarten war. Los ging es aber erstmal
mit bewährter Kost vom genialen Grand Materia
Album, bevor dann mit Face Of Fear der erste neue Track
folgte. Der war dann aber auch eine ziemliche Granate ;) Es sollte
noch der Album Opener Delusions folgen und eben erwähnte
Single in der Zugabe. Derweil versuchten die Schweden sich in
üblicher Manier auszutoben, was aber auf Grund der beengten
Verhältnisse überhaupt nicht funktionierte. Die Jungs
mussten sogar richtiggehend aufpassen, um sich nicht gegenseitig
Gitarren- bzw. Basshälse in die Seite zu rammen. Sänger
Charles machte das Beste draus und man kann nicht sagen, dass
er ruhig auf der Bühne gestanden hätte ;) Auch hier
war die Stimmung bestens und gab es rege Interaktionen zwischen
Publikum und Band. Nur halt nicht so frenetisch, wie noch bei
Sacred Steel, obwohl es MORGANA LEFAY definitiv
verdient hätten. Mit Maleficium folgte dann auch
das letzte Stück des Set und jeder erwartete, wie auf der
Setliste ausgewiesen, das nun die dort angegebenen Zugaben folgen
würden. Pustekuchen! Es war kurz nach 23 Uhr und der Veranstalter
meinte, dass jetzt TATSÄCHLICH Feierabend wäre. Das
hatte natürlich zornige Reaktionen zur Folge, die schon fast
in persönliche Drohungen ausarteten. Daraufhin nahm die Band
die Zügel selber in die Hand, enterte einfach wieder die
Bühne und legten 2 Zugaben nach. Natürlich nicht ohne
ein paar deftige Worte in Richtung Veranstalter vom Stapel zu
lassen. Der hat das entweder gar nicht mitbekommen oder hat bereits
ein dermaßen dickes Fell, dass so was an ihm abgleitet.
Er zeigte jedenfalls keinerlei Gemütsregungen. Und der Strom
wurde auch nicht abgedreht ;) Geile Show!!! Mal wieder ;)
Setlist: I Roam, Angels Deceit, Face Of Fear,
End Of Living, Master Of The Masquerade, Another Dawn, Hollow,
Delusions, The Source Of Pain, SOS, Crimson King, Maleficium //
Over And Over Again, The Bone He Gives, To Isengard
Wenn es nicht
so dreckskalt in dem Laden gewesen wäre, hätte das eines
dieser speziellen Konzerte werden können. Aber nichtsdestotrotz
hatten wir, die drei NHler Isa, Martin und meine Wenigkeit einen
schönen Abend. Und... wir konnten dann doch noch die neue
MORGANA LEFAY CD direkt von der Band erwerben
und ließen sie uns bei der Gelegenheit gleich signieren
;)