Groß 
                angekündigt und stark beworben, sollte diese Veranstaltung 
                namens MORGHULS CASTLE PART 1 zu einem richtigen 
                schwarzmetallischen Fest werden. NOCTE OBDUCTA, 
                die letztes Jahr mit Nektar – Teil 2 ein saustarkes Album 
                abgeliefert haben, sieht man in Wien ja nicht gerade häufig, 
                ebenso wie PRO SATANOS, während die österreichischen 
                Bands in letzter Zeit doch recht häufig auftreten, aber immer 
                wieder gern gesehen werden (nicht nur von mir).
                Daher 
                war die kleine Halle der Arena 
                auch recht gut gefüllt, womit man die Angelegenheit erfreulicherweise 
                wohl als Erfolg für Veranstalter Ingo (aka Gmorg) werten 
                kann, was dieser auch selbst bestätigte.
              :: 
                Fotos ::
              GROHM, 
                die Band von Gmorg, zeigte sich gegenüber dem letzten Auftritt, 
                den ich von ihnen gesehen habe (letzten Herbst im Monastery) stark 
                verbessert, was zu einem guten Teil am neuen Trommler lag. Mit 
                den 2 Glatzen an Bass und Gitarre und dem Rastalocken-Frontmann 
                bot sich ein originelles Bühnenbild, auch wenn der Bassist 
                bei seiner Kriegsbemalung keine sonderlich glückliche Hand 
                gehabt hat. Die Musik ist weiterhin Black Metal der alten Schule, 
                roh, dreckig und primitiv. Auch wenn noch nicht gerade viel Bewegung 
                in der Halle herrschte (auf der Bühne ja auch nicht…), 
                kam die Band bei den Leuten gut an und wurde mit einigem Applaus 
                verabschiedet.
              MISANTHROPIC 
                MIGHT überraschten durch den Verzicht auf Leichenbemalung 
                (mir soll’s ja nur recht sein…), was einiges an Verwunderung 
                auslöste. Für Schlagzeuger Christoph aka Slavetrader 
                war es bereits der zweite Auftritt an diesem Abend, er hilft nämlich 
                derzeit auch bei Grohm aus. Bei ersten 2 Stücken konnte man 
                nur Bass, Schlagzeug und Gesang hören, ehe der Soundmensch 
                doch noch ein Einsehen hatte und uns auch etwas Gitarre vergönnte. 
                Sänger/Bassist Markus aka Purgatory ist ja sowas wie der 
                Steve DiGiorgio der österreichischen Metalszene – immer 
                wieder beeindruckend, was der Bursche an seinem Instrument vollführt. 
                Neben Stücken ihrer bisherigen Veröffentlichungen (von 
                denen mir wieder einmal die Bandhymne Misanthropic Might 
                am besten gefallen hat, spielten sie auch ein (ebenfalls sehr 
                wohlklingendes) neues Stück. Man merkt bei der Band immer 
                wieder, dass ihre Mitglieder auch in anderen Stilrichtungen zu 
                Hause sind, jedenfalls sind die todesmetallischen Grooves eine 
                nette Abwechslung an diesem Abend. Schließlich beendete 
                man den Auftritt mit Rest Before The Storm und „einem 
                Stück über uns und euch alle – Der Menschenhasser“. 
                Wieder mal sehr stark.
              Über 
                zu wenig Schminke konnte man sich dann bei PRO SATANOS 
                keinesfalls beklagen, diese sahen wirklich einigermaßen 
                kaputt aus, vor allem der Gitarrist. Im Höllentempo holzten 
                sie ihren Black Metal herunter und brachten ordentlich Bewegung 
                ins Volk. Hab ich vorher nicht gekannt, waren über echt gut. 
                Das fangen offenbar auch andere und nötigten die Gruppe sogar 
                zu einer Zugabe. Mit denen muss man sich echt einmal näher 
                befassen. Brachial und böse, mehr ist da echt nicht zu sagen. 
                
              Aber es wurde 
                noch besser: HELLSAW 
                lieferten mit ihrem Auftritt für mich den Höhepunkt 
                des Abends. Zum Ersten Mal erlebte ich den ehemaligen Sanguis-Bassisten 
                Aries live als Frontmann, und ich muss sagen: Kommt echt gut, 
                äh, böse natürlich. Die schwedische Black Metal 
                – Schule ist halt doch immer noch das Beste, was es in dieser 
                Richtung gibt, und davon sind HELLSAW nachhaltig 
                beeinflusst. Hätte ruhig länger dauern können, 
                aber aufgrund von Zeitproblemen musste leider 2 Stücke gestrichen 
                werden. 4 Nummern von Spiritual Twilight 
                (darunter das geniale The Wanderer) und 2 von Sins 
                Of Might – die Mischung hat gepasst. Nach 
                Execution war Schluss und die Höllensäge hatte 
                wieder ein paar Fans mehr. Nur weiter so, meine Herren!
              NOCTE 
                OBDUCTA waren an diesem Tag alles andere als vom 
                Glück verfolgt. Die Band steckte 12 Stunden lang auf der 
                Autobahn fest und kam grad noch rechtzeitig zum Auftritt an. Die 
                Setlist musste um die Hälfte gekürzt werden, trotzdem 
                wurden die Herren aus Piefkeland heftig bejubelt – zu Recht. 
                Es fließt Blut, jawoll! Eine (optisch) wirklich bunte Ansammlung 
                von Bandmitgliedern tummelte sich da auf der Bühne (siehe 
                Fotos). Beeindruckende Bühenpräsenz! Leider musste das 
                Konzert um 1 Uhr beendet werden, was mit Sequenzen einer Wanderung 
                dann auch pünktlichst geschah. Wirklich bedauerlich, immerhin 
                haben NOCTE OBDUCTA ja genug gutes Material in 
                der Hinterhand, sodass es noch sehr toll hätte werden können, 
                wenn sie ein halbes Stündchen länger Zeit gehabt hätte. 
                Naja, war eh trotzdem geil.
              Gratulation 
                an Gmorg zu der gelungenen Veranstaltung. Erfreulicher Weise arbeitet 
                der Mann bereits an Teil 2.