Ziemlich 
                genau ein halbes Jahr nachdem in der Arena das erste MORGHULS 
                CASTLE – Fest in Szene gegangen war, erfolgte nun 
                also die Fortsetzung. Besetzungstechnisch hat Veranstalter Gmorg 
                auf jeden Fall noch einen draufgesetzt, der Termin war dagegen 
                weniger glücklich gewählt, fand das ganze doch an einem 
                Donnerstag statt. Noch dazu spielten am gleichen Tag die Tralala-Popkasperln 
                von Lordi andernorts in Wien und zogen – man sollte es ja 
                nicht glauben – tatsächlich einige potentielle MORGHULS 
                CASTLE – Besucher von dieser Veranstaltung ab. 
                Allerdings war die Terminwahl auch nicht ganz freiwillig, da sich 
                KOLDBRANN, NEGATOR und SARKOM 
                ja auf Tour befinden.
              :: 
                Fotos ::
              Gegenüber 
                der Arena war das Monastery 
                zweifellos die kostengünstigere Variante, leider bestätigte 
                sich aber auch diesmal wieder die gängige Weisheit, dass 
                man zu Gigs im Monastery frühestens eineinhalb Stunden nach 
                angekündigtem Beginn kommen braucht und trotzdem mit ziemlicher 
                Sicherheit noch keinen Ton versäumt hat. Dementsprechend 
                wenig war daher vor und in der Hütte los, als unsereiner 
                nach getaner Arbeit am Veranstaltungsort eintraf.
              Als dann :: 
                BERSERK 
                :: endlich loslegen durften, tummelten sich immerhin 
                schon ein paar Gestalten in Bühnennähe und applaudierten 
                dem sehr rohen, einfachen, aber trotzdem mit feinen Melodien bestückten 
                Schwarzmetall der jetzt auch schon seit langen Jahren bestehenden 
                Gruppe um Ashen Productions – Betreiber R.S. doch recht 
                anständig. War aber auch wirklich nicht ungeil. Etwas mehr 
                Bewegung auf der Bühne hätte sicher nicht geschadet, 
                aber das ist auch schon der einzige Kritikpunkt. Guter Sound übrigens, 
                und das gilt für den gesamten Abend.
              Wiens, für 
                meine Begriffe stärkste, Death Metal – Partie :: 
                PARENTAL 
                ADVISORY :: bildete den todesmetallischen 
                Farbtupfer auf dem Black Metal – Abend. Mittlerweile tat 
                sich schon etwas (aber nicht viel) mehr vor der Bühne. Ein 
                schlechter Gig der Burschen ist sowieso nicht möglich (zumindest 
                hab ich noch keinen erlebt, und ich hab sie sicher so um die 20 
                Mal gesehen). Leider mussten sie aus Zeitgründen einiges 
                aus der geplanten Setlist streichen, gaben aber in der Zeit, die 
                sie hatten, ordentlich Gas und präsentierten auch einige 
                neue Stücke (Godmode, Manhunt). Während des 
                Auftritts wurde es langsam etwas voller, und so bekamen dann doch 
                schon etliche wenigstens die abschließenden Stücke 
                Hate (inklusive Widmung an das Geburtstagskind Christoph 
                aka Rattenmann aka Slavetrader, seines Zeichens Schlagzeuger der 
                Black Metal – Band Misanthropic Might, in der auch die Parental 
                – Brüder Fredl und Markus – äh, Sic und 
                Inhumate aktiv sind) und Zombie Legion mit. Leiwand wie 
                immer!
              Es folgten 
                die dankbarsten Fotomotive des Abends, die Norweger :: 
                SARKOM :: 
                . Massenhaft Nieten, Stacheln, Leder, Ketten und nicht zu dünn 
                aufgetragene Leichenbemalung – so hat man das gern für 
                die optische Berichterstattung. Abgesehen davon spielten sie auch 
                noch – zeitweise genialen – Black Metal der alten 
                und wahrhaftigen Schule, der immer dann am besten ankam, wenn 
                man in höheren Geschwindigkeitsbereichen unterwegs war, was 
                vor allem auf die ersten paar Stücke zutraf. Offenbar war 
                inzwischen noch einiges an zusätzlichem Publikum eingetroffen, 
                sodass man vor der Bühne jetzt richtig von Leuten umgeben 
                war. Den stärksten Applaus erntete das (wenn auch nicht gerade 
                originell gewählte) Darkthrone – Cover In The Shadow 
                Of The Horns. Danach folgten leider einige langsamere und 
                etwas langatmige Nummern, die den guten Anfangseindruck dann insgesamt 
                doch ein bisserl verwässert haben. Insgesamt aber trotzdem 
                Daumen hoch für die Herren um den ehemaligen 1349-Gitarristen 
                Tjalve. Als Stimmungsmacher unmittelbar vor der Bühne betätigten 
                sich hier auch einige Mitglieder von…
              … 
                :: NEGATOR 
                :: , die kurz darauf allerdings mit ihrem eigenen 
                Auftritt (wie erwartet) ganz klar für den Höhepunkt 
                des Abends sorgten. Die ungeschminkte Glatzenfraktion entfachte 
                ein unerhörtes Inferno mit den besten Stücken ihrer 
                beiden bisherigen Alben, bei dem mich vor allem das Zeugs von 
                 Die eisernen Verse völlig begeistert 
                hat. Bassist Berthelm mit seinen Grimassen ist sowieso eine Show 
                für sich, aber auch Frontmann Nachtgarm sprudelte zunächst 
                fast über vor lauter Energie. Nachdem beim Starter Free 
                Bird noch ehrfürchtige Bewunderung herrschte, wurde 
                dann ab dem zweiten Stück Old Stigma zumindest in 
                der vordersten Reihe ordentlich gebangt, wobei Türme sowie 
                vor allem die „Selbstmordnummer“ Gloomy Sunday 
                (von Nachtgarm als „was zum Kuscheln“ angekündigt) 
                und Eisen wider Siechtum nicht nur bei mir am Besten 
                ankamen. Bei letzterer Nummer wurde es dem Kreislauf des Sängers 
                dann aber leider zuviel und er musste sich in den Backstagebereich 
                zurückziehen. Für ihn war das Konzert somit blöderweise 
                beendet, auch wenn er nach einiger Zeit wieder hergestellt war. 
                Die Band spielte aber coolerweise noch 2 Stücke (Der 
                Infanterist und Die eherne Replik), bei denen Gitarrist 
                Trolfbert den Gesang übernahm und das Zeugs absolut tadellos 
                rüberbrachte. Alle Achtung! Für mich sind NEGATOR 
                ohnehin Deutschlands stärkste schwarzmetallische Visitenkarte, 
                erst recht nach diesem Abend.
              An :: 
                KOLDBRANN 
                :: hatte ich eigentlich keine großen Erwartungen 
                – auf CD eher eine zähe Angelegenheit (okay, das hat 
                sich mit Moribund deutlich gebessert, 
                ich geb’s ja zu!) und auch der Auftritt in Kaltenbach im 
                letzten Juli war eher Durchschnitt. Insofern kann man den Auftritt 
                auf alle Fälle als positive Überraschung bezeichnen. 
                Mit Alt Er Befengt und Steinent Til Jorden rüttelte 
                das zweite norwegische Schminktopfkommando des Abends die Anwesenden 
                zu vorgerückter Stunde gleich nochmal ordentlich wach, bevor 
                mit Kaosmanifest der erste Höhepunkt folgte. Heftig 
                und höllisch! Trotzdem stellte sich bei mir jetzt doch schon 
                ziemliche Müdigkeit ein, vor der Bühne herrschte allerdings 
                durchaus noch reges Bangen. Am Ende kamen dann die vom mir herbeigesehnten 
                Inkvisitor Renegat und vor allem Bestial Swarm, 
                sodass man schlussendlich mit einem mehr als zufriedenen Grinsen 
                den Heimweg antreten konnte. Die geplante Zugabe Koldbrann 
                entfiel dagegen aufgrund der allgemeinen Erschöpfung.
              Fazit: 
                Ein sehr geiles Konzert mit geilen Bands (NEGATOR 
                haben GEHERRSCHT!!!) und gutem Sound, das viel zu wenig Leute 
                mitbekommen haben. Neben dem ungünstigen Termin war dafür 
                sicher auch der doch ziemlich hoch angesetzte Eintrittspreis von 
                18 € mitverantwortlich. Von denen, die trotzdem da waren, 
                brauchte aber mit Sicherheit kein Einziger das Kommen zu bereuen. 
                Da kann ich es sogar locker verschmerzen, dass ich den sensationellen 
                Sieg der vermeintlich dahinsiechenden österreichischen Fußball-Nationalmannschaft 
                gegen die Schweiz verpasst hab. Freu mich schon jetzt auf MORGHULS 
                CASTLE Teil 3!