Am
10. März 2007 ging mit dem MUSIC XTREME FESTIVAL
in Hanau ein neues Festival an den Start. Das Billing war natürlich
geradezu genial und der Gedanke, der dahinter stand - nämlich
trotz der vielen bereits existierenden Festivals örtliche
Synergieeffekte zu nutzen (eine Kooperation von Promotusse, Gothic666,
Artwörks, Godmode-DJ, Sub-Kulture.net) und sich bei fairen
Preis auf das Wesentliche zu beschränken – auf jeden
Fall unterstützenswert. Der Eintrittspreis (13/16 Euro) ließ
keine Entschuldigungen für Abwesenheit zu... trotzdem war
die Anteilnahme mit gut 400 Leuten eher mäßig. Es hätte
eine ganze Ladung an Leuten mehr sein dürfen. Organisatorisch
gab es eigentlich an nur zwei Dingen zu nörgeln: zum einen
das Getränkehandling mit Bons kaufen (1 Euro und 50 Cent
Marken) und Pfand – Verzehrkarten wären wesentlich
einfacher gewesen... und zum zweiten das Bühnenlicht!!! Leute...
schmeißt den Lichtmenschen einfach raus. Sowas talentfreies
hab ich selten erlebt! Ehrlich! Die Bühne war meistens stockdunkel,
von Bands und Musikern nix zu sehen und wenn sich dann doch Lichtfinger
über die Bühne bewegten, dann so hektisch und schlecht
ausbalanciert, das man wieder nix gesehen hat oder geblendet war.
Dazu kam ein ausgesprochen exzessiver Gebrauch von Nebel... Fazit:
visuell gab es praktisch nie was zu sehen, nur was zu erahnen
und eben was zu hören... *grmpf*
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Fotos ::
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SHIT FOR BRAINS
:: eröffneten wie erwartet den abendlichen
Reigen und das sogar super pünktlich. Das war aber scheinbar
noch nicht zeitig genug, denn vor der Bühne versammelten
sich die ersten volltrunkenen Kids, die nach den ersten Bangversuchen
einfach umfielen und im Vollrausch liegen blieben. Ist da nicht
gerade ne Diskussion im Gange, was das Kampftrinken Jugendlicher
betrifft? Wie auch immer, die Jungs von SHIT FOR BRAINS
sind ja schon ne Weile im Geschäft und im einzelnen auch
keine Unbekannten, man hat sich eben nur eine recht lange Pause
gegönnt, irgendwie, denn das letzte Lebenszeichen war quasi
das Debüt Vortex Cordis in 1997.
Anno 2007, in diesem Monat, kommt das Zweitwerk mit dem Namen
My Silence und genau von selbigen stammten
alle Tracks des halbstündigen Sets. Eine Promo CD dazu wurde
übrigens für lau während des Konzertes verteilt!
Feiner Zug! ;) Musikalisch gab es eine Mischung aus Post Hardcore,
Emo und viel Metalgroove mit Banggarantie. Viel Geschrei und cleane
Parts, nackenbrechendes Riffing und melancholische Melodien dürften
punktgenau den Nerv der meisten Genreliebhaber treffen und der
Band zukünftig einigen Erfolg bescheren. Zu sehen gab es
– wie bereits erwähnt – nicht besonders viel.
Sänger Michael und Gitarist Matthias waren leidlich auszumachen,
der Rest der Band verschwand im Dunkel... Trotzdem ne tolle Show
und ein guter Opener.
Setlist: Intro, My Silence, Pay For Me In
Tears, Stretch Marks, About Nothing, Sacred, Breating
Das ::
SECRETS
OF THE MOON :: danach ihren Kram aufbauten,
wollte mir absolut nicht in den Kopf. Die Kult-Black Metaller
als zweite Band??? Das geht doch gar nicht! Co-Headliner wäre
standesgemäß gewesen! Viele Fans sahen das ähnlich,
nörgelten herum, während sich alle dicht vor die Bühne
drängten. Jetzt wurde es kuschelig, nicht nur vor, sondern
auch auf den Brettern. Allerlei Kerzen und die typischen Banner
sorgten für ansprechendes Ambiente. Wer nicht für Disbelief
gekommen war, der war wegen SECRETS OF THE MOON
hier und so gab es bereits das erste Highlight des Abends. Vier
neue Songs vom aktuellen Album Antithesis
und zwei ältere Tracks sorgten für Begeisterung. Ok,
meiner Meinung nach können es die Osnabrücker noch besser,
aber ich hab auch schon schlechtere Shows gesehen. Gut gemacht!
Setlist: Intro, Bleakstar, Versus, Ordinance,
To The Ultimate Embers And Ash, Ghost, Lucifer Speaks
Bei den Wacken
Metal Battle Gewinnern :: SOLEÏLNOÏR
:: ging es dann schon sehr alternativ zu, jedoch
nicht ohne ein gehöriges Maß an Wut im Bauch, so dass
auch die Frankfurter ungemein heftig rüberkamen. Fronter
Maggot hat ne recht charismatische Ausstrahlung, nutzte diese
auch weidlich aus und überzeugte sowohl mit aggressiven wie
cleanem Gesang. Eröffnet wurde mit drei neuen Songs als Einstimmung
auf das hoffentlich bald zu erwartende nächste Album, gefolgt
von sechs Stücken quer durch die bisherige Diskografie. Hat
mir gut gefallen!
Setlist: (Intro I), Black, Eminence, Dive
Bomb, (Intro II), Twentythree?, Resistance, Epitaph, (Intro III),
Nurutrus, Live On A Thread, Nucleus
Die Kieler
Black Metaller von :: ENDSTILLE
:: sorgten danach erst mal wieder für dichtes
Gedränge vor der Bühne. Des einen Fluch (doofe angemalte
Pandas) war des anderen Freude ;) Viel zu sehen gab es nicht,
wenn überhaupt, dann tauchten Sänger Iblis und Basser
Cruor aus dem Nebel auf. Dass Wachtfels und Drummer Mayhemic Destructor
üblicherweise gar nicht angemalt sind, dürfte keiner
bemerkt haben... ;) Lustig hier: ein Fan an der Bar nutzte seine
Krücken, um diese fortwährend zu irgendwelchen Kreuzen
zu erheben. Keine Ahnung, aber ENDSTILLE machen
irgendwie immer Spass ;) Zu hören gab es die bewährte
Mischung aus allen vier Alben und zwei brandneuen Stücken
;)
Setlist: Dominanz, I Bless You... God, Endstilles
Reich, Ripping Angelflesh, Worldabscess, Biblist Burner, Frühlingserwachen,
The One I Hate, Bastard, Navigator // Der Hetzer (Batterie 4)
::
TOTENMOND
:: hab ich noch nicht oft live gesehen, aber jedes
Konzert war bisher die blanke Enttäuschung. Und da es die
Stuttgarter mit dem Nebel extrem übertrieben - diesmal sah
man komplett noch nicht mal ansatzweise irgendetwas – nutzte
ich die Zeit mit Freunden und Bekannten zum Pläuschchen und
dem einen oder anderem leckeren Bier... sorry Jungs...
Obwohl organisatorisch
eigentlich alles gut ablief war es dann doch schon unerwartet
spät, als :: DISBELIEF
:: dann endlich ihr Equipment auf die Bühne
schafften. Endlich, endlich bekam ich eine meiner Lieblingsbands
mal wieder livehaftig vor die Nase. Und der Crewmensch versprach,
den Nebel wegzulassen und endlich für Licht zu sorgen. Naja...
es war ein bisschen besser als vorher ;) Eingebettet in die Best-Of’s
der letzten 4 Alben wurde das komplette neue Album Navigator
runtergezockt. Und was soll ich sagen... das hat live wie Hölle
geknallt. Zu meiner persönlichen Freude wurde der vakante
Gitaristenplatz vom früheren Inhaber Olly Lenz eingenommen,
der ja im November letzten Jahres die Band verlassen hatte. Der
Mann scheint schwer zu ersetzen zu sein ;)
Die Zuschauerreihen waren zu dieser späten Stunde schon sichtlich
gelichtet, nichtsdestotrotz war das Feedback des Publikums phänomenal
und stachelte die Band zu Höchstleistungen an. DISBELIEF
sind (nicht nur) als Liveband einfach eine Wucht. Man kann sich
weder der Musik noch Jaggers Gesang entziehen. Einfach nur grandios,
genial, geil!!! Nach anderthalb Stunden und drei Zugaben war dann
Schluss, leider. Wegen meiner hätten die Jungs auch noch
mal von vorne anfangen können ;) Es gibt ne Handvoll Single
Dates und ein paar Festivals, also Augen auf und DISBELIEF
nicht verpassen, sonst habt ihr was verpasst! Grandiose Releaseparty
Show! So!!!
Setlist: For God, When Silence Is Broken,
The Thought Product, Between Red Lines, Sick, Navigator, The One,
Misery, Ethic Instinct, No Control, Passenger, It’s Simply
There, Selected, Sacrifice // To The Sky, Falling Down, Rewind
It All (Death Or Glory)
Nachts um
halb drei war dann endgültig Feierabend. Trotz partywilliger
Gäste lief in dieser Richtung nix mehr bzw. nur noch im privaten
Rahmen ;) Also ging es dann irgendwann gen Heimat, in diesem Falle
zum Sofa meiner Schwester, deren Freund tatsächlich bis drei
Uhr morgens unter Zuhilfenahme eines Fasses selbstgemachter Bowle
ausharrte, um mich einzulassen ;) Dankeschön *knuddel*, war
ein tolles Wochenende!