Unter
dem Motto The Gods Are Back gastierten NECROPHAGIST, NATRON
und INTERVALLE BIZARRE im Burghof zu Lörrach, um zu zeigen,
dass anspruchsvoller Death Metal auch abseits der großen Plattenfirmen
stattfindet. Da NECROPHAGIST im September schon
einmal in derselben Location abräumen konnten, war es zu erwarten,
dass der Burghof gut gefüllt sein würde. Dass dann auch gut 100-150
Metaller auftauchten, zeigt, dass die Szene im Dreiländereck nicht
ganz am Boden liegt und es doch noch unentwegte gibt, die heimische
Konzerte besuchen.
Die
Tschechen INTERVALLE BIZARRE fingen dann auch bald an und
stellten ihr äußerst komplexes Material vor. Bandvergleiche kann
ich hier leider keine bieten, kenne ich doch sonst keine Band,
die so konfus zu Werke geht, wie die Tschechen. Man hatte das
ganze Set über das Gefühl, dass die 5 Musiker 5 verschiedene Stücke
spielen würden. Wie man sich solche Sachen merken kann, war wohl
eine der Fragen, die des öfteren an diesem Abend gestellt wurden.
Es fanden sich aber trotzdem ein paar Metaller, die ununterbrochen
ihre Matten schüttelten, obwohl ich selbst irgendwie nie den Einstieg
in die Musik fand. Aber diesen Bangern hat es sicher gefallen
und das ist ja die Hauptsache. Der Sound war, wie den gesamten
Abend über, sehr gut und drückend, so dass man alles gut raushören
konnte, was bei INTERVALLE BIZARRE wie gesagt
zu einem Lebenswerk ausarten könnte.
Danach
enterten die Italiener NATRON die Bühne, die mit ihrem
viel eingängigeren und fetterem Death Metal schon viel mehr meine
Schiene waren. Highlight der Show war sicher das Auftreten des
Sängers, der mit vielen Gesten, Grimassen und verrückten Blicken
seine Texte unterstrich und das Set sehr kurzweilig gestaltete.
Aber auch musikalisch war das, was NATRON an
diesem Abend boten, aller Ehren wert und man kann sie nur zu diesem
Gig beglückwünschen. Fetter Sound, interessante Show und gute
Musik - kann man nicht von jeder Band behaupten.
Die
Headliner NECROPHAGIST sind ja schon alte Bekannte in Lörrach.
Als ich sie zum ersten mal sah, war ich von der unglaublichen
Power, die der technischer Death Metal des Vierers verströmte
( erinnert doch immer wieder an Death R.I.P.) fasziniert. Kurze
prägnante Riffs, intensive Schreie und abwechslungsreiche Songs
- was will man mehr. Diesmal bin ich allerdings darauf vorbereitet
und es fehlte etwas dieses Gefühl unvorbereitet in die Fresse
geschlagen zu werden. Nichtsdestotrotz fanden sich alle aufgezählten
Trademarks auch dieses mal wieder bei NECROPHAGIST und
es war einfach ein Klasse Konzert einer klasse Band. Man muss
sich nur mal reinziehen, welche Sachen der Bassist spielt und
es bleibt einem auch als Laien der Mund sperrangelweit offen stehen.
Was soll ich noch schreiben? NECROPHAGIST bringen
einfach eine unglaubliche Power rüber, was auf CD leider nicht
ganz der Fall ist und es ist immer wieder eine Freude, sie live
zu sehen. Einzigster Wehrmutstropfen war, dass das Set viel zu
kurz war und am Ende 2 Songs sogar wiederholt werden mussten.
Ein paar Coverversionen wären auch noch nicht schlecht gewesen.
Alles
in allem war es ein voller Erfolg, der die kleine Schlappe vom
Metal
Forces Distribution III - Festival
wieder etwas ausmerzte. |