Bereits
zum zweiten Mal in diesem Jahr geben sich NEGURA BUNGET
livehaftig die Ehre, nun aber als Headliner, was natürlich
eine deutlich längere Show mit mehr Instrumenten und viel
mehr Stücken versprach. Nach den beiden tollen Shows auf
der The Vision Bleak Tour und dem Ragnarök Festival sollte
der heutige Abend aber all diese Erinnerungen auslöschen
und mich schlichtweg umhauen... ;)
::
Fotos ::
Bis es aber
soweit war, hieß es sich durch die Feierabend-Rushhour nach
Essen zu wurschteln, über sensationelle Tiefpreise an den
Tankstellen zu staunen, und am Turock
vor verschlossenen Türen zu stehen... Häh???... Auf
Nachfrage erfuhren wir, dass die Bands gerade erst angekommen
waren und somit der Zeitplan um mindestens eine halbe Stunde nach
hinten verschoben werden musste. Gut, noch nen Happen gegessen
(Essen in Essen, hatte ich mal wieder ganz vergessen *prust*)
und dabei festgestellt, das in Essen schon Weihnachten ist, mit
beleuchteten Maschendrahtbäumen und so...
Zurück im Turock gehörten wir dann zu den ersten 5 Gästen
oder so. Hmm... Das versprach übersichtlich zu werden.
Beide Bands
gingen es gelassen an. Während Gitarist/Sänger J.L.
Montans und Drummer A. Hernandez das Set aufbauten, erledigte
Bassistin M. Barcia den Merchandise, wo es CD’s und Shirts
zu Tiefstpreisen gab ;) Kurz nach acht enterten ::
KATHAARSYS
:: dann aber die Bühne und legten los. Ich hatte
zwar mal vor einiger Zeit in die MySpace-Seite der Spanier reingehört,
den Sound aber längst wieder vergessen und war nun schlichtweg
platt von dem hier Gebotenen. Progressive Black/Death Metal as
its best. Verdammt raffiniert gespielt und arrangiert, dabei abwechslungsreich,
nicht zu frickelig und ungemein intensiv. Wow! Gesang gibt es
nur gelegentlich, dann entweder sehr ruhig, clean und akustisch
oder klassisch gegrowlt. Nur selten gibt es Black Metal Gekeife,
schnelle Passagen aber keine Blastgewitter, während die Gitarrenläufe
allerdings klassisch blackmetallisch und oft geradezu hypnotisierend
sind. Apropos… eine zweite Gitarre wäre auf Dauer sicher
sinnvoll, denn die Dichte und Intensität der CD’s wird
live leider nicht erreicht. Tolle und vor allem eine überraschende
45 Minuten Show!
Setlist: The Dawn Leaves Pieces Of Rottenness, ...And
All My Existence In Vain, Doomed In The Black Abyss, Portrait
Of Wind Of Sorrow
Als nach
KATHAARSYS nun NEGURA BUNGET auf die Bühne
stürmten, um das Equipment zu wechseln, gab’s überall
fragende Gesichter: wo ist denn die angekündigte argentinische
Band IN ELEMENT geblieben? Die musste verletzungsbedingt
die Tour aufgeben, so der KATHAARSYS Sänger…
Egal, eine
Band weniger heißt mehr Zeit für den Headliner ;) Wie
üblich gab es keine feste Setlist und ::
NEGURA
BUNGET :: sprachen sich kurz ab, wie sie ihr Set
beginnen wollten. In apokalyptisch wirkendes grünes Licht
getaucht, startete Hupogrammos mit spoken words als Einleitung,
bevor es man mit Ceasurile Rele endgültig einstieg.
Danach gab es eine Reise quer durch die NEGURA BUNGET Historie,
natürlich mit Hauptaugenmerk auf OM. Es gab
wieder allerlei (Schlag)Instrumente auf der Bühne, plus einem
riesigen Didgeridoo und Secrets Of The Moon’s Drummer Thelemnar
trommelnd bei Norilor. Die Perfektion mit der diese Band
spielte war atemberaubend, die dabei entstandene Atmosphäre
unglaublich intensiv, mystisch, erhaben, verführerisch und
hypnotisch. Gänsehaut pur! Ohne Worte! Sowas muss man erleben,
in sich aufnehmen, das kann man nicht einfach nur beschreiben.
Der Sound war eine Wucht, differenziert, so dass man auch wirklich
jedes Instrument heraushören konnte.
NEGURA BUNGET leben ihre Musik, haben die Spiritualität
tief in sich aufgenommen, verinnerlicht und lassen sie durch sich
selbst hindurchfließen und geben zurück, was der Kosmos
ihnen bietet.
Fantastisch mit anzusehen, wie die Anwesenden Schritt für
Schritt gefangen genommen wurden von der Atmosphäre, auch
die, die vorher mit NEGURA BUNGET nicht soviel anfangen
konnten und nur durch’s Hörensagen da waren. Das Publikum
war hin und weg. Komplett. Der Beifall nach jedem Song frenetisch
und so auch die Zugabenrufe im Anschluss.
Setlist: Ceasurile Rele, Vazduh, Intro Bruiestru + Cunoasterea
Tacuta, Inarborat, Norilor, Hora Soarelui, Cel Din Urma Vis, Tesarul
De Lumini, IIII
Ein fantastischer
Abend und eine Show, die sich eingebrannt hat! Ständig versucht
man das bei NEGURA BUNGET erlebte Gefühl wieder in
Erinnerung zu rufen, die Show vor dem inneren Auge wieder auferstehen
zu lassen, noch einmal zu genießen. Hier muss eine LiveDVD
her! So! Oder noch ganz viele NEGURA BUNGET Shows. Roadburn,
Inferno Festival? Egal. Ein Muss! Allerdings ist die Essen-Show
nun das Maß aller Dinge ;)