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2008-12-27 DE – Düsseldorf - Stahlwerk

Als Jahresausklang so anvisiert und als solcher auch perfekt geendet ;) Das NEUWERK FESTIVAL in Düsseldorf hat da ganze Arbeit geleistet, auch wenn ich natürlich gerne das Pendant in Berlin und auch die anderen 3 Konzerte mitgenommen hätte. Trotz Weihnachten kann man nicht alles haben... *seufz*
Egal, Stahlwerk Düsseldorf statt LMH in Kölle, die deutlich bessere Wahl, wenn es um die Location geht. Es ist rattenkalt, so um die – 7°C und die Herrschaften des Stahlwerks lassen und eine knappe halbe Stunde in der Kälte stehen (Einlass 18 Uhr, tatsächlich 18:25 Uhr), und das, obwohl nicht wenige (und deutlich sichtbar) nur im Blüschen oder Hemdchen draussen stehen und warten. Geht ja nix über’s Aussehen...
Dann isses soweit, alles strömt rein und entert erst mal die Bar mit heißem Kaffee und Tee oder den Pizza-Stand. Man trifft viele bekannte Gesichter, befreundete Nasen und natürlich die Dreamers, ohne Negerküsse, ein bisschen lädiert von den Konzerten in Chemnitz und Berlin aber quicklebendig ;)

:: Fotos ::

Los geht’s mit den Leipziger Duo bzw. Livetrio :: DESTROID :: die eine 1A Opener Show hinlegen und das weihnachtsmüde Volk anheizen. Tausendsassa Daniel Myer (Haujobb, Architect) weiß auch hier, was er will und wie man es umsetzt. Schnörkelloser Electro mit Hang zum Synthie Pop, schöne Melodien, dabei ausgesprochen tanztauglich, nicht zu harsch (auch wenn das schön wäre), überall Wohlklang und Wohlgefallen. Live kommt das Ganze natürlich ne Ecke härter rüber, als auf dem aktuellen Album Loudspeaker, von welchen aber nur 3 Songs gespielt wurden. Nichtsdestotrotz... schlagt mich, aber ich fand das Material von 2004er Debüt Future Prophecies ein bisschen kantiger und knackiger und war natürlich dankbar für die entsprechenden Songs ;)
Setlist: Soul Asylum, Bird Of Prey, Into The Deepest Dark, Broken And Abused, Bonewhite Light, Friend Or Foe (The Betrayal), Let Me Leave (Silent)

Für mich die erste Überraschung des Abends sind :: KLOQ :: Die Insulaner um Oz Morsley sind quasi die Crossover-Helden der Electro-Szene, alles ist erlaubt, von funkigen Beats über diverse Electronicas bis hin zu harschen EBM Sequenzen. Das Debüt Move Forward steht schon etwas länger in den Regalen, aber KLOQ haben natürlich mehr zu bieten, als die 11 Tracks des Debüts. KLOQ haben nicht nur mich begeistert, so langsam wurde das gutgefüllte Stahlwerk wach ;) Coole Sache das, mal was anderes, keine Standard-Allerwelts-Music ;)
Setlist: Ibiza, We Are Just Physical, You Never Know, Connecting, Move Forward, I Never Said, Push It

Was dann geschah, ist irgendwie schwer einzutüten. Zunächst... :: SOMAN :: ist das Ein-Mann-Projekt von Kolja Trelle, der musikalisch eher dem Techno-Sektor zuzuordnen ist. Ohne Zweifel packend, spannend, hoch energetisch und mitreißend. Aber dann... Das sich Kolja alleine auf so riesiger Bühne hinter seinen Turntables... ähm... Mac, trotz atemberaubender Tanzeinlagen nicht so gut macht, verständlich. Sich da zwei lecker (ok, Geschmackssache ;)) anzuschauende tanzende Mädels hinzustellen... prima Idee! Nur sollten sie dann auch tanzen können! Die eine (rechts) bekam zwar schöne Verrenkungen hin aber mit dem Takt hatte sie es mal gar nicht. Nicht ein einziges Mal. Die andere Dame - links - konnte zwar im Takt tanzen, sah aber so was von gelangweilt aus, als wär ihre Showeinlage das absolut abtörnendste in dieser Welt überhaupt. Show versaut, Zeit für’n Bier!
Setlist: Pan Tau II (Live Edit), Pusher (US Remix), Twister (Infacted Live Edit), Divine, Mask (Xtended Live Mix), Absolution, Noise Anthem, SDAI (Remix )

Dagegen waren :: ROTERSAND :: hinterher geradezu Balsam für die tanzende Seele. An dem Trio aus dem Pott kommt man eh nicht vorbei, haben sie doch alle Nase lang Hits in den Top 10 der DAC. Oh, und das 15 jährige Jubiläum dürften sie dieses Jahr auch kräftig gefeiert haben ;) Fronthüne Rasc kommt ungemein sympathisch rüber und kann das immer noch faule Publikum um einiges anheizen.
Setlist: Almost Violent, I Cry, Dare To Live, Lost, Rushing, Exterminate Annihilate Destroy, Undone

Ha! Ja und dann… dann kam das große Staunen... Was zur Hölle ist denn in :: DIARY OF DREAMS :: gefahren? Lassen die jetzt die Rockersau raus? Sorry für den verbalen Ausfall... aber das hättet ihr mal sehen sollen. „Fuck you, yes!” Das war ’n Zitat… Los ging es ungemein energiegeladen mit Menschfeind und Adrian Hates, der wie ein Derwisch über die Bühne tobte. DIARY OF DREAMS standen im Übrigen als Quintett auf der Bühne, mit D.N.S. in der Mitte hinter seinen Drums, Taste links an seinen Keys und Torben Wendt (Diorama) rechts hinter seinen eigenen Tasten, der natürlich auch Gesangparts beisteuerte und sich bei The Curse zum Duett mit Adrian gesellte. Gaun:A wuselte immer irgendwo dazwischen rum ;) Apropos... Torben sollte sich für DOD Auftritte mal ein Pseudonym zulegen, geht ja gar nicht, das er heißt, wie er heißt ;) Wie auch immer... der Auftritt jedenfalls war eine Granate. UND... hat die Erwartungen ans neue Album doch um einiges hochgeschraubt (13.03.2009). Da werden (rockige) Wünsche geweckt ;)
Setlist: Menschfeind, Chemicals, The Plague, AmoK, Traumtänzer, Butterfly:Dance, Soulstripper, PaniK, The Curse, Kindrom

Anstatt sich nun den Allerwertesten aufzureißen, um die Show als Headliner noch zu toppen, ließen es :: NITZER EBB :: eher ruhig angehen. Oder sollte ich sagen... gelangweilt? Vielleicht waren die Jungs noch vom Weihnachtsmahl dick und satt und träge, vielleicht lag es am gleichermaßen trägen Publikum? Ich hab keine Ahnung... Doug McCarthy hat sich noch nicht mal den Oberkörper frei gemacht. Gut, die Klassiker reißen es noch immer, wer kann schon Join In The Chant oder Let Your Body Learn oder Blood Money widerstehen. Aber von einstiger Klasse waren sie an diesem Abend Meilenweit entfernt, auch wenn es schon schlechtere Konzerte gab. Ich denke, es wird endlich Zeit für eine „neue Ära“ und das neue Album, was derzeit für Mai 2009 anvisiert ist.
Setlist: Walk On, Promises, Shame, Hearts & Minds, Lightning Man, Godhead, For Fun, Never Known, Once You Say, Blood Money, Let Your Body Learn, Payroll, Murderous, Control I'm Here, Join In The Chant // Getting Closer

Generell war es schon ein toller Abend, es war schön Freunde wiederzutreffen, die man BEINAHE an ganz anderen Orten getroffen HÄTTE, wenn... aber das ist ne andere Geschichte ;) Das Licht war unterirdisch schlecht! Wirklich jeder Fotograf war am fluchen. Der Lichtmensch gehört definitiv an der obersten Rahe aufgeknüpft, und dass, wo das Stahlwerk einiges zu bieten hat.
Der DIARY OF DREAMS Merch hat mich wieder ärmer gemacht, ist ja Weihnachten und Ende des Jahres gibt es neues Geld, also was soll der Geiz, Finnland ist sicher *lach*
Das Publikum war, wie bereits erwähnt, sehr träge, lag sicher am guten Essen über die Feiertage. Der Speck muss erst mal wieder runter.
Das war’s 2008. Aus die Maus, Ende Gelände!

Rutscht alle gut rüber, man sieht sich in 2009 :)

 

story & pics © Dajana