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Once A Barge

 
2006-04-15 DE – Bochum - Zwischenfall

Endlich mal wieder ein Neofolkkonzert im Ruhrgebiet! Und dann auch noch eines der leider seltenen Livekonzerte der erfolgreichen Neofolk-Formation :OF THE WAND AND THE MOON: um den Dänen Kim Larsen. Das dachten sich ein paar Leute mehr und so war die altehrwürdige Diskothek Zwischenfall am Ostersamstag recht gut gefüllt, darunter viele Neofolker, teils aus dem angrenzenden Ausland angereist.

:: Fotos ::

Bereits im Vorfeld lief über die Musikanlage das ein oder andere Neofolkstück, so dass die Stimmung im Zwischenfall bereits vor dem Konzert schon sehr entspannt war. Eine Vorgruppe hatte ich ursprünglich gar nicht auf der Rechnung, aber ONCE A BARGE boten auf der Bühne einen abwechslungsreichen und gelungenen Stilmix aus folkigeren Stücken und orchestralen Ambientsounds, bei einigen Liedern untermalt von kräftigem Gesang. Unterstützt wurde die Darbietung durch Videoprojektionen. Die ansprechende Mischung war jedoch nicht völlig frei von Klischees, ohne Fliegeralarm und Kirchengebimmel ging’s dann beim letzten Lied doch nicht. Eine durchaus solide und interessante Einstimmung auf das anschließende Konzert von Of The Wand And The Moon.

Als die Musiker von :OF THE WAND AND THE MOON: sich langsam und gemächlich auf die Bühne begaben, wurde der Platz davor schon deutlich weniger und in Anbetracht der Liveumsetzung des aktuellen exquisiten Albums des Dänen stieg die Spannung im Publikum Die Besetzung der Band in Bochum war im Vergleich zum letzten Konzert von :OF THE WAND AND THE MOON:, das ich auf dem Wave-Gotik-Treffen vor zwei Jahren gesehen hatte, sehr übersichtlich: Zu Bandkopf Kim Larsen mit standardmäßiger Akustikgitarre gesellten sich weitere Musiker an E-Gitarre, Keyboard sowie eine junge Dame an den Percussions. In Anbetracht der vielen Akkordeonklänge auf der aktuellen Veröffentlichung Sonnenheim hatte ich auf Andreas Ritter (Forseti) als Gastmusiker gehofft, der bei den Aufnahmen der aktuellen Scheibe mitgewirkt hat, aber so sollte man gespannt sein, wie die Stücke ohne seine Unterstützung dargeboten werden.
Nach einem Einstieg mit viel Schlagwerk spielten :OF THE WAND AND THE MOON: fast das komplette Album Sonnenheim durch und fügten nur sehr sparsam ältere Stücke in das Programm mit ein. Das Akkordeon wurde von mir schmerzlich vermisst, wodurch den etwas fröhlicheren Liedern auf Sonnenheim in der Liveumsetzung der festliche Charakter abhanden kam. Die Band brauchte einige Zeit, um aufzutauen und sich zu kurzen Bemerkungen oder Späßchen untereinander hinreißen zu lassen. Das waren neben der kurzen Spielzeit aber auch die einzigen Kritikpunkte, denn bereits nach kurzer Zeit stellte sich eine gemütliche Konzertatmosphäre ein und :OF THE WAND AND THE MOON: wurden vom Publikum begeistert aufgenommen. Morton an der E-Gitarre konnte neben der Percussionabteilung im Hintergrund gute Akzente setzen, nur der Synthiesound ging während des Großteils des Konzertes leider doch etwas unter. Kim Larsens Stimme war vergleichsweise gut in Form.
Der Sänger hatte zur Sicherheit seine Liedtexte auf einem Notenständer vor sich und ließ jeweils am Ende eines Liedes das Textblatt zu Boden segeln. So hatte man in punkto der Dicke des Papierstapels auf dem Ständer einen guten Überblick über die Restdauer des Konzerts. Als sich der Stapel dem Ende neigte, ging die Band kurioserweise mangels eines Backstagebereiches hinter der Bühne für kurze Zeit in den Zuschauerraum, um dann unter dem Jubel des Publikums für drei Zugaben gleich wieder zurückzukehren. Nach Lost In Emptiness, Winter Solstice und einer mitreißenden Version von Gal Anda, war leider auf dem Höhepunkt der Spielfreude der Band schon Schluss und die Fans rissen sich die Songtexte unter den Nagel.
Alles in allem ein gelungener Konzertabend, bei dem das ein oder andere I-Tüpfelchen leider gefehlt hat.

 

story & pics © Daniel