Am.
12.05. präsentierten OBSCURITY im Turock
zu Essen ihre neue Platte Schlachten und Legenden
und hatten sich dafür mit MIDWINTER, PATH
OF GOLCONDA und HIDDEN IN THE FOG Verstärkung
geholt, wobei es nur Zufall war, dass alle vier Bands bei Twilight
Music beheimatet sind.
•
MIDWINTER
• sah ich nach dem Auftritt am Vortag, wo
es mich in den Cage-Club in Bottrop verschlagen hatte, nun also
zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden. Auch bei dieser Show
mussten die Düsseldorfer wie am vorherigen Abend auf den
Keyboarder, der aufgrund einer Erkrankung nicht einsatzfähig
war, verzichten. Da viele der Songs recht stark vom Keyboard geprägt
werden, hinterließ dessen Fehlen vor allem an den Stellen,
wo die Gitarren normalerweise in den Hintergrund treten, denn
auch eine merkliche Lücke. Dennoch ließen sich Sänger
Mordan und Kollegen nicht entmutigen und boten den leider noch
nicht besonders zahlreich anwesenden Gästen eine gute Show.
Und nach und nach legte man dann auch vor der Bühne die Anfangsträgheit
ab, und beim als Hommage an Bathory angekündigten Where
Steel Is Born vom aktuellen Longplayer Between Wisdom
And Lunacy konnte man durchaus schon einige Haare fliegen
sehen.
Nach einer guten halben Stunde war dann mit dem Ramones-Cover
Pet Sematary Schluss. Insgesamt gesehen recht gewöhnungsbedürftig,
so ohne Keyboard klingen MIDWINTER schon ein
ganzes End anders/roher. Soll aber dennoch nicht zur Gewohnheit
werden, und an dieser Stelle auch noch mal gute Besserung an den
Tom, das mit dem Bierchen holen wir dann spätestens bei der
Metalnight nach *g*
Setlist: Golden Age, Of Troll And Thurs,
Monument Of Pain, Bleeding Black Fire, No Gods Have Built My Skies,
Where Steel Is Born, Pet Sematary
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PATH
OF GOLCONDA • habe ich in letzter Zeit
auch schon was häufiger gesehen, und bin sehr angetan davon,
dass die Jungs aus Oberhausen sich offenbar noch mit jedem Gig
steigern können. Nachdem es beim letzten Konzert, bei dem
ich mit von der Partie war (nämlich dem insgesamt schwer
verunglückten Easter-Metal-Meeting in der Matrix) ein wenig
am Sound krankte, gab es diesmal im Turock nicht einmal daran
was zu meckern. Und PATH OF GOLCONDA hatten offenbar
einen eigenen Fan-Tross dabei, denn bereits beim Line-Check vor
dem obligatorischen und immer wieder geilen Intro zum Opener Metropolis
Rotting fingen die ersten an, vor der Bühne abzugehen
wie nichts Gutes. Danach wurde eigentlich jeder Song, egal ob
vom aktuellen Album The Threshold Diaries
oder vom Vorgänger Destination Downfall
frenetisch abgefeiert. Klar, dass die Band um den wie immer durch
enorme Bühnenpräsenz glänzenden Frontmann Manuel
nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen wurde. Nach guten
45 Minuten musste dann aber doch Feierabend sein, das hätte
ruhig länger gehen können!
Setlist: Intro, Metropolis Rotting, Catafalque,
A Cannibal Crusade, Interlude, Petriachor (The Parting Of Hearts),
Foul Winds Through Utopia, Between God And Gutter
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HIDDEN
IN THE FOG • hätten es danach ohnehin
schon recht schwer gehabt, die Stimmung auf dem gleichen Level
zu halten. Zudem war aber der Avantgarde/Progressive Black Metal
für den überwiegenden Teil des Publikums wohl zu schwere
und zu komplizierte Kost, so dass Sänger Ghâsh und
seine drei Bandkollegen vor recht kümmerlichem Publikum spielen
mussten.
Dabei hätten HIDDEN IN THE FOG meiner Meinung
nach eher das genaue Gegenteil verdient gehabt. Die Songs kamen
mit präzisem Sound und viel Abwechslungsreichtum daher, und
scherten sich nicht besonders um die ansonsten meist recht eng
ausgelegten Grenzen des Black Metal Genres. Die Jungs sind es
allerdings (leider) gewohnt, dass ein Publikum, das nicht vorrangig
ihretwegen anwesend ist, sich stark in Zurückhaltung übt,
machten sich aber nichts draus und legten sich stattdessen für
die, die die (super Satzbau, yeah *g*) Show sehen wollten, mächtig
ins Zeug.
Meine Favoriten des bedauerlicherweise nur sechs (dafür aber
recht lange) Songs umfassenden Auftritts waren das absolut geile
Emperor Cover I Am The Black Wizards sowie Magic
Of The Nightskies vom allerersten knapp acht Jahre zurückliegenden
Demo, aber auch die Tracks vom letzten Album Damokles
waren große Klasse.
Und an alle, die sich dabei nach hinten, oben oder gar draußen
verpisst haben: BANAUSEN!
Setlist: The Ignoramus' Elegy, The Nighted
Deity, Mirages Of Redemption, I Am The Black Wizards, Magic Of
The Nightskies, And Harvest Has Come
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OBSCURITY
• waren dann wieder dafür zuständig,
die Leute vor die Bühne zu locken und zum Haareschütteln
zu animieren. Und das gelang ihnen auch, wenngleich ich das Gefühl
hatte, dass die Stimmung nicht ganz den Punkt erreichte, den sie
bei Path Of Golconda zu Beginn hatte. Da es sich um die Release
Show des neuen Albums Schlachten und Legenden
handelte, stammte natürlich auch der überwiegende Teil
des dargebotenen Materials von diesem Werk. Von Yaldir
bis Götterdämmerung wurden erst einmal die
ersten drei Titel von Schlachten und Legenden
in der originalen Reihenfolge gegeben, bevor mit dem rein vom
Titel her eigentümlich klingenden Bergisch Land
und Thurisaz auch die beiden anderen Alben zu ihrem Recht
kamen. Die neuen Songs kamen mit ihrer, zumindest meinem Empfinden
nach, Mischung aus melodischem Black Metal mit einem leichten
Einschlag von Amon Amarth beim Publikum auch durchweg gut an,
so dass Sänger Nezrac keine Mühe hatte, das Publikum
in Schwung zu bringen.
Mag sein, dass es eventuell auch an meinem „leichten“
Schlafdefizit lag: Nach einiger Zeit hatte ich allerdings den
Eindruck, dass die Songs auf der Promo abwechslungsreicher wirkten
als während der Live-Performance… Viele schienen den
Eindruck allerdings nicht zu teilen, denn ordentlich gemosht wurde
seitens der Fans in der Front bis zum Ende. Nach dem vorläufigen
Schluss mit Ruhm & Ehr ließen sich OBSCURITY
nicht lumpen und lieferten mit Legenden und dem „Oldie“
Conquer Of The Hordes noch zwei Zugaben ab. Durchaus
eine gelungene Release-Show und sicherlich gute Werbung für
Schlachten und Legenden.
Setlist: Yaldir, Bergische Löwen, Götterdämmerung,
Bergisch Land, Die Letzte Schlacht, Thurisaz, Lost Paradise, Schatten,
Der Weg des Kriegers, Ruhm & Ehr // Legenden, Conquer Of The
Hordes
Danach war
im Turock noch normaler Discobetrieb angesagt, und auch die anwesenden
Bands mischten sich noch unters Volk. So quatschte ich noch mit
einigen der Beteiligten übers Konzert und sonst dies und
das, machte mich dann aber schon um kurz vor zwei (zum ersten
Mal seit langem vor Feierabend im Turock… Auch ich werd
nicht jünger *g*) auf den Heimweg.
Nicht allerdings ohne noch ein weiteres Highlight des Abends zu
sehen: Gleich zwei Leute liefen mit den Turock-Bier-Sonderangeboten
in Form von mehreren Litern fassenden Mega-Gläsern herum,
und wurden noch zum gemeinsamen Fototermin gebeten :D