<< archive
 

 
2007-04-27 DE – Krefeld - KuFa

Die Tourankündigung des mir bis dato unbekannten Electro-Pop Duos ONETWO viel mir deshalb ins Auge, weil zum einen der Name Claudia Brücken fiel und zum anderen im weiteren Verlauf des Infos bekannt gegeben wurde, das eben auch Stücke von Propaganda live gespielt werden würden. Bei einigen dürfte es jetzt klingeln… richtig… jene Propaganda aus den 80igern, die mit Dr. Mabuse ihren ersten von vielen Hits ablieferten. Ha! Nachdem es mir in den 80igern aus systemtechnischen Gründen nicht vergönnt war das Düsseldorfer Quartett mal live zu sehen, sollte das nun die Gelegenheit sein? Wie geil ist das denn??? *freu* Ok, hiermit oute ich mich… hatte ein Faible für Bands wie Propaganda, Boytronic, Visage, Blancmange... und andere ;)
Und noch viel besser... die zweite Hälfte des Duos besteht aus niemand Geringeren als Paul Humphrey, seines Zeichens mal Soundtüftler bei OMD, ihr erinnert euch? Orchestral Manoeuvres In The Dark, die in den 80igern unsterblich schöne Hits wie z.B. Messages oder Joan Of Arc ablieferten. Auch hier sollte es einiges Stücke von im Repertoire geben. DAS versprach ein fantastisches Konzert zu werden. Zwei Highlights aus den (meinen) glorreichen 80igern an einem Tag auf einer Bühne. Nicht zu vergessen ONETWO, dessen im Februar veröffentlichtes zweites Album Instead ebenfalls fantastische Songs bietet, wie man auf der MySpace Seite des Duo entdecken kann. Da haben sich genau die Richtigen zusammen getan ;)

:: Fotos ::

Also auf nach Krefeld in die KuFa, eine meiner Lieblingslocations für Konzerte, da mit toller Licht- und Soundanlage sowie großer Bühne ausgestattet. Allerdings gab es erst mal einen Dämpfer, denn das Konzert wurde in den kleinen Saal verlegt, in dem die knapp 200 Fans immer noch reichlich Platz hatten. Da stellt sich natürlich wieder die Frage, woran es gelegen hab mag, dass trotz bekannter Namen der Saal nicht vollzukriegen war. Vermutlich lag es am außergewöhnlich sonnigen Wetter...

Das Hamburger/Düsseldorfer Electro Duo :: TECHNOIR :: eröffnete pünktlich um 21 Uhr als einziger Support den Abend. Lange hatte ich sie nicht mehr live gesehen und ich muss sagen, die deutlich kleinere Bühne sowie der zusätzliche Livekeyboarder Stephan Altengarten kamen dem Duo optisch sehr entgegen. Sängerin Julia Beyer wurde von heftigen Heuschnupfen geplagt und hatte daher eine ziemlich nasale Stimme. Nun, das Publikum nahm es keineswegs krumm und spendete dem Trio reichlich Applaus, während die ersten Reihen sich bereits im Takt wiegten. Musikalisch gab es eine Reise quer durch die Historie, angefangen von 5 brandneuen Tracks des aktuellen Albums Deliberately Fragile, über die EP Manifesto, bis zurück zu den Anfangstagen mit Groundlevel. Wie bereits öfters live erlebt versinkt Julia weitestgehend in ihren eigenen Songs, was der Performance einen recht steifen Anstrich verleiht. Nur hin und wieder scheint sie sich zu erinnern, das ein bisschen Bewegung nicht schaden könnte, was besonders den neuen Tracks zugute kommen würde, da diese doch wesentlich Dancefllor-lastiger und lebhafter ausfallen. Soundhexer Steffen Gehring war da deutlich aktiver hinter seinen Keys ;) Trotzdem eine sehr angenehme Show.
Setlist: Intro, Dying Star, Breathe (Dance), Liar, Manifesto, Everything I Cannot Have, Requiem, Silence, Growing, In Your Memory

Nach kurzer Umbaupause betraten zunächst die Live Musiker und Paul Humphrey zum Intro die Bühne, natürlich unter tosendem Applaus, bis dann auch Claudia Brücken die Band :: ONETWO :: komplettierte und man mit The Theory Of Everything einstieg. Was augenblicklich meine Blicke fesselte, waren ihre blutroten Lackpumps, und da war ich nicht die Einzige, wie „Claudia, I love your shoes“-Rufe bewiesen, was Paul mit: „I’d like to have such shoes too“ kommentierte *lol* Als nach zwei weiteren neuen Songs vom Instead Album Paul Humphrey Messages anstimmte, war auch der letzte Rest des zurückhaltenden Teil des Publikums hin und weg, gefolgt vom grandiosen Propaganda Hit Dr. Mabuse, der auch mehr als 20 Jahre später nichts von seiner Faszination verloren hat. Claudia Brückens charismatische Stimme übrigens auch nicht. ONETWO wurden regelrecht abgefeiert, jeder Song enthusiastisch aufgenommen, egal ob nun von OMD, Propaganda, eigenes Material oder Cover- (Have A Cigar) bzw. Tribute-Tracks (Club Country). Die Meute vor der Bühne agierte dermaßen ausgelassen, tanzte wie wild und steckte damit die Band umgehend an, die sprichwörtlich bei ihrer Performance in Schweiß badete und alles gab und dabei die Resonanz kaum fassen konnte. Na wenn das mal nicht ein perfekter Tourauftakt ist. Besser kann es an Stimmung kaum laufen! Einige Herren waren so sehr begeistert, das sie mehrfach Claudias Namen brüllten, was diese mit Kusshändchen und herzlichem Lachen quittierte und den Protagonisten hinterher zu Autogrammen und Händeschütteln verhalf. Eine wirklich fantastische Show!!! Was sag ich... ATEMBERAUBEND! Ich war hin und weg, legte zum Schluss dann auch die Kamera beiseite, um die restlichen Songs voll und ganz zu genießen. Die Zeit verging wie im Fluge und unter vehementen Beifall wurden ONETWO zweimal zurück auf die Bühne beordert, um dem Volke Zugaben zu gewähren. Eigentlich hätten sie danach einfach wieder von vorne anfangen können... ;) Diese Show ist definitiv ein Highlight für 2007!
Setlist: The Theory Of Everything (parts 1 & 2), Signals, Sequential, Messages, Dr. Mabuse, Kein Anschluss, Element Of Truth, Forever (Live & Die), P-Machinery, Have A Cigar, Home (Tonight), Club Country[BillyMcKenzie Tribute], Souvenir, Cloud Nine, Snobbery And Decay [ACT], Duel // If You Leave, A Vision In The Sky // Electricity

 

story & pics © Dajana