Die
Tourankündigung des mir bis dato unbekannten Electro-Pop
Duos ONETWO viel mir deshalb ins Auge, weil zum
einen der Name Claudia Brücken fiel und zum anderen im weiteren
Verlauf des Infos bekannt gegeben wurde, das eben auch Stücke
von Propaganda live gespielt werden würden. Bei einigen dürfte
es jetzt klingeln… richtig… jene Propaganda aus den
80igern, die mit Dr. Mabuse ihren ersten von vielen Hits ablieferten.
Ha! Nachdem es mir in den 80igern aus systemtechnischen Gründen
nicht vergönnt war das Düsseldorfer Quartett mal live
zu sehen, sollte das nun die Gelegenheit sein? Wie geil ist das
denn??? *freu* Ok, hiermit oute ich mich… hatte ein Faible
für Bands wie Propaganda, Boytronic, Visage, Blancmange...
und andere ;)
Und noch viel besser... die zweite Hälfte des Duos besteht
aus niemand Geringeren als Paul Humphrey, seines Zeichens mal
Soundtüftler bei OMD, ihr erinnert euch? Orchestral Manoeuvres
In The Dark, die in den 80igern unsterblich schöne Hits wie
z.B. Messages oder Joan Of Arc ablieferten. Auch hier sollte es
einiges Stücke von im Repertoire geben. DAS versprach ein
fantastisches Konzert zu werden. Zwei Highlights aus den (meinen)
glorreichen 80igern an einem Tag auf einer Bühne. Nicht zu
vergessen ONETWO, dessen im Februar veröffentlichtes
zweites Album Instead ebenfalls fantastische
Songs bietet, wie man auf der MySpace Seite des Duo entdecken
kann. Da haben sich genau die Richtigen zusammen getan ;)
::
Fotos ::
Also auf nach
Krefeld in die KuFa,
eine meiner Lieblingslocations für Konzerte, da mit toller
Licht- und Soundanlage sowie großer Bühne ausgestattet.
Allerdings gab es erst mal einen Dämpfer, denn das Konzert
wurde in den kleinen Saal verlegt, in dem die knapp 200 Fans immer
noch reichlich Platz hatten. Da stellt sich natürlich wieder
die Frage, woran es gelegen hab mag, dass trotz bekannter Namen
der Saal nicht vollzukriegen war. Vermutlich lag es am außergewöhnlich
sonnigen Wetter...
Das Hamburger/Düsseldorfer
Electro Duo :: TECHNOIR
:: eröffnete pünktlich um 21 Uhr als
einziger Support den Abend. Lange hatte ich sie nicht mehr live
gesehen und ich muss sagen, die deutlich kleinere Bühne sowie
der zusätzliche Livekeyboarder Stephan Altengarten kamen
dem Duo optisch sehr entgegen. Sängerin Julia Beyer wurde
von heftigen Heuschnupfen geplagt und hatte daher eine ziemlich
nasale Stimme. Nun, das Publikum nahm es keineswegs krumm und
spendete dem Trio reichlich Applaus, während die ersten Reihen
sich bereits im Takt wiegten. Musikalisch gab es eine Reise quer
durch die Historie, angefangen von 5 brandneuen Tracks des aktuellen
Albums Deliberately Fragile, über
die EP Manifesto, bis zurück zu
den Anfangstagen mit Groundlevel. Wie
bereits öfters live erlebt versinkt Julia weitestgehend in
ihren eigenen Songs, was der Performance einen recht steifen Anstrich
verleiht. Nur hin und wieder scheint sie sich zu erinnern, das
ein bisschen Bewegung nicht schaden könnte, was besonders
den neuen Tracks zugute kommen würde, da diese doch wesentlich
Dancefllor-lastiger und lebhafter ausfallen. Soundhexer Steffen
Gehring war da deutlich aktiver hinter seinen Keys ;) Trotzdem
eine sehr angenehme Show.
Setlist: Intro, Dying Star, Breathe (Dance),
Liar, Manifesto, Everything I Cannot Have, Requiem, Silence, Growing,
In Your Memory
Nach kurzer
Umbaupause betraten zunächst die Live Musiker und Paul Humphrey
zum Intro die Bühne, natürlich unter tosendem Applaus,
bis dann auch Claudia Brücken die Band ::
ONETWO
:: komplettierte und man mit The Theory Of
Everything einstieg. Was augenblicklich meine Blicke fesselte,
waren ihre blutroten Lackpumps, und da war ich nicht die Einzige,
wie „Claudia, I love your shoes“-Rufe bewiesen, was
Paul mit: „I’d like to have such shoes too“
kommentierte *lol* Als nach zwei weiteren neuen Songs vom Instead
Album Paul Humphrey Messages anstimmte, war auch der
letzte Rest des zurückhaltenden Teil des Publikums hin und
weg, gefolgt vom grandiosen Propaganda Hit Dr. Mabuse,
der auch mehr als 20 Jahre später nichts von seiner Faszination
verloren hat. Claudia Brückens charismatische Stimme übrigens
auch nicht. ONETWO wurden regelrecht abgefeiert,
jeder Song enthusiastisch aufgenommen, egal ob nun von OMD, Propaganda,
eigenes Material oder Cover- (Have A Cigar) bzw. Tribute-Tracks
(Club Country). Die Meute vor der Bühne agierte
dermaßen ausgelassen, tanzte wie wild und steckte damit
die Band umgehend an, die sprichwörtlich bei ihrer Performance
in Schweiß badete und alles gab und dabei die Resonanz kaum
fassen konnte. Na wenn das mal nicht ein perfekter Tourauftakt
ist. Besser kann es an Stimmung kaum laufen! Einige Herren waren
so sehr begeistert, das sie mehrfach Claudias Namen brüllten,
was diese mit Kusshändchen und herzlichem Lachen quittierte
und den Protagonisten hinterher zu Autogrammen und Händeschütteln
verhalf. Eine wirklich fantastische Show!!! Was sag ich... ATEMBERAUBEND!
Ich war hin und weg, legte zum Schluss dann auch die Kamera beiseite,
um die restlichen Songs voll und ganz zu genießen. Die Zeit
verging wie im Fluge und unter vehementen Beifall wurden ONETWO
zweimal zurück auf die Bühne beordert, um dem Volke
Zugaben zu gewähren. Eigentlich hätten sie danach einfach
wieder von vorne anfangen können... ;) Diese Show ist definitiv
ein Highlight für 2007!
Setlist: The Theory Of Everything (parts
1 & 2), Signals, Sequential, Messages, Dr. Mabuse, Kein Anschluss,
Element Of Truth, Forever (Live & Die), P-Machinery, Have
A Cigar, Home (Tonight), Club Country[BillyMcKenzie Tribute],
Souvenir, Cloud Nine, Snobbery And Decay [ACT], Duel // If You
Leave, A Vision In The Sky // Electricity
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