OPETH
geben sich die Ehre, da gibt es kein Halten mehr. Alle Register
werden gezogen, um sich bei einem der 2 Deutschlandkonzerte einzuloggen.
Gesagt getan. Köln muss es sein, denn Berlin liegt aus dienstlicher
Sicht zu weit vom Schuss. Da aber hinzukommen ist leichter gesagt
als getan, denn alle Wege führen über die A1 und es
beliebte zu regnen. Na super. Obwohl überpünktlich losgefahren
machte ein Stau wieder alles zunichte. Denn eigentlich wollte
ich mich vor dem Konzert mit zwei weiteren anwesenden NH Rezensenten
treffen, um zu klönen und was gemeinsam zu essen. Pustekuchen.
Also auf den letzten Drücker rein in die proppenvollen Live
Music Hall, die Sache mit dem Fotopass ausdiskutiert und direkt
rein in den Fotograben...
::
Fotos ::
Da machten
sich nämlich gerade :: AMPLIFIER
:: auf, das erwartungsfrohe Fußvolk aufzuwärmen.
Gehört habe ich von denen bisher nichts, aber bei Opeth kann
man sich ja eigentlich immer auf einen exquisiten Opener verlassen.
Das Trio aus Manchester servierte eine recht interessante, erdige
Prog Rock Mischung, bei der man vielleicht am ehesten auf Tool
oder Cave In verweisen könnte. Allerdings reichen AMPLIFIER
weder an die einen noch an die anderen heran. Dafür gehen
die Jungs hier viel zu eingängig zu Werke. Technisch haben
sie es allerdings alle mal drauf und stehen dem Headliner in nix
nach, denn in Sachen Arrangements und Melodien haben sie das perfekte
Gespür und legen dazu zumindest live noch jede Menge Groove
rein. Aber letztendlich fehlte mir das spezielle Etwas, so dass
mich AMPLIFIER nicht wirklich überzeugen
konnten. Die Reaktionen im Publikum kann aber durchaus als wohlwollend
bezeichnen und geleiteten die Band mit Beifall nach knapp 30 Minuten
von der Bühne.
Nach kurzer
Pause positionierte ich mich gleich wieder am Eingang zum Fotograben,
da bei der Fülle (aber nicht ausverkauft) abzusehen war,
das ich zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr durchkommen
würde. Damit hatten ich dann auch den perfekten Treffpunkt,
um den NH Schreiberlingen Reverend und Moonschild Hallo zu sagen,
die mit einem Freund aus Zürich unterwegs waren (ja, der
ist wegen Opeth extra nach Kölle gekommen). Bei der Gelegenheit
fiel mir dann auch der Rev gleich ohnmächtig um den Hals.
Wusste gar nicht, dass ich solch eine Wirkung auf die Männer
habe... ;) Lag natürlich an der ultra schlechten Luft...
ähm... was für Luft eigentlich?
Und weiter
ging’s mit unseren liebsten ProgDeath Metallern von ::
OPETH :: ,
die sich erst mal mit dem 11 Minuten langen Ghost Of Perdition
vom aktuellen Album Ghost Reveries aufwärmten.
Danach gab es überraschenderweise gleich einen Klassiker
mit When vom grandiosen 98iger Album My Arms,
Your Hearse. Das Volk war natürlich hin und
weg, während sich Michael Åkerfeldt als ungewohnte
Plaudertasche und Scherzkeks entpuppte. Der Mann hat sich ja inzwischen
richtig zum Entertainer gemausert ;) Zu schade, das man sich seine
Sprüche nicht alle merken konnte. Da waren schon ein paar
geniale Lacher dabei ;) Ich sag da nur „I like tits“
und bei der Bandvorstellung „I’m Mikael Schenker“...
Bis auf die ersten beiden Alben war von jedem anderem Album ein
Stück vertreten, was für jede Menge wohliger Schauer
sorgte. Die werte Fanschar war regelrecht aus dem Häuschen
und gab alles. Da torkelte dann so mancher mit schweißnassen
nacktem Oberkörper Richtung Theke, um den Wasserhaushalt
wieder auszugleichen. Optisch gab es von der Band nicht allzu
viel zu sehen, denn Drummer Martin „Ax“ Axenrot verschwand
hinter seinem höhergesetzten Kit, ebenso wie Keyborder Per
Wiberg. Was von der Saitenfraktion am Bühnenrand körperlich
vorhanden war, verschwand weitestgehend im Nebel. Nun denn...
die Musik zählt und da sind ja OPETH bekanntlich
über jeden Zweifel erhaben. Ich glaube, hier müssen
technische Fähigkeiten und ihre Auswirkungen nicht mehr näher
diskutiert werden. Jedes OPETH Konzert ist einfach
einzigartig! Ebenso exzellent war natürlich auch die Setliste
an diesem Abend, auch wenn trotz der eh schon üppigen Spielzeit
großes Bedauern aufkam, als mit Blackwater Park
das Ende eingeläutet wurde. Natürlich konnten die Schweden
noch einmal zurück auf die Bühne geholt werden, für
einen Song, aber eigentlich hätten sie auch noch mal ganz
von vorn beginnen können ;) Achtung: Höchste Suchtgefahr!
Setlist: Ghost Of Perdition, When, Bleak,
Face Of Melinda, The Night And The Silent Water, The Grand Conjuration,
Windowpane, Blackwater Park // Deliverance
Somit ging
ein tolles OPETH Konzert mit seltsamer Vorband
in beknackter Halle (können die da nicht endlich mal ne vernünftige
Belüftung einbauen???) doch recht zeitig zu ende. Natürlich
wurde draußen auf dem Parkplatz bibbernderweise schon mal
das Konzert durchdiskutiert, aber allzu lang hat man es bei den
frischen Temperaturen nicht ausgehalten. Außerdem musste
der Schweizer Gast Felix wieder zum Bahnhof, damit er am nächsten
Tag pünktlich zur Vorlesung wieder auf der Matte stehen konnte.
Auf meine Wenigkeit wartete ein Wecker mit 4.40 Uhr Alarmer zum
Frühdienst. Also zurück auf die Piste. Und man von OPETH
bekanntlich nicht genug bekommen kann, rotierte dann auch noch
Blackwater Park im CD Player, während
mir der Mond den Weg leuchtete...