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2006-12-03 DE – Cologne - Live Music Hall

OPETH geben sich die Ehre, da gibt es kein Halten mehr. Alle Register werden gezogen, um sich bei einem der 2 Deutschlandkonzerte einzuloggen. Gesagt getan. Köln muss es sein, denn Berlin liegt aus dienstlicher Sicht zu weit vom Schuss. Da aber hinzukommen ist leichter gesagt als getan, denn alle Wege führen über die A1 und es beliebte zu regnen. Na super. Obwohl überpünktlich losgefahren machte ein Stau wieder alles zunichte. Denn eigentlich wollte ich mich vor dem Konzert mit zwei weiteren anwesenden NH Rezensenten treffen, um zu klönen und was gemeinsam zu essen. Pustekuchen. Also auf den letzten Drücker rein in die proppenvollen Live Music Hall, die Sache mit dem Fotopass ausdiskutiert und direkt rein in den Fotograben...

:: Fotos ::

Da machten sich nämlich gerade :: AMPLIFIER :: auf, das erwartungsfrohe Fußvolk aufzuwärmen. Gehört habe ich von denen bisher nichts, aber bei Opeth kann man sich ja eigentlich immer auf einen exquisiten Opener verlassen. Das Trio aus Manchester servierte eine recht interessante, erdige Prog Rock Mischung, bei der man vielleicht am ehesten auf Tool oder Cave In verweisen könnte. Allerdings reichen AMPLIFIER weder an die einen noch an die anderen heran. Dafür gehen die Jungs hier viel zu eingängig zu Werke. Technisch haben sie es allerdings alle mal drauf und stehen dem Headliner in nix nach, denn in Sachen Arrangements und Melodien haben sie das perfekte Gespür und legen dazu zumindest live noch jede Menge Groove rein. Aber letztendlich fehlte mir das spezielle Etwas, so dass mich AMPLIFIER nicht wirklich überzeugen konnten. Die Reaktionen im Publikum kann aber durchaus als wohlwollend bezeichnen und geleiteten die Band mit Beifall nach knapp 30 Minuten von der Bühne.

Nach kurzer Pause positionierte ich mich gleich wieder am Eingang zum Fotograben, da bei der Fülle (aber nicht ausverkauft) abzusehen war, das ich zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr durchkommen würde. Damit hatten ich dann auch den perfekten Treffpunkt, um den NH Schreiberlingen Reverend und Moonschild Hallo zu sagen, die mit einem Freund aus Zürich unterwegs waren (ja, der ist wegen Opeth extra nach Kölle gekommen). Bei der Gelegenheit fiel mir dann auch der Rev gleich ohnmächtig um den Hals. Wusste gar nicht, dass ich solch eine Wirkung auf die Männer habe... ;) Lag natürlich an der ultra schlechten Luft... ähm... was für Luft eigentlich?

Und weiter ging’s mit unseren liebsten ProgDeath Metallern von :: OPETH :: , die sich erst mal mit dem 11 Minuten langen Ghost Of Perdition vom aktuellen Album Ghost Reveries aufwärmten. Danach gab es überraschenderweise gleich einen Klassiker mit When vom grandiosen 98iger Album My Arms, Your Hearse. Das Volk war natürlich hin und weg, während sich Michael Åkerfeldt als ungewohnte Plaudertasche und Scherzkeks entpuppte. Der Mann hat sich ja inzwischen richtig zum Entertainer gemausert ;) Zu schade, das man sich seine Sprüche nicht alle merken konnte. Da waren schon ein paar geniale Lacher dabei ;) Ich sag da nur „I like tits“ und bei der Bandvorstellung „I’m Mikael Schenker“... Bis auf die ersten beiden Alben war von jedem anderem Album ein Stück vertreten, was für jede Menge wohliger Schauer sorgte. Die werte Fanschar war regelrecht aus dem Häuschen und gab alles. Da torkelte dann so mancher mit schweißnassen nacktem Oberkörper Richtung Theke, um den Wasserhaushalt wieder auszugleichen. Optisch gab es von der Band nicht allzu viel zu sehen, denn Drummer Martin „Ax“ Axenrot verschwand hinter seinem höhergesetzten Kit, ebenso wie Keyborder Per Wiberg. Was von der Saitenfraktion am Bühnenrand körperlich vorhanden war, verschwand weitestgehend im Nebel. Nun denn... die Musik zählt und da sind ja OPETH bekanntlich über jeden Zweifel erhaben. Ich glaube, hier müssen technische Fähigkeiten und ihre Auswirkungen nicht mehr näher diskutiert werden. Jedes OPETH Konzert ist einfach einzigartig! Ebenso exzellent war natürlich auch die Setliste an diesem Abend, auch wenn trotz der eh schon üppigen Spielzeit großes Bedauern aufkam, als mit Blackwater Park das Ende eingeläutet wurde. Natürlich konnten die Schweden noch einmal zurück auf die Bühne geholt werden, für einen Song, aber eigentlich hätten sie auch noch mal ganz von vorn beginnen können ;) Achtung: Höchste Suchtgefahr!
Setlist: Ghost Of Perdition, When, Bleak, Face Of Melinda, The Night And The Silent Water, The Grand Conjuration, Windowpane, Blackwater Park // Deliverance

Somit ging ein tolles OPETH Konzert mit seltsamer Vorband in beknackter Halle (können die da nicht endlich mal ne vernünftige Belüftung einbauen???) doch recht zeitig zu ende. Natürlich wurde draußen auf dem Parkplatz bibbernderweise schon mal das Konzert durchdiskutiert, aber allzu lang hat man es bei den frischen Temperaturen nicht ausgehalten. Außerdem musste der Schweizer Gast Felix wieder zum Bahnhof, damit er am nächsten Tag pünktlich zur Vorlesung wieder auf der Matte stehen konnte. Auf meine Wenigkeit wartete ein Wecker mit 4.40 Uhr Alarmer zum Frühdienst. Also zurück auf die Piste. Und man von OPETH bekanntlich nicht genug bekommen kann, rotierte dann auch noch Blackwater Park im CD Player, während mir der Mond den Weg leuchtete...

 

story & pics © Dajana