<< archive
 
 

 
2016-11-16 DE – Köln - E-Werk
 

| Einlass: 19:00 Uhr | Beginn: 20:00 Uhr | Tickets: VVK: 32,50 EUR zzgl. Gebühren |

 

[Dajana] 8-11-16 – Das Triple „O“ ist perfekt ;) Nach Obituary (am 8.11.) und Overkill (11.11.) gibt es nun OPETH. Musikalisch gesehen ein schöner Spannungsbogen ;)

[Dajana] Das OPETH seit einem Vierteljahrhundert eine der beeindruckendsten und spannendsten Helden der ProgRock- und Metal-Szene sind, ist weithin bekannt. Einer näheren Vorstellung bedarf es daher nicht. Anders herum, wollte man OPETH und das Schaffen der Band eingehend beleuchten, hätte das Buchformat. Und OPETH sind noch immer ungemein kreativ, verbiegen sich kein bisschen, sondern machen musikalisch genau das, was sie wollen, gegen jede Konvention, streifen mit Vorliebe künstlerische Randgebiete und sind dabei wunderbar unberechenbar. Egal, ob auf ihren Alben oder live auf der Bühne. Ich erinnere mich noch sehr gut und immer wieder gerne an die runtergeklappten Kinnladen im Publikum, als OPETH auf dem Night Of The Prog Festival 2013 völlig unerwartet das volle Death Metal Brett ablieferten, anstelle des erwarteten, gediegenen und klar gesungenen Prog Rock Sets ;)

[Dajana] Nach den Feierlichkeiten zum 25-Järigen Jubiläum gibt es nun ein neues Album und dazu - selbstredend - eine ausgedehnte Europatour. Über Sorceress streiten sich einmal mehr die Geister, weit entfernt von den Zeiten, als OPETH noch Death Metal waren, erkunden sie weiterhin die reichen Gefilde des 70iger Jahre ProgRocks. Mit Bravur, versteht sich. Sorceress ist natürlich wieder ein ganz wunderbares Album geworden, dass auch live bestens funktioniert.

[Dajana] Auf ihrer Sorceress-Tour baten OPETH in das wunderbare :: E-Werk :: nach Köln, dass dann doch überraschenderweise nicht ausverkauft war. Der Balkon war geschlossen und die große Halle zwar wirklich gut gefüllt, aber niemand musste sich durch die Massen quetschen. Und… bei der Show in Köln gab es keine MYRKUR, die leider, leider nur bei den letzten 4 Dates der Tour in Paris, Luxemburg und Berlin dabei war. Schade. Ich hätte sie gerne mal live gesehen.

[BRT] OPETH und SAHG zusammen auf Tour, ein perfektes Billing! Zwei Bands, die zueinander passen, sich aber nicht (zu) ähnlich sind. Und zwei starke neue Platten: OPETH mit Sorceress und SAHG mit Memento Mori. Und auf den aktuellen Tonträgern haben meiner Meinung nach grad SAHG die Nase vorn. Aber an Oberclown Mikael Åkerfeldt geht auf den Bühnen der Welt nun mal kein Weg vorbei.

:: Fotos :: SAHG ::

[Dajana] Dafür durften wir noch einmal :: SAHG :: mit einem etwas längeren Set genießen. Wir hatten die Bergener Stoner-Rocker vor noch nicht einmal 2 Wochen beim Leafmeal Festival erleben dürfen. Man kann sich darüber streiten, ob SAHG nun auf großer Bühne oder im intimen Club besser rüberkommen, großartig sind sie jedes Mal ;) Der Sound ist super und SAHG, insbesondere Frontmann Olav Iversen, haben sichtlich Spaß, vor so großem Publikum zu spielen. Leider, leider war das Licht (aus Sicht eines Fotografen) wieder unter aller Sau. Nichtsdestotrotz. Die drei Songs vom aktuellen Album Memento Mori machten genauso viel Spaß, wie die Klassiker.
[BRT] SAHG nutzten die kurze Spielzeit und gaben ein kompaktes Potpourri durch ihr bisheriges Schaffen. Klar, mit deutlichem Augenmerk auf das verdammt starke Album Memento Mori. Die kraftvolle und eigenwillige Mischung aus Doom, Hardrock, Prog und Psychedelic kam beim Publikum gut an und die Band hatte sichtlich Spaß. SAHG haben nun mal die Fähigkeit anspruchsvolles progressives Songwriting in kompakte und eingängige Songs zu packen, was vom Publikum durchaus honoriert wird. Mein Highlight, der Memento Mori Album Opener Black Unicorn, ein dramatischer Song mit deutlicher Pink Floyd Schlagseite.
Setlist: Hollow Mountain, Firechild, Sanctimony, Black Unicorn, Pyromancer, Blood Of Oceans

:: Fotos :: OPETH ::

[Dajana] Die Sache mit dem Licht sah bei :: OPETH :: danach natürlich ganz anders aus. OPETH hatten schon immer eine ausgefeilte Lichtshow und es macht nicht nur mehr Spaß beim Fotografieren, sondern einfach auch viel mehr Spaß beim Zuschauen, wenn es statt rotem Einheitsbrei filigrane und auf die Songs abgestimmte Lichterbündel gibt.
Mikael Åkerfeldt gab wie üblich den staubtrockenen humorigen Entertainer, der vom Day Off Shopping Tag in Köln erzählte, bei welchem er in einem Hip Hop Record Store landete, der mit seinen Kindern zu einem One Republic Konzert gehen musste, spielte kurz The Story Of My Live an und sinnierte, ob er diesen Song nicht covern sollte. Natürlich gab es auch wieder eine extraordinäre Bandvorstellung. Mikael hatte immer die Lacher auf seiner Seite. Auch was die Kommunikation mit dem Publikum anging ;)
OPETH starteten direkt mit Sorceress (großartiger Track) und gingen dann quer durch die Historie mit einer tollen Songauswahl, immer einen Track von ausgewählten Alben (tatsächlich wurden nur die ersten beiden Alben und Heritage außen vor gelassen). Für knapp 2 Stunden legten OPETH eine magische Atmosphäre über das E-Werk und begeisterten das Publikum, welches mit tosendem Applaus auf jeden Song reagierte. Wenn es um eine OPETH Show geht, kann man eigentlich immer nur in der Superlative sprechen. Großartiger Konzertabend!
[BRT] Wer jetzt erwartet hatte, dass Herr Akerfeldt das Augenmerk auf Sorceress legt, Heritage und Pale Communion am Rande schneidet und die frühen Phasen der Band geflissentlich ignoriert, konnte nicht falscher gelegen haben (unter anderem ich...).
[Dajana] Wie war das mit der unberechenbaren Band? ;)
[BRT] OPETH spielten ein rassiges Best-Of Set, dass alle Phasen der Band berücksichtigte, aber tatsächlich Heritage übersah. Aus der aktuellen Siebziger/Prog-Phase gab es grad mal drei Songs und ansonsten einen brettharten Querschnitt durch alle Platten von My Arms, Your Hearse aus. Mehr Gegrunze als man erwarten konnte, störte aber niemanden. denn OPETH waren gut in Form und brachten ihre Songs mit Energie, Drive und Wucht rüber. Åkerfeldt hatte sichtlich Spass und ließ es sich nicht nehmen, das Publikum mit allerlei Dönekes und Storys zu unterhalten, schaffte es aber dabei immer, sich nie zu sehr in den Mittelpunkt zu stellen. Neben der herausragenden Songauswahl gab es natürlich noch eine fantastische Lightshow, die den Gig perfekt untermalte. Starkes Konzert!
Setlist: Sorceress, Ghost Of Perdition, Demon Of The Fall, The Wilde Flowers, Face Of Melinda, In My Time Of Need, Cusp Of Eternity, The Drapery Falls, Heir Apparent, The Grand Conjuration // Deliverance

 

story © Bert & Dajana • pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography