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2009-02-25 DE – Bochum - Zeche

Killfest Tour 2009

[Psycho] Endlich mal ein Revival, das Sinn macht. Nach unnützen Ausflügen in die 60iger und 70iger – mal so generell gesprochen – kommen jetzt endlich die 80iger wieder. Und damit natürlich Metal vom Feinsten ;) Neben den Originalhelden von damals, OVERKILL und EXODUS, waren mit TORTURE SQUAD und GAMA BOMB zwei relativ unbekannte Bands mit am Start, die sich aber stilistisch derselben Epoche verschrieben haben. Back to the future sozusagen. Da konnte man sich ja glatt wieder jung fühlen ;) (Hey, hey… ich bin noch jung :P – Cal)

:: Fotos ::

[Psycho] :: TORTURE SQUAD :: - kannte ich bisher noch gar nicht, aber man muss sagen, dass die Brasilianer ihren lediglich 4 Songs umfassenden Auftritt bestens zu nutzen wussten. Beinharter Thrash á la alte Dark Angel oder Demolition Hammer, versehen mit knackigen Breaks und unglaublich viel Spielfreude dargeboten. Kein Wunder also, dass es am Ende quasi Standing Ovations von der schon gut gefüllten Zeche gab. Der verdammt gute Sound rundete diesen gelungenen Auftritt perfekt ab. Daumen hoch! Da werden sich die anderen Bands mächtig ins Zeug legen müssen. Dafür sprach auch, dass TORTURE SQUAD ihre CD’s an diesem Abend fast ausverkaufen konnten.
[Cal] Was heißt hier fast… die CD’s waren doch alle wech. TORTURE SQUAD hatte ich schon mal irgendwo gesehen und war begeistert gewesen. Aber die Show heute Abend hat alles übertroffen! Verdammt waren die Brasilianer geil! Kein Wunder, das die Jungs letztes Jahr das Wacken Metal Battle gewonnen haben und auch das aktuelle Album Hellbound wurde ja allerorten abgefeiert.
Setlist: MMXII (Intro], Living For The Kill, The Beast Within, In The Cyberwar, Chaos Co.

[Psycho] Danach gab es gleich noch mehr Zeitreise, denn die noch recht jungen Musiker von :: GAMA BOMB :: haben anscheinend die eine oder andere US Speed Metal Platte aus den frühen 80igern im Fundus ihrer Eltern gefunden. Wenn man die Augen schloss, fühlte man sich jedenfalls wie bei einer Zeitreise und ca. 25 Jahre zurückversetzt, zumindest wenn man schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. GAMA BOMB klangen also im positiven Sinne antiquiert (übrigens auch, was den eher dünnen Gitarrensound und den relativ hohen Gesang anging), konnten aber die Leistung der Vorgängerband am heutigen Abend nicht toppen (Kunststück, hatten die doch einen echten Sahnetag erwischt). Dafür konnte der Fünfer immerhin 10 Stücke runterrotzen, wirkte dabei aber zuweilen etwas hüftsteif. Trotzdem ein gelungener Auftritt, der Appetit auf mehr machte.

[Psycho] Passend zum inoffiziellen Motto des Abends hatten die :: EXODUS :: Roadies extra weiße old school Tennissocken angezogen. Sehr stilecht Jungs!
[Cal] Sah ja überhaupt alles schwer nach 80iger aus an diesem Abend. Die Jungspunde durchweg mit Kutte und weißen Knöchelturnschuhen… Gott ist das lange her… *seufz*
[Psycho] Wenn man die Zeche (oder jede andere Konzerthalle) zum Kochen bringen will, dann muss man Bonded By Blood als Opener spielen. Am Besten noch in einer dermaßen brachialen Version wie heute Abend!!! Nach diesem Opener konnte eigentlich nicht mehr viel schief gehen. Und obwohl EXODUS mit technischen Problemen zu kämpfen hatten – erst war der Sound zu leise, zumindest auf der Bühne, dann zu laut Richtung Publikum, Lee Altus deswegen ziemlich angepisst, Bassist Jack Gibson irgendwie lustlos und Rob Dukes killte derweil sein Mikro, während er prollig wie eh und je eben immer nur dann irgendwie gut ist – war das trotzdem ein Thrash Metal Gig wie er sein sollte: laut, ungehobelt und brutal. Für den sich in Mexiko sonnenden Tom Hunting saß übrigens Nick Barker hinter den Fellen, der für ordentlich Tempo sorgte und irgendwie ganz anders als üblich aussah.
Leider gab es keine Zugaben, aber nach Highlights wie War Is My Shepherd, A Lesson In Violence und Fabulous Desaster oder der obligatorischen Wall Of Death bei The Toxic Waltz und dem alles vernichtenden Abschluss Strike Of The Beast war eine Pause dann auch redlich verdient…
Setlist: Bonded By Blood, .44 Magnum Opus, Fabulous Desaster, Piranha, Children Of A Worthless God, Blacklist, A Lesson In Violence, War is My Shepherd, The Toxic Waltz, Strike Of The Beast

[Psycho] Eine Pause, die man dann hätte wirklich nutzen sollen… *lol* Bei Exodus wusste ich in etwa, was ich zu erwarten hatte, bei :: OVERKILL :: war ich mir da im Vorfeld nicht so sicher. Aber… um das schon vorweg zunehmen: MEINE FRESSE WAR DAS GEIL!!! OVERKILL überrollten das Publikum förmlich mit gnadenloser Wucht. Keine Ahnung, ob man den Jungs vorher gesteckt hatte, dass sie schneller fertig sein müssten oder so, jedenfalls legten OVERKILL ein Mordstempo an den Tag. DAS hab ich bei den Jungs bisher noch nie so erlebt! Dazu noch die exzellente Songauswahl. Fast alles alte Klassiker! Alleine das Eröffnungstrio aus Deny The Cross, E.vil.N.ever.D.ies und Hammerhead war schon zum niederknien.
[Cal] Jau, und dann versucht mal bei so ner Songauswahl zu fotografieren. Das grenzt ja schon an einen Überlebenswillensakt…
[Psycho] Und genauso hochklassig ging es weiter. Vom aktuellen Album Immortalis gab es nur einen Song, nämlich Skull & Bones, egal, bei der Setlist gibt es ja mal gar nix zu meckern. Blitz resümierte wehmütig über die legendäre Metal Hammer Road Show vor ziemlich genau 23 Jahren und fragte ins Publikum, wer denn damals auch schon dabei gewesen sei. Sichtlich erfreut nahm er zur Kenntnis, dass sich daraufhin eine nicht unerhebliche Anzahl an Leuten lautstark meldete. Stimmlich war er in absoluter Bestform, und OVERKILL zockten ebenfalls mit unbändiger Spielfreude ihren Gig runter.
[Cal] Bobby „Blitz“ Ellsworth war nicht nur stimmlich in Bestform, sondern auch physisch. Kein Gramm Fett an diesem Mann, durchtrainiert bis Anschlag und biegsam wie eine Gerte… Ok, Schluß jetzt, bevor ich noch anfange zu sabbern… ;)
Setlist: Deny The Cross, E.vil.N.ever.D.ies., Hammerhead, Hello From The Gutter, Rotten To The Core, Elimination, Skull & Bones, Feel The Fire, In Union We Stand, Overkill // Horrorscope, Fuck You/Overkill

[Psycho] Nach 3 Stücken als Zugabe und ca. 75 Minuten war dann endgültig Schluss. Das war natürlich vieeeeel zu kurz; OVERKILL hätten gerne noch 2 Stunden ihrer Best Of Classics dranhängen können ;) Und: von diesem Konzert hätte ich gerne einen Livemitschnitt, denn da passte einfach alles! Wenn OVERKILL so weitermachen, gehören sie noch lange mit zur Speerspitze des Thrash Metals!
[Cal] Was bleibt mir noch groß zu sagen. SCHEIßE WAR DAS GEIL!!! Zum niederknien. Zum sterben. Also hinterher. Zu blöd, das wir zurück mussten. Da der Tourtreck am nächsten Tag einen Day Off hatte, wurde bestimmt anschließend noch kräftig gefeiert. Und ich wollte mir ja noch Lee Altus schnappen, um nach dem neuen Heathen Album zu fragen… verdammt…

 

story Psycho & Dajana • pics © Dajana