Killfest
Tour 2009
[Psycho]
Endlich mal ein Revival, das Sinn macht. Nach unnützen Ausflügen
in die 60iger und 70iger – mal so generell gesprochen –
kommen jetzt endlich die 80iger wieder. Und damit natürlich
Metal vom Feinsten ;) Neben den Originalhelden von damals, OVERKILL
und EXODUS, waren mit TORTURE SQUAD und GAMA
BOMB zwei relativ unbekannte Bands mit am Start, die sich
aber stilistisch derselben Epoche verschrieben haben. Back to
the future sozusagen. Da konnte man sich ja glatt wieder jung
fühlen ;) (Hey, hey… ich bin noch jung :P – Cal)
::
Fotos ::
[Psycho]
:: TORTURE
SQUAD :: - kannte ich bisher noch gar nicht, aber
man muss sagen, dass die Brasilianer ihren lediglich 4 Songs umfassenden
Auftritt bestens zu nutzen wussten. Beinharter Thrash á
la alte Dark Angel oder Demolition Hammer, versehen mit knackigen
Breaks und unglaublich viel Spielfreude dargeboten. Kein Wunder
also, dass es am Ende quasi Standing Ovations von der schon gut
gefüllten Zeche gab. Der verdammt gute Sound rundete diesen
gelungenen Auftritt perfekt ab. Daumen hoch! Da werden sich die
anderen Bands mächtig ins Zeug legen müssen. Dafür
sprach auch, dass TORTURE SQUAD ihre CD’s an diesem
Abend fast ausverkaufen konnten.
[Cal] Was heißt hier fast… die CD’s waren
doch alle wech. TORTURE SQUAD hatte ich schon mal irgendwo
gesehen und war begeistert gewesen. Aber die Show heute Abend
hat alles übertroffen! Verdammt waren die Brasilianer geil!
Kein Wunder, das die Jungs letztes Jahr das Wacken Metal Battle
gewonnen haben und auch das aktuelle Album Hellbound
wurde ja allerorten abgefeiert.
Setlist: MMXII (Intro], Living For The Kill, The Beast
Within, In The Cyberwar, Chaos Co.
[Psycho]
Danach gab es gleich noch mehr Zeitreise, denn die noch recht
jungen Musiker von :: GAMA
BOMB :: haben anscheinend die eine oder andere
US Speed Metal Platte aus den frühen 80igern im Fundus ihrer
Eltern gefunden. Wenn man die Augen schloss, fühlte man sich
jedenfalls wie bei einer Zeitreise und ca. 25 Jahre zurückversetzt,
zumindest wenn man schon ein paar Jährchen auf dem Buckel
hat. GAMA BOMB klangen also im positiven Sinne antiquiert
(übrigens auch, was den eher dünnen Gitarrensound und
den relativ hohen Gesang anging), konnten aber die Leistung der
Vorgängerband am heutigen Abend nicht toppen (Kunststück,
hatten die doch einen echten Sahnetag erwischt). Dafür konnte
der Fünfer immerhin 10 Stücke runterrotzen, wirkte dabei
aber zuweilen etwas hüftsteif. Trotzdem ein gelungener Auftritt,
der Appetit auf mehr machte.
[Psycho]
Passend zum inoffiziellen Motto des Abends hatten die ::
EXODUS
:: Roadies extra weiße old school Tennissocken
angezogen. Sehr stilecht Jungs!
[Cal] Sah ja überhaupt alles schwer nach 80iger aus
an diesem Abend. Die Jungspunde durchweg mit Kutte und weißen
Knöchelturnschuhen… Gott ist das lange her… *seufz*
[Psycho] Wenn man die Zeche (oder jede andere Konzerthalle)
zum Kochen bringen will, dann muss man Bonded By Blood
als Opener spielen. Am Besten noch in einer dermaßen brachialen
Version wie heute Abend!!! Nach diesem Opener konnte eigentlich
nicht mehr viel schief gehen. Und obwohl EXODUS mit technischen
Problemen zu kämpfen hatten – erst war der Sound zu
leise, zumindest auf der Bühne, dann zu laut Richtung Publikum,
Lee Altus deswegen ziemlich angepisst, Bassist Jack Gibson irgendwie
lustlos und Rob Dukes killte derweil sein Mikro, während
er prollig wie eh und je eben immer nur dann irgendwie gut ist
– war das trotzdem ein Thrash Metal Gig wie er sein sollte:
laut, ungehobelt und brutal. Für den sich in Mexiko sonnenden
Tom Hunting saß übrigens Nick Barker hinter den Fellen,
der für ordentlich Tempo sorgte und irgendwie ganz anders
als üblich aussah.
Leider gab es keine Zugaben, aber nach Highlights wie War Is
My Shepherd, A Lesson In Violence und Fabulous Desaster
oder der obligatorischen Wall Of Death bei The Toxic Waltz
und dem alles vernichtenden Abschluss Strike Of The Beast
war eine Pause dann auch redlich verdient…
Setlist: Bonded By Blood, .44 Magnum Opus, Fabulous
Desaster, Piranha, Children Of A Worthless God, Blacklist, A Lesson
In Violence, War is My Shepherd, The Toxic Waltz, Strike Of The
Beast
[Psycho]
Eine Pause, die man dann hätte wirklich nutzen sollen…
*lol* Bei Exodus wusste ich in etwa, was ich zu erwarten hatte,
bei :: OVERKILL
:: war ich mir da im Vorfeld nicht so sicher. Aber…
um das schon vorweg zunehmen: MEINE FRESSE WAR DAS GEIL!!! OVERKILL
überrollten das Publikum förmlich mit gnadenloser Wucht.
Keine Ahnung, ob man den Jungs vorher gesteckt hatte, dass sie
schneller fertig sein müssten oder so, jedenfalls legten
OVERKILL ein Mordstempo an den Tag. DAS hab ich bei den
Jungs bisher noch nie so erlebt! Dazu noch die exzellente Songauswahl.
Fast alles alte Klassiker! Alleine das Eröffnungstrio aus
Deny The Cross, E.vil.N.ever.D.ies und Hammerhead
war schon zum niederknien.
[Cal] Jau, und dann versucht mal bei so ner Songauswahl
zu fotografieren. Das grenzt ja schon an einen Überlebenswillensakt…
[Psycho] Und genauso hochklassig ging es weiter. Vom aktuellen
Album Immortalis gab es nur einen Song, nämlich
Skull & Bones, egal, bei der Setlist gibt es ja mal
gar nix zu meckern. Blitz resümierte wehmütig über
die legendäre Metal Hammer Road Show vor ziemlich genau 23
Jahren und fragte ins Publikum, wer denn damals auch schon dabei
gewesen sei. Sichtlich erfreut nahm er zur Kenntnis, dass sich
daraufhin eine nicht unerhebliche Anzahl an Leuten lautstark meldete.
Stimmlich war er in absoluter Bestform, und OVERKILL zockten
ebenfalls mit unbändiger Spielfreude ihren Gig runter.
[Cal] Bobby „Blitz“ Ellsworth war nicht nur
stimmlich in Bestform, sondern auch physisch. Kein Gramm Fett
an diesem Mann, durchtrainiert bis Anschlag und biegsam wie eine
Gerte… Ok, Schluß jetzt, bevor ich noch anfange zu
sabbern… ;)
Setlist: Deny The Cross, E.vil.N.ever.D.ies., Hammerhead,
Hello From The Gutter, Rotten To The Core, Elimination, Skull
& Bones, Feel The Fire, In Union We Stand, Overkill // Horrorscope,
Fuck You/Overkill
[Psycho]
Nach 3 Stücken als Zugabe und ca. 75 Minuten war dann endgültig
Schluss. Das war natürlich vieeeeel zu kurz; OVERKILL
hätten gerne noch 2 Stunden ihrer Best Of Classics dranhängen
können ;) Und: von diesem Konzert hätte ich gerne einen
Livemitschnitt, denn da passte einfach alles! Wenn OVERKILL
so weitermachen, gehören sie noch lange mit zur Speerspitze
des Thrash Metals!
[Cal] Was bleibt mir noch groß zu sagen. SCHEIßE
WAR DAS GEIL!!! Zum niederknien. Zum sterben. Also hinterher.
Zu blöd, das wir zurück mussten. Da der Tourtreck am
nächsten Tag einen Day Off hatte, wurde bestimmt anschließend
noch kräftig gefeiert. Und ich wollte mir ja noch Lee Altus
schnappen, um nach dem neuen Heathen Album zu fragen… verdammt…