Nach
ihrer spektakulären wie erfolgreichen Co-Headliner Tour mit
Opeth in ausverkauften Konzerthallen, kehren PAIN OF SALVATION
zurück, um ihr Doppelalbum Road Salt ausgedehnt
zu supporten. Wer also die Schweden Ende letzten Jahres wie ich
nicht sehen konnte, bekommt nun noch einmal die Chance, PAIN
OF SALVATION hautnah und in extra lang zu erleben :)
::
Fotos ::
Einmal mehr
zieht es die Schweden dafür in die •
Zeche
• nach Bochum, wo sie schon 2010 (und auch 2007)
zusammen mit Beardfish (und zu meinem Geburtstag ;)) aufspielten.
Einen Fotograben gab es zwar, aber nicht für Fotografen,
also musste sich die knipsende Zunft erstmal einen Platz in der
ersten Reihe ergattern. Dafür konnte man fotografieren, solange
man wollte, was natürlich zwangsläufig zu einer enormen
Bilderflut führte, weil… wer kann da schon aufhören
;)
Der Abend
beginnt wie üblich früh und diesmal mit den Hannoveranern
von :: CRYPTEX
:: bei bereits gut gefüllter Halle (ausverkauft,
wenn ich das richtig mitbekommen habe). Die progressiven Folk
Rocker waren mir bis dato völlig unbekannt und so war ich
dementsprechend neugierig. Und ich kann es gleich vorwegnehmen:
CRYPTEX rocken wie Hölle und konnten mich geradewegs
begeistern! Jethro Tull und Meat Loaf kreuzen die Moderne. Ein
ausgesprochen lebhaftes und sehr sympathisches Trio, „der
lächelnde Wahnsinn…“ um mal das Info zu zitieren,
bei dem vor allen Sänger Simon Moskon im Vordergrund steht.
Nie um eine Ansage oder flapsigen Spruch verlegen drosch er zünftig
im Schottenrock wie wild auf seine Tasten ein, fegte oder tanzte
wie ein Derwisch über die Bühne, um Bass, Mundharmonika
oder Didgeridoo (Photosynthesis) zu spielen oder am Ende
des letzten Songs Leviathan Tamburin-Schellen zu zerlegen.
Zum Leidwesen eines Fotografen, der die Dinger an den Kopf bekam...
Ein Tröpfchen Blut führte hernach zur kompletten Wundversorgung
durch den Sänger, der sich 1000 Mal entschuldigte. Dieser
Mann hat definitiv Rock’n’Roll im Blut ;) Die Tracks
kamen bis auf zwei Ausnahmen vom letztjährigen Debüt
Good Morning How Did You Live?. Ich muss sagen,
das war mal eine sehr unterhaltsame und kurzweilige Show! Hat
nen riesen Spass gemacht und das sahen alle so, denn der Fanzuspruch
war am Ende dann doch schon begeisternd.
Setlist: Intro, Hicksville, Habitus And Itchy Feet,
Freeride, Dance Of The Strange Folk, Camden Town, Alois, It’s
Mine, Romper Stomper, Photosynthesis, Gypsy’s Lullaby, Most
Lovable Monster, Grief And Despair, Leviathan
Kurze Umbaupause
und endlich… ertönt das Intro mit dem Road Salt
Theme und :: PAIN
OF SALVATION :: betreten unter frenetischen Beifall
die Bühne. Das Line-Up hat sich inzwischen ja komplett geändert.
Bis auf Daniel Gildenlöw und Drummer Léo Magarit,
der ja schon etwas länger dabei ist, gab es unbekannte Gesichter.
Naja, vielleicht nicht so ganz unbekannt… Da hätten
wir Daniel „D2“ Karlsson als neuen und festen Keyboarder,
Ragnar Zolberg als Livegitarist und Gustaf Hielm am Bass. Dank
diesen grandiosen Line-Ups konnte dann auch ein Song wie Enter
Rain live gespielt werden, ein Novum in der POS Setliste
und mein Lieblingstrack auf Scarsick, der definitiv
für Gänsehaut sorgte! Natürlich lag das Hauptaugenmerk
auf dem aktuellen Doppelalbum Road Salt, aber auch
jedes andere Album (bis auf das Zweitwerk mal wieder), wurde mit
mindestens einem Song berücksichtigt. Das ergibt dann eine
knapp 2 ½ Stunden Show der Extraklasse! Und natürlich
ging das Ganze nicht ohne die üblichen Spässe über
die Bühne. Da musste das Publikum um die Gunst der Band tanzen,
an der richtigen Stelle entsprechend lautstark… ähm…
mitgrölen, scherzte Daniel mit seinen Bandkollegen oder hüpfte
auf diversen Boxen rum. Healing Now gab es als Akustik-Mandolinen-Version
und beim ersten Zugabesong, dem Kiss Cover She, wurden
die Instrumente quasi komplett neu aufgeteilt: Daniel hinter den
Drums, Gustaf an der Gitarre, Mr. D2 am Bass und Ragnar ebenfalls
an der Gitarre. Léo hatte Pause. Fans, die Kiss auf Nachfrage
nicht hören wollten wurden charmant hinauskomplimentiert,
die Band wurde auch gefragt… da gab es aber keine Zuwiderhandlungen
*lach*. Es gab unendlich viele kleine Details, die jedes PAIN
OF SALVATION zu etwas ganz besonderem und einzigartigem machen,
Details, die sich alle gar nicht alle wiedergeben lassen. Dazu
müsste man die ganze Show schon filmen…
Setlist: 20th Century Fox Theme Flute Edition/Road Salt
Theme, Softly She Cries, Ashes, Linoleum, The Deeper Cut, 1979,
To The Shoreline, Chain Sling, Iter Impius, The Perfect Element,
Stress, Healing Now, Kingdom Of Loss, No Way // She (KISS cover),
Enter Rain, The Physics Of Gridlock, Sisters
Tja, was bleibt
zu sagen? PAIN OF SALVATION ist solch eine großartige
Band, live wie auf CD. Ein schlechtes POS Konzert gibt
es einfach nicht. Vielmehr ist jede Show ein unvergleichliches
Erlebnis, denn kein Konzert ist wie das andere. Die neue Besetzung
agiert ausgesprochen harmonisch, eingespielt und generell sehr
lebhaft. Ich kann nur jedem Prog Rock/Metal Fan empfehlen sich
die Jungs live anzuschauen. Ich liebe diese Band einfach!