2008-08-07 DE – Bad Berka
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Dismember - Skyforger - Farsot - Deadborn - Purgatory

Ankunft auf dem Festivalgelände in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag um 00:04 Uhr und die gerade Feierabend machende Security-Crew, die mir in der Einfahrt entgegen kam und meinte „Ihr kommt da heute nicht mehr drauf. Feierabend, die machen jetzt zu...“ Zunächst geschockt und dann von der Angst im Auto pennen zu müssen getrieben fuhr ich dreist weiter und es machte auch niemand Anstalten mich aufzuhalten, denn es war ja niemand mehr da. Zeltaufbau im Dunkeln – nicht zu empfehlen übrigens ;) - dann ein gemütliches Bierchen mit Freunden kurz in der schon Mittwoch eröffneten Metal-Disco vorbei geschaut, Dauerkarte für das Dusch-Camp geholt und dann in den Schlafsack gekuschelt.
Da die erste Band am Donnerstag erst um 20:00 Uhr startete konnten wir den Tag entsprechen gemütlich beginnen. Dies taten wir mit frischen Kaffee und belegten Brötchen im Frühstückszelt zu annehmbaren Preisen. Der Rest des Tages war beschaulich: Grillen, chillen und schauen wer noch so da ist. Und da die Sonne scheinbar beschlossen hatte ihre Abwesenheit der letzten Jahre wieder gut zu machen, stieg das Thermometer auf hochsommerliche Temperaturen jenseits der 30°C. Somit wurde den lieben langen Tag Sonnenmilch gecremt, was mich aber auch nicht vor dem unausweichlichen Sonnenbrand verschonte. Zusammen mit den weißen Abzeichen der Sonnenbrille brachte mir dieser dann auch noch den Spitznamen „Rudolph“ - abgeleitet von „Rudolph the red nose Reindeer“ ein ;)))

:: PURGATORY :: hatten eine nicht ganz so weite Anreise aus Sachsen. Geschafft von dem heißen Tag beschloss ich mir diese Band aus gebührender Entfernung und bei einem erfrischenden Cocktail am Brutz&Brakel-Stand anzuschauen. Die Jungs schrabbelten ihr Death Metal Set runter. Manche meinen sie klingen ein bisschen wie Vader... diesen Eindruck hatte ich persönlich von PURGATORY aber irgendwie nicht. Meiner Meinung nach war der Auftritt eher wenig spektakulär und erwähnenswert. Das Publikum zeigte eine Mischung aus verhaltener Beobachtung und enthusiastischen Mitgehen. Wobei so einigen Metalheads schien es auch fast egal zu sein wer oder was da aus den Boxen dröhnt -> Hautsache das Festival geht endlich richtig los!

:: DEADBORN :: Die Sonne ging weg und es wurde merklich kühler, vielleicht lagt es an dem Sonnenbrand, dass ich fröstelte...? Ich ging jedenfalls in der Umbaupause Richtung Zelt um mir einen Pulli zu holen. Es mag an der Kombination aus Cocktails und diversen Bekannten, die mir unterwegs über den Weg liefen, gelegen haben, dass ich es nicht mehr zum Gig der aus dem Schwarzwald stammenden Band DEADBORN zurück schaffte...

Als ich in einen warmen Pulli gekleidet wieder am Sammelpunkt meiner Campmitbewohner, dem Brutz&Brakel-Cocktailbar, ankam musste ich feststellen, dass schon längst die :: FARSOT :: auf der Bühne standen. Deren Black Metal Programm erschloss sich mir nicht so ganz und war ähnlich eintönig wie die statische Show selbst: bewegungslos und düster standen sie da. Einzig die melodischen Akustikpassagen boten etwas Abwechslung und regten beinahe zum mitwippen ein... in mir regte sich jedoch nichts...

:: SKYFORGER :: betraten die Bühne völlig unterbesetzt. So fehlten krankheitsbedingt der zweite Gitarrist und Kaspars, der für die Blasinstrumente zuständig ist. So einige zweifelten daran „na, ob das gut geht?“. Solche Zweifel waren zwar durchaus berechtigt, da ja einige stilistisch prägenden Instrumente der lettischen Pagan Metaller nicht am Start waren, aber sie waren unbegründet. Schnell stellte sich heraus, dass der verbleibende Rest von SKYFORGER in ihren mittelalterlichen Kostümen auch zu dritt nicht schlecht rockten. Wie die Fans der Band das allerdings gesehen haben weiß ich nicht zu beurteilen ;)

Na endlich! - wollte man fast rufen als Headliner :: DISMEMBER :: lang ersehnt als erstes wirkliches Highlight des Festivals an den Start gingen. Irgendwie hat sich in der Euphorie darüber mein Selbsterhaltungstrieb vorübergehend verabschiedet. Gestärkt von einigen White Russians fühlte ich mich stark wie eine Armee aus 100 Russen und macht mich auf den Weg in die vorderen Reihen. Schnell - ganz schnell - hatte ich da vorne dann auch meinen Selbsterhaltungstrieb wieder gefunden und machte mich vom Acker. Zurückgekehrt an meinem Stammplatz vor der Cocktailbar ergatterte ich dort sogar einen Sitzplatz und sah genüsslich zu wie DISMEMBER, die augenscheinlich nüchtern (!) ihr Set runterknüppelten. Matti machte Witzchen und das Publikum war dankbar über die Setlist der schwedischen Old School Deathmetaller, die mit Songs wie Life - Another Shape Of Sorrow, Override Of The Overture, Soon To Be Dead, Bleed For Me alles aus der wilden Fan-Masse vor der Bühne heraus prügelten.

Die von uns, die danach noch Energie hatten, machten sich auf in Richtung Metal Disco um den Abend ausklingen zu lassen.

 

story & pics © sektlady