2008-08-09 DE – Bad Berka
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Obituary - Behemoth - Legion Of The Damned - Impaled Nazarene - Maroon - Vreid - General Surgery - Koldbrann - Facebreaker - Insision - Imperious Malevolence

:: FACEBREAKER :: waren mein Start in den letzten Festivaltag. So war mir deren Frontmann durchaus schon ein Begriff als Bassist von Devian und nun wollte ich mal einen Blick auf sein eigenes Projekt werfen – live und in Farbe sozusagen ;) Es war leider irgendwie viel zu hell für die Performance, denn die Schweden um Vocalist Roberth Karlsson traten düster und massiv auf. Da störte das Tageslicht das Ambiebte ein wenig. Überhaupt empfand ich FACEBREAKER als die positive Überraschung des Festivals. Fordernd traten die Musiker dem noch recht spärlich anwesenden und müden Publikum entgegen und überzeugten mit tiefen voluminösen Vocals sowie einer teils tragenden teils unaufhaltsam marschierenden Melodie. Auch kniffelige Solos scheuten die Jungs nicht. Dieser grundsoliden Performance war dann auch zu verdanken, dass sich die Reihen füllten und ein großer Teil sich dazu verleiten lies mitzumoshen. Man konnte sich dem nicht wirklich oder nur schwer entziehen. Ich hoffe das dieser erste Auftritt von FACEBREAKER in Deutschland nicht der letzte gewesen ist... man munkelt sie kommen 2009 wieder... :)

:: GENERAL SURGERY :: sind eben GENERAL SURGERY... blutverschmiert und dennoch ist ihnen der Spass auf der Bühne anzusehen. Es war einfach wie immer ein netter Anblick als sich ein großer Circlepit mit lauter OP-Kittel und Mundschutz tragenden Grindfreaks bildete. Naja und so viel Spektakuläres gibt es dann auch nicht mehr zu berichten... außer das alle eine Menge Spaß hatten und es zu guter letzt mit The Day Man Lost ein Cover von Carnage gab...

:: MAROON :: war so eine Sache für sich. Eigentlich nicht wirklich mein Fall, aber ich wollte den Jungs doch mal eine Chance geben mich live zu überzeugen... na und dann noch bevor ich mir ein Bild machen konnte, tönte der Sänger in meine Richtung „Wie hast denn mit so einer Kamera einen Fotopass bekommen...?“ Ich bin mir bis heute nicht 100-pro sicher ob er wirklich mich oder den Typen neben mir meinte, aber da mir meine kleine Digi-Cam eh schon echt unangenehm bis peinlich war zwischen den ganzen Profi-Fotografen, habe ich dann den gesammelten Rückzug ins Backstage angetreten und MAROON alleine zaubern lassen - ätsch!

:: IMPALED NAZERENE :: hatten irgendwie nicht ihren besten Tag. So hatten die Finnen etwas Pech mit dem Sound und irgendwie taute auch das Publikum nicht auf. Einige spielten lieber mit einem grossen pinken Wasserball. Dieser bahnte sich hin und wieder seinen Weg auf die Bühne und das schien dem Sänger nicht wirklich zu gefallen. Mit einer „drohenden“ Ansage „Can anyone explain to me the thing about this pink ball? - I mean this is a fucking metalfestival...!?!“ brach er auch nicht wirklich das Eis. Dennoch lies sich ein großer Teil der Menge auch bei schlechten Sound gern mit Songs wie Original Rig Pig, Pathogen, Sadu Sathana und Total War beschallen.

Da :: LEGION OF THE DAMNED :: ja in letzter Zeit so ziemlich an jeder Steckdose in ganz Europa gespielt haben, habe ich mir den Auftritt geklemmt und vorgezogen mit vor den beiden Headlinern ein wenig zu erholen.

Und da waren sie dann auch endlich meine „Herzbuben“ aus Polen... :: BEHEMOTH :: An denen kann ich mich einfach nicht satt sehen geschweige denn satt hören. Vielleicht schaut meine journalistische Objektivität hier nun grad auch ein wenig zu sehr durch die rosa-rote Brille, aber ich fand den Auftritt einfach gigantisch! Ok, der Sound war nicht das Optimum, aber das machten die Jungs durch ihre Bühnenpräsenz und Show locker wieder wett. Das PARTY.SAN 2008 war auch die erste Gelegenheit seit langen, bei der ich die Bühne mal wieder im Ganzen betrachten konnte, da in den ersten Reihen zwischen lauter hysterischen Metagirls einfach kein Platz mehr zu kriegen war. Manchmal scheint es, als avancierten BEHEMOTH zur heiß umschwärmten „Boygroup“ der Extrem-Metalszene. ;) Auch die, einer einstudierten Choreographie gleichende, Bühnenshow tut ihre übrige Wirkung – absolut synchrones Kopfkreisen bei Nergal & Co hat schon was. Die Setlist ist über die letzten 4 Alben verteilt und ausgewogen. So erfreuen sich alte und junge Fans gleichermaßen an BEHEMOTH-Evergreens wie Christians To The Lions, Decade Of Therion, As Above So Below, Conquer All und At The Left Hand Ov God, während natürlich zum Abschluss auch Chant For Eschaton nicht fehlen darf. Seit einiger Zeit neu im Programm ist, dass Nergal symbolisch eine Bibel zerreißt. Hier muss ich dann doch etwas Kritik loswerden, da ich denke, dass eine Band wie BEHEMOTH so eine krude Symbolik eigentlich nicht wirklich nötig hat. Aber das Publikum will so etwas scheinbar sehen und so werden mir wohl auch in Zukunft Ansagen wie „we are bringing the evil back to Germany“ nicht wirklich erspart bleiben. Naja fast 10.000 Leute vor der Bühne feierten die Polen mitsamt ihren Ansagen und ich war happy und fast ein bisschen stolz auf „meine“ Jungs :)))

Noch flying high vom Behemoth Gig nahm ich :: OBITUARY :: eher wie durch Watte wahr. Die Deathmetaller aus Florida waren ja auch schon bei so einigen Festivals zu begutachten. Sie zockten ihr Set, aber nach einem „Metal-Theater“, wie der Show von Behemoth, ist es natürlich schwer mit einer einfachen Performance noch jemanden hinterm Herd vor zu locken. Dennoch groovten die langhaarigen Bärte von Beginn an. Find The Arise, 'til Death und Insane drangen sogar bis zu mir auf meine rosa Behemoth-Wolke durch ;) und schwups! - da war dann mit Slowly We Rot auch schon der letzte offizielle Song des PARTY.SAN 2008 gespielt...

Slowly We Rot schien aber nicht auf die Festivalgäste zuzutreffen, denn quasi bis kurz vor der Abreise am Sonntag rockten noch so einige die Metaldisco. Es war so schön auf dem 2008er PARTY.SAN, dass man sich nur ungern trennte - da war es dann auch nicht weiter schlimm als völlig „untrue“ ABBA aus den Boxen dudelte – ja wirklich!!! :)))

 

story & pics © sektlady