PARADISE
LOST haben mit ihrer zwölften Langrille Faith Divides
Us, Death Unites Us ein überraschend gutes Album veröffentlicht,
das sich erfreulicherweise stark an den Highlights der Mitteneunziger
orientiert. Bleibt zu hoffen, dass die wiedergefundene Freude an
der härteren Gangart auch für die Konzerte der Briten
gilt. Aber für den Fall der Fälle gibt es ja zwei bärenstarke
Supportbands, die im Zweifelsfall die Briten an die Wand spielen
werden. Da wären zum einen meine Lieblingsschweizer von SAMAEL,
von denen ich noch nie eine schlechte Show gesehen habe und die
Finnen GHOST BRIGADE, die mit ihrem aktuellen Album Isolation
Songs nicht nur mich komplett verzaubert haben :)
::
Fotos ::
Die
Finnen von :: GHOST
BRIGADE :: starteten als erstes, so dass ich (nebst
Dani und Niggels vom RoD und Wiebke von Hotel666) auch extrem pünktlich
im Ringlokschuppen stand. Laut Homepage sollte es 20:30 Uhr losgehen,
tatsächlich gingen schon um 8 die Lichter aus, was das noch
draußen quatschende knipsende Volk in helle Aufregung versetzte
und uns wie aufgescheuchte Hühner in den Fotograben stürzen
ließ ;) Gespielt wurde im kleinen Saal und der war von Anfang
an gut gefüllt, sehr zur Freude der Band. Und die legte zunächst
mit einem alten Song vom Debüt Guided By Fire
los, um dann die Highlights des aktuellen Albums Isolation
Songs nachzureichen. Gänsehaut pur! Frontmann Manne
Ikonen brachte den Gesang live genauso toll rüber, wie auf
Platte, während sich der Rest der Band trotz Erkältungen,
den Arsch abspielte. Leider durften GHOST BRIGADE nur 30
Minuten spielen und die waren – natürlich – viel
zu schnell vorbei! Die Jungs müssen ganz fix zurück auf
die Bühne!
Setlist: Hold On Thin Line, My Heart Is A Tomb, Into The
Black Light, Lost In A Loop, 22:22 Nihil, A Storm Inside
Kurze
Verschnaufpause und weiter ging’s mit ::
SAMAEL
::, die ebenfalls mit einem alten Song anfingen, bevor
sie kreuz und quer durch die Historie gingen. Der Sound war zunächst
ein bisschen matschig, das legte sich zum Glück aber schnell.
Leckerbissen für die „alten“ Fans dürften
sicherlich Into The Pentagram (in blutrotes Licht getaucht)
und Ceremony Of Opposites von den ersten Werken, und Rain
von der grandiosen Passage gewesen sein. Aber auch
die neueren Songs kamen live gut an, da der Sound um einiges wuchtiger
ist, als auf CD. Da finde ich ihn nämlich ein bisschen fade
- mal abgesehen vom aktuellen Album Above, das sich
ja wieder an frühere Zeiten orientiert. SAMAEL waren
gewohnt lebhaft auf der Bühne, Mas und Makro sprangen wie Flummis
vor ihren Ventilatoren rum, selbst Xy hopste hinter seinen Keys
und Drums. Ich frag mich nur, wie die das auf einer 4-Wochen Tour
so durchhalten… Oh, und Masmiseim hat dieses Mal nicht seinen
Bass zerlegt ;) Einmal mehr eine grandiose Show!
Setlist: Intro, Rain, Solar Soul, Reign Of Light, Infra
Galaxia, Year Zero, Western Ground, Black Hole, Slavocracy, Into
The Pentagram, Ceremony Of Opposites
Die
Umbaupause dauerte nun etwas länger. Ist man ja gewohnt. In
der Zwischenzeit hoffte man, das Nick Holmes in halbwegs passabler
Laune ist, damit die :: PARADISE
LOST :: Show nicht wieder so extrem langweilig wird.
PARADISE LOST touren derzeit mit einem Ersatzgitaristen (Milly
Evans), da Greg Mackintosh aus familiären Gründen zu Hause
blieb. Hier startete man allerdings mit einem brandneuen Song und
siehe da, es scheint, PARADISE LOST hätten auch live
wieder mehr Freude am spielen :) Die Jungs rockten ziemlich die
Bühne, auch wenn Nick Holmes noch einigermaßen Schwierigkeiten
hatte und ständig an seinem Mikro rumfummelte.
Meine Wenigkeit verabschiedete sich dann zum Interview mit Ghost
Brigade, dass dann auch bis zum Ende von PARADISE LOST ging.
Aber dem Vernehmen nach hat sich Nick Holmes zu einer richtigen
Quasselstrippe entwickelt und mehr geredet, als bei den letzten
Touren zusammen. Auch die Show soll, wie bereits angedeutet, um
einiges lebhafter gewesen sein, als man das sonst von den Briten
kennt. Nun ja…
Setlist: The Rise Of Denial, Pity The Sadness, Erased,
I Remain, As I Die, The Enemy, First Light, Enchantment, Frailty,
One Second, Forever Failure, Requiem // Faith Divides Us - Death
Unites Us, The Last Time, Say Just Words
Für
mich jedenfalls ein toller Konzertabend. Bin hin und weg von GHOST
BRIGADE und von SAMAEL eh. Und ich konnte mir noch das
letzte GHOST BRIGADE Girlie ergattern, welches in geringer
Auflage nur für die Tour gedruckt wurde und dessen Motiv es
nicht mehr geben wird :)
Da der Abend früh begann und alle Bands recht kurze Zeiten
hatten, waren wir auch vor Mitternacht schon wieder auf dem Heimweg.
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