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Days Of Betrayal - Junkhead

 
2007-05-04 DE – Essen - Turock

Happy Birthday PRO-PAIN! 15 Jahre Hardcore/Metal, in denen man sich eine rentable Musikerexistenz aufbauen konnte und nach wie vor die Liveclubs dieser Welt füllt. Und obwohl sich die amerikanischen Schwergewichte ja nun nicht gerade rar machen, was das touren durch europäische Lande angeht, ist es doch schon ein ganze Weile her, das ich die Jungs live gesehen habe. Ich schätze mal, ich hatte zu arbeiten...
Egal, PRO-PAIN sind wieder unterwegs, um ihr Jubiläum zu feiern und diesmal bin ich mit von der Partie, ebenso wie die Schweizer von GURD, die man in diesen Breitengraden ja eher selten zu sehen bekommt ;)
Aber bevor es an diesem Abend heiß wurde, gab es einmal mehr erst mal ein kühles Blondes im Biergarten des Turocks, wo über den Tourabbruch der Earthshaker Roadshock Tour (Finntroll, Reiter etc.) spekuliert wurde und sich PRO-PAIN zu einem Fotoshooting in die Essener Einkaufsmeile aufmachten, um Passanten zu erschrecken... ;)

:: Fotos ::

Superpünktlich um 20 Uhr starteten die Frankfurter Newcomer JUNKHEAD hatten aber reichlich Mühe, die wenigen innen befindlichen Leute von der Theke loszueisen, um das Loch vor der Bühne zu stopfen. Jaaa, bei diesem grandiosen frühsommerlichen Wetter hat der Biergarten magische Anziehungskraft. Aber zum Glück gibt es immer ein paar Unverdrossene... Niemand kannte die Band, kommentiert von Mr. Junkhead: „macht nix, wir kennen euch ja auch nicht“ ;) Witzig, aber nicht wirklich zündend. Der Sound war auch nicht gerade schmeichelnd, so dass trotz aller Mühen seitens der Band nicht wirklich viel Stimmung aufkam. Musikalisch recht harmlos (melodische Metal/Hardcore-Mischung), insgesamt nett, denn die Jungs hatten richtig Spaß an der Sache, aber wer draußen im Biergarten blieb, hatte auch nicht unbedingt was verpasst. Zum letzten Song gesellten sich dann die Jungs der Nachfolgeband Days Of Betrayal mit auf die Bühne, um ins Mikro zu grölen und mitzufeiern.

In rasender Geschwindigkeit wurde umgebaut und ruck zuck standen DAYS OF BETRAYAL auf der Bühne, die ja eh nie weit entfernt waren ;) Ebenfalls eine Band, von der ich noch nie was gehört hatte. Allerdings hatten die Belgier deutlich mehr Biss und Groove. Hier fließt ne ganze Schüppe an Death Metal mit ein, auch dezente Black Metal Anleihen, was gut knallte und sich somit positiv bemerkbar machte. Musikalisch erinnerte mich das Ganze irgendwie an Unearth. DAYS OF BETRAYAL gibt es auch erst seit 3 Jahren und supporteten ihre kürzlich veröffentlichte EP Autumn’s Coldest Embrace. Gute Ansätze, aber bis jetzt noch zu sehr Massenware. Hier fehlt noch die eigene Note.

Der nächste Wechsel erfolgte ebenso flink. Es scheint, das Turock will nen neuen Rekord aufstellen… Jeder spielte exakt 30 Minuten, 15 Minuten Umbauspause und schon ging es weiter mit GURD, langjährige Freunde und Tourbegleiter von Pro-Pain (gibt’s die Schweizer auch ohne die Amis? *g*). Nachdem man ja die letzten 9 Jahre nicht in der Gegend war, begrüßten GURD erst mal herzlich das Publikum und stiegen mit Learn vom 95iger Album Addicted ein, gefolgt vom ersten brandneuen Kracher The Grand Deception. Die Jungs tobten sich mal so richtig auf der Bühne aus (das Posing von Basser Franky ist einfach grandios ;)) und rockten alles in Grund und Boden. War auch nicht schwer, denn das in inzwischen zahlreich anwesende Volk ging gut mit. Eine gewisse musikalische Nähe zu Fear Factory, Prong oder auch Clawfinger lässt sich bei den Schweizern wohl nicht verleugnen, trotzdem bleiben GURD immer schön eigenständig und haben ihre eigene musikalische Nische im Genre gefunden. Einziger Wermutstropfen war die Tatsache, das GURD zwar einen Track von jedem ihrer Veröffentlichungen gespielt haben, dafür aber nur 2 Stücke vom aktuellen Album Bang!. Das hätten ruhig mehr sein können… Trotzdem arschgeile Show und sympathische Jungs! Noch Fragen? ;)
Setlist: Learn, The Grand Deception, What Do You Live For, Down The Drain, Bang!, Rule The Pit, A New War, Get Up, Hx Hx Hx // Skin Up

PRO-PAIN ließen sich hernach ein bisschen mehr Zeit und enterten viertel vor elf die Bühne. Angefangen mit Pig In Clover (meine ich zumindest) vom brandneuen Album Age Of Tyranny - The Tenth Crusade, ging’s dann ohne Punkt und Komma durch die Highlights aller Alben, in üblicher Manier schneller als auf Platte. Die erste Hälfte des Sets wurde so regelrecht runtergetrümmert und die Meute vor der Bühne einfach plattgewalzt! So muss das sein! Das PRO-PAIN eine der geilsten Livebands überhaupt sind, ist kein Geheimnis, aber es scheint, heute war ein besonders guter Tag und die Band in Höchstform. Nur ihre Bühnenklamotten könnten mal ne Wäsche vertragen…
Nach ein wenig Konservation und Dankesworten wurde munter weitergeknüppelt. Ok, die Setliste war lang und die Zeit offensichtlich knapp (auch wenn ich’s net versteh. War unter der Woche und keine Disco anschließend. Wäre mir neu, das es im Turock ne Curfew gibt). Auch hier war ein Track von jedem veröffentlichten PRO-PAIN Album dabei, angefangen vom 92iger Debüt Foul Taste Of Freedom, bis hin zum neuen Album.
Da PRO-PAIN bekanntermaßen gute Freunde von den Onkelz sind und auch auf deren Abschlusskonzert am Lausitzring mit auf der Bühne standen, war es nicht verwunderlich, das auch ein ganzer Schwung von Onkelz Fans anwesend war. Nun ja… hinterher darüber befragt, war Gary Meskils Antwort pragmatisch, sinngemäß: „sie waren jung, haben Fehler gemacht, haben sich geändert und nun gibt es sie nicht mehr“ Punkt. Zustimmen muss ich allerdings der Tatsache, dass Onkelz Fans ungewöhnlich loyal sind… Naja, egal, Schwamm drüber. Was hier zählt, ist die extra geile PRO-PAIN Show. Jawoll!
Setlist: Pigs In Clover, Stand Tall, In For The Kill, UnAmerican/No Way Out, The Shape Of Things To Come, Casualties Of War, Gone Fishin’, Fuck It/Draw Blood, Neocon, Don't Kill Yourself To Live, I Remain, One World Ain’t Enough, Left For Dead, Life’s Hard/Get Real, All For King George, Foul Taste Of Freedom, Bad Blood, Shine/Make War (Not Love), State Of Mind (da waren noch ein paar mehr Songs...)

Jau, na das war mal eine totale Wucht! PRO-PAIN haben ihren Kultstatus als Liveband alle Ehre gemacht! Anschließend ging es noch nach nebenan ins Nord, wo zumindest PRO-PAIN und GURD den Abend gemütlich ausklingen ließen. Ist wohl spät geworden, denn als ich mich kurz nach vier auf den Heimweg machte, war der Rest noch da ;) Dürfte für die Jungs ein langer Tag werden...

 

story & pics © Dajana