Nach einem schwächelnden Comeback in 2003 haben PRONG anno 2007 mächtig nachgelegt. Power Of The Damager ist ein geiles Album, welches deutlich zurück zu den Wurzeln geht und schon fast an Beg To Differ heranreicht. Alte Fans sind begeistert, neue Fans hingegen nicht so einfach zu finden. Während Tommy Victor vornehmlich mit Ministry im Rampenlicht stand, fristete PRONG eher ein Schattendasein. Trotzdem war bei vielen die Freude groß, als endlich die Europatour zum Album bekannt gegeben wurde. Obwohl erste Tourberichte von eher mäßigen Zuschauerzahlen sprachen, steppte in Essen vor dem Turock Freitag Abend um halb acht der Bär. Lange Schlange und erwartungsvolle Gesichter ;) Yeah, so muss das sein.
Allerdings gab es zunächst ein paar Konfusionen...

Öhm ja… also die Amsterdamer Kracher Demia, die eigentlich als Ersatz für October File herhalten sollten, sind dann heute auch nicht dabei… stattdessen gibt’s CAUSE FOR CONFUSION. Vortrefflicher Name insbesondere auf den heutigen Abend bezogen, oder? *lol* Noch nie was von denen gehört… Zweite im Bunde sind MOTORJESUS, die ich noch vor 3 Wochen in Oberhausen zu Gesicht bekam und die da mal eben den Laden in Grund und Boden rockten...

:: Fotos ::

Dem Vernehmen nach ging es Tommy Victor heute Abend nicht besonders, Organisatorisches verschob den Abend ne halbe Stunde nach hinten, ebenso mein PRONG Interview (dass dann Tommy doch selber machte), so dass erst mal Zeit für ein Bier und Gequatsche war, schließlich musste ich heute net fahren, hehe... ;)

:. CAUSE FOR CONFUSION ~ starteten somit kurz nach acht und lieferten eine knappe halbe Stunde lang eine schöne Schatten-/Nebelschlacht aus soliden modernen Metal, der Live ne ganze Ecke druckvoller rüberkam, als auf Platte. Außerdem stand der Gesang nicht so im Vordergrund. Von den Mönchengladbachern hatte ich bisher noch nie was gehört und sind wohl dank der Kollegen von Motorjesus mit von der Partie. Die Jungs haben ein Debüt raus, das Days Of Confusion heißt und vom dem zumindest 4 der 7 der Songs hier stammten.
Setlist: Enemies, Before You Die, Fallen Angel, Never, Lose, Believe, I Want You

:. MOTORJESUS ~ musste ich dann erst mal außen vor lassen, da es nun zum Interview ging. Im Vorfeld war aber zu erfahren, das die Jungs bis Anschlag nervös waren, da sich heute diverse Label- und Festivalleute im Turock tummelten, um sich MOTORJESUS anzuschauen.
Zum letzten Viertel war ich wieder zurück und musste feststellen: das Turock tobte. MOTORJESUS räumten so dermaßen ab, dass es eine wahre Freude war. Die Bühne war reichlich gefüllt mit allerlei Fans, die früher oder später versuchten zu diven, während sich die Mönchengladbacher selbst auf der Bühne die Seele aus dem Laib spielten. Sänger Guido bekam sich bei dem Zuspruch überhaupt nicht mehr ein und feuerte das tobende Publikum noch weiter an ;) Das ist purer Rock’n’Roll!!! Arschgeil! Die müssten mal mit Warrior Soul touren, und Gorilla Monsoon vorneweg. DAS wär doch mal n Killerpackage, oder? Hehe... Wie auch immer... das war absolute Klasse! Und die „wichtigen“ Leute dürften rundum zufrieden gewesen sein ;)
Setlist: Dirty Pounding Gasoline, Legion Of Rock, Deathrider, Destroyer, Distortion Sleep, The Howling, Return Of The Demons, A New War

:. PRONG ~ ließen danach die Erwartungen schnell nach oben schnippen und wurden selbigen zu Beginn nicht ganz gerecht. Will heißen, Tommy, Monte und Aaron mussten sich erst mal irgendwie warmlaufen, denn der Einstieg mit Bad Fall und No Justice war ein bisschen zu sperrig. Der Titeltrack des neuen Albums hätte da wesentlich besser reingehauen. Aber dann kam auch schon Rude Awakening, und mit dem bereits bestens aufgelegten Publikum ging von diesem Moment an mal so richtig die Post ab. Ebenso fix wie die Meute vor der Bühne, tauten auch PRONG auf und ballerte einen Klassiker nach dem anderen ins Volk, natürlich durchsetzt mit aktuellen Songs von Power Of The Damager. Und die Zeitreise ging mit Disbelief und Freezer Burn tatsächlich zurück bis zu den Anfangstagen in 1987. Herrjemine... damals war ich noch keine 20 ;) Und was waren das für grandiose Zeiten (ok, sagt man hinterher immer *g*). Die älteren Semester grinsten vor Glückseeligkeit, während sich die Jungspunde weiterhin im Crowdsurfen übten. PRONG waren geradezu enthusiastisch begeistert, strahlten wie Honigkuchenpferde über beide Backen und sprühten nur so vor Spielfreude. Tommy – der kleine große und ungemein charismatische Mann (und da seh ich sie wieder sabbern... *g*) – witzelte und hatte Spass inmitten der Fans.
Setlist: Bad Fall, No Justice, Rude Awakening, Looking For Them, Another Wordly Device, Third Option, The Banishment, Broken Peace, All Knowing Force, For Dear Life, Messages Inside Of Me, Beg To Differ, Irrevelant Thoughts, Cut-Rate, Worst Of It, Spirit Guide, Whose Fist Is This Anyway?, Snap Your Fingers Snap Your Neck, Power Of The Damager // Dark Signs, Disbelief, Freezer Burn, Unconditional, Prove You Wrong

Hach, was für ein schöner Abend :) Das erste Konzert des neuen Jahres und dann gleich so ein Highlight! Zu blöd, das es am nächsten morgen hieß: zeitig aufstehen! Da ja – wie am Freitag üblich – anschließend Disco war, hätte man sich dort noch gut die Zeit vertreiben können ;)

story & pics © Dajana