2016-07-29 DE – Balver Höhle
 
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Helrunar - Secrets Of The Moon - Iron Mountain - Les Discrets - Germ - Hekate

Da ich schon gestern angereist war, gestaltete sich der Freitag sehr relaxed. Eigentlich wollte ich einen Abstecher in die Natur machen, aber da es in Strömen regnete und ich keine wetterfesten Sachen dabei hatte, blieb es beim Fotos editieren und Livebericht schreiben, um sich dann frühzeitig in die Höhle aufzumachen.

:: Fotos ::

Auf dem Festivalgelände und in der Höhle war schon jede Menge los, durchstöberten Fans bereits das Merch, während die Crew letzte Hand an Bühne und Tresen anlegten.

Eröffnet wurde das PROPHECY FEST 2016 von :: HEKATE ::, welche sich umgehend auch als das erste große Gänsehaut-Highlight des Festivals entpuppten. Lange war es still um die Koblenzer, nur vereinzelte Konzerte, das letzte (ganz wunderbare) Album, Die Welt der dunklen Gärten, wurde 2011 veröffentlicht. Die rituelle Zeremonie stand unter dem Motto: Die Sonne im Geiste (vom 2000er Album Sonnentanz), als Alpha und Omega des Sets. Dazwischen gab es Songs aus allen Epochen der Bandhistorie, jeder in einem mystischen Gewand. Die Marimba spielte eine tragende Rolle, auch die Percussions für die rituelle Atmosphäre. Gelegentliche Bläser setzten das berühmte i-Tüpfelchen. Ich war zutiefst berührt. Das Publikum war hin und weg. Hätte es nicht eh gestanden, hätte es direkt bei der ersten Band des Festivals standing ovations gegeben. Einfach nur großartig. Und von nun an auch Sonne im Herzen :)
Setlist: Die Sonne im Geiste, Ritualsong, Dos Kelbl, Fatherland, Ascention Day, Seelenreise, Montsegúr, Serpent Day, Morituri Te Salutant, House Of God, Die Sonne im Geiste

Mit den australischen Post-Black Metallern :: GERM :: gab es die erste Premiere, denn GERM gaben hier auf dem PROPHECY FEST ihr europäisches Livedebüt. Anstatt sich auf das neue Album Escape (April 2016) zu konzentrieren, spielten GERM jeweils zwei Songs von jedem ihrer drei Alben. Eine weitere Überraschung war sicherlich, Andreas Schiffmann am Bass zu sehen (Prophecy Productions, Rock Hard, Maladie). Aber er war nicht das einzige bekannte Gesicht. Neben dem Meister Germ (Tim Yatras) und seine beiden australischen Musiker Matthew Bell (Gitarre) und Simon Batley (Drums), sah man auch David Conrad (Agrypnie, Heretoir) an der zweiten Gitarre und Audrey Sylvain (Peste Noir) als Gastsängerin bei Butterfly. Umjubelter Gig, Einstand gelungen!
Setlist: Butterfly, The Stain Of Past Regrets, Asteroid Of Sorrow, I’ll Give Myself To The Wind, Flowers Bloom And Flowers Fall But I'm Still Waiting For The Spring, With The Death Of A Blossoming Flower, Withering In Hell, Just For A Moment (Austere cover)

Auch auf die nächste Show hatte ich mich sehr gefreut – die Band von Fursy Teyssier :: LES DISCRETS ::. Die Franzosen haben ihr drittes Album Prédateurs bereits im Kasten. Vorab wird es eine EP namens Virée Nocturne, welche am 12. August veröffentlicht werden wird. Die Show beim PROPHECY FEST 2016 war die einzige Festivalshow in 2016 und gab einen superben Vorgeschmack auf das kommende Album.
Da mit LES DISCRETS und Alcest am Samstag auch das Line-Up von Amesoeurs anwesend war, spekulierte bzw. hoffte so mancher auf eine Überraschungsshow der 2009 aufgelösten Avant-Garde Black Metaller. Hat sich leider nicht erfüllt…

Die irischen :: IRON MOUNTAIN :: kannte ich bis dato nicht. Hier gab es rein instrumentalen Folk Rock, mit ein bisschen Psychedelic, Kraut und Post, insgesamt schon sehr melancholisch. Gelegentlich fühlte ich mich bei der Flöte von Ronan Ryan an Jethro Tull erinnert. War schön anzuhören, aber nicht so ganz meins.

Danach bewegte ich mich wieder in bekannten Gefilden ;) :: SECRETS OF THE MOON :: hatten ja eigentlich ein reines Akustik-Set geplant, dass sich aber auf Grund des Abganges von Bassistin Naamah Ash nicht mehr verwirklichen ließ. Dafür gab es dann das Sun Album in seiner kompletten Länge in der Metal Version mit Neuzugang Steffen Kummerer (Obscura, Thulcandra) am Bass. Dazu gab es eine schöne Videosequenzen auf der Leinwand und natürlich ganz, ganz viel Nebel. Gut, die Show unterschied sich jetzt nicht von den Anfang des Jahres bestrittenen regulären Konzerten, großartig und sehr atmosphärisch war es dennoch! Setlist: No More Colours, Dirty Black, Man Behind The Sun, Hole, Here Lies The Sun, I Took The Sky Away, Mark Of Cain

Mit den Münsteranern Black Metallern :: HELRUNAR :: neigte sich der erste Festivaltag dann auch seinem Ende zu. Bis dato gab es weder Verspätungen, irgendwelche Ausfälle oder sonstige Querelen. Es war einfach ein ganz wunderbarer Festivaltag :) HELRUNAR haben sich in den letzten drei Jahren ja ziemlich rar gemacht. Der letzte Auftritt war 2013 beim Party San Open Air. Aber es gab Anfang 2015 mit Niederkunfft ein exzellentes neues Album. Beim Line-Up gab es ebenfalls ein paar Änderungen: HELRUNAR Chef Skald Draugir hat sich bei seinem isländischen Projekt Árstíðir Lífsins Árni und Stefan als Livemusiker ausgeliehen.
Setlist: Niederkunfft, Unten und im Norden, Devils Devils Everywhere, Unter dem Gletscher, Ich bin die Leere, Magdeburg brennt, Nebelspinne, Wein für Polyphem, Landsknecht

Damit ging der erste Tag des PROPHECY FESTs zu ende. Die Festivalgesellschaft verläuft sich relativ schnell, auch das Zelt bei den frisch-klammen Temperaturen sicherlich kein Highlight ist. Meine Wenigkeit trollt sich dann auch …ins kuschlig warme Hotelbett.

 

story & pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography