[Dajana] Auch QUEENSRŸCHE sind dieser Tage extrem aktiv beim europäischen Festival-Hopping zu beobachten und überbrücken die Tage dazwischen mit einigen Clubshows. Und eine davon führt die Amis ins allseits geliebte • Turock •.
Entgegen ersten Ankündigungen und Gerüchten gab es keine Vorband (Armored Saint waren bei diversen anderen Shows mit dabei). Dafür war der Eintrittspreis mit 32 Euro im VVK und 37 Euro an der Abendkasse schon exorbitant. Auch die T-Shirt-Preise waren mit 30 Euro und 35 Euro extrem. Keine Ahnung was das sollte. Typisch amerikanisches Marketing?
Als nächstes Übel entpuppte sich die Tatsache, dass Kameras nicht erlaubt waren und somit vor der Türe bleiben mussten. Deshalb gibt es hier keine aktuellen Fotos, sondern nur Archivbilder vom Rock Hard Festival 2013. Preise und Gebaren jedenfalls, das weder dem aktuellen Erfolgsstatus der Band angemessen noch fan-nah sind.
Das Turock selbst war jedoch überraschend voll. Proppevoll. Das hatte ich so nicht erwartet. Ich hatte eher mit einem moderaten Zuspruch, ähnlich wie bei Devin in Münster gerechnet. Aber gut, das ist ja nun nichts, worüber man meckern muss. Dem Peter dürfte der volle Laden sicher gefallen haben ;) Was allerdings der Fotograben (beim eben erwähnten Kamera-Verbot) sollte, ist mir schleierhaft.
Wie dem auch sei, :: QUEENSRŸCHE :: ließen sich als einzige Band natürlich Zeit und starteten erst nach halb 9 mit Anarchy-X vom 88iger Kracher Operation: Mindcrime (dessen Titel sich ja nun ex- QUEENSRŸCHE Sänger Geoff Tate als neuen Bandnamen gewählt hat). Tatsächlich bestand das ganze Set nur aus Klassikern, ausgenommen dem brandneuen Track Arrow Of Time, welcher auf dem im Oktober erscheinenden Album Condition Hüman zu finden sein wird und einem Track vom selbstbetitelten Comeback-Album. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…
La Torre hat inzwischen noch ein wenig an seiner Stimme gefeilt und klingt nun - zumindest bei den Klassikern - beinahe identisch zu Geoff Tate. Dünner und eitler ist er geworden, wenngleich auch noch immer über die Maßen sympathisch.
Insgesamt waren QUEENSRŸCHE am heutigen Abend aber eher hüftlahm und sichtlich müde. Das Publikum übernahm und grölte jeden Song lautstark mit ;) Die Stimmung im Turock war somit großartig. Leider war "einzige Band" nicht gleichbedeutend mit "extra langes Set". Nach nur obligatorischen 90 Minuten Spielzeit machten QUEENSRŸCHE Feierabend und ließen den Abend mit nur einer Zugabe ausklingen. Value for money geht anders! Was bleibt ist ein toller Konzertabend mit alten Klassikern und einem faden Beigeschmack.
[BRT] QUEENSRŸCHE ohne Vorband für 37 Euro an der Abendkasse… Da muss man schon mal schlucken. Happig. Dann ein Set das nur so gerade eben an der 90 Minuten Marke geknabbert hat. Puh. Negativpunkte, die nicht ganz ohne sind. Nun ja, das Turock rappelvoll, aber nicht ganz ausverkauft, okay, aber auch QUEENSRŸCHE backen kleinere Brötchen heutzutage. Die Band spielt einen Klassiker nach dem anderen. Da kann man musikalisch nichts vorwerfen. Überraschenderweise sorgen gerade die Empire-Songs bei mir für Gänsehaut, obwohl ich ja eher Operation: Mindcrime-Jünger bin. Großartig! Die Band wirkte etwas inhomogen. Die Neuzugänge Sänger La Torre und Gitarrist Lundgren, die Aktivposten der Band mit viel Kommunikation zum Publikum und die alten Hasen Wilton und Rockenfield dagegen eher im Valium-Rausch – unauffällig. Das Bild einer Band, die anscheinend nicht weiß, wo sie gerade steht. Ein zwiespältiger Abend. Musik super – die Rahmenbedingungen eine Katastrophe. Einige Bekannte drücken dies aber weit weniger diplomatisch aus. Sorry, aber bei einer Band wie QUEENSRŸCHE kann man schon mal 100 Minuten und mehr erwarten, Material sollte genügend vorhanden sein, oder hab ich mich bei den Alben verzählt?
Setlist: Anarchy-X, Nightrider, Speak, The Whisper, En Force, Warning, Silent Lucidity, The Needle Lies, NM 156, Arrow Of Time, Eyes Of A Stranger, Empire, Queen Of The Reich, Jet City Woman // Take Hold Of The Flame
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