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2012-04-21 DE – Oberhausen - Zentrum Altenberg

Oberhausen entwickelt sich momentan zu der Konzertstadt im Pott, zumindest, was meine musikalische Neigungen betrifft *lach* Bereits zum fünften Mal treib ich hier mein Unwesen, zum zweiten Mal im Zentrum Altenberg wo ich vor genau einem Monat Crippled Black Phoenix gesehen habe, allerdings im größeren Saal.

:: Fotos ::

„Ein Protagonist auf seiner Reise der Selbstfindung in Nietzsche’scher Denkkultur, welche gespickt ist mit eben solchen Gleichnissen. Beyond Man And Time ist vertonte Philosophie...“ …ein Auszug meiner begeisternden Worte über das aktuelle Meiserwerk vom :: RPWL :: Und natürlich wollte ich unbedingt an dieser Reise ins Ich auch selbst und livehaftig teilnehmen.

Kurz nach 20 Uhr ging es in der gut gefüllten Halle los. Wie sich schnell zeigte, würden RPWL alleine und eine 2,5 Stunden-Show spielen, wobei der erste Part aus dem kompletten Album Beyond Man And Time bestand, während der zweite Teil dann mit Klassikern der Band garniert wurde.
Ich erwartete schon ein tolles Konzert. Aber da ich RPWL bisher nie live gesehen hatte, hielt ich mich zunächst bedeckt, war aber schon extrem neugierig. Und ich wurde nicht enttäuscht. Mitnichten. Vielmehr wurde ich gefangengenommen und mitgerissen. Der Livesound von RPWL war ungleich härter und stand der Band ungemein gut zu Gesicht. Mir auch. Ich konnte keine Sekunde stillstehen. Im Nachhinein bedaure ich es sogar ein wenig, dass dieser kraftvolle Sound nicht auch auf CD zu finden ist.

Die Songs von Beyond Man And Time wurden live in gleicher Reihenfolge dargeboten, gut, macht ja Sinn, da sich ein konzeptioneller roter Faden durch das gesamte Album zieht. Vielmehr war es Sänger Yogi Lang, der den einzelnen Stationen unseres Protagonisten einen visuellen Aspekt verlieh. Zu jedem Song war er anders verkleidet und reflektierte die Irrungen und Wirrungen während der musikalischen Selbstfindung. Das begann als ein ins Leben geworfener Andersmensch bei Transformed, als ein mit verbundenen Augen Umherirrender bei We Are What We Are, als wahnwitziger Wissenschaftler bei Beyond Man And Time, als Quasimodo bei The Ugliest Man In The World, als maskierter Mann, Fischer und Heiliger, der die ihn umgebende Gemeinde segnete. Auf all diese Szenarien war das Licht abgestimmt, gab es wahlweise Visualisierungen auf einem großen Screen oder agierten Gitarrist Kalle Wallner und Bassist Werner Taus als Schattenspieler hinter aufgespannten Bannern. Hinten links flitzten die Finger von Markus Jehle über Keybords und Synthesizer, während rechts Drummer Marc Turiaux den Takt angab. Einfach fantastisch. Yogi Lang selbst griff zwischendurch ebenfalls zum tragbaren Moog bei The Ugliest Man In The World. Um den ersten Teil wirklich komplett in Worte zu fassen, müsste man hier eine Track by Track Analyse machen ;) Es passierte so viel auf der Bühne. Wohl abgestimmt und harmonisch.
Mit The Noon, der erste Song, bei dem Lang zum einen in normalen Klamotten auf der Bühne stand, und zum anderen seine ersten Ansagen machte, endete der erste Teil des Konzertes nach einer Stunde und 20 Minuten unter vehementen Beifall.

Setlist Part 1: Transformed, We Are What We Are, Beyond Man And Time, Unchain The Earth, The Ugliest Man In The World, The Road Of Creation, Somewhere In Between, The Shadow, The Wise In The Desert, The Fisherman, The Noon

Nach 10 Minuten Pause ging es weiter und die Band spielte sich durch die Klassiker der eigenen Historie. Die schienen dem Publikum weitaus bekannter zu sein, denn nun kam wirklich eine enorme Stimmung auf, wurde sogar lautstark mitgesungen und die Band unter frenetischen Beifall verabschiedet und ebenso vehement zurück auf die Bühne beordert. Bei der Zugabe handelte es sich um eine Coverversion von Pink Floyd’s Embryo, einen episch langer Track aus dem Jahre 1969, der viel Raum für Improvisationen und JamSession-Charakter liess, der natürlich auch ausgenutzt wurde. Noch einmal verabschiedete sich die Band, leider endgültig. Was für ein großartiges Konzert :)

Setlist Part 2: Start The Fire, Trying To Kiss The Sun, Breathe In - Breathe Out, Roses, Hole In The Sky // Embryo

 

story & pics © Dajana