Oberhausen
entwickelt sich momentan zu der Konzertstadt im Pott, zumindest,
was meine musikalische Neigungen betrifft *lach* Bereits zum fünften
Mal treib ich hier mein Unwesen, zum zweiten Mal im •
Zentrum
Altenberg • wo ich vor genau einem Monat
Crippled Black Phoenix gesehen habe, allerdings im größeren
Saal.
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Fotos ::
„Ein
Protagonist auf seiner Reise der Selbstfindung in Nietzsche’scher
Denkkultur, welche gespickt ist mit eben solchen Gleichnissen.
Beyond Man And Time ist vertonte Philosophie...“
…ein Auszug meiner begeisternden Worte über das
aktuelle Meiserwerk vom :: RPWL
:: Und natürlich wollte ich unbedingt an dieser
Reise ins Ich auch selbst und livehaftig teilnehmen.
Kurz nach
20 Uhr ging es in der gut gefüllten Halle los. Wie sich schnell
zeigte, würden RPWL alleine und eine 2,5 Stunden-Show
spielen, wobei der erste Part aus dem kompletten Album Beyond
Man And Time bestand, während der zweite Teil dann
mit Klassikern der Band garniert wurde.
Ich erwartete schon ein tolles Konzert. Aber da ich RPWL
bisher nie live gesehen hatte, hielt ich mich zunächst bedeckt,
war aber schon extrem neugierig. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Mitnichten. Vielmehr wurde ich gefangengenommen und mitgerissen.
Der Livesound von RPWL war ungleich härter und stand
der Band ungemein gut zu Gesicht. Mir auch. Ich konnte keine Sekunde
stillstehen. Im Nachhinein bedaure ich es sogar ein wenig, dass
dieser kraftvolle Sound nicht auch auf CD zu finden ist.
Die Songs
von Beyond Man And Time wurden live in gleicher
Reihenfolge dargeboten, gut, macht ja Sinn, da sich ein konzeptioneller
roter Faden durch das gesamte Album zieht. Vielmehr war es Sänger
Yogi Lang, der den einzelnen Stationen unseres Protagonisten einen
visuellen Aspekt verlieh. Zu jedem Song war er anders verkleidet
und reflektierte die Irrungen und Wirrungen während der musikalischen
Selbstfindung. Das begann als ein ins Leben geworfener Andersmensch
bei Transformed, als ein mit verbundenen Augen Umherirrender
bei We Are What We Are, als wahnwitziger Wissenschaftler
bei Beyond Man And Time, als Quasimodo bei The Ugliest
Man In The World, als maskierter Mann, Fischer und Heiliger,
der die ihn umgebende Gemeinde segnete. Auf all diese Szenarien
war das Licht abgestimmt, gab es wahlweise Visualisierungen auf
einem großen Screen oder agierten Gitarrist Kalle Wallner
und Bassist Werner Taus als Schattenspieler hinter aufgespannten
Bannern. Hinten links flitzten die Finger von Markus Jehle über
Keybords und Synthesizer, während rechts Drummer Marc Turiaux
den Takt angab. Einfach fantastisch. Yogi Lang selbst griff zwischendurch
ebenfalls zum tragbaren Moog bei The Ugliest Man In The World.
Um den ersten Teil wirklich komplett in Worte zu fassen, müsste
man hier eine Track by Track Analyse machen ;) Es passierte so
viel auf der Bühne. Wohl abgestimmt und harmonisch.
Mit The Noon, der erste Song, bei dem Lang zum einen in
normalen Klamotten auf der Bühne stand, und zum anderen seine
ersten Ansagen machte, endete der erste Teil des Konzertes nach
einer Stunde und 20 Minuten unter vehementen Beifall.
Setlist
Part 1: Transformed, We Are What We Are, Beyond Man And
Time, Unchain The Earth, The Ugliest Man In The World, The Road
Of Creation, Somewhere In Between, The Shadow, The Wise In The
Desert, The Fisherman, The Noon
Nach 10 Minuten
Pause ging es weiter und die Band spielte sich durch die Klassiker
der eigenen Historie. Die schienen dem Publikum weitaus bekannter
zu sein, denn nun kam wirklich eine enorme Stimmung auf, wurde
sogar lautstark mitgesungen und die Band unter frenetischen Beifall
verabschiedet und ebenso vehement zurück auf die Bühne
beordert. Bei der Zugabe handelte es sich um eine Coverversion
von Pink Floyd’s Embryo, einen episch langer Track
aus dem Jahre 1969, der viel Raum für Improvisationen und
JamSession-Charakter liess, der natürlich auch ausgenutzt
wurde. Noch einmal verabschiedete sich die Band, leider endgültig.
Was für ein großartiges Konzert :)
Setlist
Part 2: Start The Fire, Trying To Kiss The Sun, Breathe
In - Breathe Out, Roses, Hole In The Sky // Embryo