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aaron brooks

 
2019-04-25 DE – Oberhausen - Zentrum Altenberg
 

| Einlass: 19:00 Uhr | Beginn: 19:30 Uhr | Tickets: 22,00 Euro + Gebühren | SOLD OUT |

 

A Very Special Encounter Of The Third Kind

Lange habe ich RPWL nicht mehr live gesehen, zuletzt 2012, natürlich im :: Zentrum Altenberg :: zu Oberhausen. Ich war gerade versucht zu sagen, dass sie immer dort spielen, sobald sie in NRW unterwegs sind. Tatsächlich waren die Freisinger Proggies aber auch schon mal in Münster live zu sehen, auch wenn das schon über eine Dekade her ist…
Nichtsdestotrotz haben Kalle Wallner und Yogi Lang mit ihrem Label Gentle Art Of Music eine enge Bindung zum Zentrum Altenberg und Wolfgang Stolt von Impuls Promotion. Denn eigentlich spielt jede Labelband bei ihren Tourneen irgendwann hier, und dann immer wieder ;)

Dieses Mal haben RPWL mit Außerirdischen kollaboriert, die nun mit ihrem Raumschiff direkt in Oberhausen gelandet sind, um ihre Geschichten zu erzählen ;)
Das Willkommen für die Aliens ist phänomenal, denn das Zentrum Altenberg ist ausverkauft! Und das Gute daran ist, dass man in diesem Club trotzdem noch atmen und sich bewegen kann. Ausverkauft heißt hier eben nicht, dass alles bis auf den letzten Millimeter vollgestopft ist.
Das Publikum war, mehr als sonst bei von mir besuchten Prog/Art Rock Konzerten, vom Altersdurchschnitt her deutlich höher angesiedelt (das mag bei einem Genesis Konzert z.B. noch ganz anders aussehen). Da fühlte ich mich doch beinahe wieder jung ;) Und viele der Damen und Herren waren enorm bewandert, was Geschichtliches und Details diverser Genrevertreter angeht. Wandelnde Lexika sozusagen…

:: Fotos :: AARON BROOKS ::

Bei all der Vorfreude hatte ich irgendwie komplett ausgeblendet, dass es an diesem Abend auch eine Vorband geben würde. So schaute ich dann etwas verdutzt, als um halb acht ein, dem Aussehen nach, kanadischer Trapper mit seiner Gitarre die Bühne betrat.
:: AARON BROOKS ::
ist bzw. war der Sänger und Songwriter der Psychedelic Rocker Simeon Soul Charger, die sich 2016 aufgelöst haben. Nun ist AARON BROOKS solo unterwegs, natürlich unter den Fittischen von Gentle Art Of Music (so wie Simeon Soul Charger auch) und hat im letzten Jahr sein Debütalbum Homunculus veröffentlicht (und natürlich unter Mitwirkung von Kalle Wallner und Yogi Lang). Auf der Bühne stand AARON BROOKS allerdings alleine und präsentierte seine Songs rein akustisch in bester Singer/Songwriter Manier dem Publikum. Während sich der Wahldeutsche auf seinem Debüt den verschiedensten Einflüssen und Genres hingibt, blieb er live eher unaufgeregt und eindimensional. Ein leichter Country/Americana-Einschlag ließ sich wahrnehmen, aber das war es dann auch schon. Das Publikum reagierte verhalten wohlwollend, aber für mehr als Höflichkeitsapplaus reichte es nicht.

:: Fotos :: RPWL ::

Der stilistische Unterschied zum Hauptact des Abends war dann doch enorm. Bereits während der Umbaupause flimmerten Sterne über die Leinwand, während aus den Boxen so ziemlich jede (alte) Sci-Fi-Serien-Titelmelodie schallte. Der geneigte Fan grinste sich eins und so mancher versucht e sich mit hochgezogenen Augenbrauen zu erinnern, denn :: RPWL :: hatten bei ihrer Pausenmusik eine Vorliebe für die ganz alten Serien z.B. der 60iger Jahre, wie Raumpatrouille Orion, natürlich Star Trek und Lost In Space. Aber auch die X-Files waren dabei ;)
Zum Beginn der Show lief ein Vorspann über die Leinwand, welche die Ankunft der Außerirdischen direkt am Zentrum Altenberg dokumentierte – Klasse! Und ein Wahnsinns Aufwand, wenn es diesen Trailer für jede einzelne Show der Tour gab. RPWL betraten die Bühne mit Sonnenbrille. Okay? Ah… Was zog Yogi Lang da zu den ersten Tönen von A New World aus der Tasche? Mist… „geblitzdingst“… Worüber schrieb ich grad? Hahaha. Coole Sache das.
Dann ging es los mit den Tales From Outer Space. Alle sieben Geschichten des just veröffentlichten Albums wurden gespielt, ein musikalischer Exkurs in Sachen Prog/Art Rock mit ausgedehnten Gitarrensolos, langen instrumentalen Passagen, Schönklang, Harmonie und dezenten Verneigungen vor Floyd und Marillion.
Da 50 Minuten aber für eine RPWL Show lange nicht genug sind, entließ man die Aliens wieder durch ein Hole In The Sky und wendete sich somit den ganz alten Stücken zu, dem Debüt God Has Failed zum Beispiel, oder dem noch immer beängstigend aktuellen Bob Dylan Cover Masters Of War.
Aber auch das war noch nicht das Ende. Bei so viel enthusiastischem Zuspruch musste natürlich noch eine Zugabe her. Und weil man sich hier ja wie zu Hause fühlt und die Show recht zeitig zu Ende ging, gab es hinterher noch ein Meet & Greet am Merchandise-Stand. Tolle und Fan-nahe Band ohne jegliche Berührungsängste und Allüren. So muss das!

Und weil die Show an diesem Abend ausverkauft war, kommen RPWL wieder, im Herbst, am 24. November, um genau zu sein. Selber Ort, selbe Zeit :)

Band: Yogi Lang - Vox & Keyboards, Kalle Wallner - Gitarre, Markus Jehle - Keyboards, Marc Turiaux - Drums, Sebastian Harnack - Bass

Setlist: A New World, Welcome To The Freak Show, Light Of The World, Not Our Place To Be, What I Really Need, Give Birth To The Sun, Far Away From Home, Hole In The Sky, Sleep, Masters Of War (Bob Dylan cover), Roses // Cymbaline (Pink Floyd cover), Unchain The Earth (The Scientist)

 

 

story & pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography