Todtgelichter
- Obscurity - Twilights Of The Gods - Orphaned Land - Thyrfing -
Månegarm - Valkyrja - Agrypnie - Eïs - Adorned Brood
- Arafel - Dalriada - Path Of Golconda - Ctulu - Blackshore
Viel
Arbeit, wenig Alkohol = macht das Aufstehen am nächsten Morgen
um einiges einfacher ;) Nach opulentem Frühstück geht
es zurück in die Stadthalle, wo es pünktlich zur Mittagstunde
weitergeht. Viele Fans sind ebenfalls schon auf den Beinen, auch
wenn manche doch noch sehr… zerstört aussehen *lol*
::
Fotos ::
Die
Lübecker Black Metaller von :: BLACKSHORE
:: machen den Anfang und legen von der ersten Minute
an einen arschgeilen Gig hin. Der perfekte Wake-Up-Call. Die Band
gibt es seit 2007 und hat derweil ein Album und 2 EPs veröffentlicht,
von denen hier querbeet Songs gespielt wurden. Das Zweitwerk ist
in Arbeit und soll im September auf die Menschheit losgelassen werden.
Man darf gespannt sein ;)
Setlist: Stalinorgel Terrorbeast, Doomdriven Devils Of
Death, Black Metal Untermensch, Frostbitten Warmachine, Rise Of
The Necrotyrant, Empire Of Ashes, BlackShore, Bitchgrinding Metal,
Are You Ready For Some Real German Anger?
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Noch
mehr Black Metal zum Wachwerden, diesmal in besonderer Verpackung,
den :: CTULU
:: feierten hier und jetzt die Releaseshow ihrer brandneuen
Scheibe Sarkomand, von denen dann auch gleich 5 der
8 Songs live präsentiert wurden, eingebettet zwischen dem Opener
und Rausschmeißer vom Debütalbum Freie Geister.
Es gab Feuerschalen auf der Bühne und extra Lichtspots, leider
kam beides nicht wirklich richtig gut zur Geltung, war irgendwie
die falsche Tageszeit, tat der Show aber keinen Abbruch ;)
Setlist: Freie Geister, Arckanum der Tiefen, Sarkomand,
Nachtwind, Gezeitenstürme, Blindes Chaos, Nemesis // Mondsucht
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Und
gleich noch ein richtiges Schmankerl hinterher! Dabei fällt
mir ein… verdammt… :: PATH
OF GOLCONDA :: hab ich ja schon ewig nicht mehr live
gesehen! Und irgendwie ist scheinbar auch die dritte Scheibe Return
an mir vorbeigegangen, welche im Dezember 2009 veröffentlicht
wurde. Hmmm… Schande über mein Haupt. Schlechtes Gewissen
hin oder her, PATH OF GOLCONDA rocken wie Sau, daran hat
sich nix geändert, wir auch, vor der Bühne ;) Treibende
Groove-Riffs ohne Ende, aggressive Blast Parts und zwischendrin
Melodien. Da gibt’s kein Halten und ruck zuck füllt sich
die Stadthalle. Einfach großartig! Mehr davon bitteschön!
Setlist: Metropolis Rotting, Serpent Gate, The Wolves
Are On The Prowl, Uncreation, A Cannibal Crusade, Return
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Hmmm.
Von :: DALRIADA
:: hatte ich vorher noch nie was gehört. Und sie
erzeugen die gleichen Abwehrreaktionen wie Battlelore am Tag zuvor.
Siehe female fronted Folk Metal Bands ;) Tatsächlich entpuppen
sich die Ungarn als sowas wie ein Arkona Klone, bzw. kommen denen
sehr nahe. Wo die russische Seele fehlt, gibt es stattdessen ungarische
Folklore.
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Mehr
Black, weniger Folk und ein Sänger, der hinreichend bekannt
ist und (vielleicht nicht ganz so) überraschenderweise das
Volk vor der Bühne zum Toben bringt. Die Rede ist von den israelischen
:: ARAFEL
:: mit ex-Equilibrium Sänger Helge Stang hinter
dem Mikro. Ich behaupte mal frech, musikalisch sind ARAFEL
nicht allzuweit von Equilibrium entfernt, mit Ausnahme der rassigen
Violinistin Nasha Nokturna natürlich ;) Es war allerdings schon
sehr spassig zu beobachten, wie so manchem in der ersten Reihe die
Kinnlade runterfiel, als das zierliche Persönchen auf die Boxen
sprang, das F-Wort in den Mund nahm und mal so richtig vom Leder
zog *lach*
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Zu
:: ADORNED
BROOD :: muss man nicht mehr viel erzählen.
Die Grevenbroicher sind ebenfalls kurzfristig als Ersatz eingesprungen,
nachdem sie in den letzten Jahren ja schon das eine oder andere
Mal da waren. Was soll ich sagen? Folk Metal regiert die Welt, das
Fußvolk tobt, tanzt, trinkt und singt aus voller Kehle
7 Tage.
Setlist: Hammerfeste, Adorned Brood, Am Grunde Des Meeres,
7 Tage, Pagan Knights, Lebenslied, Lead My Ship, Under Yggdrasil
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Damit
wäre der Folk Metal Sektor auch endgültig abgehakt. Endlich.
Geïst, :: EÏS
:: Eïsgeïster? Getragener Black Metal vom Feinsten
jedenfalls, egal, ob von der Patina, Kainsmal
oder der Galeere. Man fühlt sich gleichermaßen
an Helrunar und Agrypnie erinnert, wobei letztere aggressiver zu
Werke gehen. Die Tracks sind dicht, intensiv, bezwingend. EÏS
haben mich schlichtweg in ihren Bann gezogen!
Setlist: Galeere, Stille Wasser, Patina, Winters Schwingenschlag,
Helike, Unter toten Kapitänen, Kainsmal
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Sprach’s,
und schon standen :: AGRYPNIE
:: auf der Bühne. Sänger Torsten mit gebrochener
Hand und ohne Gitarre. Fast. Ist eine AGRYPNIE Show schon
an sich und immer wieder ein Highlight, gab es an diesem Abend etwas
ganz besonderes: Zusammen mit Eïs-Bassist Alboin wurde 16[485]/Brücke
aus Glas live gespielt, ein Song, der bisher immer Tabu war
;) UND… Fronter Torsten sass dann doch MIT Gitarre auf seinem
Stuhl und zupfte die Saiten. Irgendjemand sprach von „musikalischer
Ekstase“ Jawoll, besser hätte ich das wohl auch nicht
beschreiben können. Das war ein fantastischer Augenblick. Ganz,
ganz großes Kino!
Setlist: Figur 109-3, Der tote Trakt, Kerkerseelenwanderung,
Morgen, Schlaf, 16[485]/Brücke aus Glas
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Danach
viel der Stimmungspegel einigermaßen ab. Die Stockholmer Black
Metaller von :: VALKYRJA
:: konnten das leider auch nicht wieder wett machen,
auch wenn sie wirklich alles gaben. Mir fehlte es vor allem an der
Atmosphäre, wie man sie eben auf deren beiden Alben findet.
Setlist: Oceans To Dust, Laments Of The Destroyed, The
Vigil, Origin Reversed!, As Everything Rupture, Catharsis (Contaminate
The Earth), The Womb Of Disease, Frostland
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Noch
eine Band, zu der man nix mehr erzählen muss und die das RAGNARÖK
auch schon mehr als einmal beehrt hat ::
MÅNEGARM
:: Gewohnt routinierte Show, ein verrückter Geiger,
der sein Instrument nicht immer im Griff hat und Viking-Hymnen.
Setlist: Intro (Hraesvelg), Vetrarmegin, Vedergällningens
Tid, Nattsjäl, Dromsjäl Genom Världar Nio, Mina Fäders
Hall, Geigensolo (Intro von Dödsfärd), I Evig Tid Hemfärd
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So,
kommen wir nun zu einem weiteren Highlight des RAGNARÖK
FESTIVALS. Per se und vorneweg, weil, diese Band kann gar nicht
schlecht *lol* :: THYRFING
:: Die Schweden waren mal wieder extrem aggressiv, extrem
geil und spielten Songs von allen Alben. Wie schon vor zwei Jahren:
Viking Metal par excellence! Und definitiv ein Festivalhighlight!
Immer und immer wieder.
Setlist: Far åt Helvete, Farsotstider, Från
Stormens Öga, Storms Of Asgard, Draugs Harg, Vansinnesvisan,
Griftefrid, Mjölner, Going Berserk
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Auch
:: ORPHANED
LAND :: haben wie Hölle gerockt! Die Israelis
sind einfach unglaublich und wissen ihre Fans zu begeistern. Die
Leute vor der Bühne gerieten regelrecht aus dem Häusschen.
Die Truppe stand diesmal in normalen Klamotten auf der Bühne,
und dennoch, beim richtigen Licht kommt man nicht umhin, bei Sänger
Kobi Farhi an Jesus zu denken, da mag er sagen, was er will ;)
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Nachdem
wir schon Bathory’s Referenzwerk Hammerheart
auf der Anreise im Auto gehört hatten, gab es nun die klassischen
Hymnen live unter der Obhut von Alan Nemtheanga. (Primordial), Frode
(Einherjer), Nick Barker (Dimmu Borgir, Cradle Of Filth), Blasphemer
(Mayhem) und Patrik Lindgren. (Thyrfing). ::
TWILIGHT OF THE GODS :: starteten mit Fackeln und Shores
In Flames auf nebelverhangener Bühne. Sehr passend und
atmosphärisch, der Funke will dennoch nicht überspringen.
An Quorthon reicht einfach keiner ran, auch kein noch so charismatischer
Sänger wie Alan Nemtheanga, der es hier meiner Meinung nach
ein bisschen mit Pathos und Gestik übertreibt. Da hör
ich mir doch lieber die originalen Platten an.
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Das
RAGNARÖK FESTIVAL 2011 neigt sich dem Ende zu und findet
seinen fulminanten Höhepunkt bei ::
OBSCURITY
::, die hier als einzige Band des Festivals mit einer
Pyro-Show auflaufen. Und die hat es in sich. Da hatte wirklich jemand
mal richtig Spass mit dem Feuer zu spielen ;) Dafür zeichnete
übrigens Boni von den Japanischen Kampfhörspielen verantwortlich.
Klasse! Obwohl… wenn ich mir die Bergischen Löwen mal
so betrachte… es war wohl verdammt heiss auf der Bühne
*lach* Ebenso heiss ging es vor der Bühne zu. Das Festivalvolk
ging noch einmal richtig auf in den Viking Metal Hymnen, feierte
sich selbst und die Band. War ne Riesenparty will ich meinen ;)
Bei der Songauswahl konzentrierte man sich auf die letzten beiden
Alben Tenkterrer und Várar.
Setlist: Nach Asgard wir reiten, Keltilwald, Tenkterer,
Varusschlacht, Wer Wind sät, Keldagau, Blut Und Feuer, Bergische
Löwen, Bergischer Hammer // Schutt & Asche, Brukterer,
V Legion
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Danach
wurde es deutlich ruhiger, viele zogen bereits müde und abgekämpft
von dannen, so dass :: TODTGELICHTER
:: nur noch vor spärlich besetzter Halle auftraten,
während im Hintergrund schon die ersten Abbau-Arbeiten begannen.
Keine besonders tollen Voraussetzungen, aber so ist das nun mal.
Ich noch munter – selbstredend und darüber hinaus auch
sehr neugierig. Ich hatte die Avantgarde Black Metaller ja schon
mal live gesehen und war begeistert. Mit ihrem dritten Album Angst
haben sie nicht nur ein kleines Meisterwerk abgeliefert, ich mag
die ganze neue Konzeption drumherum und ich mag die Stimme von Sängerin
Marta. Ein mehr als würdiges Ende für ein tolles Festival!
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Fazit:
Damit schließen sich nun die Tore des RAGNARÖK
FESTIVALS 2011 endgültig. Die Pyro-Show von OBSCURITY
war der Hit! AGRYPNIE waren ganz, ganz großes Kino,
ORPHANED LAND, EÏS und THYRFING zum niederknien!
Es gab wieder tolle Momente, Erfahrungen, Erlebnisse und Begegnungen.
Jetzt sind auch wir im Eimer und trollen uns ins Hotel. Und wir
freuen uns natürlich jetzt schon auf das RAGNARÖK FESTIVAL
2012! |