Nach einer
bereits ausgedehnten Tour im Frühjahr legen die polnischen
Progmaster von RIVERSIDE nach und wiederholen das Ganze
noch einmal für 4 Wochen, um das im Januar veröffentlichte
und wirklich großartige Album Shrine Of New Generation
Slaves zu supporten. Im Frühjahr konnte ich RIVERSIDE
nicht sehen, dann jetzt also die zweite Gelegenheit im Jahr und
mein erstes RIVERSIDE Konzert überhaupt.
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Fotos ::
Mit wenig
Schlaf direkt aus der Nachtschicht begebe ich mich ins ehrwürdige
• Zentrum
Altenberg •, das ich in letzter Zeit doch
recht häufig besuche ;) Es ist Sonntag und das Wetter eher…
verbesserungswürdig. Dennoch finden sich doch unerwartet
viele Fans ein, zur Hauptband ist das Zentrum mit ca. 300 richtiggehend
voll.
Zunächst
jedoch gehen es die Besucher geruhsam an, verteilen sich noch,
als :: MAQAMA
:: die Bühne betreten und loslegen. Von dieser
Band hatte ich bisher noch nie was gehört. Selbst bei den
Babyblauen Seiten war nichts zu finden… ;) Ok, nachträgliche
Recherchen ergeben, das MAQAMA ebenfalls aus Polen stammen
(Warschau, um genau zu sein), 2008 gegründet wurden und bisher
2 Alben veröffentlicht haben. Und eigentlich ist Maqama eine
Gattung der arabischen Prosa, was sich wohl im Logo der Band wiederspiegelt.
Musikalisch jedoch hört man davon nichts, da gibt es sehr
charmanten progressiven Rock, nicht zu kopflastig und vertrackt,
aber auch nicht zu seicht und verspielt. In jedem Fall aber mit
ordentlich Drive und Heaviness. Der Sound ist glasklar und man
hat das Gefühl hier einen Surround-Sound geboten zu bekommen.
Insbesondere der letzte Song im Set, Dream Catcher vom
aktuellen Album Gospel Of Judas, das hier mehrheitlich
präsentiert wurde, geht mir total unter die Haut. Großartige
und sehr lebhafte Band, großartige Show!
Setlist: Exile, Judas, My Gospel, Uciekaj, Last Man,
Darfur, Save Breath, Ronin, Circus In Babylon, Dream Catcher
Eine etwas
längere Umbaupause folgt, um alle Kameras aufzubauen und
auszurichten, denn die heutige Show wird mitgeschnitten. ::
RIVERSIDE
:: spielen heute Abend bereits zum 4. Mal im Zentrum
Altenberg und am Ende, nach knapp 2 Stunden, wird Sänger
und Bassist Mariusz Duda sagen, daß dies die bisher beste
Show war. Wie gesagt, hatte ich RIVERSIDE bisher noch nie
live gesehen und war somit überrascht, wie sehr sich Marius
Duda und Steven Wilson ähneln. In allem. Dem Aussehen, der
Art, wie sie auf der Bühne agieren, die anspruchsvolle Musik,
Instrumente, Gesang, Konzepte… das ist unglaublich. Die
beiden müßten eigentlich Zwillinge sein. Ok, ist jetzt
vielleicht ein bißchen überspannt… dennoch…
Musikalisch sind RIVERSIDE über jeden Zweifel erhaben,
die Show war schlicht ein Genuß der Extraklasse. Der Sound
war brillant, wenn auch nicht wirklich ein Surround-Sound, wie
ich später erfuhr. Die Musik ist emotional mitreißend
und unglaublich vielfältig. Dazwischen gibt Mariusz den Entertainer
(was mich wiederum an einen gewissen Herrn Akerfeldt erinnert).
Leider reagiert das Publikum, wie üblich englischfaul, recht
schwerfällig. Gitarrist Piotr Grudzinski hielt sich eher
zurück, während Michal Lapaj den Spaß seines Lebens
zu haben schien und wie ein Wildfang über seine Tasten fegte.
Alle Musiker sind selbstredend unglaublich talentiert, ohne jedoch
den Nerd raushängen zu lassen, eben sehr bodenständig
und liebenswürdig. Ich bin begeistert. Ein fantastisches
musikalisches Erlebnis. Die nächste RIVERSIDE Show
in erreichbarer Nähe werde ich mir ganz bestimmt nicht nocheinmal
entgehen lassen.
Setlist: New Generation Slave, The Depth Of Self-Delusion,
Feel Like Falling, Reality Dream III, Living In The Past, We Got
Used To Us, Egoist Hedonist, 02 Panic Room, Conceiving You, Escalator
Shrine // Celebrity Touch, Left Out // Second Life Syndrome