Thin
Lizzy - Axel Rudi Pell - Spock’s Beard - Paul DI’Anno
- Tankard - Dark Funeral - Dew-Scented - Hardcore Superstar -
Sabaton
::
Fotos ::
[Cal]
Ich muss gestehen... es viel mir verdammt schwer am diesem morgen
aus den Federn zu krabbeln. Bei strömenden Regen ging es
dann zurück nach Gelsenkirchen, was die Katerlaune nicht
unbedingt besser machte. Nun ja, angekommen, wurden aus dem Regen
ein paar Tröpfchen, was weder Jacke noch Regencape notwendig
machte und zurück auf’s Gelände. Kurzer Besuch
am Zeltplatz, um zu sehen, ob der Rest der Gang noch lebendig
war – physisch ja, mental wohl eher nicht :P – und
runter ging’s ins ehrwürdige Auditorium, wo gerade
:: HARDCORE
SUPERSTAR :: ihren Gig beendeten. Schade,
klang gut, was ich da so auf dem letzten Drücker vernahm...
Danach gab
es den einzigen Line-up-Wechsel des ganzen Festivals, Deutschlands
Lieblings Thrasher :: DEW-SCENTED
:: enterten die Bühne anstelle von Naglfar.
Zu blöd, das DEW-SCENTED angekündigt
wurden, denn die Jungs wollten sich eigentlich als Naglfar ausgeben
;) Keine Ahnung, wie das ausgesehen hätte... Gut, ich hätte
Naglfar natürlich auch gern gesehen, auch wenn viele das
Blasphemie nennen, seit Mr. Ryden das Boot verlassen hat, egal.
DEW-SCENTED waren jedenfalls mehr als ein nur
würdiger Ersatz ;) Im Handumdrehen hatte Leif Jensen die
Meute vor der Bühne im Griff und brüllte ihnen den Kracher
Never To Return entgegen. Überhaupt wurden insbesondere die
letzten beiden Alben Issue VI und Impact
bedacht, aber auch zwei brandneue Songs vom im März veröffentlichten
Incinerate waren dabei. Und schön,
das ich die Jungs in Kürze noch mal live sehen werde, in
kleinerem Rahmen ;)
Setlist: Intro, Never To Return, Cities Of
The Dead, Turn To Ash, That's Why I Despise You, Bitter Conflict,
New Found Pain, Into The Arms Of Misery, Soul Poison, Acts Of
Rage
[Cal]
Anstatt sich das Firmament nun verfinsterte... brach die Sonne
durch und strahlte die knuddligen Pandabären auf der Bühne
direkt ins Gesicht *lol*
[Seb] :: DARK
FUNERAL :: waren, was meine Erwartungen im
Vorfeld anging, spätestens nach dem Ausscheiden von Naglfar
meine Favoriten beim RH. Bei noch recht bescheidenem Wetter wurden
die Schweden dann als die böseste und dunkelste Band des
Festivals angekündigt, bevor das grollende Intro einsetzte.
DARK FUNERAL kamen wie üblich martialisch
kostümiert und mit bösem Corpsepaint auf die Bühne
und „posten“ erstmal zum Intro eine Weile vor dem
als Backdrop aufgehängten Cover von Attera Totus
Sanctus finster vor sich hin, bevor das Unheil dann
losbrach. Emperor Magus Caligula schrie sich wie üblich die
Seele aus dem Leib, und der Basser versuchte ganz offensichtliche
neue Maßstäbe in Punkto finster dreinschauen zu setzen.
Besonders viel war vor der Bühne nicht los, aber einige Leute
gingen mächtig ab, und einen habe ich gesehen, der das oben
schon als Backdrop erwähntes CD-Cover als Tattoo über
den ganzen Rücken trug… das nenn ich mal einen Fan.
Leider hatte offenbar keiner der Techniker mit so heftiger Musik
gerechnet oder sowas schon mal gehört, denn den Ton bekam
man über die gesamte Spieldauer nicht in den Griff. Entfernte
man sich nur ein bisschen von der Bühne, konnte man außer
dem infernalischen Schlagzeug-Gebolze nichts mehr von der Musik
mitbekommen. Die Songauswahl war das schon von der Tour bekannte
Highlight-Reel mit Songs wie Vobiscum Satanas, An
Apprentice Of Satan, 666 Voices Inside, Ravenna
Strigoi Mortii und noch ein paar die ich grad nicht auf den
Schirm bekomme.
Ich fand’s ganz geil, allerdings passt so eine Band nicht
wirklich (vor allem bei strahlender Sonne) auf ein ansonsten eher
traditionellem Metal zugewandtes Festival. In der Umgebung sah
es mit der ganzen Ausstaffierung und dem Corpsepaint schon eher
ulkig aus…
[Seb]
:: TANKARD
:: sind alleine schon deswegen eine Band, die
ich live immer gerne sehe, weil ich mich gegenüber Sänger
Gerre immer so herrlich schlank fühlen kann. Und auch dieses
Mal kannte er keine Gnade mit dem Publikum und begann direkt am
Anfang damit, das erste von einigen Malen seine amtliche Plautze
zu entblößen, nachdem er erklärt hatte, dass 5
Jahre ROCK HARD FESTIVAL multipliziert mit 25
Jahren Bestehen von TANKARD exakt 125 Kilo geballte
Erotik ergäben *lol* Was dann folgte war die seit Jahren
gewohnte Show aus von launigen und in der Regel irgendwie mir
Bier zu tun habenden Ansagen und Thrash-Party-Krachern.
Setlist: We Still Drink, Zombie Attack, Slipping
From Reality, Beermuda, The Beauty And The Beer, Need Money For
Beer, Chemical Invasion, Die With A Beer, Rectifier, Freibier,
Tankard
[Cal]
Nach soviel Fröhlichkeit lieferte der alte Maiden Sänger
:: PAUL
DI ANNO :: den Prollauftritt des Festivals.
Mit obligatorischer Jackie-Flache auf der Bühne, mit glasigen
Augen, abgewrackt und dummes Zeug labernd gab er nicht nur seine
eigenen Songs zum Besten, sondern karikierte auch noch ein paar
Maiden Klassiker und nen Ramones Song (Blitzkrieg Bop). Ich weiß,
das hier die Meinungen auseinander gehen, aber für mich hat
sich ne Legende selbst demontiert. Paul’s Phantom’s
Of The Opera sind seit 2006 die Waltroper Leute von Re-Vision,
die bei solchen Ausflügen ihre Sängerin Anke einfach
zuhause lassen aber ansonsten einen recht tighten Eindruck machten,
die Stücke ein wenig schneller zockten, aber ruhig noch ein
bisschen mehr Wumms in die Angelegenheit hätten stecken können
;)
Setliste: Intro, Ides Of March, Wrathchild,
Prowler, Murders In The Rue Morgue, Remember Tomorrow, Faith Healer
(Alex Harvey), Killers, Strange World, Phantom Of The Opera, Running
Free // Transylvania, Blitzkrieg Bop (Ramones), Sanctuary
Mit ::
SPOCK’S
BEARD :: gab es die einzige ProgMetal Band
des Festivals und erwartungsgemäß leerte sich das Amphi-Rund
deutlich. Nicht, weil es nicht interessant wäre SPOCK’S
BEARD zu lauschen, sondern weil man diese komplexe Musik
im relaxten Zustand auf den Rängen lümmelnd einfach
besser genießen kann. Demzufolge war der Zuspruch der Fans
auch während des gesamten Sets famos. Alan Morse hatte allerdings
zu Beginn einige Schwierigkeiten, verpasste seine Einsätze.
Ich schätze mal, das er über seinen Monitor nix gehört
hat. Jimmy Keegan trommelte mit Mastermind Nick D'Virgilio abwechselnd
um die Wette, natürlich auf 2 Drumkits und wechselten sich
auch schon mal beim Gesang ab, will heißen, Jimmy sang zum
Schluss den Led Zeppelin Hit Whole Lotta Love. Atemberaubend!
Das war ganz großes Kino.
Setlist: On A Perfect Day, In The Mouth Of
Madness, Surfing Down The Avalanche, Thoughts Pt 2, Skeletons
At The Feast, Rearranged, The Water, Go The Way You Go // Whole
Lotta Love
Von ::
AXEL RUDI
PELL :: hörte ich mir nur noch die ersten
drei Songs an, in der Hauptsache, um Mike Terrana trommeln zu
sehen. Danach verabschiedete ich mich und fuhr nach Hause, denn
so n doofer Schichtdienstler muss auch an Feiertagen arbeiten.
[Cal]
Trotz diverser Schlammeinlagen und dicker Regentropfen einmal
mehr ein tolles Festival :) Das Billing war dieses Jahr sicherlich
ein wenig schwächer, aber andersherum genoss man die eigenen
Lieblingsbands umso mehr. Letztendlich sind es nicht die Bands,
sondern das Amphi-Theater mit seiner unglaublichen Atmosphäre.
Man kann sitzen, von den Rängen alles sehen, die Wege sind
relativ kurz, Freund und Feind schnell zu finden. Der Luftgitarrenwettbewerb
war einfach nur köstlich, die eine oder andere „Kreatur“
spaßig (die Trolle) oder eben auch geschmacklos (Bikini-Mann).
[Seb]
Damit war das ROCK HARD FESTIVAL 2007 dann auch
für mich offiziell Geschichte, auch wenn hinterher durchaus
noch ein paar Bierchen durchgingen. Insgesamt wieder sehr gelungen
und gut organisiert. Schade, dass das Ganze ein wenig unter dem
unbeständigen Wetter gelitten hat. Einige Male dürften
jene, die nicht einfach ins VIP-Zelt flüchten konnten, ganz
gut was abbekommen haben. Trotzdem, alles in allem die schon vom
letzten Jahr gewohnt tolle Atmosphäre, die nicht zuletzt
an dem tollen Gelände liegen dürfte.
Zu kritisieren habe ich an sich nur die Teilnahme von Spocks Beard,
die völlig deplaziert waren, ich habe auch niemanden getroffen,
der das anders sah, obwohl einige die Musik durchaus mochten (dazu
sag ich jetzt mal nichts… - Cal).
Ich hatte jedenfalls wieder eine Menge Spaß und komme nächstes
Jahr wieder!