Die Apokalyptischen Reiter - Lake Of Tears - Stormwarrior -
Testament - The Claymore - Y&T
[Cal]
Aaahhh… 10 Uhr morgens, die Sonne lacht, der Himmel ist
blau und nicht einmal der Hauch einer Wolke zusehen… und
dazu sommerliche Temperaturen… Besser kann ein Festival
nicht starten!!! Meine Wenigkeit ist seit Tagen komplett albern
und platzt förmlich vor Vorfreude ;) Daher geht es auch beizeiten
los und ich erwisch passend den Einlass ohne Schlange. Bereits
am Presseschalter trifft man die lieben Fotografen-Kollegen und
stürmt den ersten Bierwagen für ein frisches, kühles
Blondes. Lecker!
[Seb] Seit meiner ersten Ausgabe des ROCK HARD FESTIVALS
hat sich das auch bei mir zu einem fest eingeplanten Termin entwickelt.
Auch wenn mir von den Bands aufgrund der ziemlichen Durchmischung
meist nicht einmal die Hälfte so richtig zusagt, so ist es
doch aufgrund der überschaubaren Größe, der Leute
die man dort unter Garantie (und viele davon eben nur einmal im
Jahr) trifft und nicht zuletzt der tollen Location wegen, immer
wieder schön.
Dumm nur, dass ich noch einen nicht zu verschiebenden Termin hatte,
und somit die ersten Bands sausen lassen musste.
Fotos
:: Freitag ::
[Cal]
Viel ist noch nicht los, die Ränge leer, egal, mit dem Bier
in der Hand geht’s zum Fotograben, um der ersten Bands des
ROCK HARD FESTIVALS 2008 zu huldigen… ;) ::
THE
CLAYMORE :: hatten glücklicherweise den gesamten
Fantross aus Castrop-Rauxel dabei, so dass es trotz der frühen
Stunde schon recht munter vor der Bühne zuging. Endlich mit
ein paar neuen Songs im Gepäck gab’s klassischen Power
Metal. Nicht weltbewegend, aber die Jungs hatten Pfeffer im Allerwertesten
und waren sichtlich stolz das ROCK HARD FESTIVAL eröffnen
zu dürfen. Hat trotzdem Laune gemacht, und stillstehen konnte
ich eh nicht ;) Na dann Jungs, seht mal zu, das ihr euer Zweitwerk
fertig bekommt, das 2005er Debüt Monument setzt
nämlich schon reichlich Staub an ;)
Setlist: Angel’s Assassination, Slaine, Trigger,
Ancient Enemy, Sygn, Arborlon, Soulseeker
[Cal]
Zwei Bier später enterten :: STORMWARRIOR
:: die Bühne und ich musste wirklich zweimal hinschauen,
wer da hinter dem Mikro stand. Denn Sänger und Gitarrist
Lars Ramcke ist ein haargenaues, allerdings blondes Ebenbild unseres
Black Metal Schreiberlings Seb… wo steckt der eigentlich?
[Seb] ...noch bei der Arbeit *grummel* … das hätte
ich ja gerne gesehen, es lief nämlich am Samstag auch noch
eine jüngere Ausgabe von mir rum *lol*
[Psycho] Hast Du Überstunden im Klon-Labor gemacht?
*lol*
[Cal]
Jedenfalls… die zwei könnten glatt Zwillinge sein.
Es gab noch mehr Power Metal, ok, eigentlich True Metal à
la Helloween, 'ne ganze Ecke knackiger - auch wenn die Band erst
in der zweiten Hälfte des Sets so richtig zur Höchstform
auflief - und hier mit nem brandneuen Album namens Heading
Northe am Start. Man ließ aber auch die ersten drei
Alben nicht außen vor und zockte einen recht lebhaften und
enthusiastischen Gig runter, dem man sich schwerlich entziehen
konnte.
Setlist: Intro, Heading Northe, Heavy Metal Fire, Metal
Legacy, Valhalla, Into The Battle, Odinns Warriors, Thunderer,
Sign Of The Warlord, Iron Prayers
[Cal]
Danach ging ich mit eher gemischten Gefühlen zu ::
LAKE
OF TEARS :: Einerseits sind die Schweden eine meiner
Lieblingsbands, zumindest mit den alten Alben, andererseits haben
sie in den letzten Jahren arg nachgelassen und ihr Ruf als Liveband
ist alles andere als viel versprechend… So kann man sich
täuschen! Denn LAKE OF TEARS rockten die Bühne,
hatten einen guten Sound und waren gut aufeinander eingespielt.
Vielleicht ein bisschen zu statisch das Ganze. Egal, Klassiker
wie Raven Land oder Sweetwater haben das wieder
wettgemacht! Wohoo! Allerdings… *wunder* kein Last Purple
Sky vom aktuellen Album Moons & Mushrooms,
eigentlich der aktuelle Knaller, dafür ne Ballade, die gänzlich
im Leeren verpuffte… Gut, genug gemeckert… die Show
hat gerockt und das Volk die Matten geschüttelt. War ne überraschend
tolle Show!
Setlist: Return Of Ravens, Cosmic Weed, You Better Breathe
While There’s Still Air, Raven Land, The Greyman, So Fell
Autumn Rain, Like A Leaf, Sweetwater, Crazyman
[Cal]
Mit der Ankündigung, das es im nächsten Jahr noch
mehr Hardrock geben wird, schickte Götz Kühnemund die
alterwürdigen Rocker von :: Y&T
:: ins Rennen. Na ja, was soll ich sagen… die
Herren wissen, wie man richtig rockt, wie man sich richtig in
Szene setzt und post (wichtig für die Fotografen ;)) Die
Gentlemen haben mehr Rock’n’Roll im Blut, als so manche
Jungspunde, die es über Brutalität oder Satanismus versuchen
;)
[Seb] Nun war ich auch endlich angekommen und musste natürlich
bei der Bändchen- und Umhängedingsbums-Ausgabe erstmal
etwas anstehen. Zugegeben, als Opener meines Teils des Festivals
hätte es ruhig was Heftigeres sein können ;) Y&T
hatten aber beim nicht überdurchschnittlich alten Publikum
einen für mich überraschend guten Stand und so kann
sowohl das RH als auch die Band selber den Auftritt wohl als Erfolg
verbuchen.
[Cal]
Bei den :: DIE
APOKALYPTISCHEN REITER :: weiß man, was man
zu erwarten hat und wird auch entsprechend bedient. Hat man einmal
eine Show gesehen, gibt es danach nur noch wenige Überraschungen.
Ok, dann doch ;) Denn für den vor kurzem ausgeschiedenen
Gitarristen Pitrone bediente eine blonde Dame die Saiten. Nicht
besonders professionell, vielleicht lag es an der Aufregung, der
großen Bühne oder der kurzen Einarbeitungszeit. Wie
dem auch sei… das Amphitheater war zum ersten Mal richtig
voll – wie immer bei nem Reiter Gig, und es war die Hölle
los ;)
[Seb] Ja, die Neue an den Saiten wirkte wirklich noch wie
ein Fremdkörper und schien noch nicht besonders sicher im
Material zu sein. Dennoch war sie besser als das Mädel aus
dem Publikum, das mit einer weiteren jungen Dame bei Seemann
auf die Bühne gebeten wurde, um mitzuschunkeln oder was auch
immer. Jedenfalls durfte die eine dann noch mitklampfen, während
die andere zu dem Bekloppten in den Käfig gestopft wurde.
Insgesamt wieder mehr Show als gute Musik, Fuchs forderte andauernd
das noch auf den Rängen sitzende Publikum auf, aufzustehen
und sah irgendwie nicht ein, dass da nicht alle Bock drauf hatten,
und zum Ende wurde bei Reitermania noch ein Crowd-Rafting
mit Schlauchbooten bis in die oberen Ränge angeleiert. Wenn
man’s mag… musikalisch und showtechnisch alles nicht
so mein Fall, aber der größte Teil des Publikums tobte
sich einen ab.
Setlist: Intro, …Vom Ende der Welt, Elfriede,
Riders On The Storm, Uda, Warum?, Evolution, Seeman, Sehnsucht,
Erhelle meine Seele, We Will Never Die, Du kleiner Wicht, Wahnsinn,
Reitermania, Die Sonne scheint, Metal Will Never Die, Terra Nola
[Cal]
Tja,
eigentlich sollten hier ja heute Nacht Celtic Frost stehen und
die 2006er Show nachholen. Dummerweise haben sie sich im April
aufgelöst… Stattdessen konnte man kurzfristig die Bay
Area Thrasher :: TESTAMENT
:: verpflichten, die zudem mit The Formation
Of Damnation ein bärenstarkes Album abgeliefert haben.
(Ja, ja, jaaaaaa *hüpf*) Überraschenderweise gab es
von jenem Album aber nur einen einzigen Song, beim Rest schwelgte
man wonnevoll in der Vergangenheit, angefangen beim 87iger Debüt
The Legacy. Leider war Alex Skolnick nicht mit von
der Partie, was dem ohnehin unterirdischen und völlig übersteuerten
Sound noch einen weiteren Tiefschlag versetzte. Und… die
alten Songs hätte man vorher vielleicht noch ein bisschen
üben sollen ;) Die Einsätze kamen doch recht asynchron
und bei C.O.T.L.O.D. flog man gepflegt raus ;) War jetzt
nicht wirklich prickelnd, aber so richtig gestört hat es
mich nun auch wieder nicht ;) Ich fand’s einfach nur schweinegeil
die alten Recken wieder live zu erleben. TESTAMENT waren
laut und haben gegroovt. Einfach nur genial! Ich will noch maaaaaal!!!
[Seb] Meine Begeisterung hielt sich eher in Grenzen. Natürlich
sind TESTAMENT grundsätzlich ein durchaus würdiger
Ersatz für Celtic Frost, aber an diesem Freitagabend lief
da nicht viel zusammen. Man muss es den Kaliforniern zwar anrechnen,
dass sie nicht auch noch abgesagt haben (das wär’s
noch gewesen *lol*), aber der Gig litt in meinen Ohren mehr als
nur ein bisschen unter dem Fehlen der zweiten Gitarre, und der
Soundmann hatte, wie schon erwähnt, auch nicht den besten
Tag seiner Laufbahn erwischt. Dazu kam noch, dass ich den Gesang
wesentlich monotoner fand, als ich es von TESTAMENT in
Erinnerung hatte. So richtig aus sich heraus kam Chuck Billy nur
bei Alone In The Dark, bei fast allen anderen Songs beschlich
mich nach einer Weile der vage Verdacht, er würde immer das
gleiche Stück singen. Hört sich nun vielleicht nörgelig
an, aber ich will nicht leugnen dass TESTAMENT trotz dieser
Abstriche noch besser waren/sind als so manch andere Band in Bestform,
was nicht zuletzt an den fast unkaputtbaren Songs liegt.
[Cal]
Hihihi… bliebe noch zu erwähnen, das Gitarrist Eric
Peterson angeblich im betrunkenen Zustand Deutsch sprechen kann
und würde. Dummerweise ließ er sich nicht von Chuck
komplett abfüllen und hielt daher leider die Klappe ;)
Setlist: Over The Wall, Into The Pit, Raging Waters,
The New Order, The Preacher, Henchman Ride, Reign Of Terror, Souls
Of Black, C.O.T.L.O.D., Alone In The Dark, D.N.R., 3 Days In Darkness,
Low, Dog Faced Gods, Disciples of the Watch
[Cal]
Hmm… viertel vor 11 und schon war der erste Festivaltag
rum. Neuer Curfew, haute einen völlig um, irgendwie. Bei
TESTAMENT war’s noch nicht mal richtig dunkel. Da
ich seit den Reitern dem Bier entsagen musste, nutzte ich dann
auch die Gelegenheit, um beizeiten nach Hause zu kommen. Der nächste
Tag würde um einiges länger werden… *g*