The
Devil's Blood - Bloodbath - Sabaton - Katatonia
Necros Christos - Ketzer
::
Fotos
::
[Psycho]
Da Wiebke noch bei uns mitfahren wollte, aufgrund ihrer Arbeit
aber leider erst gegen 14:00 bei uns eintraf, schafften wir es
leider nicht mehr zu :: KETZER
:: Kann daher nur vom Hörensagen zum Besten geben,
dass die Band ganz gut gewesen sein soll…
[Wiebke] Einer muss ja Schuld sein ;)
Setlist: I Am Your Unholy God, Warlust, My Triumph,
To Each Saint His Candle, Witchcraft - Satan's Boundaries Unchained,
Fire To Conquer The World, Crushing The Holy
[Psycho]
Somit waren also :: NECROS
CHRISTOS :: für uns die erste Band des Tages.
Im Gegensatz zu Stilbeschreibung im offiziellen Programmheft (Black/Death
Metal) hatte die mir bis dato unbekannte Band eine sehr doomige
Schlagseite. Da wünschte man sich als passenderen Rahmen
beinahe wieder das schlechte Wetter zurück… ;-)
Von den Tatsachen abgesehen, dass sämtliche Musiker wie angenagelt
an ihren eingenommen Plätzen verweilten und es nach jedem
Song einen langen meditativen Moment des Schweigens gab, gefiel
mir der Auftritt ganz gut. Musikalisch fühlte ich mich jedenfalls
angenehm an z.B. Runemagick während der Darkness Death Doom-Phase
erinnert. Interessante Band folglich, die anzuchecken sich durchaus
lohnen könnte.
[Wiebke] Auch wenn die gesamte Performance sehr statisch
wirkte, blinkten doch immer wieder kleine Sternchen in Form toller
Melodiebögen oder zum Moshen animierender Rhythmen auf. Letzteres
konnte man perfekt beim letzten Song Impure Burials Prevail feststellen,
der richtig fetzte.
Setlist: Red Wine Runs Out Of The White Skull Of Jesus,
Invoked, Curse Of The Necromantical Sabbath, Necromantique Nun,
Black Mass Desecration, The Pharaonic Death, Impure Burials Prevail
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[Psycho]
Das erste richtige Highlight des Tages waren aber natürlich
:: KATATONIA
:: Die Schweden wurden vom Publikum direkt begeistert
empfangen und überzeugten anschließend mit einer energiegeladenen
Rockshow, die kaum noch Wünsche offen ließ. Genau genommen
macht die Band ja schon seit längerem keinen Metal mehr,
aber der Trick ist, dass sie trotzdem noch so auftreten…
;-)
[Dajana] Naja, es gab schon ein paar Pappnasen, denen das
gebotene viel zu... kuschelig war ;)
[Psycho] Die "Metal-Schlagseite" ist nicht zuletzt
der Verdienst der beiden neuen Musiker Per Eriksson und Niklas
Sandin, die der Band offensichtlich einen gehörigen Energieschub
verpasst haben, so dass die Songs sowohl spielerisch als auch
optisch viel druckvoller und präsenter wirken. Nach einer
guten Mischung aus Tracks des neuen Albums (u.a. Longest Year,
Forsaker) und alten Klassikern (z.B. July, Ghost Of The
Sun oder My Twin) war alles schon wieder viel zu schnell
vorbei, aber die Hälfte der Band würde ja in Kürze
erneut auf der Bühne stehen…
[Wiebke] Vor kurzem noch in fast völliger Dunkelheit
in Bochum gesehen, fragte ich mich natürlich schon, ob KATATONIA
um 17 Uhr wirklich wirken würden. Es war anders. Die Show
war direkter und weniger düster. Außerdem gab es verdammt
oft einen Blick auf Jonas ohne Haare vor dem Gesicht zu erhaschen,
der auch noch ziemlich oft grinsen musste. Evidence hat wieder
ohne Ende gerockt und July wurde gnadenlos abgefeiert. Hat wirklich
Laune gemacht!
Setlist: Forsaker, Liberation, My Twin, The Longest
Year, Ghost Of The Sun, Evidence, July, Day And Then The Shade,
Leaders
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[Psycho]
Zunächst galt es aber noch, die Power Metaller ::
SABATON
:: zu überstehen. Zu deren martialischem Image
kann man ja stehen wie man will, aber wenn einem die Musik nicht
gefällt, spielt das auch keine Rolle mehr. Mit dieser Art
Mucke habe ich halt immer wieder ein Problem, die Melodien sind
mir einfach zu süß, und sobald ein Keyboard in der
Form wie hier einsetzt, ist es bei mir ganz vorbei.
Objektiv betrachtet boten die Schweden eine durchaus amtliche
Show und kamen beim Publikum auch bestens an. Mein Ding war's
aber nicht, weswegen ich die Zeit zum Essen fassen nutzte.
[Wiebke] Ich bin auch nicht grad ein Keyboardfetischist,
aber an den Schweden komm ich nicht vorbei. Die Jungs haben einfach
einen Riesenspaß auf der Bühne und können den
perfekt auf das Publikum übertragen. Da bedankt sich Frontmann
Joakim schon mal zotig beim Keyboarder nach „niedlicher“
Trinkmusik mit „thanks Daniel, you made me gay“ oder
die Mannschaft übt sich im Gruppenkuscheln. Songs wie Cliffs
Of Gallipoli oder Primo Victoria treffen mit ihrem
Ohrwurmpotential den allgemeinen Nerv und entfesseln den Drang
zu übermütigem Herumgetobe, dem ich mich gerne anschließe.
Setlist: Ghost Division, Panzer Battalion, Coat Of Arms,
Cliffs Of Gallipoli, Attero Dominatus, The Price Of A Mile, Saboteur,
Uprising, 40:1, Primo Victoria, Metal-Medley
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[Psycho]
Schließlich standen ja noch große Dinge an, nämlich
eine der seltenen :: BLOODBATH
:: -Shows. Genau genommen war es sogar erst der vierte
Auftritt der schwedischen Old School Death Metal Allstar-Truppe,
was man der Band kaum anmerkte.
Es passte aber auch alles: die Menge hatte Bock auf Krach, Mikael
Åkerfeldt ist als Frontmann immer eine Idealbesetzung und
mit Songs wie dem Opener Ways To The Grave, Mock The Cross,
Blood Vortex, Breeding Death, Outnumbering The Day, Iesous, Mass
Strangulation, Mouth Of Empty Praise oder Like Fire
kann überhaupt nichts schief gehen. Während der Songs
gab es einen permanenten riesigen Moshpit, und zwischen den Songs
animierte Mikael die Leute immer wieder zum synchronen Bangen.
Und obwohl man meinen sollte, dass Hades Rising mit seinem
Entombed-artigen Schluss ein prima Ende des Sets markiert hätte,
gab es doch keinen Grund, die Bühne bereits zu verlassen,
wenn man noch so einen Mega-Kracher wie Eaten in der Hinterhand
hat. Ein fulminanter Abgang folglich, den BLOODBATH damit
sich und uns bereitet haben. Geil!
[Wiebke] Außerdem konnte Mikael auch diesmal nicht
umhin, seine Entertainerqualitäten unter Beweis zu stellen.
Auf die Idee, sich als Stagenamen „Lars“ zuzulegen,
muss man erstmal kommen. ;) Und den dann auch noch von den Fans
growlen zu lassen. *prust* Aber hieß er nicht beim letzten
Mal „Rudolf“??
Setlist: Intro, Ways To The Grave, Soul Evisceration,
Process Of Disillumination, Iesous, Breeding Death, Mouth Of Empty
Praise, Mass Strangulation, Cancer Of The Soul, Mock The Cross,
Like Fire, Blood Vortex, Outnumbering The Day, Hades Rising //
Eaten
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[Psycho]
Eigentlich war ja schon vorher klar, dass es mit ::
THE
DEVIL'S BLOOD :: diesmal einen sehr kontroversen
Headliner geben würde. Zunächst initiierte Götz
Kühnemund aber erstmal eine Schweigeminute für die kürzlich
verstorbenen Debbie Abono, Peter Steele und natürlich Ronnie
James Dio. So ruhig habe ich das Amphi-Theater wirklich noch nie
erlebt. Sehr beeindruckend, auch wenn einige Idioten selbst in
diesem Moment nicht die Klappe halten konnten. Das Thema wurde
zudem von einigen Bands mit aufgegriffen, und während der
Umbaupausen wurden ausschließlich Alben gespielt, bei denen
Dio oder Peter Steele mitgewirkt hatten.
Dann kündigte Götz die letzte Band des Abend an, und
pries die drei Gitarren, die Sängerin und was sonst noch
alles. Wenn man so schaut, was an den anderen beiden Abenden von
den Headlinern aufgefahren wurde, konnte man zunächst erstmal
nichts, wie versprochen, Spezielles entdecken. Oder sollten damit
die drei in Mönchskutten gekleideten Backgroundsänger
gemeint sein? Und hatte ich schon erwähnt, dass ich Satanismus,
wie alle anderen Religionen, letztendlich nur als überflüssig
und lächerlich empfinde?
Allein, bei einem Konzert zählt als erstes die Musik, und
die entpuppte sich nach kurzer Zeit schnell als Metal-Mogelpackung.
Klar gab es drei Gitarristen zu sehen, nur leider nicht zu hören,
da die wohl allesamt ihre Verzerrer zu Hause vergessen hatten.
War aber auch vielleicht Absicht, denn eigentlich braucht man
die ja nicht für 70er Jahre Hippie Rock. Dafür gab es
einheitliche Lederjacken und viel Blut-Geschmiere, aber irgendwie
machte das aus den Niederländern auch keine Metal-Band. Dafür
war nämlich die Musik einfach zu … ähm …
soft? psychedelisch? altbacken? langweilig?
Musste mir ja mal vor kurzem sehr lange Sachen von Uralt-Helden
wie Grateful Dead anhören, und selbst da war musikalisch
mehr los. Mag trotzdem sein, dass die THE DEVIL'S BLOOD
eine gute Band sind, aber sie sind definitiv ungeeignet als Headliner
eines METAL-Festivals. Das sahen wohl viele Zuschauer genauso,
jedenfalls dürfte die Band von allen bisherigen Headlinern
beim RH-Festival das geringste Publikum vor der Bühne versammelt
haben. Während die Mehrheit der Leute jedoch die Flucht ergriff,
war der ausharrende Rest durchaus begeistert. Sehr polarisierend
also, dieser Auftritt…
[Wiebke] Ich mag THE DEVIL’S BLOOD sehr gerne,
aber als Headliner hätte man doch lieber Bloodbath zocken
lassen sollen, da war definitiv mehr Action.
[Dajana] Selbiges hier. Ich mag sie sehr gerne, aber für
’ne Headliner-Show taugte das wenig.
Setlist: Come, Reap, River Of Gold, I’ll Be Your
Ghost, The Yonder Backons, The Graveyard Shuffle, Evermore, A
Waxing Moon Over Babylon, Rake Your Nails Across The Firmament,
The Heavens Cry Out For The Devil’s Blood, Angel’s
Prayer, The Anti Cosmic Magic, Voodoo Dust, Christ Or Cocaine
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[Psycho]
Wie inzwischen üblich war dann um Punkt 23:00 Feierabend,
nur das Rekordtempo, in dem das Rund geleert wurde, war neu…
[Dajana] Zum Glück kann man sich ja entweder noch
im Pressezelt mit Hardcore-Cocktails abschießen oder selbiges
draußen im Partyzelt zelebrieren ;)