Blind Guardian - Cannibal Corpse - Riot V - Moonspell - Orden Ogan - Nightingale - Black Trip - Discreation
[Dajana] Aahh, schon wieder der letzte Festivaltag. Trotz Schauer bei der Anreise hält das Wetter überraschend mehr, als uns angesagt wurde. Den ganzen Rotznasen drumherum gereichte es trotzdem nicht zum Vorteil, egal, wir haben durchgehalten ;)
:: Fotos ::
[Psycho] Den traditionellen Wach-mit-Krach-Macher gaben diesmal :: DISCREATION ::, die aber nach der extrem kalten Nacht einen schweren Stand damit hatten, überhaupt irgendjemand vor die Bühne zu locken. Dass das Zusammenspiel ausbaufähig und die Soli sogar ausgesprochen peinlich waren hat dabei sicherlich auch nicht geholfen. Immerhin machte der neue Sänger Marco einen ganz guten Job, aber ansonsten war das nix…
[Sui] Statt dem etwas holprigen Death Metal von DISCREATION zu lauschen, wäre ich lieber noch ne Stunde auf dem Sofa liegengeblieben. Vor allem der Leadgitarrist wirkte extrem unsicher, was durch den Boost, den er bei seinen Leads und Soli einschaltete, noch unüberhörbarer durch die Boxen schallte. Kein guter Tag für die Hessen, und dem fabelhaften Ruf, der ihnen laut RHF-Programmheft im Untergrund vorauseilt, wurden sie leider zu keinem Zeitpunkt gerecht.
[Dajana] *Ächz* Ich glaub, ich nehm mir nächstes Jahr ein Hotelzimmer um die Ecke, dann kann ich länger schlafen…
[BRT] DISCREATION wollte ich sehen. Hab ich gesehen und war doch ziemlich enttäuscht. Auf Platte echt knorke, live eher langweilig und statisch umgesetzt. So super eingespielt wirkten die Jungs dazu auch nicht. Vielleicht doch eher auf die kleine Club-Bühne mit den Jungs.
Setlist: Planetary Punishment, The Hunter, Procreation Of The Wretched, The Silence Of The Gods, Tombworld, Breeding Terror, To Cosmic Shores, Megacorpse
[Psycho] Danach gab’s mal wieder eine Band, an der die Geister sich scheiden mögen. Für mich war’s jetzt schon die x-te Thin Lizzy-Kopie, die hier auftreten durfte, und bisher waren sie alle überflüssig. Gleiches muss ich auch über :: BLACK TRIP :: sagen, die sich von den anderen Epigonen lediglich durch den schlechteren Gesang absetzten. Ein Potpourri von Songs der Bands, bei denen die Musiker früher mal gespielt haben, wäre hier allemal interessanter gewesen…
[Sui] Einerseits stehe ich ja auf Hard Rock mit 70s Vibe. Und dass Thin Lizzy 30 Jahre nach dem Tod von Phil Lynott endlich eine breite musikalische Würdigung zuteil wird, freut mich eigentlich auch. Und so hatte ich durchaus einige Erwartungen an BLACK TRIP. Und sie würdigten Thin Lizzy nicht nur, sie gingen sogar noch deutlich weiter: nämlich bis zur ziemlich schamlosen Kopie. Wo sich ihre jungen Landsleute Dead Lord noch eine Spur Eigenständigkeit bewahren, bemühen sich die gestandenen Musiker von BLACK TRIP (u.a. Entombed, Dismember, Nifelheim) kaum um selbige. Und auch in punkto Bühnenpräsenz können sie weder ihrem Vorbild noch ihren jüngeren Kollegen das Wasser reichen. So bleibt ein zwar grundsolider (scheint ein Markenzeichen der Schweden zu werden) aber eben auch eher uninteressanter Auftritt für ca. 5 Minuten im Gedächtnis.
[BRT] Ja und Nein. BLACK TRIP sind sicherlich nicht sonderlich originell, aber besser oder schlechter als Dead Lord? Kann ich nicht sagen, live finde ich BLACK TRIP ja um einiges energetischer. Die Jungs haben jede Menge Spaß, der kommt vor der Bühne auch richtig gut rüber. Eine Freundin glaubte aber Kokain in Joseph Tholl, seines Zeichens Sänger, wahrgenommen zu haben. Dieser raste teilweise wie ein Irrer über die Bühne. Nun ja, Drogen hin oder her, BLACK TRIP machen Spass, sollten aber bei den kleinen Bühnen bleiben.
P.S. Das Intro ist der Knaller – der groovige Song Botvid Grendlunds Park vom Orgel & Drum Duo Sagor & Swing lässt augenblicklich Ärsche wackeln... Und deutlich hörbar die Fussnägel einiger Hammond-Orgel Hasser-Präsidenten aufrollen & aufklappen. Geht‘s denn wieder, Herr Psycho?
[Psycho] Danke für den Hinweis, ich hatte mich gerade erst wieder von diesem Soundunfall erholt…
Setlist: Die With Me, Danger, The Bells, Berlin Model 32, Shadowline, Tvár Dábla, Subvisual Sleep, The Storm, Radar
[Psycho] Weiter ging’s mit :: NIGHTINGALE ::, der Band der beiden Swanö-Brüder, die die wenigstens im Rund schon mal live gesehen haben dürften, mich eingeschlossen. Ich hatte keine Ahnung, was da kommen würde, war dann aber angenehm überrascht, denn es gab recht knackigen Heavy Prog Metal, der von Melodien und nicht endlos langen Solo-Passagen lebte. Das konnte man sich gut anhören, da hätte es den Edge Of Sanity-Klassiker Black Tears zum Abschluss gar nicht gebraucht – geil war’s aber schon! ;-) Lediglich die komplett von Band eingespielten Keyboard-Passagen hätten nicht sein müssen…
[Sui] Von NIGHTINGALE hatte ich zugegebenermaßen vorher nie etwas gehört. Das änderte sich nun zum Glück. Auch wenn der Sänger technisch bedingt am Anfang komplett stimmlos war, so entwickelte sich der Auftritt der Schweden (ja, schon wieder) zu einem überraschend hochklassigen Klangerlebnis. Versierter Prog-Rock mit klasse Melodien, trotz Komplexität sehr eingängig, episch und abwechslungsreich – so kann Prog auch auf einem Festival funktionieren. Erinnerte mich ein bisschen an die Briten von Threshold.
[Dajana] Da hab ich euch was voraus ;) Ich kenne NIGHTINGALE nicht nur musikalisch, sondern habe sie auch schon mehrfach live gesehen, durfte sie bei der 10th Anniversary Tour in 2005 ein Stück begleiten. Ok, das ist verdammt lange her… Und danach wurde es sehr lange sehr ruhig um die Band, bis sich NIGHTINGALE 2014 mit dem bärenstarken Retribution-Album wieder zurückmeldeten. Auf diese Show hatte ich mich genauso gefreut wie auf Metal Church gestern und wurde gleichermaßen positiver überrascht, als erwartet :) Ungemein sympathisch fand ich die Verneigung von Dan Swanö vor seinem Bruder Dag, der ja viele Stücke geschrieben und/oder überarbeitet hat.
[BRT] Hmmhh, also ja, Retribution, die aktuelle Platte der Swanö-Brüder Dan und Dag ist der absolute Knaller und eins meiner Highlights der letzten Jahre. Auf NIGHTINGALE hatte ich mich schon sehr gefreut. Leider versagte erst die Technik und später wird doch deutlich, dass die Herren auch nicht so dolle eingespielt sind. Gerade Dan Swanö starrte beim Singen immer verkrampft auf seine Klampfe und wirkte dadurch eher statisch. Aber gut, der Sound wird dann doch gut und mit dem Dag Swanö-Knaller Chasing The Storm Away wurde sicherlich der mit Abstand beste Song des Festivals gespielt. Huch, da kommen einige aufgebrachte Metal Church Fans...
Setlist: Nightfall Overture, Raincheck On My Demise, Hideaway, Forevermore, Into The Light, Chasing The Storm Away, Revival, Steal The Moon, Black Tears (Edge Of Sanity cover)
[Sui] Hat sich vom Nocturnal Hall Team überhaupt irgendjemand :: ORDEN OGAN :: angehört? Waren wahrscheinlich grundsolide.
[BRT] Nö, haben wir nicht wahrgenommen, war da was? Wir haben die Metalbörse geentert, durchaus erfolgreich und solide eingekauft.
[Psycho] Und dann war da ja auch noch der Whisky-Stand direkt am Ausgang der Metalbörse… ;-)
[Dajana] Ich musste ja, zwangsläufig, wegen der Fotos... Und ja, exakt, solide Show der Sauerländer Blind Guardian Klone. ORDEN OGAN haben ja mit ihrem aktuellen Album Ravenhead einen ziemlich erfolgreichen Lauf, ausverkauften bereits die große Hallen auf der letzten Tour. Ich fand die Show trotzdem eher statisch, zumindest vom Stage-Acting her und die Curry-Wurst-Geschichte zu F.E.V.E.R. war eher belanglos und überflüssig.
Setlist: Intro, Ravenhead, Here At The End Of The World, We Are Pirates, Deaf Among The Blind, Sorrow Is Your Tale, F.E.V.E.R., The Things We Believe In, Outro: In Grief And Chains (Instrumental)
[Psycho] Meine letzte :: MOONSPELL :: Show liegt schon eine ganze Weile zurück, obwohl die Portugiesen in den letzten Jahren wieder sehr starke Alben veröffentlicht hatten. Heuer lag der Schwerpunkt aber klar auf dem älteren Songmaterial ihrer kommerziell erfolgreichsten Phase, was dazu führte, dass die Leute gut mitgingen. Ansonsten hatte sich zu früher gar nicht so viel geändert: Fernando Ribeiro kann immer noch nicht singen, aber gleicht das geschickt durch Charisma aus, und der Umhang bei Vampira bleibt peinlich aber wohl unumgänglich. Passend zu Fullmoon Madness kam dann auch noch die Sonne raus – was will man mehr… ;-)
[Sui] Ach, das war ein Umhang, ich dachte das war ein Morgenmantel. Na egal, MOONSPELL fand ich gut, aber nicht mitreißend, das Charisma des Sängers kann man wohl besser spüren, wenn man direkt vor der Bühne steht. Noch ein grundsolider Gig, der mich aber nicht zum Fan der Portugiesen macht.
[Dajana] MOONSPELL haben in letzter Zeit nicht nur starke Alben veröffentlicht, sondern auch extrem geile und intensive Shows gespielt! Zuletzt noch zusammen mit Septicflesh zum aktuellen Album Extinct. Und auch auf dem ROCK HARD FESTIVAL haben MOONSPELL alles richtig gemacht: Die Portugiesen präsentierten das Beste von Extinct zuerst und begeisterten dann die Fans mit einem Best-Of aus den Klassikern. Einfach nur grossartig!
[BRT] Hmmhh…? MOONSPELL hinterliessen bei mir ein großes Fragezeichen. Irgendwie kam da nichts rüber, und das Karnevalsgekasper zwischendurch war auch eher albern. Sicherlich insgesamt keine schlechte Show, aber die Mucke ließ mich doch sehr kalt. Wenn ich jetzt noch den Vergleich zu den oft mit in einem Atemzug genannten Samael und Rotting Christ ziehe (beide erst vor kurzem live gesehen) dann ziehen MOONSPELL ganz, ganz deutlich den Kürzeren.
Setlist: Breathe (Until We Are No More), Extinct, Opium, Awake, Ruin & Misery, The Last Of Us, Vampiria, Mephisto, Ataegina, Alma Mater, Full Moon Madness
[Psycho] Mit dem Schaffen von :: RIOT V :: bin ich praktisch gar nicht vertraut, daher lasse ich da die Kritik gerne meinen Kollegen. War für meinen Geschmack auf jeden Fall eine unterhaltsame und dynamische Power Metal-Show.
[Dajana] Ich kenn da leider auch überhaupt nix von… Bildungslücke schätze ich…
[Sui] RIOT V wurden mir im Vorfeld wärmstens empfohlen. Und tatsächlich hinterließen sie einen guten Eindruck, wobei sie im direkten Vergleich zu den ähnlich verorteten Metal Church eindeutig das schwächere Songmaterial am Start hatten. Keine Frage, die Songs machten mächtig Druck, der Sänger war klasse und die Band war tight und spielfreudig. Aber auf die Dauer wirkten die Riffs doch ein wenig eintönig, die Refrains ein bisschen kitschig. Highlight war der Song Swords & Tequila zu Ehren des 2012 verstorbenen Gründungsmitglieds Mark Reale. Auch hier wieder: grundsolide.
[BRT] Nun ja, Fachmann bin ich auch nicht, da hat die Truppe aus New York City einfach ne ganze Menge Platten draussen, die ich noch nicht kenne (das Debüt Rock City ist von 1977… weisse Bescheid?). Aber das Album Fire Down Under sollte man ja schon kennen.
Nun, RIOT V sind eine tolle Liveband, die einiges an Spielfreude, Energie und Hitsongs auf die Bühne bringen. Auf Dauer ist mir die Truppe aber doch etwas zu eintönig, was Tempo und Melodieführung angeht. Dazu ist Sänger Todd Michael Hall permanent hart an der Grenze des Erträglichen, was den sehr hohen Gesang angeht. Der Gig hat bis auf die genannten Schönheitsfehler Spass gemacht und bei Swords And Tequila reißt es einen dann doch von den Rängen…
Setlist: Narita, Ride Hard Live Free, Fight Or Fall, Fire Down Under, Angel Eyes, Flight Of The Warrior, Bloodstreets, Take Me Back, Road Racin’, Warrior, Swords And Tequila
[Psycho] Die extremste Band des Festivals waren definitiv :: CANNIBAL CORPSE ::, die mit der langen und erfolgreichen Bandgeschichte eigentlich einen der Headliner-Slots verdient gehabt hätten.
[Dajana] Ja, zum Beispiel am Freitag…
[Psycho] Für mich war der Auftritt dann ein wenig zwiegespalten: die Band selber war technisch mit Abstand die Beste der drei Tage, und dazu dermaßen tight, dass mir beinahe die Kinnlade auf den Boden geknallt wäre. Selten einen dermaßen präzisen Auftritt gesehen, ohne dass dabei der Groove gelitten hätte. Auf der anderen Seite ist der Gesang von Herrn Corpsegrinder live leider um (noch) einiges eindimensionaler als auf Platte, im Prinzip bellte er nur unverständliches Zeug ins Mikro, und das fast durchgehend in der gleichen Tonlage. Zusammen ergab das aber letztendlich das totale Gemetzel, den größten Mosh Pit des Festivals und gut durchgepustete Ohren…
[Dajana] Hmmja… das ist wohl so. Dennoch waren CANNIBAL CORPSE eine willkommene Abwechslung im heutigen Billing und gleichzeitig auch ein krasser Gegenpol zum folgenden Headliner.
[BRT] Es wird einfach nichts mit uns, ich hoffe Du verstehst das CANNIBAL CORPSE… Technisch superste Mucke trifft auf nervig eintöniges Corpsegrinder-Gebelle und etwas zurückgenommenes Stageacting. Teilweise dann auch noch viel zu wenige Blastbeats, geht ja gar nicht … Scherz beiseite, Anscheinend bin ich einer der wenigen Death Metal Fans, die mit CANNIBAL CORPSE sehr wenig anfangen können. Mehr als „nette Unterhaltung für ne halbe Stunde“ bleibt bei mir da nicht hängen.
Setlist: Evisceration Plague, The Time To Kill Is Now, Scourge Of Iron, Death Walking Terror, Stripped, Raped And Strangled, The Wretched Spawn, Pit Of Zombies, Kill Or Become, Sadistic Embodiment, Icepick Lobotomy, Covered With Sores, Born In A Casket, I Cum Blood, Unleashing The Bloodthirsty, Make Them Suffer, Hammer Smashed Face, Devoured By Vermin
[Psycho] Nach dem kannibalistischen Riff-Massaker wirkte der erste :: BLIND GUARDIAN :: -Song richtig poppig – welch ein Kontrast. Damit tut man der Band aber natürlich unrecht, doch begeistern konnten mich die Krefelder trotzdem nicht. Im Vorfeld hatte ich mir vorgenommen, neutral an die Sache ranzugehen. Streng genommen habe ich die Band seit Mitte der 90er nicht mehr verfolgt und hatte damit auch keine Ahnung, wie sie mittlerweile klingt. An diesem Abend musste ich aber schnell feststellen, dass das zwar alles perfekt gemacht ist, mich aber emotional total kalt lässt. Die Melodien waren mir zu langweilig/beliebig, die Chöre vom Band eher peinlich, und die Songs zwar lang, aber für meinen Geschmack ohne jegliche Epik oder Höhepunkte. So ähnlich stelle ich mir Designer-Metal vom Reißbrett vor… Zugegeben war ich mit dieser Meinung allerdings klar in der Minderheit, denn das proppenvolle Amphi feierte die Band ordentlich ab.
[Dajana] Nightfall over Gelsenkirchen. Sozusagen. Eine BLIND GUARDIAN Show kann ungemein bombastisch sein, oder eben auch nicht. Ich habe beides bereits erlebt. Ich fand die finale ROCK HARD FESTIVAL 2016 jetzt weder besonders gut, noch besonders schlecht. Eines muss man BLIND GUARDIAN allerdings zugestehen, nämlich dass es die Krefelder waren, und nur die, welche den dritten Festivaltag restlos ausverkauften. Ansonsten… Ich mag es kaum sagen… solide.
[BRT] Ich kenne mich weder mit dem Backkatalog von BLIND GUARDIAN aus, noch kann ich mit den wenigen Schnipseln, die ich kenne sonderlich viel anfangen. Aber zugegebenermaßen ist die Show klasse, die zu bombastischen Songs kommen ganz gut rüber, berühren mich jedoch ganz und gar nicht. Ja, das „durch-designed“, kann ich nur unterschreiben. Von vorne bis hinten gut gemacht, aber ohne Emotionen, Ecken oder Kanten. Wenn da nicht der Schwachpunkt, Sänger Dingens wäre, ne? Gut, ansonsten haben BLIND GUARDIAN sicherlich auf der einen Seite die finanzielle Bilanz und die Zuschauerzahlen aufgehübscht, auf der anderen Seite die nicht ganz unberechtigten Vorwürfe zu viel Wacken-Publikum anzuziehen bestätigt. Kann man machen, muss man aber nicht.
Setlist: TThe Ninth Wave, The Script For My Requiem, Nightfall, Fly, Tanelorn (Into The Void), Prophecies, The Last Candle, Lord Of The Rings, Time Stands Still (At The Iron Hill), Journey Through The Dark, Imaginations From The Other Side, Sacred Worlds, Valhalla, The Bard’s Song – In The Forest, Mirror Mirror
Fazit:
[Psycho] Damit war es dann auch schon wieder vorbei, das 2016er ROCK HARD FESTIVAL. Trotz Kälte und Regen hatten wir doch noch Glück mit dem Wetter, aber auch musikalisch war es eher eine der durchwachseneren Veranstaltungen der letzten Jahre. Richtige Highlights waren mit SATAN, SORCERER, METAL CHURCH und vielleicht noch CANNIBAL CORPSE rar gesät, und zudem die Headliner-Positionen nicht immer unumstritten.
Etliche Bands konnten die an sie gestellten Erwartungen nicht erfüllen, und die Aussicht auf D:A:D in 2017 reißt mich auch nicht gerade vom Hocker. Nachdem dieses Jahr schon einige Wiederholungstäter dabei waren, müssen die Festival-Macher aufpassen, in einigen Jahren nicht das Schicksal des am gleichen Ort zu Grabe getragenen Blackfield-Festivals zu teilen. Ansonsten gab es dieses Mal immerhin spärliche Neuerungen beim Verpflegungssektor, der aber nach wie vor ausbaufähig bleibt.
[Sui] Für mich ging das RHF bereits vor CANNIBAL CORPSE zu Ende. Death Metal ist halt immer noch nicht mein Ding, und BLIND GUARDIAN wollte ich mir unbedingt entgehen lassen. „Grundsolide“ war der Eindruck, den ich vom gesamten Festival hatte. Echte Höhepunkte gab es nicht viele (METAL CHURCH, SORCERER und ACCU§ER waren meine persönlichen Favoriten), dafür ein paar milde Enttäuschungen (DESTRUCTION, BLACK TRIP) und Ausfälle (DISCREATION). Das Wetter war durchwachsen, die Pommes ok, wirklich meckern konnte man nicht, aber die echte Begeisterung blieb auch aus. Vielleicht lag es daran, dass diesmal außer ACCU§ER keine wirklich anspruchsvolle Thrash-Band am Start war, oder dass es dieses Jahr extrem Schweden- und Teutonen-lastig war?
D.A.D. schon jetzt für 2017 zu bestätigen zeugt zumindest von einer gewissen Hilf- oder Fantasielosigkeit seitens des Veranstalters.
[Dajana] Dafür bietet das ROCK HARD FESTIVAL 2017 aber auch noch SECRETS OF THE MOON und CANDLEMASS. Das klingt vielversprechend :) Meine Meinung zu Wiederholungstätern bei Festivals ist hinlänglich bekannt und muss hier nicht wiederholt werden ;) Ansonsten fand auch ich das ROCK HARD FESTIVAL 2016 eher durchwachsen. Das hatten wir alles schon mal besser. Für mich waren METAL CHURCH das Highlight, gefolgt von MOONSPELL und NIGHTINGALE. Da ich massiv erkältet war, war ich einfach nur froh, das RHF überstanden zu haben, ohne einen Tag absagen zu müssen. Neuer Versuch 2017, let’s see :)
[BRT] Eigentlich war es ja eine gute Mischung, die von den Rock Hard Machern aufgestellt wurde, von allem aus der Metal-Szene ein bisschen. ABER - Leider viel zu sehr „auf Nummer sicher“ und „wie oft sollen die noch hier spielen“ dabei, so dass das Fazit eher durchwachsen ausfällt. METAL CHURCH, SATAN, NIGHTINGALE und BLACK TRIP waren meine Faves. Leider musste ich ausgerechnet SORCERER verpassen. Gut, fürs nächste Jahr – vielleicht mal etwas mutiger an die Sache herangehen? Vor allem von den Headlinern her...
[Dajana] Und damit verabschieden wir uns aus dem Amphitheater in Gelsenkirchen. Wir sehen und nächstes Jahr wieder, beim ROCK HARD FESTIVAL 2017 :)
|