2019-06-07-09 DE – Gelsenkirchen - Amphitheater
 
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Fazit
 

[Dajana] Nun ja, wir kommen zum ROCK HARD FESTIVAL, weil es ein Familientreffen ist. Natürlich sind die Bands auch wichtig. Aber dieses Jahr weniger als sonst, da das Billing doch sehr zu wünschen übrigließ. Ausgenommen POSSESSED, SYMPHONY X und SKID ROW! Generell muss ich gestehen, dass ich für den Großteil des ROCK HARD FESTIVALS ein Aufmerksamkeitsdefizit hatte. Ich fand viele Bands toll, aber nur für maximal 30 Minuten. Danach wurden die meisten Shows für mich langweilig und zäh.

[Psycho] Was soll man jetzt im Nachgang zum 2019er ROCK HARD FESTIVAL sagen? Durchwachsen war es auf jeden Fall. Meine Befürchtungen bzgl. der Bandqualität haben sich teilweise bestätigt, aber es gab auch unverhoffte und angenehme Überraschungen zu sehen. Aus meiner Sicht macht das einen nicht unwesentlichen Teil eines gelungenen Festivals aus. Trotzdem wurde man doch wehmütig, wenn man Leute z.B. mit Shirts des 2017er Festivals gesehen hat – insgesamt waren da einfach die geileren Bands am Start. Besonders bedauerlich ist es natürlich, wenn man sich schon für teure Headliner zu Lasten des Gesamtbudgets entscheidet und die dann einfach nicht wie erhofft liefern. Das passiert den Machern leider nicht das erste Mal. Auch hat man nach wie vor ein überraschend schlechtes Händchen bei der Plazierung der Bands an den einzelnen Tagen – da könnte man auch noch mal drüber nachdenken.
Die Entscheidung, den Freitag stilistisch zu öffnen und nicht mehr hauptsächlich für die härtere Fraktion zu reservieren, ist aus meiner Sicht auf jeden Fall ein Fehler. Traditionell ist dieser Tag bisher immer schlechter besucht gewesen, aber so leer wie dieses Jahr habe ich das noch nie gesehen. Da muss man also eigentlich eindeutigere Akzente setzen.
Überhaupt dürfte es dieses Jahr finanziell knapp werden mit der Kalkulation, da der benötigte Zuschauerschnitt kaum erreicht worden sein wird. Was das für die Planungen des nächsten Jahres bedeutet, bleibt abzuwarten.
Man hatte ja auch so schon den Eindruck, als ob an einigen Stellen gespart worden ist. Statt dem routinierten Personal der vergangenen Jahre wurden z.B. ein vielen Fressbuden sehr unerfahrene (Aushilfs-?)Kräfte eingesetzt, auch die Anzahl der mobilen Verkäufer wirkte reduziert. Keine Ahnung, ob die RH-Leute darauf überhaupt Einfluss hatten, aber das fügt sich halt trotzdem in ein bestimmtes Gesamtbild mit ein.
Musikalisch gab es wenig Licht (SKID ROW, POSSESSED und ANTHRAX), viel Mittelmaß und einige herbe Enttäuschungen. Natürlich können die Macher nichts dafür, wenn eine Band einen schlechten Tag hat oder das Wetter nicht mitspielt. Trotzdem muss ich für mich festhalten, dass es eines der schwächeren RHF war, von daher hoffe ich stark auf das nächste Jahr.

[BRT] Es gab wie üblich Licht und Schatten, aber nicht mehr als sonst. Über die Qualität des Billings kann man wie so oft streiten, man wird aber trotzdem kaum auf einen Nenner kommen, wie auch unsere unterschiedlichen Reaktionen zu den unterschiedlichsten Bands zeigen. Sicherlich macht genau das auch das ROCK HARD FESTIVAL aus.
Meine Highlights waren LIZZY BORDEN, HEIR APPARENT, SYMPHONY X, VISIGOTH und POSSESSED. Völlig fehl am Platze waren GAMMA RAY. Und das Fehlen von THE OBSESSED kann man sicherlich nicht mit einer x-beliebigen und meiner Meinung recht belanglosen Band wie ZODIAC ersetzen...

[Öko] Ich konnte leider nur Freitag und Samstag teilnehmen. Daher kann mein Fazit natürlich nicht allumfassend sein. Ich beschränke mich mal auf mein Top- bzw. Flopauftritte.
Top waren für mich: CHAPEL OF DISEASE, SKID ROW, THE VINTAGE CARAVAN und TYLER LEADS.
Flops waren für mich LIZZY BORDEN, THE IDIOTS und GAMMA RAY.

[Terry] Nach längerer RHF Abstinenz war ich entsprechend erwartungsfroh und das Billing war für mich im Vorfeld absolut okay, vielleicht abgesehen von den Headlinern, deren Abturn-faktor sich bis auf ANTHRAX dann ja auch bestätigt hat. Es war auf jeden Fall wieder sehr angenehm und ein schönes Zusammentreffen mit vielen Bekannten und Musikenthusiasten. Die Stimmung im Pit und auf den Rängen habe ich jedoch schon deutlich ausgelassener erlebt und insgesamt fällt das Fazit somit verhalten positiv aus. Ich würde zustimmen, dass ein tendenziell härterer Freitag Sinn macht. Dieses Jahr kamen für meinen Geschmack Thrash und Death Metal etwas zu kurz, wobei ich dazu sagen muss, dass ich dem CARNIVORE A.D. Auftritt nichts abgewinnen konnte. Dafür waren POSSESSED, CHAPEL OF DISEASE und gar CANNIBAL CORPSE echt stark unterwegs. Schade war, dass VISIGOTH und FIFTH ANGEL nicht so liefern konnten wie erwartet/erhofft aber dafür machten LIZZY BORDEN, SKID ROW, SYMPHONY X, HEIR APPARENT, THE VINTAGE CARAVAN und LONG DISTANCE CALLING alles richtig und mächtig Spaß. Ob ich nächstes Jahr wieder dabei bin? Nun, ma schaun, woll!?

 

story • Psycho, BRT, Öko, Terry, Dajana • pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography