Nachdem
für mich aufgrund eines Meniskusrisses und der damit verbundenen
Schiene, die den Aktionsradius meines Beins aufs Minimum beschränkte,
das obligatorische Kaltenbach Open Air ausfiel, musste Ersatz
geschaffen werden. So wurde im Internet recherchiert und die Entscheidung
fiel für das Summer Breeze, da – obwohl das Line-Up
nicht ganz unserem Musikgeschmack entsprach – mit MY
DYING BRIDE, KATATONIA und NECROPHAGIST drei
unserer Lieblingsbands mit dabei waren, die einen guten Ersatz
für die verpatzte erste Sommerhälfte darstellen sollten.
Donnerstag früh ging es dann mit Sack und Pack nach Deutschland,
gegen Mittag erreichten wir schließlich das Festivalgelände
und staunten nicht schlecht, dass extra Straßen dafür
abgesperrt wurden – sowas gibt’s auf den „kleineren“
Festln nicht. [Dunja]
1349
- AMORPHIS - ANGEL BLAKE - APOSTASY - ASP - BLOODFLOWERZ - CARNAL
FORGE - CORVUS CORAX - DEATHSTARS - EXILIA - FEAR FACTORY - FEAR
MY THOUGHTS - FINNTROLL - FRAGMENTS OF UNBECOMING - GAMMA RAY
- GOJIRA - HEAVEN SHALL BURN - KATATONIA - KREATOR - LACRIMOSA
- LEGION OF THE DAMNED - LENG TCH'E - LIV KRISTINE - LUMSK - MOONSPELL
- MORBID ANGEL - MY DYING BRIDE - NEAERA - NECROPHAGIST - NEGATIVE
- ONE MAN ARMY - PERZONAL WAR - POTENTIA ANIMI - PSYCHOPUNCH -
REBELLION - REGICIDE - SALTATIO MORTIS - SCAR SYMMETRY - SCARVE
- THE HAUNTED - THE OCEAN - THE OTHER - THYRFING - TOTENMOND -
TRAIL OF TEARS - TURISAS - UNDERTOW - UNLEASHED - VISIONS OF ATLANTIS
- VOLBEAT
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Fotos
::
Donnerstag
17. August
Die Dänen
von VOLBEAT mussten nach der Absage von REGICIDE
erst später als ursprünglich geplant auf die Bühne
und das zu ihrem eigenen Glück, da sie erhebliche Probleme
bei der Anreise zum Summer Breeze hatten und es gerade noch rechtzeitig
zum Auftritt schafften. Auf der Bühne wurde dann im wahrsten
Sinne des Wortes abgerockt, da neben melodischem Metal der Rock’N
Roll sicher ein Hauptcharakteristikum des Musikstils von VOLBEAT
darstellt. Für mich war die Musik eine nette Begleitung neben
der Inspektion des Festival-Geländes. [Xaphir]
UNDERTOW
waren mir bis dato völlig unbekannt, ich habe mir allerdings
sagen lassen, dass die Deutschen bereits einige Male am Summer
Breeze aufgegeigt haben, also quasi schon routiniert ans Werk
gegangen sind. Der melodische, moderne Death Metal zog bereits
die ersten Besucher zur Painstage – mein Fall waren sie
allerdings nicht so wirklich, was vielleicht auch daran gelegen
haben könnte, dass ich zu der Zeit dabei war das Festivalgelände
zu erforschen und meine Konzentration daher weniger der Bühne
galt. [Dunja]
Die fünf
deutschen Jungs von der erst 2003 gegründeten Band NEAERA
ließen dann eine geballte Ladung Metalcore gegen das Publikum
los, was zu Beginn auch richtig brutal und absolut energiegeladen
rüberkam, aber auf Dauer meiner Meinung nach etwas an Power
verlor und auch eintönig wirkte, was sicher daran liegen
mag, dass ich mit Metalcore im Allgemeinen recht wenig am Hut
habe. Das Publikum feierte seine Landsmänner jedoch ordentlich
ab und zollte ihnen somit auch den sicher gebührenden Respekt.
[Xaphir]
Neugierig
machten ANGELBLAKE, die neue Band von Ex-The
Crown Gitarrist Marko, als sie mit einem Kontrabass die Bühne
betraten, die Freude über dieses im Metalbereich doch recht
exotische Instrument währte allerdings nicht allzu lange.
Anfangs war der Kontrabass so gut wie gar nicht zu hören
und bereits nach kurzer Zeit riss eine Saite, so dass die Band
ohne den Blickfang weitermachen musste. Auch wenn hier routinierte
Musiker am Werke waren, besonders mitreißend agierten sie
nicht auf der Bühne. Ob das am Missgeschick mit dem Kontrabass
gelegen hat oder daran, dass dies ihr erster Auftritt überhaupt
war ist da natürlich die Frage. [Dunja]
Ein sehr kraftvoller
und energiereicher Auftritt folgte dann von der schwedischen Formation
THE HAUNTED, die allesamt sehr gute Musiker darstellen
und mich dahingehend auch ziemlich begeistern konnten. Vor allem
Drummer Per Möller Jensen hat hinter dem Kit in guter Manier
sein technisches Können präsentiert und durch sein kraftvolles
Spiel zusammen mit Sänger und Frontmann Peter Dolving die
Menge so richtig angeheizt. Songs wurden quer durch den Gemüsegarten
von allen Alben gespielt, wobei sicher für jeden Fan und
auch für alle, die THE HAUNTED noch nicht
so gut kannten der ein oder andere Song dabei war, der zum Bangen
anregte. [Xaphir]
SALTATIO
MORTIS waren die erste Mittelalterband des Festivals
und lockten dementsprechend einige Anhänger der alten Zunft
vor die Bühne. Wie bei all den Bands dieses Genres wurde
am Dudelsack dahingedudelt, was den Anhängern Freude, den
anderen allerdings eine Menge Kopfweh beschert hat. Die Truppe
rund um Alea den Bescheidenen und Ungemach dem Missgestimmten,
die mit ihren sieben Mitgliedern die Painstage übrigens gut
füllte schaffte es mit Songs wie Dunkler Engel oder
dem Titelstück ihrer neuen CD Des Königs
Henker die Fans zu begeistern und die ersten Leute
zum Tanzen zu bringen. [Dunja]
MOONSPELL
habe ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen, da mir die neuen
Werke wenig zusagen und bei ihren letzten Auftritten eigentlich
kaum mehr Songs der genialen älteren Alben gespielt wurden,
umso überraschter war ich, dass die Portugiesen diesmal so
einiges aus früheren Tagen im Repertoire hatten. Nachdem
Fernando Ribeiro nach dem ersten Song Finistera seine
rote Robe zur Seite warf, begannen mit Opium vom Album
Irreligious auch schon die alten Zeiten.
Als dann mit Wolfshade die Wolfheart-Zeiten
wieder aufgewärmt wurden war klar, dass MOONSPELL
am heutigen Tag so einige ihrer alten Fans wiedergewinnen konnten.
Es folgte Alma Mater und zu guter letzt das berühmt-berüchtigte
Full Moon Madness – was soll man dazu noch sagen?
Ich hätte auf jeden Fall nicht mehr gedacht, dass mich die
Band jemals wieder so in den Bann ziehen könnte. [Dunja]
Von 1349
war ich aus zweierlei Gründen enttäuscht: Zum
einen hatte ich fix damit gerechnet, Frost, seines Zeichens Drummer
von Satyricon, hinter dem Drumkit vorzufinden, was leider nicht
der Fall war, denn an seiner Stelle fand sich plötzlich Tony
Laureano (Ex-Nile, Ex-Angel Corpse, Dimmu Borgir) ein, der Frost
in Punkto Können und vor allem bezüglich Technik natürlich
in Nichts nachsteht, jedoch nicht den Kultfaktor mit sich bringt,
der den Knüppler aus Norwegen aber auf alle Fälle auszeichnet.
Zum anderen war die Songauswahl nicht wirklich nach meinem Geschmack
und auch beim Sound haperte es zumindest bei den ersten drei Nummern
ordentlich. Trotz allem sicher ein solides Konzert, hat mich zumindest
aber nicht wirklich mitgerissen. [Xaphir]
Von FINNTROLL
habe ich mir genau das erwartet was sie im Endeffekt auch geliefert
haben: die gleichen Songs und das gleiche „Gedudel und Gehumpahumpa“
wie immer. Natürlich ist diese Art von Musik und der sicher
einigermaßen eigene Stil ein Markenzeichen der Band, jedoch
geht es einem dann doch relativ schnell auf die Nerven, nachdem
die meisten Songs sehr ähnlich aufgebaut sind und wenig individuellen
Wiedererkennungsfaktor besitzen. Dennoch besitzt die Band eine
doch recht große Fanschar, der dies anscheinend ziemlich
egal sein dürfte und dementsprechend ging es auch im Publikum
ab. [Xaphir]
Trotz ihres
doch recht hohen Platzes im Line-Up hatte ich von ASP
bislang noch nichts gehört – warum, wurde mir klar,
als die Band die Bühne betrat – Gothic ist nicht so
ganz meine Sparte. Der wie eine Mischung aus Clown und alter Puppe
geschminkte Sänger und Namensgeber Asp schmetterte dem Publikum
Songs wie Besessen entgegen und egal ob es gefiel oder
nicht - eines muss man der Band lassen: optisch hatte sie so einiges
zu bieten. So stand die Bühne bei Ich will brennen
in Flammen und gegen Ende ihres Sets wurden aufgrund eines Feuerwerks
sicherlich alle auf die Deutschen aufmerksam – manche zuckten
deswegen auch erschrocken zusammen ;) [Dunja]
KREATOR
habe ich nur nebenbei mitbekommen, da vor meinen Favoriten KATATONIA
noch mal der Becher am Campingplatz aufgefüllt wurde und
danach auch gleich Position im Bereich der Pain-Stage bezogen
wurde. Zu erwähnen ist sicher die für diese Verhältnisse
sehr große Lichtshow, die eigens für die deutschen
Altmetaller aufgebaut wurde und mich ein bisschen an Discolichter
erinnert hat. Thrashig war’s, die Stimmung war sicher auf
dem Höhepunkt des bisherigen Abends und die Fangemeinde wurde
mit Songs wie Impossible Brutality oder Extreme Aggression
belohnt. Ein auf alle Fälle würdiger Headliner mit einer
sehr soliden Show. [Xaphir]
Nun war für
mich das definitive Highlight des Abends gekommen, denn mit KATATONIA
sollte nun eine der für mich interessantesten und
eigenständigsten Formationen des gesamten Metal-Bereichs
die Bühne betreten. Die Stimmung, welche Jonas Renkse und
Co auf der Bühne bzw. im Publikum erzeugen ist schwer zu
beschreiben, denn ich denke, dass bei dieser Art der Musik jeder
seinen komplett eigenen, individuellen Zugang zu finden hat, da
hier keinesfalls Metal geboten wird, der in irgendeine Schublade
passt, wenn man hier überhaupt noch von Metal sprechen kann.
Die Stimme von Frontmann Renkse hat auch live einen enorm hohen
individuellen Charakter und er hat es sehr gut geschafft, die
im Allgemeinen doch eher düstere Stimmung zu erzeugen, für
die KATATONIA steht. Musikalisch wurde hier
alles sehr gut umgesetzt und die Songauswahl wurde zu meiner Freude
nicht unbedingt zu Gunsten des eher uneingängigen neuen Albums
The Great Cold Distance gestaltet. Nur schade, dass
nicht einmal eine Stunde Zeit war, was natürlich bei weitem
nicht reicht, um das ganze Repertoire der Schweden abzudecken.
So wurde beispielsweise kein Lied des großartigen Albums
Last Fair Deal Gone Down zum Besten
gegeben, jedoch gleich vier Nummern des Meisterwerks Viva
Emptiness. Ein wahrlich krönender Abschluss
für den ersten Festivaltag.
Playlist: Leaders – Wealth – Soil’s Song
– Had To Leave – Cold Ways – Right Into The
Bliss – Ghost Of The Sun – Criminals – July
– Evidence [Xaphir]
Freitag,
18. August
Die EXCREMENTORY
GRINDFUCKERS konnte ich nur vom Zeltplatz aus hören,
was jedoch ausreichte, um einen bleibenden Eindruck bei mir zu
hinterlassen. Klassiker wie I’ve Been Looking For Freedom
von David Hasselhoff oder EAV’s Fatamorgana wurden
kurzerhand in I’ve Been Looking For Grindcore und
Vater Morgana umbenannt und in typischer Grindcore Manier
gecovert, was mich gleich in der Früh schmunzeln ließ.
[Xaphir]
Gelten LENG
TCH’E in Insiderkreisen eigentlich als Geheimtipp,
so schafften die Belgier es mit ihrem Hip Hop-Intro mich innerhalb
kürzester Zeit abzuschrecken. Gut, die darauf folgende Mischung
aus Grindcore, Hardcore bzw. diversen weiteren Stilrichtungen
klang dann um einiges ausgereifter – allerdings gehören
doch Nerven dazu, um das Gebotene ordentlich zu verarbeiten und
die Grimassen des mit dicken Goldketten behangenen Sängers
Boris trugen nicht gerade dazu bei diese zu bewahren. Interessant
allemal, allerdings auf Dauer doch zu anstrengend. [Dunja]
THE
OCEAN produzierten 30 Minuten lang klassischen Metalcore
der mich wenig beeindrucken konnte. Außergewöhnlich
war hier nur das Auftreten von zwei „Drummern“, wobei
einer die Position des klassischen Schlagzeugers übernahm
und ein zweiter im Stehen ein paar Toms, Becken sowie eine Metalltonne
mit seinen Sticks bzw. teilweise mit einer Flex bearbeitete; für
meine Begriffe vom musikalischen Standpunkt aus absolut überflüssig,
da der Typ die Musik in keiner Weise bereichert hat und somit
nur als Bühnendeko und für die Backing Vocals dienlich
war. [Xaphir]
TRAIL
OF TEARS hatten zweifellos einige Fans herangelockt,
denn die sechsköpfige Truppe rund um das Sängerduo Ronny
und Kjetil wurde mit Applaus und Gejubel begrüßt. Die
Norweger, die ja schon seit etlichen Jahren im Geschäft sind,
schafften es dann auch problemlos die Stimmung zu halten –
allerdings haben wir uns recht schnell verzogen, um eine Mittagspause
am Zelt zu halten, da das absolut nicht unsere Musik ist. [Dunja]
Nachdem wir
deswegen auch FRAGMENTS OF UNBECOMING verpasst
hatten, kamen wir gerade rechtzeitig als POTENTIA ANIMI
ihre Version von Ave Maria preisgaben. Im Mönchsoutfit
inklusive Haarschnitt standen vier der „Brüder“
auf der Bühne, Geiger Bruder Schnabausus Rex trug eine Bischofsmütze
– stilecht wurde dem Publikum nach jedem Song ein „Halleluja“
entgegengeschmettert bzw. Witze geboten, die die einen wohl unterhalten
haben, meiner Meinung nach aber einfach nur grottenschlecht und
dämlich waren. Auf diese lächerliche Satire hätte
man zweifellos verzichten können und mit dieser Meinung stand
ich nicht alleine da, wie mir etliche kopfschüttelnde Zuschauer
bewiesen. [Dunja]
Mit SCAR
SYMMETRY gab es dann wieder einmal eine ordentliche Portion
melodischen Deathmetals zu hören. Die Vocals wechselten zwischen
tiefem Gegröle und cleanen Passagen, was gar nicht mal so
uninteressant war. Jedoch war die dazugehörige Mucke doch
sehr eintönig, es war definitiv nichts Aufregendes rauszuhören,
die Riffs hat man schon bei dutzenden anderen Bands gehört
und somit habe ich entschlossen, mich in Richtung Zeltplatz zu
begeben, um mir etwas Essbares einzuverleiben. [Xaphir]
Bei REBELLION
handelte es sich natürlich nicht um die brasilianische Knüppelkombo
Rebaelliun (das wäre ja auch zu schön gewesen), sondern
um klassischen Powermetal was mir gar nicht so zusagen wollte.
Für Freunde dieses Metalgenres war der Auftritt der 5 Germanen
sicher nett anzusehen, da absolut professionell an den Instrumenten
gearbeitet wurde, jedoch war mir dieser im, wahrsten Sinne des
Wortes, „Grins-Metall“ dann doch etwas zu „happy“.
Basser Tomi Göttlich hat es während der ersten 3 Nummern
sicher keine volle Minute fertig gebracht, seinen Mund zu schließen
vor lauter überschwänglicher Freude und auch der Rest
der Partie lachte nur so vor sich hin wobei mir dann irgendwann
das Grausen gekommen ist. Nichts gegen Lachen und Fröhlichsein,
aber dieser Übertriebene Frohsinn in Kombination mit Powermetal
war mir dann doch schnell zu viel. [Xaphir]
Meiner Meinung
nach ist mit ONE MAN ARMY & THE DEAD QUARTETT
auch diese zweite Band am Festival, die aus Ex-The Crown-Members
besteht nicht wirklich mit der Klasse ihrer alten Band zu messen.
Nachdem ich die Schweden ja bereits in Wien beim Maifest im Prater
sehen konnte, und sie mir da ziemlich langweilig in Erinnerung
geblieben sind, bestätigte der Auftritt am Summer Breeze,
dass es sich dort nicht nur um eine weniger gelungene Darbietung
gehandelt hat. Sicher, stilistisch hat sich nicht gar so viel
verändert, doch ich spreche wohl im Namen einiger eingefleischter
The Crown-Fans, wenn ich sage, dass die neuen Bands einfach nur
im Schatten von The Crown stehen und aus deren Erfolgen ernten.
[Dunja]
Und dann kam
es für mich noch schlimmer, denn mit EXILIA
fand sich tatsächlich eine NuMetal-Band auf der Bühne
ein, was mich dazu veranlasste, nach zwei Nummern so schnell als
möglich mit einem Kopfschütteln das Gelände zu
verlassen. Rein objektiv muss ich zugeben, dass spielerisch nichts
auszusetzen war und die Musiker ihren Auftritt straight durchgezogen
haben, jedoch kann ich NuMetal-Riffs, NuMetal-Gesang und vor allem
das wirklich absolut nervige NuMetal-Gehüpfe absolut und
ganz und gar nicht ausstehen. [Xaphir]
Über
einen enormen Zuschauerandrang bzw. eine ausgelassene Stimmung
konnten sich die „Battle Metaler“ von TURISAS
freuen: Kaum eine Sekunde verging, ohne dass wieder ein Crowdsurfer
in die Luft gehoben und von den Fans Richtung Bühne gehievt
wurde. Die quasi Newcomer, die ja im Vorjahr wie eine Bombe eingeschlagen
hatten waren allesamt rot/-schwarz bemalt bzw. ganz im Stile von
alten Kriegern mit Fellen bekleidet. Obwohl sie mir auf CD eher
wenig zusagen, kamen die Kampfhymnen live umso energiegeladener
herüber, so dass kaum ein Kopf still halten konnte. Außerdem
boten die Finnen dann noch ein Geigensolo, was einige zum Tanzen
animierte. Gelungene Vorstellung! [Dunja]
AMORPHIS
hatte ich bereits die Woche zuvor am Brutal Assault in Tschechien
gesehen und wusste somit was mich erwarten würde: viel neues
Material mit wenigen Ausflügen zurück zu den Wurzeln.
Im Gegensatz zu ihrem Auftritt am Metalfest im Jahre 2003 konnte
die Band allerdings mit dem neuen Sänger Tomi Joutsen einiges
wieder gutmachen, denn dieser traf im Gegensatz zum damaligen
Frontman nicht nur die Töne, sondern kam auch sonst sehr
charismatisch rüber. Mir persönlich hatte die Band mit
Against Widows, Into Hiding und dem obligatorischen
Black Winter Day allerdings zu wenig alte und vor allem
zu „ausgelutschte“ Songs im Repertoire, da gäbe
es so viele andere Stücke, die es würdig wären,
sie live zu spielen. [Dunja]
HEAVEN
SHALL BURN
haben sich zu einer der bekannteren Metalcore-Partien gemausert,
was ziemlich schnell an der Anzahl der Zuschauer, die zur Pain
Stage stürmten ersichtlich war. Die Deutschen boten eine
energische Show, der Funke sprühte sofort von der Band aufs
Publikum über. Doch wie bereits öfters in diesem Bericht
erwähnt ist das nicht so ganz unsere Musik, somit wurde die
Zeit lieber in ein Abendessen investiert. [Dunja]
MORBID
ANGEL hatte ich ja bereits eine Woche zuvor auf dem absolut
überrannten Brutal Assault Festival in der Tschechei gesehen,
wo sie zwar sicher eine gute Show abgeliefert haben, auf Dauer
dann aber doch etwas eintönig wirkten. Demnach hörte
ich mir die Todesmetaller nur so nebenbei an und stellte fest,
dass die Setlist so ziemlich die gleiche wie am Brutal Assault
war und der gute David Vincent (Bass / Vocals) das gleiche nette
Latexshirt mit aufgedrucktem rotem Pentagramm trug. Musikalisch
sind die Jungs natürlich absolut top, vor allem Pete Sandoval
bewies wieder einmal seine absolute Klasse als Drummer. Die Songs
waren allesamt von den ersten vier Alben, was den Großteil
der Fans sicher sehr zugesagt hat. Dabei waren Klassiker wie Rapture,
Pain Divine oder Where The Slime Live. Wie gesagt,
auch auf dem Summer Breeze ein guter Auftritt, für mich persönlich
aber auf Dauer etwas zu eintönig. [Xaphir]
Mit der ehemaligen
Theatre Of Tragedy Frontfrau LIV KRISTINE war
erneut ein Punkt im Programm erreicht, der das Publikum spalten
sollte, denn der „Kuschelrock“ war nicht jedermanns
Sache. Die Leute vor der Bühne schienen von der Norwegerin
allerdings ziemlich angetan, so trällerte Liv, begleitet
von einer internationalen Truppe an Musikern Songs von ihren verschiedenen
Bands ins Publikum und erfreute sich sichtlich dem ihr galtenden
Jubel. Nach einer Coverversion von Streets Of Philadelphia
wurde mit Devin Graves (Dead Soul Tribe) ein namhafter Gastmusiker
begrüßt, der sie bei einigen Songs unterstütze.
Zum Abschluss sollte dann noch etwas ganz besonderes folgen, ein
Song, den Liv schon lange nicht mehr live gespielt hat. Nur von
Klavier und einer Querflöte begleitet wurde mit A Distance
There Is aus der alten Theatre Of Tragedy sicherlich ein
würdiger Ausklang gefunden. [Dunja]
Auf den Auftritt
von LACRIMOSA war ich schon ziemlich gespannt,
da die Band live um einiges mehr rockt als auf CD und ich sie
schon ziemlich lange nicht mehr gesehen hatte. Und rockig begann
das Ganze auch schon: Mit Ich bin der brennende Komet wurde
gleich ein Hit verbraten, der viele Aufschauen ließ, da
sie eigentlich nicht auf sägende Gitarren gefasst waren.
In gewohnter Manier unterstrich Thilo Wolff die Songs mit Gesten
und dirigierte sie mit der Hand mit. So folgten einige ältere
Songs wie Alles Lüge oder Siehst du mich im Licht
bis auch Anne Nurmi ihren ersten Auftritt hatte und das Keyboard
an Thilo weitergab – und diese überraschte mich nicht
schlecht. Denn ihr Not Every Pain Hurts wurde nahezu
fehlerlos gesungen, wovon bei früheren Auftritten der Band
nicht mal ansatzweise die Rede sein konnte. Die imposante Lichtshow
unterstrich das Gebotene und nach weiteren Krachern wie Stolzes
Herz oder Siehst du mich im Licht war erstmal Schluss.
Allerdings hatten Thilo, Anne und Band noch eine Zugabe in Form
von drei Songs im Gepäck, zu guter Letzt wurde dann auch
das von vielen bereits lautstark gewünschte Copycat gebracht.
Ein gelungener Auftritt einer Band, die es schafft, auch Leute
in den Bann zu ziehen, die mit Gothic ansonsten eigentlich wenig
am Hut haben. [Dunja]
Die letzte
Band des Abends war wieder eine, die polarisierte: die DEATHSTARS.
Fronter Whiplash stolzierte ganz cool mit einer rosaroten Federboa
und einer Zigarette im Mundwinkel auf die Bühne und blies
bei jeder Gesangspause des ersten Songs den blauen Dunst in die
Luft. Ganz im modernen „metrosexuellen“ Look gab sich
auch der Rest der Band, bleich geschminkt und teilweise im Strubbellook.
Im Laufe der Zeit verschwanden dann sowohl Whiplashs Federboa
als auch seine Jacke und richtig peinlich wurde es dann, als er
ankündigte „Guys, this is something for your girlfriends“
und den Oberkörper ganz entblößte und herumtanzte,
als wäre er der geilste Mann der Welt – irgendwie erinnerte
er mich dabei an den wahnsinnigen Buffalo Bill in „Schweigen
der Lämmer“. Nachdem ich bereits ziemlich müde
war auf und das Gehabe der Band wenig Lust hatte, zog ich es lieber
vor ins Zelt zu gehen und zu schlafen. Schade eigentlich, dass
eine Band, deren Musik gar nicht so schlecht ist so einem billigen
Image nachgehen muss, das hätten sie nicht nötig. [Dunja]
Samstag,
19. August
Die erste
Band am Samstag war etwas für mich ganz Überraschendes
und Besonderes. THE OTHER betraten die Bühne
in Zombieschminke, dazupassender Verkleidung und rockten dann
was das Zeug hielt. Mit Songs wie 666 Ways To Die präsentierten
sich die vier Jungs in schon fast musicalhafter Manier und vor
allem der Sänger, der sich rein cleanen Vocals bediente,
überzeugte durch seine sehr gute Bühnenpräsenz
und absolut ausgereifte und fehlerfreie Stimme. Alles in Allem
sehr nett anzusehen und eine willkommene Abwechslung im Festival-Lineup.
[Xaphir]
Bei PERZONAL
WAR ging es dann wieder härter zur Sache, die Deutschen
boten – wie so viele andere Bands des Festivals –
melodischen Death Metal, der allerdings teilweise sehr ins Thrashige
abdriftete und mit cleanen Vocals gespickt war. Somit konnten
sie doch ein wenig herausstechen und boten den noch nicht allzu
zahlreich erschienenen Zuschauern einen würdigen Einstieg
in den finalen Festivaltag. [Dunja]
LUMSK
schraubten das Tempo wieder um einige Takte zurück. Auf der
Bühne standen zwei Frauen und fünf Männer in altertümlichen
Gewändern, die an einen Fantasyfilm erinnerten, um dem Publikum
mit ihrem ersten Auftritt in Deutschland den Norwegischen Folk
ein wenig näherzubringen. Leider wollte zu Beginn des Auftritts
nicht alles mit der Technik der Geige hinhauen, weswegen besonders
Geigerin Siv Lena etwas nervös und verunsichert wirkte, trotzdem
konnte der Rest der Band überzeugen, gerade weil sie Musik
etwas abseits der anderen Bands des Festivals brachten. [Dunja]
Die aus Frankreich
kommende Deathmetal-Formation GOJIRA war eine
der wenigen Bands des Festivals, die mich einigermaßen überzeugen
konnte. Dies war zu einem großen Teil der Verdienst von
Drummer Mario Duplantier, der wirklich wahnsinnig gut mit seinem
Kit umzugehen wusste. Vor allem seine Doublebass Arbeit war sehr
schnell und äußerst präzise. Der Rest der Truppe
war musikalisch natürlich auch top und so schleuderten die
Jungs eine Granate nach der anderen ins Publikum wo diese nach
einer wuchtigen Detonation nur noch Verwüstung hinterließen.
Wirklich harte und brutale Deathmetal-Mucke so wie sie sein sollte!
[Xaphir]
VISIONS
OF ATLANTIS konnte ich schon einmal vor einigen Jahren
in Innsbruck „bewundern“, demnach hatte ich auch schon
etwas Ahnung, was mich da erwarten würde. Jedoch wurde das
Lineup etwas umgekrämpelt, zumindest erinnere ich mich nicht
an eine Sängerin (oder der Gerstensaft hat damals meine Sinne
getrübt…). Tja, was soll ich sagen; besser sind sie
keinesfalls geworden, denn sie fabrizieren immer noch dieselbe
uninteressante Mischung aus Powermetal und melodiösen Passagen
mit Frauengesang a la Within Temptation. Vielleicht hat ja das
exotische Herumgetanze der Sängerin ein paar Männerherzen
höher schlagen lassen. [Xaphir]
Nun gingen
meine All-Time-Faves an den Start. NECROPHAGIST
ist sicher eine der technischsten Metalformationen aller Zeiten
und nichts für schwache Nerven, denn zum nebenbei hören
sind die Songs ganz einfach viel zu komplex gestaltet. Ich finde
es immer wieder erstaunlich, wie gut die vier Jungs eingespielt
sind und wie perfekt sie jedes einzelne Lied herunterklopfen.
Leider ist die Set-List fast immer die gleiche und da ich die
deutschen Prügelknaben jetzt schon zum vierten Mal gesehen
habe, hätte ich mir doch ein paar andere Songs gewünscht
was leider nicht der Fall war. Somit starteten sie in gewohnter
Manier mit Stabwound, gefolgt von The Stillborn One
von ihrer aktuellen CD Epitaph. Auch
vom Erstlingswerk Onset Of Putrefaction
wurden ein paar Nummern gespielt, leider war die Spielzeit wie
immer viel zu kurz und nach 35 Minuten war das Spektakel auch
schon wieder vorbei. [Xaphir]
Mit CARNAL
FORGE ging dann eine weitere Metalcore Partie an den
Start. Obwohl sich die Jungs, und unter ihnen vor allem der nach
Karibik und Jamaika anmutende Sänger und Frontmann Jens Mortensen,
nach dem Stille Nacht Intro ordentlich ins Zeug legten,
konnte ich am dritten Festival-Tag wirklich keine Mucke mehr,
welche nur ansatzweise in Richtung Metalcore geht, hören.
Dem Publikum ging es da wohl ähnlich, denn die Reaktionen
waren eher verhalten. Somit nutzte ich die Zeit lieber zum Herumstöbern
bei diversen Verkaufsständen was im Endeffekt auch effektiver
war. [Xaphir]
Nachdem ich
im Vorjahr am Devil Days noch recht gespannt auf TOTENMOND
war, erwartete ich mir diesmal nicht wirklich viel, da sie damals
live nicht wirklich überzeugen konnten und das war gut so,
denn auch am Summer Breeze war das Gebotene nicht so wirklich
meins. Pazzer und Co. Mögen zwar ihre eigene Art haben und
ihre Lässigkeit ist auch nicht zu verachten, doch auch wenn
die Songs auf CD teilweise recht interessant zu hören sind,
live geben sie meiner Ansicht nach nicht viel her. [Dunja]
CORVUS
CORAX warteten mit einer ordentlichen Portion mittelalterlich
anmutender Tanzmusik auf und hatten dabei gleich einmal ein schönen
Repertoir an extraordinären Schlag – Streich - und
Blasinstrumenten mit im Gepäck. Live gibt diese Art von Musik
zumindest am Anfang doch einiges her, somal die Darbietung auf
der Bühne auch sehr energiegeladen rüberkommt und den
einen oder anderen Zuschauer auch zum Mittanzen und Mitfeiern
anregt. Mir geht das Gedudel aber sehr schnell fürchterlich
auf die Nerven, da sich die einzelnen Lieder auch sehr ähnlich
sind, sehr wenig individuellen Charakter haben und das ganze Spektakel
daher ziemlich schnell an Originalität verliert und somit
nur mehr in den Ohren schmerzt. [Xaphir]
Die Viking
Metaller THYRFING habe ich zum ersten Mal sehen
dürfen und sie hinterließen einen zweischneidigen Eindruck:
Einerseits ist das Material der Band teilweise ziemlich genial,
andererseits fand ich die Live-Umsetzung nicht ganz so optimal.
Die Painstage war mit der siebenköpfigen Truppe erneut gut
gefüllt und das optische Erscheinungsbild wirkte mit größtenteils
schwarzer, „dreckiger“ Schminke ebenfalls authentisch,
auch der Einsatz eines zweiten Sängers machte sich gut. Nur
wie gesagt, irgendwie wollte der Funke nicht so wirklich übersprungen.
[Dunja]
Nun kamen
endlich auch Fans von HIM und Glam Rock - also eher der weibliche
Teil des Publikums - auf ihre Kosten, denn NEGATIVE
war nichts anderes als ein bunter Mix aus Ville Valo und den Typen
aus dem Kultstreifen Velvet Goldmine. Was die meisten Metaller
von solcher Musik halten kann man sich ja wohl denken und genau
so ist es mir gegangen. Die metallischen Reihen lichteten sich
und die Anzahl der weiblichen Zuschauer häufte sich zusehens
in den ersten Reihen. Nur schade, dass plötzlich sintflutartige
Regenfälle vom Himmel herabströmten und mich leider
zum Rückzug ins VIP-Zelt zwangen… [Xaphir]
Nach dem gewaltigen
Regeneinbruch fanden sich trotzdem genügend Fans vor der
Bühne, viele ausgestattet mit Summer Breeze-Regenmänteln,
um sich an dem Gothic Metal der BLOODFLOWERZ
zu erfreuen. Sängerin Kirsten wirkte trotz oder sogar aufgrund
des bereits sichtbaren Babybauchs in Topform und so wurde einem
begeisterten Publikum das neue Album Dark Love Poems
präsentiert. Allerdings wurden auch genügend Songs älterer
Alben dargeboten, so dass alle Fans wohl zufriedengestellt werden
konnten. [Dunja]
GAMMA
RAY hatte ich zuvor eigentlich nur vom Namen her gekannt
was auch kein Wunder ist, da Heavy – und Powermetal ja nicht
unbedingt zu meinen Lieblingsmusikrichtungen zählen. Viel
interessanter war da für mich schon das zur gleichen Zeit
plötzliche Aufkreuzen einer Menschenmenge, die sich allesamt
um ein aus Bierdosen gebasteltes Götzenbildnis namens Bambi
versammelten und ihm zu huldigen begannen. Die Menschenmenge wurde
immer größer und so wurden während der FEAR
FACTORY Autogrammstunde am Metal Hammer Bus immer mehr
Stimmen laut, dass Bambi auf den Bus müsse, was sich schließlich
auch realisieren ließ (Unvergesslich die Ansage des Bus-Sprechers:
"Im Bus, Fear Factory Autogrammstunde [kaum Reaktionen] und
auf dem Bus Bambi [tosender Beifall]!" - Dunja). Doch immer
noch nicht zufrieden startete das Vorhaben „Bambi auf die
Bühne“, was jedoch leider nicht realisiert werden konnte.
Die ganze Sache war echt lustig mit anzusehen und für mich
auch bei weitem amüsanter als der Auftritt von GAMMA
RAY. [Xaphir]
UNLEASHED
ist eine der Bands, von denen ich einmal behaupten möchte,
dass sie ihre Zeit ganz einfach schon gehabt haben und es meiner
Meinung nach auch besser gewesen wäre, sich die Reunion zu
sparen. Die Jungs leben für mich heutzutage sicher zu einem
großen Teil von ihrem Namen, denn ich glaube nicht, dass
sie vom musikalischen Standpunkt aus noch viele Leute vom Hocker
reißen. Vielleicht täusche ich mich in der Hinsicht
auch gewaltig, aber mir geht es definitiv so und ich meine, dass
ich auch nicht der einzige bin, der so denkt. Das Set beinhaltete
Nummern von allen Alben, die Bühnenshow war auch ziemlich
kraftvoll und energiegeladen und dem Großteil des Publikums
schien es auch gefallen zu haben. [Xaphir]
Auch FEAR
FACTORY waren bereits vor einer Woche Teil des Line-Ups
vom Brutal Assault und auch sie brachten dasselbe Programm. Eingeläutet
wurde der Spaß erneut mit Iron Maidens Number Of The
Beast, was so einige volltrunkene Festivalbesucher verwirrt
haben dürfte, kam uns doch einer mit verwundertem Gesichtsausdruck
und der Frage „Was? Spielen jetzt Maiden?“ entgegen.
Wie auch immer, erneut konnte die Band um Burton C. Bell einen
soliden Auftritt abliefern, wobei das Demanufacure-Repertoire
mit Self Bias Resistor, Demanufacture und Zero Signal
erneut sehr zufriedenstellend ausfiel. Auch ein älterer
Song des Soul Of A New Machine – Albums wurde dem
nicht müde werden wollenden Publikum dargeboten. Allerdings
stellte sich hier wieder die Frage, inwieweit Burtons Stimme gesampelt
wurde, da sie einerseits genauso wie auf CD, andererseits wieder
ziemlich daneben klang. Der Sound war erneut spitzenklasse und
auch an der technischen Arbeit des Drummers Raymond Herrera kann
nichts bemängelt werden. Auch der Abschluss war mit dem genialen
Replica gut gewählt und zu guter Letzt gab es dann auch
noch eine Version von Timelessness, bei der Burton stimmlich
wieder sehr gut drauf war. Ein würdiger Headliner! [Dunja]
Und dann kam
zum Schluß endlich DIE Band, auf die ich eigentlich das
ganze Festival hindurch gewartet hatte: MY DYING BRIDE.
Gespannt und voller Vorfreude wartete nicht nur ich auf die Engländer,
denn jeder, der sie schon einmal live gesehen hatte, wusste was
einen erwarten würde: Gänsehaut pur! Gehüllt in
blaues Bühnenlicht betraten die Engländer die
Bühne und in der Mitte der Bühne stand Aaron, der durch
ein weißes Licht speziell beleuchtet auch optisch den Mittelpunkt
des Geschehens darstellte. Wie immer gestikulierte er mit seinen
mit Ornamenten bemalten Händen um den Schmerz, den die Songs
mit sich bringen zum Ausdruck zu bringen. Trotz der sehr gering
bemessenen Spielzeit von nur fünfzig Minuten war die Setlist
durchaus zufriedenstellend, da neben dem Titelstück zu
Like Gods Of The Sun mit For You ein weiteres
Highlight des Albums gebracht wurde. Natürlich stand auch
wieder The Cry Of Mankind auf dem Programm und nach neueren
Songs wie The Dreadful Hours wurde der Auftritt und somit
das diesjährige Summer Breeze mit dem uralten Klassiker The
Forever People beendet. Einen würdigeren Abschluss für
das Festival hätte es wohl kaum geben können.
Fazit:
Nachdem dies unser erstes Summer Breeze war, können
wir keine Vergleiche zu den letzten Jahren ziehen, allerdings
muss ich sagen, dass ich selten eine solch professionelle Organisation
gesehen habe – bereits am Campingplatz wurde alles so geregelt,
dass es für jeden möglich war einen guten Platz zu finden
und seine Sachen auszubreiten. Es gab einen Supermarkt, in dem
man diverse Lebensmittel oder für ein Festival wichtige Utensilien
(wie z.B. Zahnpasta) kaufen konnte und am Campingplatz wurden
einige große Wassercontainer aufgestellt. Das Securitypersonal
arbeitete professionell, aber nicht unfreundlich. Aufgrund der
zwei Bühnen, auf denen abwechselnd gespielt wurde, konnte
der Spielplan fast auf die Minute genau eingehalten werden, da
immer eine Band aufbauen konnte, während die andere spielte,
dies hatte allerdings auch zum Nachteil, dass man zwischen den
Bands kaum verschnaufen konnte bzw. es für die Bands nicht
möglich war Zugaben zu spielen, außer sie waren schon
von vornherein in die Spielzeit mit einberechnet. Ein weiterer
Nachteil der zwei Bühnen entstand für die Fotografen
– es war nämlich nur möglich den Fotograben entweder
ganz links auf der linken oder ganz rechts auf der rechten Bühne
zu betreten – es wäre um einiges bequemer gewesen,
wenn man in der Mitte auf beide Seiten gehen hätte können.
Die Verpflegung der „VIPs“ war ebenfalls super, in
der Früh bekam man gratis Kaffee bzw. gab es am Freitag sogar
Brote und Gebäck.
Schade fand
ich es, dass mit der Gästeliste so gespart wurde und wir
den vollen VVK-Preis zu zahlen hatten. Nicht, dass es mir nicht
wert wäre, aber die Arbeit den ein solcher Bericht macht
sollte nicht unterschätzt werden und nachdem es bei anderen
Festivals eigentlich normal ist zumindest nur die Hälfte
des Preises zu zahlen werde ich es mir beim nächsten Mal
zwei Mal überlegen mich akkreditieren zu lassen.
Im Großen
und Ganzen allerdings ein super organisiertes Festival, bei dem
das Line Up wohl entscheiden wird, ob wir wieder hinfahren werden.