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2006-08-17-19 DE – Dinkelsbühl

Nachdem für mich aufgrund eines Meniskusrisses und der damit verbundenen Schiene, die den Aktionsradius meines Beins aufs Minimum beschränkte, das obligatorische Kaltenbach Open Air ausfiel, musste Ersatz geschaffen werden. So wurde im Internet recherchiert und die Entscheidung fiel für das Summer Breeze, da – obwohl das Line-Up nicht ganz unserem Musikgeschmack entsprach – mit MY DYING BRIDE, KATATONIA und NECROPHAGIST drei unserer Lieblingsbands mit dabei waren, die einen guten Ersatz für die verpatzte erste Sommerhälfte darstellen sollten. Donnerstag früh ging es dann mit Sack und Pack nach Deutschland, gegen Mittag erreichten wir schließlich das Festivalgelände und staunten nicht schlecht, dass extra Straßen dafür abgesperrt wurden – sowas gibt’s auf den „kleineren“ Festln nicht. [Dunja]

1349 - AMORPHIS - ANGEL BLAKE - APOSTASY - ASP - BLOODFLOWERZ - CARNAL FORGE - CORVUS CORAX - DEATHSTARS - EXILIA - FEAR FACTORY - FEAR MY THOUGHTS - FINNTROLL - FRAGMENTS OF UNBECOMING - GAMMA RAY - GOJIRA - HEAVEN SHALL BURN - KATATONIA - KREATOR - LACRIMOSA - LEGION OF THE DAMNED - LENG TCH'E - LIV KRISTINE - LUMSK - MOONSPELL - MORBID ANGEL - MY DYING BRIDE - NEAERA - NECROPHAGIST - NEGATIVE - ONE MAN ARMY - PERZONAL WAR - POTENTIA ANIMI - PSYCHOPUNCH - REBELLION - REGICIDE - SALTATIO MORTIS - SCAR SYMMETRY - SCARVE - THE HAUNTED - THE OCEAN - THE OTHER - THYRFING - TOTENMOND - TRAIL OF TEARS - TURISAS - UNDERTOW - UNLEASHED - VISIONS OF ATLANTIS - VOLBEAT

:: Fotos ::

Donnerstag 17. August

Die Dänen von VOLBEAT mussten nach der Absage von REGICIDE erst später als ursprünglich geplant auf die Bühne und das zu ihrem eigenen Glück, da sie erhebliche Probleme bei der Anreise zum Summer Breeze hatten und es gerade noch rechtzeitig zum Auftritt schafften. Auf der Bühne wurde dann im wahrsten Sinne des Wortes abgerockt, da neben melodischem Metal der Rock’N Roll sicher ein Hauptcharakteristikum des Musikstils von VOLBEAT darstellt. Für mich war die Musik eine nette Begleitung neben der Inspektion des Festival-Geländes. [Xaphir]

UNDERTOW waren mir bis dato völlig unbekannt, ich habe mir allerdings sagen lassen, dass die Deutschen bereits einige Male am Summer Breeze aufgegeigt haben, also quasi schon routiniert ans Werk gegangen sind. Der melodische, moderne Death Metal zog bereits die ersten Besucher zur Painstage – mein Fall waren sie allerdings nicht so wirklich, was vielleicht auch daran gelegen haben könnte, dass ich zu der Zeit dabei war das Festivalgelände zu erforschen und meine Konzentration daher weniger der Bühne galt. [Dunja]

Die fünf deutschen Jungs von der erst 2003 gegründeten Band NEAERA ließen dann eine geballte Ladung Metalcore gegen das Publikum los, was zu Beginn auch richtig brutal und absolut energiegeladen rüberkam, aber auf Dauer meiner Meinung nach etwas an Power verlor und auch eintönig wirkte, was sicher daran liegen mag, dass ich mit Metalcore im Allgemeinen recht wenig am Hut habe. Das Publikum feierte seine Landsmänner jedoch ordentlich ab und zollte ihnen somit auch den sicher gebührenden Respekt. [Xaphir]

Neugierig machten ANGELBLAKE, die neue Band von Ex-The Crown Gitarrist Marko, als sie mit einem Kontrabass die Bühne betraten, die Freude über dieses im Metalbereich doch recht exotische Instrument währte allerdings nicht allzu lange. Anfangs war der Kontrabass so gut wie gar nicht zu hören und bereits nach kurzer Zeit riss eine Saite, so dass die Band ohne den Blickfang weitermachen musste. Auch wenn hier routinierte Musiker am Werke waren, besonders mitreißend agierten sie nicht auf der Bühne. Ob das am Missgeschick mit dem Kontrabass gelegen hat oder daran, dass dies ihr erster Auftritt überhaupt war ist da natürlich die Frage. [Dunja]

Ein sehr kraftvoller und energiereicher Auftritt folgte dann von der schwedischen Formation THE HAUNTED, die allesamt sehr gute Musiker darstellen und mich dahingehend auch ziemlich begeistern konnten. Vor allem Drummer Per Möller Jensen hat hinter dem Kit in guter Manier sein technisches Können präsentiert und durch sein kraftvolles Spiel zusammen mit Sänger und Frontmann Peter Dolving die Menge so richtig angeheizt. Songs wurden quer durch den Gemüsegarten von allen Alben gespielt, wobei sicher für jeden Fan und auch für alle, die THE HAUNTED noch nicht so gut kannten der ein oder andere Song dabei war, der zum Bangen anregte. [Xaphir]

SALTATIO MORTIS waren die erste Mittelalterband des Festivals und lockten dementsprechend einige Anhänger der alten Zunft vor die Bühne. Wie bei all den Bands dieses Genres wurde am Dudelsack dahingedudelt, was den Anhängern Freude, den anderen allerdings eine Menge Kopfweh beschert hat. Die Truppe rund um Alea den Bescheidenen und Ungemach dem Missgestimmten, die mit ihren sieben Mitgliedern die Painstage übrigens gut füllte schaffte es mit Songs wie Dunkler Engel oder dem Titelstück ihrer neuen CD Des Königs Henker die Fans zu begeistern und die ersten Leute zum Tanzen zu bringen. [Dunja]

MOONSPELL habe ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen, da mir die neuen Werke wenig zusagen und bei ihren letzten Auftritten eigentlich kaum mehr Songs der genialen älteren Alben gespielt wurden, umso überraschter war ich, dass die Portugiesen diesmal so einiges aus früheren Tagen im Repertoire hatten. Nachdem Fernando Ribeiro nach dem ersten Song Finistera seine rote Robe zur Seite warf, begannen mit Opium vom Album Irreligious auch schon die alten Zeiten. Als dann mit Wolfshade die Wolfheart-Zeiten wieder aufgewärmt wurden war klar, dass MOONSPELL am heutigen Tag so einige ihrer alten Fans wiedergewinnen konnten. Es folgte Alma Mater und zu guter letzt das berühmt-berüchtigte Full Moon Madness – was soll man dazu noch sagen? Ich hätte auf jeden Fall nicht mehr gedacht, dass mich die Band jemals wieder so in den Bann ziehen könnte. [Dunja]

Von 1349 war ich aus zweierlei Gründen enttäuscht: Zum einen hatte ich fix damit gerechnet, Frost, seines Zeichens Drummer von Satyricon, hinter dem Drumkit vorzufinden, was leider nicht der Fall war, denn an seiner Stelle fand sich plötzlich Tony Laureano (Ex-Nile, Ex-Angel Corpse, Dimmu Borgir) ein, der Frost in Punkto Können und vor allem bezüglich Technik natürlich in Nichts nachsteht, jedoch nicht den Kultfaktor mit sich bringt, der den Knüppler aus Norwegen aber auf alle Fälle auszeichnet. Zum anderen war die Songauswahl nicht wirklich nach meinem Geschmack und auch beim Sound haperte es zumindest bei den ersten drei Nummern ordentlich. Trotz allem sicher ein solides Konzert, hat mich zumindest aber nicht wirklich mitgerissen. [Xaphir]

Von FINNTROLL habe ich mir genau das erwartet was sie im Endeffekt auch geliefert haben: die gleichen Songs und das gleiche „Gedudel und Gehumpahumpa“ wie immer. Natürlich ist diese Art von Musik und der sicher einigermaßen eigene Stil ein Markenzeichen der Band, jedoch geht es einem dann doch relativ schnell auf die Nerven, nachdem die meisten Songs sehr ähnlich aufgebaut sind und wenig individuellen Wiedererkennungsfaktor besitzen. Dennoch besitzt die Band eine doch recht große Fanschar, der dies anscheinend ziemlich egal sein dürfte und dementsprechend ging es auch im Publikum ab. [Xaphir]

Trotz ihres doch recht hohen Platzes im Line-Up hatte ich von ASP bislang noch nichts gehört – warum, wurde mir klar, als die Band die Bühne betrat – Gothic ist nicht so ganz meine Sparte. Der wie eine Mischung aus Clown und alter Puppe geschminkte Sänger und Namensgeber Asp schmetterte dem Publikum Songs wie Besessen entgegen und egal ob es gefiel oder nicht - eines muss man der Band lassen: optisch hatte sie so einiges zu bieten. So stand die Bühne bei Ich will brennen in Flammen und gegen Ende ihres Sets wurden aufgrund eines Feuerwerks sicherlich alle auf die Deutschen aufmerksam – manche zuckten deswegen auch erschrocken zusammen ;) [Dunja]

KREATOR habe ich nur nebenbei mitbekommen, da vor meinen Favoriten KATATONIA noch mal der Becher am Campingplatz aufgefüllt wurde und danach auch gleich Position im Bereich der Pain-Stage bezogen wurde. Zu erwähnen ist sicher die für diese Verhältnisse sehr große Lichtshow, die eigens für die deutschen Altmetaller aufgebaut wurde und mich ein bisschen an Discolichter erinnert hat. Thrashig war’s, die Stimmung war sicher auf dem Höhepunkt des bisherigen Abends und die Fangemeinde wurde mit Songs wie Impossible Brutality oder Extreme Aggression belohnt. Ein auf alle Fälle würdiger Headliner mit einer sehr soliden Show. [Xaphir]

Nun war für mich das definitive Highlight des Abends gekommen, denn mit KATATONIA sollte nun eine der für mich interessantesten und eigenständigsten Formationen des gesamten Metal-Bereichs die Bühne betreten. Die Stimmung, welche Jonas Renkse und Co auf der Bühne bzw. im Publikum erzeugen ist schwer zu beschreiben, denn ich denke, dass bei dieser Art der Musik jeder seinen komplett eigenen, individuellen Zugang zu finden hat, da hier keinesfalls Metal geboten wird, der in irgendeine Schublade passt, wenn man hier überhaupt noch von Metal sprechen kann. Die Stimme von Frontmann Renkse hat auch live einen enorm hohen individuellen Charakter und er hat es sehr gut geschafft, die im Allgemeinen doch eher düstere Stimmung zu erzeugen, für die KATATONIA steht. Musikalisch wurde hier alles sehr gut umgesetzt und die Songauswahl wurde zu meiner Freude nicht unbedingt zu Gunsten des eher uneingängigen neuen Albums The Great Cold Distance gestaltet. Nur schade, dass nicht einmal eine Stunde Zeit war, was natürlich bei weitem nicht reicht, um das ganze Repertoire der Schweden abzudecken. So wurde beispielsweise kein Lied des großartigen Albums Last Fair Deal Gone Down zum Besten gegeben, jedoch gleich vier Nummern des Meisterwerks Viva Emptiness. Ein wahrlich krönender Abschluss für den ersten Festivaltag.
Playlist: Leaders – Wealth – Soil’s Song – Had To Leave – Cold Ways – Right Into The Bliss – Ghost Of The Sun – Criminals – July – Evidence [Xaphir]

Freitag, 18. August

Die EXCREMENTORY GRINDFUCKERS konnte ich nur vom Zeltplatz aus hören, was jedoch ausreichte, um einen bleibenden Eindruck bei mir zu hinterlassen. Klassiker wie I’ve Been Looking For Freedom von David Hasselhoff oder EAV’s Fatamorgana wurden kurzerhand in I’ve Been Looking For Grindcore und Vater Morgana umbenannt und in typischer Grindcore Manier gecovert, was mich gleich in der Früh schmunzeln ließ. [Xaphir]

Gelten LENG TCH’E in Insiderkreisen eigentlich als Geheimtipp, so schafften die Belgier es mit ihrem Hip Hop-Intro mich innerhalb kürzester Zeit abzuschrecken. Gut, die darauf folgende Mischung aus Grindcore, Hardcore bzw. diversen weiteren Stilrichtungen klang dann um einiges ausgereifter – allerdings gehören doch Nerven dazu, um das Gebotene ordentlich zu verarbeiten und die Grimassen des mit dicken Goldketten behangenen Sängers Boris trugen nicht gerade dazu bei diese zu bewahren. Interessant allemal, allerdings auf Dauer doch zu anstrengend. [Dunja]

THE OCEAN produzierten 30 Minuten lang klassischen Metalcore der mich wenig beeindrucken konnte. Außergewöhnlich war hier nur das Auftreten von zwei „Drummern“, wobei einer die Position des klassischen Schlagzeugers übernahm und ein zweiter im Stehen ein paar Toms, Becken sowie eine Metalltonne mit seinen Sticks bzw. teilweise mit einer Flex bearbeitete; für meine Begriffe vom musikalischen Standpunkt aus absolut überflüssig, da der Typ die Musik in keiner Weise bereichert hat und somit nur als Bühnendeko und für die Backing Vocals dienlich war. [Xaphir]

TRAIL OF TEARS hatten zweifellos einige Fans herangelockt, denn die sechsköpfige Truppe rund um das Sängerduo Ronny und Kjetil wurde mit Applaus und Gejubel begrüßt. Die Norweger, die ja schon seit etlichen Jahren im Geschäft sind, schafften es dann auch problemlos die Stimmung zu halten – allerdings haben wir uns recht schnell verzogen, um eine Mittagspause am Zelt zu halten, da das absolut nicht unsere Musik ist. [Dunja]

Nachdem wir deswegen auch FRAGMENTS OF UNBECOMING verpasst hatten, kamen wir gerade rechtzeitig als POTENTIA ANIMI ihre Version von Ave Maria preisgaben. Im Mönchsoutfit inklusive Haarschnitt standen vier der „Brüder“ auf der Bühne, Geiger Bruder Schnabausus Rex trug eine Bischofsmütze – stilecht wurde dem Publikum nach jedem Song ein „Halleluja“ entgegengeschmettert bzw. Witze geboten, die die einen wohl unterhalten haben, meiner Meinung nach aber einfach nur grottenschlecht und dämlich waren. Auf diese lächerliche Satire hätte man zweifellos verzichten können und mit dieser Meinung stand ich nicht alleine da, wie mir etliche kopfschüttelnde Zuschauer bewiesen. [Dunja]

Mit SCAR SYMMETRY gab es dann wieder einmal eine ordentliche Portion melodischen Deathmetals zu hören. Die Vocals wechselten zwischen tiefem Gegröle und cleanen Passagen, was gar nicht mal so uninteressant war. Jedoch war die dazugehörige Mucke doch sehr eintönig, es war definitiv nichts Aufregendes rauszuhören, die Riffs hat man schon bei dutzenden anderen Bands gehört und somit habe ich entschlossen, mich in Richtung Zeltplatz zu begeben, um mir etwas Essbares einzuverleiben. [Xaphir]

Bei REBELLION handelte es sich natürlich nicht um die brasilianische Knüppelkombo Rebaelliun (das wäre ja auch zu schön gewesen), sondern um klassischen Powermetal was mir gar nicht so zusagen wollte. Für Freunde dieses Metalgenres war der Auftritt der 5 Germanen sicher nett anzusehen, da absolut professionell an den Instrumenten gearbeitet wurde, jedoch war mir dieser im, wahrsten Sinne des Wortes, „Grins-Metall“ dann doch etwas zu „happy“. Basser Tomi Göttlich hat es während der ersten 3 Nummern sicher keine volle Minute fertig gebracht, seinen Mund zu schließen vor lauter überschwänglicher Freude und auch der Rest der Partie lachte nur so vor sich hin wobei mir dann irgendwann das Grausen gekommen ist. Nichts gegen Lachen und Fröhlichsein, aber dieser Übertriebene Frohsinn in Kombination mit Powermetal war mir dann doch schnell zu viel. [Xaphir]

Meiner Meinung nach ist mit ONE MAN ARMY & THE DEAD QUARTETT auch diese zweite Band am Festival, die aus Ex-The Crown-Members besteht nicht wirklich mit der Klasse ihrer alten Band zu messen. Nachdem ich die Schweden ja bereits in Wien beim Maifest im Prater sehen konnte, und sie mir da ziemlich langweilig in Erinnerung geblieben sind, bestätigte der Auftritt am Summer Breeze, dass es sich dort nicht nur um eine weniger gelungene Darbietung gehandelt hat. Sicher, stilistisch hat sich nicht gar so viel verändert, doch ich spreche wohl im Namen einiger eingefleischter The Crown-Fans, wenn ich sage, dass die neuen Bands einfach nur im Schatten von The Crown stehen und aus deren Erfolgen ernten. [Dunja]

Und dann kam es für mich noch schlimmer, denn mit EXILIA fand sich tatsächlich eine NuMetal-Band auf der Bühne ein, was mich dazu veranlasste, nach zwei Nummern so schnell als möglich mit einem Kopfschütteln das Gelände zu verlassen. Rein objektiv muss ich zugeben, dass spielerisch nichts auszusetzen war und die Musiker ihren Auftritt straight durchgezogen haben, jedoch kann ich NuMetal-Riffs, NuMetal-Gesang und vor allem das wirklich absolut nervige NuMetal-Gehüpfe absolut und ganz und gar nicht ausstehen. [Xaphir]

Über einen enormen Zuschauerandrang bzw. eine ausgelassene Stimmung konnten sich die „Battle Metaler“ von TURISAS freuen: Kaum eine Sekunde verging, ohne dass wieder ein Crowdsurfer in die Luft gehoben und von den Fans Richtung Bühne gehievt wurde. Die quasi Newcomer, die ja im Vorjahr wie eine Bombe eingeschlagen hatten waren allesamt rot/-schwarz bemalt bzw. ganz im Stile von alten Kriegern mit Fellen bekleidet. Obwohl sie mir auf CD eher wenig zusagen, kamen die Kampfhymnen live umso energiegeladener herüber, so dass kaum ein Kopf still halten konnte. Außerdem boten die Finnen dann noch ein Geigensolo, was einige zum Tanzen animierte. Gelungene Vorstellung! [Dunja]

AMORPHIS hatte ich bereits die Woche zuvor am Brutal Assault in Tschechien gesehen und wusste somit was mich erwarten würde: viel neues Material mit wenigen Ausflügen zurück zu den Wurzeln. Im Gegensatz zu ihrem Auftritt am Metalfest im Jahre 2003 konnte die Band allerdings mit dem neuen Sänger Tomi Joutsen einiges wieder gutmachen, denn dieser traf im Gegensatz zum damaligen Frontman nicht nur die Töne, sondern kam auch sonst sehr charismatisch rüber. Mir persönlich hatte die Band mit Against Widows, Into Hiding und dem obligatorischen Black Winter Day allerdings zu wenig alte und vor allem zu „ausgelutschte“ Songs im Repertoire, da gäbe es so viele andere Stücke, die es würdig wären, sie live zu spielen. [Dunja]

HEAVEN SHALL BURN haben sich zu einer der bekannteren Metalcore-Partien gemausert, was ziemlich schnell an der Anzahl der Zuschauer, die zur Pain Stage stürmten ersichtlich war. Die Deutschen boten eine energische Show, der Funke sprühte sofort von der Band aufs Publikum über. Doch wie bereits öfters in diesem Bericht erwähnt ist das nicht so ganz unsere Musik, somit wurde die Zeit lieber in ein Abendessen investiert. [Dunja]

MORBID ANGEL hatte ich ja bereits eine Woche zuvor auf dem absolut überrannten Brutal Assault Festival in der Tschechei gesehen, wo sie zwar sicher eine gute Show abgeliefert haben, auf Dauer dann aber doch etwas eintönig wirkten. Demnach hörte ich mir die Todesmetaller nur so nebenbei an und stellte fest, dass die Setlist so ziemlich die gleiche wie am Brutal Assault war und der gute David Vincent (Bass / Vocals) das gleiche nette Latexshirt mit aufgedrucktem rotem Pentagramm trug. Musikalisch sind die Jungs natürlich absolut top, vor allem Pete Sandoval bewies wieder einmal seine absolute Klasse als Drummer. Die Songs waren allesamt von den ersten vier Alben, was den Großteil der Fans sicher sehr zugesagt hat. Dabei waren Klassiker wie Rapture, Pain Divine oder Where The Slime Live. Wie gesagt, auch auf dem Summer Breeze ein guter Auftritt, für mich persönlich aber auf Dauer etwas zu eintönig. [Xaphir]

Mit der ehemaligen Theatre Of Tragedy Frontfrau LIV KRISTINE war erneut ein Punkt im Programm erreicht, der das Publikum spalten sollte, denn der „Kuschelrock“ war nicht jedermanns Sache. Die Leute vor der Bühne schienen von der Norwegerin allerdings ziemlich angetan, so trällerte Liv, begleitet von einer internationalen Truppe an Musikern Songs von ihren verschiedenen Bands ins Publikum und erfreute sich sichtlich dem ihr galtenden Jubel. Nach einer Coverversion von Streets Of Philadelphia wurde mit Devin Graves (Dead Soul Tribe) ein namhafter Gastmusiker begrüßt, der sie bei einigen Songs unterstütze. Zum Abschluss sollte dann noch etwas ganz besonderes folgen, ein Song, den Liv schon lange nicht mehr live gespielt hat. Nur von Klavier und einer Querflöte begleitet wurde mit A Distance There Is aus der alten Theatre Of Tragedy sicherlich ein würdiger Ausklang gefunden. [Dunja]

Auf den Auftritt von LACRIMOSA war ich schon ziemlich gespannt, da die Band live um einiges mehr rockt als auf CD und ich sie schon ziemlich lange nicht mehr gesehen hatte. Und rockig begann das Ganze auch schon: Mit Ich bin der brennende Komet wurde gleich ein Hit verbraten, der viele Aufschauen ließ, da sie eigentlich nicht auf sägende Gitarren gefasst waren. In gewohnter Manier unterstrich Thilo Wolff die Songs mit Gesten und dirigierte sie mit der Hand mit. So folgten einige ältere Songs wie Alles Lüge oder Siehst du mich im Licht bis auch Anne Nurmi ihren ersten Auftritt hatte und das Keyboard an Thilo weitergab – und diese überraschte mich nicht schlecht. Denn ihr Not Every Pain Hurts wurde nahezu fehlerlos gesungen, wovon bei früheren Auftritten der Band nicht mal ansatzweise die Rede sein konnte. Die imposante Lichtshow unterstrich das Gebotene und nach weiteren Krachern wie Stolzes Herz oder Siehst du mich im Licht war erstmal Schluss. Allerdings hatten Thilo, Anne und Band noch eine Zugabe in Form von drei Songs im Gepäck, zu guter Letzt wurde dann auch das von vielen bereits lautstark gewünschte Copycat gebracht. Ein gelungener Auftritt einer Band, die es schafft, auch Leute in den Bann zu ziehen, die mit Gothic ansonsten eigentlich wenig am Hut haben. [Dunja]

Die letzte Band des Abends war wieder eine, die polarisierte: die DEATHSTARS. Fronter Whiplash stolzierte ganz cool mit einer rosaroten Federboa und einer Zigarette im Mundwinkel auf die Bühne und blies bei jeder Gesangspause des ersten Songs den blauen Dunst in die Luft. Ganz im modernen „metrosexuellen“ Look gab sich auch der Rest der Band, bleich geschminkt und teilweise im Strubbellook. Im Laufe der Zeit verschwanden dann sowohl Whiplashs Federboa als auch seine Jacke und richtig peinlich wurde es dann, als er ankündigte „Guys, this is something for your girlfriends“ und den Oberkörper ganz entblößte und herumtanzte, als wäre er der geilste Mann der Welt – irgendwie erinnerte er mich dabei an den wahnsinnigen Buffalo Bill in „Schweigen der Lämmer“. Nachdem ich bereits ziemlich müde war auf und das Gehabe der Band wenig Lust hatte, zog ich es lieber vor ins Zelt zu gehen und zu schlafen. Schade eigentlich, dass eine Band, deren Musik gar nicht so schlecht ist so einem billigen Image nachgehen muss, das hätten sie nicht nötig. [Dunja]

Samstag, 19. August

Die erste Band am Samstag war etwas für mich ganz Überraschendes und Besonderes. THE OTHER betraten die Bühne in Zombieschminke, dazupassender Verkleidung und rockten dann was das Zeug hielt. Mit Songs wie 666 Ways To Die präsentierten sich die vier Jungs in schon fast musicalhafter Manier und vor allem der Sänger, der sich rein cleanen Vocals bediente, überzeugte durch seine sehr gute Bühnenpräsenz und absolut ausgereifte und fehlerfreie Stimme. Alles in Allem sehr nett anzusehen und eine willkommene Abwechslung im Festival-Lineup. [Xaphir]

Bei PERZONAL WAR ging es dann wieder härter zur Sache, die Deutschen boten – wie so viele andere Bands des Festivals – melodischen Death Metal, der allerdings teilweise sehr ins Thrashige abdriftete und mit cleanen Vocals gespickt war. Somit konnten sie doch ein wenig herausstechen und boten den noch nicht allzu zahlreich erschienenen Zuschauern einen würdigen Einstieg in den finalen Festivaltag. [Dunja]

LUMSK schraubten das Tempo wieder um einige Takte zurück. Auf der Bühne standen zwei Frauen und fünf Männer in altertümlichen Gewändern, die an einen Fantasyfilm erinnerten, um dem Publikum mit ihrem ersten Auftritt in Deutschland den Norwegischen Folk ein wenig näherzubringen. Leider wollte zu Beginn des Auftritts nicht alles mit der Technik der Geige hinhauen, weswegen besonders Geigerin Siv Lena etwas nervös und verunsichert wirkte, trotzdem konnte der Rest der Band überzeugen, gerade weil sie Musik etwas abseits der anderen Bands des Festivals brachten. [Dunja]

Die aus Frankreich kommende Deathmetal-Formation GOJIRA war eine der wenigen Bands des Festivals, die mich einigermaßen überzeugen konnte. Dies war zu einem großen Teil der Verdienst von Drummer Mario Duplantier, der wirklich wahnsinnig gut mit seinem Kit umzugehen wusste. Vor allem seine Doublebass Arbeit war sehr schnell und äußerst präzise. Der Rest der Truppe war musikalisch natürlich auch top und so schleuderten die Jungs eine Granate nach der anderen ins Publikum wo diese nach einer wuchtigen Detonation nur noch Verwüstung hinterließen. Wirklich harte und brutale Deathmetal-Mucke so wie sie sein sollte! [Xaphir]

VISIONS OF ATLANTIS konnte ich schon einmal vor einigen Jahren in Innsbruck „bewundern“, demnach hatte ich auch schon etwas Ahnung, was mich da erwarten würde. Jedoch wurde das Lineup etwas umgekrämpelt, zumindest erinnere ich mich nicht an eine Sängerin (oder der Gerstensaft hat damals meine Sinne getrübt…). Tja, was soll ich sagen; besser sind sie keinesfalls geworden, denn sie fabrizieren immer noch dieselbe uninteressante Mischung aus Powermetal und melodiösen Passagen mit Frauengesang a la Within Temptation. Vielleicht hat ja das exotische Herumgetanze der Sängerin ein paar Männerherzen höher schlagen lassen. [Xaphir]

Nun gingen meine All-Time-Faves an den Start. NECROPHAGIST ist sicher eine der technischsten Metalformationen aller Zeiten und nichts für schwache Nerven, denn zum nebenbei hören sind die Songs ganz einfach viel zu komplex gestaltet. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie gut die vier Jungs eingespielt sind und wie perfekt sie jedes einzelne Lied herunterklopfen. Leider ist die Set-List fast immer die gleiche und da ich die deutschen Prügelknaben jetzt schon zum vierten Mal gesehen habe, hätte ich mir doch ein paar andere Songs gewünscht was leider nicht der Fall war. Somit starteten sie in gewohnter Manier mit Stabwound, gefolgt von The Stillborn One von ihrer aktuellen CD Epitaph. Auch vom Erstlingswerk Onset Of Putrefaction wurden ein paar Nummern gespielt, leider war die Spielzeit wie immer viel zu kurz und nach 35 Minuten war das Spektakel auch schon wieder vorbei. [Xaphir]

Mit CARNAL FORGE ging dann eine weitere Metalcore Partie an den Start. Obwohl sich die Jungs, und unter ihnen vor allem der nach Karibik und Jamaika anmutende Sänger und Frontmann Jens Mortensen, nach dem Stille Nacht Intro ordentlich ins Zeug legten, konnte ich am dritten Festival-Tag wirklich keine Mucke mehr, welche nur ansatzweise in Richtung Metalcore geht, hören. Dem Publikum ging es da wohl ähnlich, denn die Reaktionen waren eher verhalten. Somit nutzte ich die Zeit lieber zum Herumstöbern bei diversen Verkaufsständen was im Endeffekt auch effektiver war. [Xaphir]

Nachdem ich im Vorjahr am Devil Days noch recht gespannt auf TOTENMOND war, erwartete ich mir diesmal nicht wirklich viel, da sie damals live nicht wirklich überzeugen konnten und das war gut so, denn auch am Summer Breeze war das Gebotene nicht so wirklich meins. Pazzer und Co. Mögen zwar ihre eigene Art haben und ihre Lässigkeit ist auch nicht zu verachten, doch auch wenn die Songs auf CD teilweise recht interessant zu hören sind, live geben sie meiner Ansicht nach nicht viel her. [Dunja]

CORVUS CORAX warteten mit einer ordentlichen Portion mittelalterlich anmutender Tanzmusik auf und hatten dabei gleich einmal ein schönen Repertoir an extraordinären Schlag – Streich - und Blasinstrumenten mit im Gepäck. Live gibt diese Art von Musik zumindest am Anfang doch einiges her, somal die Darbietung auf der Bühne auch sehr energiegeladen rüberkommt und den einen oder anderen Zuschauer auch zum Mittanzen und Mitfeiern anregt. Mir geht das Gedudel aber sehr schnell fürchterlich auf die Nerven, da sich die einzelnen Lieder auch sehr ähnlich sind, sehr wenig individuellen Charakter haben und das ganze Spektakel daher ziemlich schnell an Originalität verliert und somit nur mehr in den Ohren schmerzt. [Xaphir]

Die Viking Metaller THYRFING habe ich zum ersten Mal sehen dürfen und sie hinterließen einen zweischneidigen Eindruck: Einerseits ist das Material der Band teilweise ziemlich genial, andererseits fand ich die Live-Umsetzung nicht ganz so optimal. Die Painstage war mit der siebenköpfigen Truppe erneut gut gefüllt und das optische Erscheinungsbild wirkte mit größtenteils schwarzer, „dreckiger“ Schminke ebenfalls authentisch, auch der Einsatz eines zweiten Sängers machte sich gut. Nur wie gesagt, irgendwie wollte der Funke nicht so wirklich übersprungen. [Dunja]

Nun kamen endlich auch Fans von HIM und Glam Rock - also eher der weibliche Teil des Publikums - auf ihre Kosten, denn NEGATIVE war nichts anderes als ein bunter Mix aus Ville Valo und den Typen aus dem Kultstreifen Velvet Goldmine. Was die meisten Metaller von solcher Musik halten kann man sich ja wohl denken und genau so ist es mir gegangen. Die metallischen Reihen lichteten sich und die Anzahl der weiblichen Zuschauer häufte sich zusehens in den ersten Reihen. Nur schade, dass plötzlich sintflutartige Regenfälle vom Himmel herabströmten und mich leider zum Rückzug ins VIP-Zelt zwangen… [Xaphir]

Nach dem gewaltigen Regeneinbruch fanden sich trotzdem genügend Fans vor der Bühne, viele ausgestattet mit Summer Breeze-Regenmänteln, um sich an dem Gothic Metal der BLOODFLOWERZ zu erfreuen. Sängerin Kirsten wirkte trotz oder sogar aufgrund des bereits sichtbaren Babybauchs in Topform und so wurde einem begeisterten Publikum das neue Album Dark Love Poems präsentiert. Allerdings wurden auch genügend Songs älterer Alben dargeboten, so dass alle Fans wohl zufriedengestellt werden konnten. [Dunja]

GAMMA RAY hatte ich zuvor eigentlich nur vom Namen her gekannt was auch kein Wunder ist, da Heavy – und Powermetal ja nicht unbedingt zu meinen Lieblingsmusikrichtungen zählen. Viel interessanter war da für mich schon das zur gleichen Zeit plötzliche Aufkreuzen einer Menschenmenge, die sich allesamt um ein aus Bierdosen gebasteltes Götzenbildnis namens Bambi versammelten und ihm zu huldigen begannen. Die Menschenmenge wurde immer größer und so wurden während der FEAR FACTORY Autogrammstunde am Metal Hammer Bus immer mehr Stimmen laut, dass Bambi auf den Bus müsse, was sich schließlich auch realisieren ließ (Unvergesslich die Ansage des Bus-Sprechers: "Im Bus, Fear Factory Autogrammstunde [kaum Reaktionen] und auf dem Bus Bambi [tosender Beifall]!" - Dunja). Doch immer noch nicht zufrieden startete das Vorhaben „Bambi auf die Bühne“, was jedoch leider nicht realisiert werden konnte. Die ganze Sache war echt lustig mit anzusehen und für mich auch bei weitem amüsanter als der Auftritt von GAMMA RAY. [Xaphir]

UNLEASHED ist eine der Bands, von denen ich einmal behaupten möchte, dass sie ihre Zeit ganz einfach schon gehabt haben und es meiner Meinung nach auch besser gewesen wäre, sich die Reunion zu sparen. Die Jungs leben für mich heutzutage sicher zu einem großen Teil von ihrem Namen, denn ich glaube nicht, dass sie vom musikalischen Standpunkt aus noch viele Leute vom Hocker reißen. Vielleicht täusche ich mich in der Hinsicht auch gewaltig, aber mir geht es definitiv so und ich meine, dass ich auch nicht der einzige bin, der so denkt. Das Set beinhaltete Nummern von allen Alben, die Bühnenshow war auch ziemlich kraftvoll und energiegeladen und dem Großteil des Publikums schien es auch gefallen zu haben. [Xaphir]

Auch FEAR FACTORY waren bereits vor einer Woche Teil des Line-Ups vom Brutal Assault und auch sie brachten dasselbe Programm. Eingeläutet wurde der Spaß erneut mit Iron Maidens Number Of The Beast, was so einige volltrunkene Festivalbesucher verwirrt haben dürfte, kam uns doch einer mit verwundertem Gesichtsausdruck und der Frage „Was? Spielen jetzt Maiden?“ entgegen. Wie auch immer, erneut konnte die Band um Burton C. Bell einen soliden Auftritt abliefern, wobei das Demanufacure-Repertoire mit Self Bias Resistor, Demanufacture und Zero Signal erneut sehr zufriedenstellend ausfiel. Auch ein älterer Song des Soul Of A New Machine – Albums wurde dem nicht müde werden wollenden Publikum dargeboten. Allerdings stellte sich hier wieder die Frage, inwieweit Burtons Stimme gesampelt wurde, da sie einerseits genauso wie auf CD, andererseits wieder ziemlich daneben klang. Der Sound war erneut spitzenklasse und auch an der technischen Arbeit des Drummers Raymond Herrera kann nichts bemängelt werden. Auch der Abschluss war mit dem genialen Replica gut gewählt und zu guter Letzt gab es dann auch noch eine Version von Timelessness, bei der Burton stimmlich wieder sehr gut drauf war. Ein würdiger Headliner! [Dunja]

Und dann kam zum Schluß endlich DIE Band, auf die ich eigentlich das ganze Festival hindurch gewartet hatte: MY DYING BRIDE. Gespannt und voller Vorfreude wartete nicht nur ich auf die Engländer, denn jeder, der sie schon einmal live gesehen hatte, wusste was einen erwarten würde: Gänsehaut pur! Gehüllt in blaues Bühnenlicht betraten die Engländer die Bühne und in der Mitte der Bühne stand Aaron, der durch ein weißes Licht speziell beleuchtet auch optisch den Mittelpunkt des Geschehens darstellte. Wie immer gestikulierte er mit seinen mit Ornamenten bemalten Händen um den Schmerz, den die Songs mit sich bringen zum Ausdruck zu bringen. Trotz der sehr gering bemessenen Spielzeit von nur fünfzig Minuten war die Setlist durchaus zufriedenstellend, da neben dem Titelstück zu Like Gods Of The Sun mit For You ein weiteres Highlight des Albums gebracht wurde. Natürlich stand auch wieder The Cry Of Mankind auf dem Programm und nach neueren Songs wie The Dreadful Hours wurde der Auftritt und somit das diesjährige Summer Breeze mit dem uralten Klassiker The Forever People beendet. Einen würdigeren Abschluss für das Festival hätte es wohl kaum geben können.

Fazit: Nachdem dies unser erstes Summer Breeze war, können wir keine Vergleiche zu den letzten Jahren ziehen, allerdings muss ich sagen, dass ich selten eine solch professionelle Organisation gesehen habe – bereits am Campingplatz wurde alles so geregelt, dass es für jeden möglich war einen guten Platz zu finden und seine Sachen auszubreiten. Es gab einen Supermarkt, in dem man diverse Lebensmittel oder für ein Festival wichtige Utensilien (wie z.B. Zahnpasta) kaufen konnte und am Campingplatz wurden einige große Wassercontainer aufgestellt. Das Securitypersonal arbeitete professionell, aber nicht unfreundlich. Aufgrund der zwei Bühnen, auf denen abwechselnd gespielt wurde, konnte der Spielplan fast auf die Minute genau eingehalten werden, da immer eine Band aufbauen konnte, während die andere spielte, dies hatte allerdings auch zum Nachteil, dass man zwischen den Bands kaum verschnaufen konnte bzw. es für die Bands nicht möglich war Zugaben zu spielen, außer sie waren schon von vornherein in die Spielzeit mit einberechnet. Ein weiterer Nachteil der zwei Bühnen entstand für die Fotografen – es war nämlich nur möglich den Fotograben entweder ganz links auf der linken oder ganz rechts auf der rechten Bühne zu betreten – es wäre um einiges bequemer gewesen, wenn man in der Mitte auf beide Seiten gehen hätte können. Die Verpflegung der „VIPs“ war ebenfalls super, in der Früh bekam man gratis Kaffee bzw. gab es am Freitag sogar Brote und Gebäck.
Schade fand ich es, dass mit der Gästeliste so gespart wurde und wir den vollen VVK-Preis zu zahlen hatten. Nicht, dass es mir nicht wert wäre, aber die Arbeit den ein solcher Bericht macht sollte nicht unterschätzt werden und nachdem es bei anderen Festivals eigentlich normal ist zumindest nur die Hälfte des Preises zu zahlen werde ich es mir beim nächsten Mal zwei Mal überlegen mich akkreditieren zu lassen.

Im Großen und Ganzen allerdings ein super organisiertes Festival, bei dem das Line Up wohl entscheiden wird, ob wir wieder hinfahren werden.

 

story © Dunja, Xaphir • pictures © Dunja