Ein
weiterer grauer Tag verstrich in meinem Leben. Zwischen der
Entscheidung zu saufen oder sich gleich aus dem Fenster zu stürzen,
entschied ich mich dann doch für ersteres. Nicht so sehr
aus Überzeugung, sondern vielmehr deshalb, weil wenn ich
mich aus dem Fenster stürzen würde, könnte ich
mir eigentlich nur den Knöchel verstauchen oder mir max.
eine Kleinigkeit brechen, denn ich wohne nun mal im Erdgeschoss.
Philosophierend, welche Optionen mir denn nun noch so offen
standen, entschied ich mich dafür, dass eigentlich alles
Scheiße ist.
So machten sich Tobias und ich in das nicht weit entfernte Saalfeld
auf, um Mucke zu lauschen. Da Saalfeld als heimliche Hardcore
Hauptstadt gehandelt wird (also ich wusste das bis dahin nicht,
hab mich aber eines Besseren belehren lassen!) war ich schon
ein wenig gespannt und auch ein wenig ängstlich. Aber ich
wusste ja, dass TRIVIUM spielt und damit war
ich dann auch zufrieden. Noch glücklicher wurde ich, als
wir bei MOURNING ENDS mit auf der Gästeliste
standen und so unser soeben gespartes Geld in Alk umsetzen konnten.
Also gleich mal, vielen Dank MOURNING ENDS!
Die erste Band DEADSOIL haben wir leider verpasst.
Zufrieden und schon ein wenig vom Alkohol eingelullt, durften
wir dann auch gleich den Merchandising-Stand von M.E. übernehmen.
Da standen wir nun zwischen all den anderen Verkäufern
und waren stolz auch dazu zu gehören! Und plötzlich
ging es los!
::
Fotos ::
:.
MOURNING
ENDS •
Ohne Vetternwirtschaft zu betreiben, das neue Material der Band
ist wirklich astrein. Nachdem Grille (Ex-Sänger) ausgestiegen
war, haben die Jungs mit Schleizer (Gitarrist bei Heaven Shall
Burn) einen guten Ersatz gefunden. Leider ist immer noch nicht
sicher, ob er nun fest dabei bleibt oder nicht. Aber zur Not singt
Markus eben alles allein. Die Band kam auch ohne jegliche Umschweife
gleich zur Sache. Fette Growls vermischten sich mit dem cleanen
Gesang von Markus. Sehr melodische Parts trafen auf schnelles
Drumgewitter. Skeptisch war ich am Anfang schon ein wenig, denn
die neuen Sachen fand ich erst nicht so doll. Aber hallo, es lohnt
sich wirklich doch, immer mal wieder noch ein Ohr zu riskieren.
Die Sachen wurden Live brillant umgesetzt. Der Saal war auch ziemlich
gut gefüllt, nur das Publikum war ein wenig zäh und
konnte wohl mit dieser Art von Musik nicht ganz soviel anfangen.
Auch der Sound war recht gut. Das neue Material eignet sich ausgezeichnet
zum Autofahren. Das Problem sind dann halt nur die anderen Autoschnarchnasen,
aber die kann man ja von der Straße blasen, wenn man das
geeignete Fahrzeug hat! Gespannt darf man also auf das neue Album
im Dezember sein. Der Stil der Band bewegt sich in die Richtung
des Schwedentods, teilweise erinnert mich das Zeuch an In Flames,
Soilwork und Edge Of Sanity. Schleizer ist wirklich geil (man
muss der Mann Aggressionen in sich tragen und diese schreit er
sich volle Kanne aus der Brust)!
:.
A18
• 4 Leute betraten die Bühne
und alle sahen noch sehr jung aus. Ah, eine Hardcore Band aus
Florida. Und eins, zwei, drei ging es dann auch los. Eigentlich
verstand ich keinen Text, außer das jeder Satz mit FUCK
anfing und mit FUCK aufhörte. So kann ich eigentlich nicht
sagen ob die nun Texte haben oder nicht. Das Schlagzeug drückte
ganz gewaltig nach vorn. Eigentlich ist es eine einfach gehäkelt
Musik, aber sie ist gut und animiert zum springen, tanzen, jubilieren
und einfach auf den Punkt gebracht. Auch das Publikum erwachte
nun langsam aus seinem Koma und so ging es langsam richtig zur
Sache. Die Art der Musik liegt wohl eher in Richtung Punk und
es lassen sich deutliche Parallelen zu Bad Religion und anderen
Bands erkennen, nur das A18 einfach mal viel härter sind.
Einfache Melodien aber diese sind gut erkennbar und auch nachvollziehbar.
So wie die Band ist jetzt auch endlich die Stimmung hier im Saal:
schnell, kompromisslos und einfach nur gut!
:.
TRIVIUM
• Hu, ha, ha, ha!!! Wie nicht
anders zu erwarten war, ist es einfach nur ein Hörgenuss,
dieser Band zu lauschen. Der Sänger ist ja wohl der Oberhammer!
Aber was soll ich schon erzählen clean Vocals, Growls und
Gekreische, alles aus einer Goldkehle. Das Klubhaus war zwar voll
aber ich werde langsam das Gefühl nicht los, dass einige
Hardcoreler mit Melodien und erstklassigen Gesängen nicht
umgehen können. Was soll man noch zu dieser Band sagen? Ich
kann jedenfalls nichts weiter sagen, als das was ich schon im
Review zu der aktuellen Platte Ember To Inferno
gesagt habe! Wer gute Musik zu schätzen weiß, der kennt
TRIVIUM oder sollte sie so schnell wie möglich
kennen lernen! Warum ich so viele Bands mit In Flames oder Soilwork
vergleiche weiß ich auch nicht, aber die sind eben bekannt
wie ein bunter Hund und irgendwie muss man ja Werbung für
eine Band machen, die eben noch nicht jeder kennt, aber die man
kennen sollte! Und für alle, die TRIVIUM noch nicht kennen:
HOLLT EUCH ENDLICH DIE CD!!!! Und letztendlich fängt auch
der Mob wieder an zu toben und ich stelle fest, dass doch nicht
alle hier taub sind!!!
:.
HEAVEN
SHALL BURN • So
das ist also HEAVEN SHALL BURN! Hab ja schon
viel gehört von der Band aber richtig lohnenswert ist wohl
deren Live Performance. Die Burschen verstehen es, eine hammergeile
Show zu bieten, sodass jeder Arsch animiert wird sich zu bewegen.
Eben auch weiße Hasen. Und dies ist kein Witz, denn im Pulk
der Massen gewahrte ich doch wirklich einen Typen im Hasenkostüm
(wie ich später erfahren habe, hatte er eine Wette verloren!)
und der rannte rum und machte übel Party. Wie der das aushalten
konnte, keine Ahnung. Ich schwitze hier schon, nur beim schreiben.
Die Mucke? Hardcore halt! Ich kann nicht wirklich etwas damit
anfangen. Aber ich denke, sie sind gut und wie schon gesagt, die
Show ist einfach nur WOW!
Nun brennt der Saal aber endgültig!
:.
DEW
-SCENTED • Auch
eine gute Liveband, wie eigentlich alle an diesem Abend, nur das
diese Band nur Metal spielt und zwar guten alten Death-Thrash.
Die Jungs bemühten sich redlich etwas Stimmung in den Saal
zu zaubern, aber wie der Clown auf der Beerdigung, war die Band
hier halt einfach mal fehl am Platz. Ich persönlich muss
dazu sagen, mir hat das Zeuch sehr gut gefallen! Auch der Sänger
merkte schnell den Unterschied zu anderen Gigs. Doch der nahm
es mit Humor und versuchte mit Ironie und Sarkasmus sich trotzdem
einen schönen Abend zu machen. Leider muss ich hier feststellen,
dass einige Hardcoreler genauso intolerant sind, wie manche Metaller!
Schade eigentlich!!!
:.
DARKEST
HOUR • Na so was,
das ging vielleicht gleich ab! Ich fragte mich, wie die bei dem
Gehüpfe noch so korrekt spielen konnten. Also ein geiles
Brett was die Jungs da spielen. Hardcore mit wahnsinnig geilen
Melodien. Na also geht doch! Den Vogel schoss aber dann der Schlagzeuger
der Band ab, in dem er sich vor versammelter Mannschaft bis auf
seine Mütze auszog und das Publikum aufforderte es ihm gleich
zu tun. Natürlich machte keiner mit. Also trollte er sich
wieder hinter sein Schlagzeug und ließ es wieder krachen.
So ging dann auch bald dieser schöne Abend vorüber und
ich konnte zufrieden wieder nach Hause fahren!
|