Aborted 
                - Avenging Angels - Before The Fall - Behemoth - Caliban - Dagoba 
                - Darkside*- Eisregen - Eluveitie - Endstille - Eventide - Excrementory 
                Grindfuckers - Hatesphere - Heaven Shall Burn - In Slumber - Iseghaal 
                - Lacerator - Luciferi Excelsi - Mercenary - Misery Speaks - Perishing 
                Mankind - Possession - Pungent Stench - Riger* - Seek & Destroy 
                - Serenity - Sycronomica - Tankard - The Sorrow - Third Moon* 
                - Turisas - Ultrawurscht - Veritas Mentis
              *leider kurzfristig 
                abgesagt!
              Zum ersten 
                Mal veranstaltete Metallic Arts das SUMMER 
                NIGHTS FESTIVAL in Straßwalchen in der Nähe 
                von Salzburg. Das Gelände sah schon mal ideal für die 
                Durchführung zweier gemütlicher Musikveranstaltungstage 
                aus: die Bühne selbst war in einem landwirtschaftlichen Gebäude 
                aufgestellt, der Campingplatz direkt anschließend an einer 
                leicht abschüssigen Wiese gelegen. Die Voraussetzungen schienen 
                also bestens, doch es war leider schlussendlich bei weitem nicht 
                alles Gold was glänzte.
              :: 
                Fotos ::
              Zu viert im 
                Auto angereist, bot sich uns nach zweistündiger Fahrt ein 
                idyllisches Bild: verkehrsmäßig günstig direkt 
                an der Bundesstraße gelegen, hatten schon einige hundert 
                Besucher ihre Zelte mehr oder weniger windschief aufgebaut und 
                tranken sich schon mal ordentlich in Stimmung. Einige Spezialisten 
                hatten schon am frühen Nachmittag einen ordentlichen „Flieger“ 
                zu verbuchen und kämpften schon mit der eigenen Standfestigkeit. 
                Noch schwieriger wurde es für die Anwesenden, als ein heftiger 
                Regenschauer, gemeinsam mit böigem Wind und vereinzelten 
                Hagelkörnern niederging und das Gelände des Landgasthofes 
                Haushofer sowie den Campingplatz traf. Nach etwa einer Stunde 
                ließ der Regen nach, doch die Spuren konnte man deutlich 
                erkennen: Partyzelte und sogar ein Merchandise-Stand nahm der 
                Wettergott als Opfer zu sich. Wir suchten bei der Kassa am Eintritt 
                Schutz und holten unsere Festivalbänder und Müllsäcke 
                ab. Prinzipiell fand ich die Idee mit 5 € Müllpfand 
                okay, doch für jede Person wohl etwas übertrieben…
              Leider gab 
                es zwei Ausfälle zu vermelden: RIGER konnten wegen 
                Krankheit nicht spielen und der Drummer von THIRD MOON 
                quält sich noch immer mit einer verletzten Hand – gute 
                Besserung!
              :. 
                SERENITY 
                ~ penetrante Ohrwürmer
                Das erste musikalische Ausrufezeichen setzte um 15 Uhr nachmittags 
                die einheimische Progressive Power Metal Hoffnung SERENITY. 
                Dabei kann ich die Euphorie rund um die Band nur teilweise nachvollziehen. 
                Eines ist gewiss: die Jungs können ohne Frage Ohrwürmer 
                schreiben, die sich unwiderstehlich in den Gehörgängen 
                festsetzen, ob man will oder nicht. Besonders stimmlich gab es 
                Allerfeinstes zu hören, die zweistimmigen Gesangsarrangements 
                sind wirklich hörenswert. So kamen dann Ohrenschmeichler 
                wie Reduced To Nothingness oder Circle Of My 2nd Life 
                bestens zur Geltung, was auch die Anwesenden ähnlich sahen. 
                Die gute Laune von SERENITY steckte alle an. Einzige Kritik: 
                sucht euch doch bitte euren eigenen Stil, gebt eurer Musik eine 
                unverwechselbare persönliche Note! Für mich klingt SERENITY 
                jedenfalls wie der gemeinsame Nenner von Sonata Arctica (Stimme 
                & Gesangslinien), Dream Theater (der progressive Anteil), 
                Nightwish und Eternal Tears Of Sorrow (Keyboards). Aber SERENITY 
                haben ja erst ihr Debütalbum eingespielt und für Individualisierungsmaßnahmen 
                bleibt also genügend Zeit –arbeitet daran dass ihr 
                nicht als Klone abgestempelt werdet! 
              
              :. 
                DAGOBA 
                ~ hüpf Publikum hüpf
                Alle Ehre, DAGOBA spielten wuchtig, aber die Musik wirkte 
                auswechselbar. Komischerweise feierten die begeisterungsfähigen 
                Zuschauer aber auch diese Band ab – einigermaßen überraschend 
                blieb die Stimmung eigentlich immer auf einem sehr hohen Niveau 
                und jede Gruppe konnte sich über hervorragende Resonanzen 
                freuen. Der Sound tönte von Beginn an transparent aus den 
                Boxen und DAGOBA überzeugten ihre Fans, mich aber 
                in keiner Weise. Deutlich zu vernehmen: die Hardcore-Einflüsse, 
                die typischen Breakdowns und bekannten, wenig überraschenden 
                stimmlichen Variationen. Die Hard- bzw. Metalcore Elemente sollten 
                sich im Verlauf der beiden Tage immer mehr und mehr zu einem monotonen 
                Ärgernis entwickeln. 
              :. 
                ABORTED 
                ~ Komplexität und Groove vereint
                Weiter ging es mit ABORTED, deren Songmaterial recht komplex 
                anmutete. Technisch einwandfrei, fehlten hier doch die herausragenden 
                und überraschenden Momente. Für mich ehrlich gesagt 
                zu stressig und zum Bangen vollkommen ungeeignet, hielt es die 
                ersten zehn Reihen aber keineswegs davon ab, ihre Nackenmuskeln 
                aufs Ärgste zu strapazieren 
              :. 
                HATESPHERE 
                ~ Schweiß und Adrenalin
                Keinen Platz für solche Spielchen bleibt im Sound der dänischen 
                Sympathie-Thrasher HATESPHERE. Jederzeit druckvoll und 
                bis Unterkante Oberlippe mit Spielfreude ausgestattet, bretterten 
                die Geschwindigkeitsfanatiker los, als gäbe es kein Morgen. 
                Das Publikum dankte ihnen wie im Rauschzustand, Sänger Jacob 
                suchte (und fand) direkten Kontakt zu den Fans, leider konnten 
                ein paar Mosher ihr Bewegungstalent nicht im Zaum halten und nervten 
                wirklich, weil ich mich bis in die zweite Reihe vorgekämpft 
                hatte und sich der Moshpit genau hinter meinem Rücken bildete, 
                hehe!
              :. 
                MERCENARY 
                ~ filigrane Musik und spitze Schreie
                Kontrastprogramm: MERCENARY landeten dann einen Überraschungserfolg 
                - ich hätte nicht gedacht dass diese Band so gute Reaktionen 
                hervorrufen könnte, da vor allem die Sangesleistung nicht 
                immer leicht zu verdauen ist. Spitze Schreie im Stile von Rob 
                Halford kamen ebenso wie erhabener Klargesang zum Einsatz und 
                veredelten erlesene Songs wie World Hate Center zusätzlich. 
                Für meine Begriffe stach das neue Lied My World Is Ending 
                noch heraus, herrliche Rhythmik gepaart mit spannendem Songaufbau 
                begeisterten mich jedenfalls zutiefst.
              
              :. 
                EISREGEN 
                ~ machen Spaß und krank
                Bei EISREGEN zeigte sich leider deutlich, dass die Location 
                für die rund 1000 Besucher doch ein wenig zu klein gewählt 
                wurde. Viele Festivalbesucher konnten das Schauspiel nur aus weiter 
                Ferne betrachten, sofern sie überhaupt einen Blick auf die 
                Bühne erhaschten. Für mich zeigten sich die Stärken 
                und Schwächen der Band auch aus größerer Entfernung. 
                Die langsamen, getragenen Tracks mit dominierender Geigenbegleitung 
                klingen allesamt bestens, doch sobald es schneller zur Sache geht, 
                schaut es schon anders aus, das klingt einfach nicht wirklich 
                durchschlagskräftig und spielerisch einwandfrei. Lustig: 
                Der Schlachthausblues, ein nettes Liedchen über einen 
                netten Massenmörder. Wer das ernst nimmt, ist selber schuld. 
                Für mich ist es interessant, wie viele Fans EISREGEN 
                in ihren Bann ziehen.
              :. 
                HEAVEN 
                SHALL BURN ~ Maximaler Circle Pit
                Bei HEAVEN SHALL BURN ging’s dann wirklich drunter 
                und drüber. Voice To The Voiceless oder The Counterweight 
                besitzen schwedische Melodien und wissen zu gefallen. Sobald das 
                Zeichen zum Circle Pit erkenntlich wurde, liefen und sprangen 
                die Fans wie die Schäfchen in die gleiche Richtung, der ganze 
                Saal tobte wie verrückt. Das Stimmungs- und Energielevel 
                bewegte sich am Anschlag, faszinierend wie viel explosive Dynamik 
                eine Band aus dem Publikum kitzeln kann.
                Das Theater war laut außen stehenden Augenzeugen (auf der 
                Empore) richtig brutal, glücklicherweise kam niemand zu größerem 
                Schaden, ein paar kleinere Blessuren waren allerdings unvermeidlich. 
                
                Anscheinend hatte das gute alte Headbanging an diesem Wochenende 
                überhaupt einen schweren Stand gegen Moshpits, Windmills 
                und Kicks. Es sieht einigermaßen komisch aus, wenn ein Hardcorejünger 
                zu rotieren beginnt, na ja wer’s mag, mir jedenfalls wurde 
                beim „friedlichen“ Genießen der Songs doch des 
                Öfteren der Spaß verdorben…
              :. 
                TANKARD 
                ~ Wampenfest
                Um die mitternächtliche Stunde musste die Bühne ihre 
                schwerste Last in Form von TANKARD-Koloss Gerre tragen, 
                wirklich eine imposante Kugel, die der gute Frontmann da mit sich 
                herum schiebt. Aber was passt besser zum Beer Metal der deutschen 
                Legende? Die angeheiterte Menge nahm die eingängigen Saufhits 
                dankbar auf, genauso wie die zahlreichen Erfrischungsgetränke 
                im Laufe des Tages. Auch im schlimmsten Zustand grölt sich 
                „Freibier für alle“ doch leicht und wunderbar. 
                Doch was tun diejenigen 3 % des Publikums, die das betrunkene 
                Treiben betrachten? Sie bemerken den viel zu lauten Sound, die 
                mit der Zeit recht gleichförmigen Songs und den ständigen 
                Anstieg des Alkoholpegels. Nüchtern ist die tiefgründige 
                Message von TANKARD also nur schwer zu verstehen.
              :. 
                PUNGENT 
                STENCH ~ ein kurzes Vergnügen
                Die Wiener PUNGENT STECH zogen zum Abschluss des ersten 
                Tages die absolute Arschkarte (Verzeihung!). Die österreichischen 
                Kult-Death-Rock’n´Roller konnten zum angekündigten 
                Zeitpunkt am frühen Abend nicht auftreten, da sie im Stau 
                standen. Jetzt, so gegen 2 Uhr nachts, begrüßte Sänger 
                Martin Schirenc die noch immer nicht müde Meute mit charmanten 
                wienerischen Ansagen. Völlig überraschend musste das 
                Trio seinen Auftritt aber nach gut 20 Minuten urplötzlich 
                nach dem beschwingten Klyster Boogie inklusive sexy Hüftschwung 
                (laut der anwesenden sabbernden Damenwelt) vorzeitig beenden. 
                Das war deshalb ärgerlich weil zu früherer Stunde einige 
                Umbaupausen in die Länge gezogen wurden. 
                Tja, so konnten wir nur noch versuchen, uns ein paar Stunden Schlaf 
                zu gönnen. Das wurde aber von einigen überaus netten 
                Zeltnachbarn unmöglich gemacht. Herzlichen Dank noch mal 
                an die freundlichen dauerhaft fluchenden Kärntner - eine 
                Nacht ohne ein Auge zu schließen ist doch eine willkommene 
                Abwechslung.
              
              Dementsprechend 
                lädiert schauten wir am nächsten Tag aus der Wäsche 
                und am Vormittag beschlossen wir, die durchnässten Zelte 
                abzubrechen, um nicht noch eine Nacht durchmachen zu müssen. 
                Wir schafften es nach einem ausgiebigen Frühstück pünktlich 
                zu den eröffnenden AVENGING ANGELS. Zweistimmiger 
                Gesang und gute Bühnenpräsenz erleichterten den Start 
                in den noch sehr jungen Tag. 
              
              :. 
                ULTRAWURSCHT 
                ~ Lebensmittel machen klug
                Der Bandname ULTRAWURSCHT ließ eine intellektuelle 
                Performance erwarten. Gespannt und hochkonzentriert versuchte 
                ich das nahezu undurchschaubare Konzept der Chaoten zu decodieren, 
                was mir auch nach einer knappen halben Stunde mit größter 
                geistiger Anstrengung gelang. Liedtitel wie Immortadella 
                oder Reigning Brat (in Zusammenarbeit mit Slayers Curry 
                King entstanden) machten es deutlich: ULTRAWURSCHT spielen 
                eine spezielle Art des Lebensmittelcore, nämlich Wurscht-Core 
                oder auch Anti-Käse-Core genannt. Der hungrigen Meute wurden 
                auch einige Kilogramm Frankfurter zum Fraß vorgeworfen, 
                was das textliche Konzept noch untermauern konnte. Hoch lebe die 
                Wurst!
              :. 
                SEEK & 
                DESTROY ~ jung und ungestüm
                Schon lange keinen Metalcore gehört, dachte ich mir, doch 
                da konnten SEEK & DESTROY Abhilfe schaffen. Die Riffs 
                und Melodien waren für eine so junge Band erstaunlich gutklassig 
                und ausgereift. Nicht wirklich neu, aber ausbaufähig.
              :. 
                POSSESSION 
                ~ geradlinig gut
                Oh ja, POSSESSION taten richtig gut, denn der Black bzw. 
                Death Metal kam beim SUMMER NIGHTS subjektiv gesehen zu 
                kurz. Bei den im tiefsten Salzburger Dialekt vorgetragenen Ansagen 
                konnte ich mir das Grinsen nicht verkneifen, doch die Musik gab 
                dazu keinen Anlass, höchstens aus purer Freude: viel Druck, 
                eine coole Stimme und gekonnte Taktwechsel ließen den Auftritt 
                zu einem Erfolg werden.
              
              :. 
                PERISHING 
                MANKIND ~ Holger und der Alkohol
                Die Band spielte ein wenig früher als geplant, der Auftritt 
                gestaltete sich trotzdem souverän. Holger war richtig dicht, 
                trotzdem litt seine Gesangsleistung darunter nicht, ganz im Gegenteil! 
                Doch mit dem Gedächtnis haperte es da schon eher – 
                so wusste er nicht mehr wo der Merchandise Stand war, doch Gernot 
                flüsterte ihm die immens schwierige Antwort ein, hehe! Nebenbei 
                waren headbangen bis zum Umfallen und feine Melodien angesagt, 
                am Programm stand sehr viel Material der neuen Scheibe Wonderland. 
                Dessen Titellied kam etwas schleppender und richtig entspannt 
                zum Bangen, leider fehlte der Hit System Mutilation. Beate 
                an den Drums schlug richtig hart zu und schrie sich die Aggressionen 
                aus dem Leib, das Publikum war begeistert und die Band auch, sie 
                freute sich über die Unterstützung!
              :. 
                MISERY 
                SPEAKS ~ Metalcore olé
                Wieder mal zur Abwechslung Metalcore…diesmal von der gemäßigt 
                brutalen Sorte. Im Publikum ging es wieder rund, doch ich kann 
                mit dieser konstruierten Musik nix anfangen. Obwohl ich noch nicht 
                viel von MISERY SPEAKS gehört hatte, wusste ich nach 
                den ersten beiden Songs über den Aufbau der Stücke bestens 
                Bescheid. Überraschungen absolute Fehlanzeige!
              :. 
                THE 
                SORROW ~ mutiges Outfit, souveräne Bühnenpräsenz
                Auch diesmal Metalcore, aber mit besseren Melodien! Zudem punktete 
                die Band durch ihre sympathische Ausstrahlung; eine Coverversion 
                von Amon Amarth’s Pursuit Of Vikings, das allerdings 
                nur eine Minute lang dauerte, hob den Stimmungspegel und ließ 
                die Death Metal Fans schmunzeln. Weiterer Grund zum Hinschauen: 
                das Outfit vom Sänger war richtig gewagt, mit der Kombination 
                aus Iron Maiden T-Shirt, hautenger Jean und weißen Schuhen 
                traut sich wohl auch nicht jedermann auf die Bühne.
              :. 
                IN SLUMBER 
                ~ Headbanger’s heaven
                Die Jungs aus Linz zählten zu meinen persönlichen Gewinnern 
                des SUMMER NIGHTS Festivals. Power ohne Ende, dazu Melodien 
                für die Ewigkeit – da hüpfte das Herz jedes Metalfans 
                in den ersten Stock! Heretic vom ersten Album Stillborn 
                Rebirth kam verdammt brutal rüber, sonst offerierten 
                uns IN SLUMBER neues Material mit saucoolen Melodien und 
                Mördergrooves. Das Titellied Scars: Incomplete ist 
                jetzt schon ein Klassiker und eine einzige Freude! Ich schicke 
                euch jedenfalls die Rechnung meines Masseurs, der die Genickmuskeln 
                wieder instand setzen muss! Noch ein Tip betreffend Merchandise: 
                die Girlies in rosa hättet ihr weglassen, dafür Sabberlätzchen 
                für die Damen im Publikum anbieten können, wirklich 
                ein Wahnsinn wie viel die Frauen sabbern, wenn ihr auf die Bühne 
                klettert…
              
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                EXCREMENTORY 
                GRINDFUCKERS ~ 
                Humor ist, wenn man trotzdem lacht
                Hmmm, diese Darbietung voll mit ultrawitzigen Späßchen 
                und Fleischwolfversionen diverser Gassenhauer aus dem Schlagergenre 
                im Grindcore-Gewand ist wohl nicht jedermanns Sache! Dem Publikum 
                hat es aber dermaßen gut gefallen, dass manche Grindcorejünger 
                beleidigt waren, als man Kritik übte, hehe. Für mich 
                wirkten die Ideen abgedroschen und schon oft verwendet, die Songtitel 
                waren aber schon zum Schreien: Ein bisschen Grind muss sein 
                und ähnliches belustigendes Material passte für die 
                frühen Abendstunden aber einfach (noch) nicht, zudem war 
                der Sänger schlecht bei Stimme und hustete sich fast die 
                grindige Lunge aus dem Körper.
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                ELUVEITIE 
                ~ schwing das Tanzbein
                Schade dass die Schweizer elendiglich lang für den Soundcheck 
                brauchten, was dann anschließend zur Kürzung der Spielzeit 
                führte. Die Band meisterte die leichten Platzprobleme on 
                stage mit Bravour und lieferte eine schweißtreibende Energieleistung 
                ab. Nach 45 Minuten Umbau ging es endlich los, der Sound war okay, 
                was bei einer größeren Anzahl an Musikern ja recht 
                schwierig zu bewerkstelligen ist. Eine bewegungsfreudige und lustige 
                Show garantierte allerorts strahlende und zufriedene Gesichter 
                im Publikum, sogar ein neues Liedchen mit Frauengesang ertönte. 
                ELUVEITIE nehmen demnächst in Schweden ein neues Album 
                auf.
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                ENDSTILLE 
                ~ immer Full Speed ist langweilig
                In der Überschrift nahm ich meine Kritik eigentlich schon 
                vorweg: ENDSTILLE vermögen zwar eine dunkle, hasserfüllte 
                Atmosphäre zu erschaffen, versinken aber nach ein paar Songs 
                in der Monotonie, da es ständig nur eine Geschwindigkeit 
                gibt, nämlich Vollgas! Dabei windet sich der Sänger 
                wie eine Eidechse am Boden und den Monitorboxen, fließende 
                Bewegungen und Zeitlupenheadbanging dominieren das Stageacting. 
                Geschminkt waren sie wie die Weltmeister im Pandabären-Ähnlichkeits-Wettbewerb 
                und leider tauchen einige wenige Unverbesserliche auf, die mit 
                eindeutigen Gesten ihre kranke Gesinnung zeigten. Musikalisch 
                konnte einzig und allein der Song Bastard so etwas wie Aufsehen 
                erregen oder Stimmung aufbauen.
              
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                TURISAS 
                ~ der Krieger starb schnell
                Das hat diese Band nicht verdient! Keine Ahnung warum sich der 
                Beginn der TURISAS Show so lange verzögerte, aber 
                es dauerte eine geschlagene Stunde bis sie anfingen. In voller 
                Montur mit Fellen bekleidet, mit gutem Sound und To Holmgard 
                And Beyond gelang ihnen ein guter Einstieg. Danach kämpften 
                die Viking Metaller mit allerlei technischen Problemen, der Geigensound 
                fiel größtenteils ganz aus, so war es dann auch nicht 
                verwunderlich dass der Violinist wie ein Rohrspatz schimpfte. 
                Dafür klangen die Chöre sehr voll (oder zu voll?) – 
                die Herren sind jedenfalls begnadete Poser, wie etwa der Akkordeon-Spieler 
                mit dämonischen Blicken. Das Publikum war also schon sehr 
                gut aufgeheizt, als nach 4 Liedern für alle überraschend 
                das Programm beendet werden musste. Sichtlich sauer und fuchsteufelswild 
                verließen die Finnen die Bühne. Pfiffe und Zugaberufe 
                verhallten ungehört.
              :. 
                BEHEMOTH 
                ~ beängstigende Präzision
                Gott oder Teufel sei Dank brauchten die Roadies der Polen nicht 
                ganz so lange um die Instrumente auf Betriebstemperatur zu bringen, 
                trotzdem ist es ein wenig übertrieben dass die Drums und 
                auch die Gitarre 25mal gecheckt werden müssen. Aber Gerüchten 
                nach wurde der Soundcheck künstlich hinausgezögert weil 
                Nergal hinter der Bühne noch ein bisschen schlief; irgendwie 
                wirkte das gegenüber Turisas arrogant, aber das hatte für 
                mich subjektiv einen faden Beigeschmack, über die wahren 
                Hintergründe kann ich ja nichts sagen. Auf der Bühne 
                war Nergal mit seinen Mitstreitern aufgeweckt und einfach nur 
                umwerfend. Antichristian Phenomenon walzte alles platt, 
                auch die neuen Nackenbrecher von The Apostasy fügten 
                sich perfekt ins Programm ein, das eigentlich noch einen Tick 
                schneller als auf Platte dargeboten wurde. Den Höhepunkt 
                behielten sich BEHEMOTH bis zum Schluss in der Hinterhand: 
                Chant To Eschaton 2000 verlangte dem Festivalmob als Abschluss 
                noch einmal alles ab – welch sensationelle Präzision! 
                Und diese Bühnenpräsenz – menschlich und musikalisch 
                nur mehr mächtig, wie 4 Götter, diese Band lebt für 
                die Musik, einfach zum Niederknien!
              
              Verbesserungsvorschläge/Anregungen 
                für das kommende Jahr:
              - Ist ein 
                Müllpfand für jeden einzelnen nötig, genügt 
                nicht ein Müllsack pro Auto?
                In diesem Zusammenhang übrigens danke an die netten Campinggenossen, 
                die sich nicht zu schade waren, unsere beiden Müllsäcke 
                zu klauen, wirklich lustig Burschen (oder Mädels)!
              - Der Stadel/ 
                die Halle scheint für diese Besucheranzahl zu knapp 
                bemessen zu sein! Besonders der Ausgang/Eingang ist viel zu eng!
              - Der Fotograben 
                hat seinen Namen gar nicht verdient, die Kameras sind schließlich 
                nicht gerade billig und da sollte genügend Platz für 
                unsere Knipsspezialisten sein!
              - Die Securities 
                sollten Stagediver nicht wieder in die Menge zurückwerfen, 
                sondern nach vorne herunterziehen! Das bedingt natürlich 
                einen breiteren Bühnengraben. Außerdem waren zu wenige 
                Sicherheitskräfte vor der Bühne, zumindest am ersten 
                Tag!
                
                - Die befestigten Toiletten waren eine gute Idee, aber 
                für 1000 Besucher zu wenig.
              - Die Fans: 
                diejenigen die nur saufen, hinpinkeln und kotzen werden immer 
                mehr; jene für die die Musik im Vordergrund steht anscheinend 
                immer weniger…
              - Der Veranstaltungsort 
                mit dem Gasthaus ist sicher ein riesiger Pluspunkt! Vor 
                allem für Nichtraucher optimal!
              - Gratis 
                parken und campen: das sollte unbedingt so bleiben!
              