Es
ist schon eine Zeit her, da habe ich ein Demo namens Temple
In The Storm von einer vielversprechenden schwedischen
progressiven Metal Band namens SEVENTH
WONDER reviewt. Seitdem habe ich das grosse Vergnügen
gehabt, sie zweimal live zu sehen - einmal bei Pub Anchor, einem
berühmten Hard Rockclub in Stockholm, das andere Mal bei
KTH, einem Knast... äh, 'tschuldigung, einer Hochschule,
ebenfalls in Stockholm. Über diesen Abend möchte ich
nun also Bericht abstatten, das heisst anschnallen Kinder, es
geht los!
Ich bin schon ganz früh am Abend im Lokal (genau das rechte
Wort, denn hier haben wir mit einem Studentenpub zu tun) angekommen.
SEVENTH WONDER ist die zweite Band
auf der Bühne nach einer Pop-Gruppe mit Frauengesang
namens EPIC SUN. Der Abend hätte nicht
besser begonnen werden können, denn wenn man sich unter Studenten
befindet ist die Situation normalerweise recht günstig wenn
es um Bierpreisen und so geht. Studenten wissen ja, dass Studenten
ganz wenig Kohle haben, und messen die Bierpreise demnach... cool...
aber weiter zur Geschichte.
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SEVENTH
WONDER ::
ist eine Band mit Zukunft. Gerüchte sprechen von Gesprächen
mit einem großen deutschen Label, und nach diesem Abend,
und ihrem Auftreten ist es nicht schwierig zu verstehen warum.
Heute Abend bekommen wir nur sechs Songs, ein kurzes Set also,
aber es heisst ja Qualität, nicht Quantität. Da bekommt
das Publikum solche Juwelen wie Temple In The Storm und
The Secret von ihrem gloriösen Demo, so geschätzt
von eurem lieben Schreiberling, vorgeboten, aber auch zwei neue
Stücke namens The Damned und Behold My Dreams,
die irgendwie schneller und somit leichter nachzuvollziehen sind.
Natürlich sind sie auch prima für's Livespielen geignet,
was nur beweist dass die Jungs wissen, wie wichtig es ist, variiert
zu spielen.. Da mischen sie progressivere Stücke wie sie
auf dem Demo repräsentiert sind mit diesen neueren, direkten
Songs und schaffen es somit, an die verschiedenen Geschmäcker
der Connoisseurs dieses Genre zu appelieren, und machen mich mit
dieser Entscheidung nur glücklicher, da ich ein Fan vom direkten
melodischen Metal sowohl wie dem Progressiveren bin. Na, genug
über mich, ja? Ja...
Ein
Bonussong, der schon auf der offiziellen Website zum Download
verfügbar steht, bekommt heute Abend eine prägnante
Interpretation. Der Song heisst Day By Day, und wenn
ich etwas bei den zukünftigen Albumaufnahmen - ein Deal ist
hier sicherer als Steuern - zu sagen hätte, dann sollte dieser
Song unbedingt dabei sein, denn er ist, um es einfach zu sagen,
brilliant und noch besser und zugänglicher Live. Das Publikum
rockt wie die Hölle. Das Publikum schreit und Frontmann Andi
Kravljaca streckt seine Faust in die Luft als gäbe es kein
morgen. Basser Andreas Blomkvist hat einen ganz großen John
Myung (Dream Theater) Signature Viersaiter, behandelt sein Instrument
aber sehr gekonnt, was auch für den Rest der Band gilt. Leider
scheint es, als ob der Soundmann ein ganz heftiges Plutoniumdinner
runtergeschluckt hat, und dazu noch einige starke Dieselshots,
denn ab und zu fällt der Sound der Monitore komplett aus.
Dies bemerkt das Publikum aber nicht; die Band rockt
weiter, Profis sind sie ja schon, man könnte sich aber nun
vorstellen, wie es sein muss, als Musiker auf der Bühne zu
stehen, und die Wiedergabe des Sounds plötzlich verschwindet.
Jeder hat eine gute Zeit, aber, und Andi hat die Zuhörer
in der Hand (und auf dem Rand seines recht coolen schwarzen Waldwächterhuts),
und als das Set dann vorüber ist, teilt jeder in etwa dieselben
Urteile und Gedanken: Zeit heimzugehen, um sich frische Unterhosen
zu besorgen...
Ach, ich hab's beinah vergessen, die Coverversion von Rainbows
Gates Of Babylon zu besprechen. Tja. Die haben es gespielt,
sie vernichteten, und ich war leider am Klo, denn ich hatte ein
kleines Pissen unbedingt nötig (dank der schönen Bierpreisen).
Ich werde es in Zukunft aber versuchen, Klobesuche während
eines SEVENTH
WONDER Set zu meiden, denn jede Sekunde ist zum
Genießen! Hut ab für SEVENTH
WONDER! (Nein, du kannst deinen aufbleiben lassen,
Andi...) |