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SOIL - MAPLERUN

 
 2014-02-04 DE – Bochum - Zeche
 

Reggae, Dubstep, Metal, Punk, Funk, HipHop und Electronica in einen Topf, das geht? Yep, das nennt man Crossover. Und wie man all diese Stile ordentlich miteinander verschmilzt und daraus live eine absolute Granate macht, beweisen SKINDRED auch 2014 mit ihrem neuen und nunmehr fünften Album Kill The Power und der dazugehörigen Tour.

:: Fotos ::

Für meine Wenigkeit birgt das heute Konzert eine Menge Aha-Effekte, da ich keine der Bands bisher live gesehen habe und musikalisch verdammt abwechslungsreiche Kost geboten wird. Heute ist der allererste Tourtag. Superpünktlich schlag ich mal wieder in der Zeche Bochum auf, um mir mit einer (noch) übersichtlichen Anzahl an Fans die Zeit bis zum Start der Show zu vertreiben.

Tatsächlich fangen :: MAPLERUN :: wirklich pünktlich an. Also zur angegeben Zeit und nicht eine halbe Stunde früher, wie sonst so üblich in der Zeche. Die Griechen legen sich von Anfang an voll ins Zeug, können dem langsam zahlreicher werdenden Publikum aber nur mäßige Reaktionen entlocken. Der Modern Metal/Alternative-Verschnitt ist sicherlich energiegeladen aber nicht wirklich spektakulär.
Setlist: Buried Alive, Pills, Bombs, Toxicity (Cover), Screamout, For You, Lack Of Words

Ganz anders sieht das dann bei den Chicago - Rockern von :: SOIL :: aus. Plötzlich ist die Zeche voll und Band wie Fans rocken sich die Seele aus dem Leib. Wow! Sänger Ryan McCombs ist wahnsinnig präsent und agiert ausgesprochen emotional auf der Bühne, bedankt sich bewegt beim Publikum und weist ein ums andere Mal darauf hin, daß die Band nichts ohne ihre Fans wäre und wie wichtig es ist, das genau jene Fans die Bands unterstützen, indem sie die Songs nicht illegal runterladen sondern kaufen und zu den Konzerten gehen. SOIL spielen eine arschgeile Mischung aus Southern Rock, Groove und heftigen Alternative Metal. Ich kann keine Sekunde mehr stillstehen und gehe bei Songs wie Halo, Shine On und Loaded Gun mal so richtig steil :) Waaaah, das war fett!
Setlist: Breaking Me Down, Loaded Gun, My Own, Shine On, Redefine, Hate Song, Unreal, Black Betty, Halo

So, durchatmen. Nun bin ich aber auch wirklich gespannt. :: SKINDRED :: lassen nicht lange auf sich warten. Mit dem donnernden Thunderstruck und The Imperial March entern die Waliser die Bühne und eröffnen mit Rat Race. Fronter Benji Webbe hat von Anfang an das nunmehr ausrastende Publikum im Griff. Die Zeche ist jetzt wirklich bis Anschlag voll und folgt enthusiastisch den Anweisungen des Meisters, egal, ob es sich dabei um „Hände wedeln“ oder „ausziehen“ handelt ;) Benji Webbe unterbricht immer wieder mal einen Song, um zu frotzeln, das Publikum zu irgendwas zu animieren oder zu improvisieren – der geborene Entertainer und immer für einen Lacher gut, auch wenn die englisch-faulen Fans nicht immer den Mund aufkriegen, um entsprechend zu reagieren. Der Sound ist ein brutaler Hieb in den Magen, lassen tiefer gestimmte Nu Metal Gitarren und bass-lastiger Groove den Boden geradezu vibrieren und die Halle beben. Die ganzen Funk-, Dub und Reggae-Sachen sind sowas von abgefahren. Völlig irre. Ganz zu schweigen von den vielseitigen Sangeskünsten vom Benji Webbe. Auch hier gibt es die flammende Rede gegen illegales Downloaden und für das Unterstützen der Bands, bevor Webbe das Publikum wieder hopsen läßt. Meine Wenigkeit hopst mit. Nein, da kann man nicht stillstehen ;) SKINDRED sind live eine absolute Wucht, unglaublich mitreißend, unglaublich schweißtreibend. Einmal im Leben sollte man die Jungs gesehen haben, die machen ja auch optisch was her ;). Das war wirklich ein großartiger Konzertabend!
Setlist: Ratrace, Stand For Something, Doom Riff, Ninja, Cut Dem, Babylon/Bruises, Kill The Power, World’s On Fire, Trouble, Pressure, Saturday, Nobody, We Live, Warning

 

story & pics © Dajana